Der Schwerpunkt des Januar-Hefts ist dem Thema
Leben vom Schreiben gewidmet, der Frage also, wie man als vom Bestseller-Status um einiges entfernte/r Schriftsteller/in heute durchkommen kann. Im großen
Gespräch geben sich
Ulrike Draesner,
Dietmar Dath und
John von Düffel erstaunlich optimistisch, jedenfalls kämpferisch.
Dath zum Beispiel meint: "Man kann natürlich die Konzentrationsprozesse und all das beschreiben, und das ist in der Tat durchschlagend,
schlimm und verheerend. Aber es sind, wie Ulrike Draesner vorhin gesagt hat, zunächst mal einfach Veränderungen. Und die Perspektive 'Die Welt geht unter' ist nie produktiv. Das alles sind typische Vorgänge - Entschuldigung, das Wort heißt Kapitalismus.Wenn ein abstraktes Kriterium,
nämlich Profit, wichtiger ist als alles andere, dann kommt man an den Punkt: Jeder ist sich selbst ein Würstchen. Jeder verweist auf eine andere Abteilung, jeder sagt: Ich musste ja, weil ... Da wurzelt nichts als Wahnsinn. An irgendeiner Stelle muss das
durchbrochen werden, von irgendjemandem."
Weitere Artikel: Besprochen werden unter anderem
Annette Pehnts Roman "Mobbing", die deutsche
Erstübersetzung von
Edgar Bernays' PR-Klassiker "Propaganda". Aus den festen Rubriken und Kolumnen: Bundestagspräsident
Norbert Lammert liest Urs Widmers
Buch "Shakespeares Königsdramen",
Sibylle Berg fragt sich, was man über die Welt von heute wirklich wissen muss, Jan Koneffke
berichtet aus der dem Westen vielfach fernen
rumänischen Parallelwelt, Aram Lintzel
geht es um
Websites des
Scheiterns, Franz Schuh hat
Flavio Sorigas hochliterarischen Kriminalroman "Der schwarze Regen"
gelesen und Daniel Kothenschulte die erneute Western-Verfilmung "
Todeszug nach Yuma"
gesehen.
Im
Editorial wird ein neues, einmal im Jahr erscheinendes Literaturen-Format angekündigt:
Literaturen-Special mit Originaltexten von Autoren. Das erste Heft, eine von
Daniel Kehlmann zusammengestellte Kurzgeschichten-Sammlung, wird im
Sommer 2008 erscheinen.