
Egal, wie skandalös Donald Trump auftritt - er hat eine
unbeirrbare Basis an Wählern, die nicht wankt,
lernt Ronald Aronson, der Zahlen und Bücher zum Thema studiert hat. Und es sind nicht einfach Armut und Hoffnungslosigkeit, die die Leute in Trumps Arme treibt. Das fand die Politikwissenschaftlerin
Diana Mutz heraus, die für eine Studie das Wahlergebnis von 2016 im Detail analysiert hat, so Arnonson: "Ihre Schlussfolgerung ist in ihrem Titel zusammengefasst: '
Statusangst, nicht wirtschaftliche Not, erklärt die Präsidentschaftswahl 2016.' Die Beweise deuten überwiegend darauf hin, erklärt sie, dass bei Gruppen mit hohem Status die Angst vor dessen Verlust das wichtigste Motiv für die Unterstützung Trumps ist. Die
rückläufige zahlenmäßige Dominanz der weißen Amerikaner in den Vereinigten Staaten zusammen mit dem steigenden Status der Afroamerikaner und der amerikanischen Unsicherheit darüber, ob die Vereinigten Staaten weiterhin die dominante globale Wirtschaftssupermacht sein werden, haben zu einer klassischen Abwehrreaktion unter den Mitgliedern dominanter Gruppen geführt. Mutz' quantitative Analyse ist durchaus kritisiert worden, aber die
generelle Stoßrichtung ihres Arguments scheint unbestreitbar. Ein afroamerikanischer Mann wird gewählt, und der Schlachtruf lautet 'Take America back!'. Hispanische Einwanderer werden sichtbarer, und der Kampfruf wird zu 'Bauen Sie die Mauer!'. Eine muslimisch-amerikanische Kongressabgeordnete kritisiert den Präsidenten, und der Kampfruf lautet 'Schick sie zurück!'. Laut Mutz speist sich das nicht aus einem 'Rassismus, der darauf hindeutet, dass Weiße Minderheiten als moralisch oder intellektuell
minderwertig betrachten, sondern aus der Angst, Minderheiten könnten
mächtig genug sein, den Status quo zu verändern."