Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag

Oktober 2022

Er hat das Aussehen eines Kommunisten

25.10.2022. Foreign Affairs hofft auf die Feministinnen in Mexiko, um mit der verheerenden Politik des Linkspopulisten Andrés Manuel López Obrador aufzuräumen. In HVG hofft der Ökonom Miklós Marschall auf die EU im Kampf gegen die Korruption in Ungarn. Die London Review sieht weit und breit niemanden, der sich nach Einverleibung der "Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter" gegen Xi Jinping stellen könnte. The Nation lernt, wie gut FBI und MI5 schon in den Fünfzigern miteinander konnten, wenn es gegen Linke ging. Quietus würdigt das amerikanische Nischenkino der 70er.

Die Ahnungslosen

18.10.2022. En attendant Nadeau skizziert Prousts zwiespältige Beziehung zum Judentum. In HVG wundert sich Peter Nadas wie lang der Westen seine Pose des Ahnungslosen gegenüber Putin durchhielt. In Eurozine blickt die russische Autorin Katja Margolis verzweifelt auf die Gefühllosigkeit ihrer Landsleute gegenüber der Ukraine. New Republik erblickt in Oslo die Bibliothek der Zukunft. Wired stellt den Versuch vor, ein Netzwerk linker Medien in den USA aufzubauen.

Spukhafte Resonanz

11.10.2022. Atlantic untersucht die linke Cancel Culture in der amerikanischen Kunstwelt, der New Yorker das nationalistische Anschwärzen in Bollywood. Die New York Times berichtet, dass auch im franquistischen Spanien ärmeren Familien die Kinder geraubt wurden. In der LARB blickt Swetlana Alexijewitsch auf Russland und versucht zu begreifen, wie der Rote Mensch faschistisch wurde. Eurozine setzt auf die Wahrheit von Frauen über 45. In Elet es Irodalom erkennt der Philosoph Mihály Szilágyi-Gál, dass Schweigen dem Monotheismus der Macht dient. Der Merkur vermisst den künstlerischen Mehrwert der Documenta Fifteen.