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Russland überraschen neue Formen des Protests vor allem in Provinzstädten wie jüngst in
Chabarowsk, im fernen Osten des Landes (mehr
hier). Für eine Gruppe von drei Forscherinnen, die vor allem Proteste in
Jekaterinburg im letzten Jahr untersuchten,
frappieren diese Proteste vor allem deshalb, weil sie die staatlichen Instanzen nicht als eine
feindliche Übermacht angehen. Bei den Protesten ging es um eine Grünfläche in der Stadt, die mit einer neuen Kirche überbaut werden sollte. Die Bürger waren überhaupt nicht einverstanden - aber sie suchten das Gespräch: "Diese Bewegung
hin zum Staat und nicht weg vom Staat ist es, was die Proteste … von früheren Mobilisierungen in Russland unterscheidet. Die Protestierenden kritisierten den Staat nicht als etwas, das der Zivilgesellschaft inhärent entgegengesetzt ist, vielmehr bedauerten sie, dass sich die russische politische Elite '
vom Volk abgeschnitten hat'. Infolgedessen setzten diese Proteste das Problem der
politischen Repräsentation auf die Tagesordnung - und das macht sie zu etwas Besonderem oder Innovativem."
Außerdem
identifiziert Melanie Newton einen weiteren Kandidaten für zahlreiche Denkmalstürze in England, Schottland und darüber hinaus:
Henry Dundas, der als Kolonialminister William Pitts' de Jüngeren sehr lange Zeit für und nur recht kurz gegen die
Sklaverei kämpfte. Und Michael Edwards
nimmt sich vor, selbst angesichts grassierenden
Populismus immer mit politisch fairen Mitteln zu kämpfen.