Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

August 2020

Blauer als Flieder

25.08.2020. Die Paris Review erliegt dem speziellen Violett der Blüte des Immergrüns. Osteuropa sieht Polen im Visier von Putins geschichtspolitischem Revisionismus. Der New Yorker sucht nach den Quellen des Coronavirus. Novinky berichtet von einem Historikerstreit in Tschechien. In The Diplomat erzählt eine uigurische Lehrerin von den grauenvollen Zuständen in den Umerziehungslagern in Xinjiang. Die New York Times taucht in die Untiefen der Boogaloo-Bewegung.

Eine Nation von vielfarbigen Menschen

18.08.2020. In der New Left Review analysiert der Soziologe Göran Therborn den Zusammenbruch der Mittelschicht weltweit. Le Monde diplomatique nimmt das Konzept der Françafrique unter die Lupe. Im CultureMag fragt Georg Seeßlen, ob die Kultur wirklich systemrelevant sein will? Atlantic betrachtet die Untiefen der Identitätspolitik am Beispiel des Wikipediaeintrags zu Kamala Harris. In Tablet rollt Paul Berman die Urgeschichte der "Cancel Culture" auf. Wired zeigt die Grenzen des Werbetrackings auf.

Sturz aus dem Himmel

11.08.2020. Wired analysiert Videos und weitere Informationen aus Beirut. In Atlantic überlegt Anne Applebaum, mit welchen Strategien Donald Trump zu schlagen ist. Tim Parks wandert für die LRB Garibaldis Weg von Rom nach Porto Garibaldi nach. Der Nationalismus ist tot, statt dessen gibt's jetzt Ethnizismus: Kein Fortschritt, findet der Philosoph Gáspár Miklós Tamás in Magyar Narancs. Im Guardian begibt sich Shaun Walker auf die Spuren seines zoroastrischen Großvaters. Slate.fr würdigt den haitianischen General Toussaint Louverture, der half, die Franzosen aus Amerika zu vertreiben. 

Helden der Globalgeschichte

04.08.2020. Überreiche Ausbeute diese Woche: Die NYRB lernt, dass man im 18. Jahrhundert als Schwarzer gegen Rassendiskriminierung kämpfen und trotzdem Sklaven besitzen konnte. La vie des idees lernt, dass Aufklärung ein Ursprung des Rassismus ist und trotzdem die Abolition beförderte. Der Guardian lernt in Melbourne, dass es jetzt eine globale schwarze Identität gibt. Africa is a Country blickt auf die neuen Privatstädte in Afrika. Auch in Weißrussland hätte es nach der Wende eine Stasi-Aufarbeitung geben müssen, erklärt Swetlana Alexijewitsch in Eurozine. Die NYT staunt über die irakische Kleptokratie, die fröhlich das Land plündert.