Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
29.03.2007. Der Streit um die neueste Kunst in Berlin beschäftigt alle Zeitungen. Heiner Bastians Vorwürfe gegen die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und deren Politik mit den Sammlern und ihren Händlern stehen im Zentrum der Kritik. "Unwürdiges Dolchstoßdrama", kommentiert die Berliner Zeitung. Ein Einschnitt im Verhältnis zwischen Museen und Sammlern, schreibt die Welt. Die FAZ gibt den Hierarchen der Stiftung das Wort. Die SZ auch. "Da gibt es Defizite", sagen sie. Außerdem fordert Navid Kermani in der taz den Rücktritt von Außenminister Steinmeier.

Welt, 29.03.2007

Uta Baier kommentiert den Streit um die Sammlung Marx und ihren Kurator Heiner Bastian im Hamburger Bahnhof in Berlin. Bastian verlässt das Institut mit dem Vorwurf, die Hierarchen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vernachlässigten die neueste Kunst. Klaus-Dieter Lehmann und Peter-Klaus Schuster von der Stiftung reagieren ebenfalls recht scharf, und Uta Baier sieht das Verhältnis von Sammlern und Museen neu definiert: "Das neue Selbstbewusstsein der Museen hat mit der Zahl der Sammler zu tun, die in die Museen drängen. Ein Ersatz für die Sammlung von Erich Marx wäre zwar nur schwer zu finden, doch die wichtigsten Werke sind vertraglich gesichert, und vielleicht würde der Hamburger Bahnhof die neue Freiheit nutzen, um neue Sammler zu gewinnen und das Museum für Gegenwart auch wirklich zu einem Museum für Gegenwartskunst zu machen." Auch Christina Weiss, ehemalige Staatsministerin für Kultur, schreibt über das Thema und fordert vor allem die Stadt Berlin auf, mehr für die jüngste Kunst zu tun.

Weitere Artikel: Hendrik Werner mokiert sich in der Leitglosse über eine Künstlergruppe im hessischen Dietzenbach, die auf einigen Aktgemälden in einer Ausstellung die Scham der Frauenfiguren abklebten, um nicht die Gefühle der muslimischen Minderheit zu verletzen. Hella Boschmann gratuliert dem Architekten Richard Rogers zum Pritzker-Preis. Besprochen werden eine Ausstellung über erotische Kunst der Antike in Rom und Filme, darunter Alain Resnais' neues Werk "Herzen" und der koreanische Film "The Host" von Bong Joon-Hos.

Berliner Zeitung, 29.03.2007

Sebastain Preuss' Kommentar zu Heiner Bastians Kritik am Hamburger Bahnhof und den Reaktionen der Chefs der Stiftung Preußischer Kulturbesitz lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: "Vor unseren Augen spielt sich ein unwürdiges Dolchstoßdrama ab. Denn war es nicht Schuster, der Bastians Wirken im Hamburger Bahnhof immer wieder deckte und verteidigte? Welcher andere Direktor hätte in seinem Haus geduldet, dass ein Händler und Privatkurator so rücksichtslos die Interessen seines Kunsthandels und seines größten Klienten vertritt?"

NZZ, 29.03.2007

Christoph Egger schreibt auf der Filmseite über Lars von Triers neue Komödie "The Boss of it All", in dem der Kamerastandpunkt von einem Zufallsgenerator bestimmt wird: "Befremdliche Bildausschnitte zeigen mitunter fast 'nichts', Schauspieler erscheinen merkwürdig angeschnitten, Sprecher sind nicht im Bild, und mitten in einer Sequenz ereignen sich abrupte Sprünge. Das ist ganz in von Triers Sinn: 'Das Gute daran ist, dass daraus ein Stil resultiert, der nicht menschlich ist. Der Stil ist von Absicht befreit.'"

Weitere Artikel: Joachim Güntner polemisiert noch mal gegen das nunmehr unumstößliche Dresdner Projekt der Waldschlösschenbrücke. In der Reihe "An der Klimafront" mit Schriftstellertexten zum Klimawandel publiziert der amerikanische Autor George Saunders eine Satire über zerfließende Postboten und im Sprung gefrierende Katzen. Besprochen werden die Oper "Louise" von Gustave Charpentier an der Pariser Opera Bastille und Bücher, darunter Bora Cosics Reise ins ehemalige Jugoslawien "Die Reise nach Alaska" und ein Bildband über Grace Kelly.

Zeit, 29.03.2007

"Es ist höchste Zeit, mal ein bisschen grob zu werden", findet die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood, zumindest, wenn es darum geht, mehr Klimaschutz einzufordern. Und sie macht noch einen Vorschlag: "Sollen die Konsumenten mal ihre Hausaufgaben machen und rausfinden, welche Unternehmen ihre Produkte auf besonders rücksichtslose Weise herstellen. Gerade habe ich ein neues Magazin namens Corporate Knights entdeckt. Es stellt Konzerne vor, die ein soziales Bewusstsein haben. Eine Sache, die man definitiv tun kann: diejenigen preisen, die das Richtige tun, und diejenigen anklagen, die das Falsche tun. Sobald die öffentliche Meinung die Profitmarge der Umweltsünder beeinträchtigt, werden sie ihre Strategie ändern."

Thomas Assheuer liest erschrocken die Berichte, nach denen der Soziologe Zygmunt Bauman nicht einfaches Parteimitglied gewesen sei, sondern Politischer Offizier in den Militärverbänden der polnischen Staatssicherheit: "Wie weit trägt die naheliegende Vermutung, Bauman habe mit einer Theorie Karriere gemacht, die ganz nebenbei auch ihren Autor entlastete? Eben mit einer postmodernen Soziologie, in der nicht der Einzelne für sein Handeln verantwortlich ist, sondern die Geschichte selbst, das große Ganze."

Weiteres: Mit blankem Entsetzen verlässt Hanno Rauterberg das Braunschweiger Schloss, dessen wiederaufgebaute Fassade nun als Einkaufszentrum des Otto-Konzerns dient. Evelyn Finger resümiert eine Konferenz über die reaktionären Anfänge der Zeit. Mirko Weber schreibt zur Eröffnung des Jüdischen Museums in München. Dresdens Museumsdirektor Martin Roth spricht im Interview mit Tobias Timm über die immer neuen Rückgabeforderung der Sachsen-Familie Wettin. Gedruckt wird Wolf Biermanns Dankesrede zur schließlichen Verleihung der Berliner Ehrenbürgerschaft.

Besprochen werden Tali Shemeshs Dokumentarfilm "The Cemetery Club", Joon-ho Bongs Horrorfilm "The Host" (den Anke Leweke als "erfolgreichsten koreanischen Film aller Zeiten" empfiehlt), die Ausstellung zu Malewitschs "Schwarzem Quadrat" in der Hamburger Kunsthalle, eine "hilflos stereotype" Aufführung des "Freischütz" an der Deutschen Oper Berlin, Alexander Kluges Filme und Fernseharbeiten auf DVD, eine Aufnahme von Berlioz? Oper "Benvenuto Cellini" und als moderner Klassiker Arnold Schönbergs "Erwartung".

Im Literaturteil fragt sich Ulrich Greiner, ob er einen solch finsteren Roman wie Cormac McCarthys "Die Straße" wirklich lesen wollte. Für das Leben reist Stefan Willeke mit einer Schalke-Delegation auf Gasprom. Georg Blume geht auf Autotour durch China.

Und auf der Seite eins fragt Ulrich Greiner bang, wie es mit dem Publikum steht, das Günter Grass umso heftiger applaudiert, je kräftiger dieser seine Kritiker beschimpft: "Ist es blöde?" Nein, stellt er fest. Grass liege zwar falsch, aber die journalistische Kritik auch nicht richtig: "Je bedenkenloser sie die Aufmerksamkeit des Publikums durch Scheinsensationen und Selbstinszenierungen fesseln wollen, umso mehr droht ihnen die stille Verachtung der Umworbenen."

FR, 29.03.2007

Daniel Kothenschulte interviewt den britischen Komiker und Mr. Bean-Darsteller Rowan Atkinson, dessen neuer Film jetzt in die Kinos kommt. Harry Nutt orakelt angesichts des Donnergrollens in der Berliner Museumslandschaft, das durch den "polternden Rückzug" Heiner Bastians verursacht wurde, ob man sich demnächst etwa Gedanken um die Gesamtkonstruktion Stiftung Preußischer Kulturbesitz machen muss. In der Kolumne Times Mager schnürt Ina Hartwig die beiden Autoren Maxim Biller und Alban Nicolai Herbst zu einem Paket. Beide haben Romane geschrieben, gegen deren Veröffentlichung die Exfreundinnen klagten, und irgendwie spielt auch ein Rolle, dass der eine ein Jude und der andere ein Großneffe von Hitlers Außenminister ist.

Besprochen werden Steve Andersons Disney-Animationsfilm "Triff die Robinsons" (der zwar aus Sicht von Heike Kühn in echter Disney-Manier kräftig moralisiert, "aber sein Zeigefinger schillert wie ein Regenbogen"), der neue Film des alten Alain Resnais "Herzen" (der auf Sascha Westphal "wie der Klon eines Resnais-Films" wirkte), Jürgen Heiters Dokumentarfilm über Benjamin Katz "Der Fotograf" (den Daniel Kothenschulte als "enzyklopädischen Film über den Kunstbetrieb" feiert), die Schau "Vor 12.000 Jahren in Anatolien" im Badischen Landesmuseum und die Gruppenausstellung "This Place Is My Place - Begehrte Orte" im Hamburger Kunstverein.

FAZ, 29.03.2007

Gleich doppelt widmet sich die FAZ dem von Heiner Bastian ausgelösten Streit um die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Im Interview stellt der Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann seine Sicht der Dinge dar. In der Frage des Umgangs mit der zeitgenössischen Kunst räumt er ein: "Da gibt es Defizite. Unser Etat ist begrenzt, wir konnten deshalb aus eigenen Mitteln nicht die Ankäufe tätigen und die Ausstellungen machen, die wir uns alle gewünscht hätten. Aber wir sind auch nicht ganz so blind gewesen, wie uns neuerdings unterstellt wird." In einem Kommentar sieht Thomas Wagner die Schuld durchaus auch bei Peter-Klaus Schuster, dem Generaldirektor der Museen: "Nun rächt es sich, dass der umtriebige Museumsgeneral Schuster fast ausschließlich auf die Ansiedlung von Privatsammlungen gesetzt hat: Marx, Flick, Marzona. Die Geister, die er rief, allesamt missgelaunt, tanzen ihm nun auf der Nase herum." Dazu passt auch die Meldung, dass Berlin spätestens 2011 eine Kunsthalle für zeitgenössische Kunst bekommen soll.

Weitere Artikel: Heinrich Wefing hat sich die rekonstruierte und mit einer Shopping-Mall kombinierte Welfenresidenz in Braunschweig angesehen. Einen Vortrag des Literaturwissenschaftlers Albrecht Schöne über Goethe als Briefschreiber hat sich Hubert Spiegel angehört. Christian Schwägerl kommentiert vorneweg die heute anstehende Bundestags-Debatte über eine Gesetzesinitiative zur Patientenverfügung. Beim Blick in amerikanische Zeitschriften hat Jordan Mejias amerikanische Lyrik und Oulipo sowie irakische Dichtkunst entdeckt. In der Glosse berichtet "aro" empört über einen Fehler im ersten nordrhein-westfälischen Deutsch-Zentralabitur. Für die letzte Seite hat Andreas Kilb die Berliner Firma Theaterkunst besucht, die Deutschlands umfangreichsten Kostümfundus beherbergt. Patrick Bahners war dabei, als der äthiopische Manieren-Prinz Asfa-Wossen Asserate seine Memoiren vorstellte.

Auf der Kino-Seite schreibt Bert Rebhandl über eine Ausstellung zu "Film und Propaganda" im Deutschen Historischen Museum. Michael Althen befasst sich mit dem Künstler William Kentridge, dessen Melies-Hommage "Journey to the Moon" im Hamburger Bahnhof zu sehen ist. Dem Schauspieler Warren Beatty gratuliert ebenfalls Michael Althen zum 70. Geburtstag. Auch den Nachruf auf die Schauspielerin Nicole Stephane hat er verfasst.

Besprochen werden Inszenierungen von Paul Hindemiths Oper "Mathis der Maler" in Karlsruhe und von Kurzopern des Komponisten in Hannover, Alain Resnais' neuer Film "Herzen" und Bücher, Ulrike Sommers Thriller "Die Gattin" und Davide Longos Roman "Der Steingänger" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Spiegel Online, 29.03.2007

Claus Christian Malzahn kommentiert das Ergebnis einer Meinungsumfrage, wonach 48 Prozent der Deutschen die USA für gefährlicher halten als den Iran: "Der amerikanische Historiker Daniel Jonah Goldhagen, der den Deutschen vor etwa elf Jahren den Glauben raubte, sie hätten damals weiter nix gewusst, beschäftigt sich zur Zeit mit der Geschichte von Genoziden im 20 Jahrhundert. Dabei fiel ihm auf, dass diejenigen Politiker oder Militärs, die einen Völkermord planten und in die Tat umsetzen ließen, ihre Absichten vorher selten verheimlicht hatten. Ob Hereros, Armenier, Kulaken, Juden oder später Bosniaken die Opfer waren - die Täter sahen sich meist im Recht und keinen Grund, ihre Mordlust zu verschleiern. Wenn der iranische Präsident Achmadinedschad heute von einer Welt ohne Israel und gleichzeitig einer Atombombe träumt, könnte man - gerade als Deutscher - eigentlich eins und eins zusammenzählen."

TAZ, 29.03.2007

Hier habe der Staat sich an oberster Stelle an der Verletzung elementarer Menschenrechte beteiligt, schreibt Navid Kermani empört über den Fall Murat Kurnaz und fordert Frank-Walter Steinmeier wegen Rassismus zum Rücktritt auf. "Das ist ein Problem für Deutschland. Würde das Schule machen, wäre die vielbeschworene Werteordnung stärker erschüttert, als es ein Terrorist je vermöchte. Auch für die Integration von Migranten in Deutschland wären die Folgen verheerend. Wie, bitteschön, sollte denn künftig ein junger Deutscher türkischer oder arabischer Abstammung davon überzeugt werden, dass er kein Bürger zweiter Klasse ist? Und um in diesem Zusammenhang noch einmal auf das Stichwort Heuchelei zu kommen: Völlig zu Recht wird die Frankfurter Richterin, die im Gerichtsaal den Koran herangezogen hat, kritisiert. Aber jene, die sich am lautesten über diesen Skandal und den Verrat an westlichen Werten erregen, sind am leisesten, nein, schweigen konsequent zu Rechtsopfern wie Murat Kurnaz."

Brigitte Werneburg durchleuchtet den aktuellen Berliner Museumsskandal und findet besonders die Erklärung des Vorsitzenden der Freunde der Nationalgalerie, Peter Raue, interessant, der schreibe: "'Heiner Bastian, der Kunsthändler in der Nationalgalerie: Warum sieht niemand diese Gefahr?' Ja, warum sah, besser durfte man diese Gefahr bis heute nicht sehen? Eine Verteidigung von Schuster und Lehmann ist diese völlig zu Recht gestellte Frage allerdings nicht. Warum gibt es, wie Raue schreibt, 'eine (mir im einzelnen unbekannte) Bindung der Sammlung an den Hamburger Bahnhof' erst seit einem halben Jahr'? Warum war die Sammlung Marx zehn Jahre im Hamburger Bahnhof ausgestellt, 'ohne dass es irgendeine rechtliche Bindung des Herrn Dr. Marx gegeben hat', wie Raue anmerkt? Um in Klammern hinterherzuschieben: 'Deswegen konnte Herr Dr. Marx mit Hilfe von Heiner Bastian auch munter einige der wichtigsten Werke der Sammlung verkaufen!'"

Besprochen werden Bong Joon-hos Science-Fiction-Horrorfilm "The Host", Tali Shemeshs Dokumentarfilm "The Cemetery Club", Alain Resnais' neuer Film "Herzen"und Lodge Kerrigan Film "Keane".

Und Tom.

SZ, 29.03.2007

Lothar Müller rät dem Kurator des Hamburger Bahnhofs in Berlin, sich von den Drohungen des Kunstsammlers Marx, seine Sammlung zurückzuziehen, nicht zu sehr zu fürchten. "Denn nicht nur brauchen die Museen die Sammler. Mindestens so sehr brauchen die Sammler die Museen. Zwar wäre die moderne Kunst nicht sie selber, würde sie nicht dauernd aus dem Rahmen fallen. Und seit die Wissenschaft ihr bescheinigt hat, die 'Ästhetik des Performativen' sei ihre größte Errungenschaft, hat sie ihren Pakt mit den darstellenden Künsten noch einmal vervollkommnet. Aber sie ist durchaus nicht nur, was sie sich gern auf die Fahnen schreibt: 'Gegenwartskunst'. Ihre zweite Natur ist die fortwährende Selbsthistorisierung. Darum fällt die moderne Kunst, wenn sie aus dem Rahmen fällt, nicht irgendwohin, sondern ins Museum."

Andere Themen: Im Gespräch mit Thomas Steinfeld erzählt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Klaus-Dieter Lehmann, dass es mit dem Kunstsammler Erich Marx ein klärendes Gespräch gegeben hat, und die Sammlung Marx im Hamburger Bahnhof bleibt. Petra Steinfeld schreibt über die Renaissance der Schiiten im Nahen Osten und die Schwierigkeiten der USA, mit ihnen eine Allianz zu bilden. Hans Schifferle freut sich über die Retrospektiven der Grazer "Diagonale", die dem "raren und fragmentarischen Werk des Cine-Dandys Holba" und dem Fotografen und Kameramann Wolf Suschitzky gewidmet sind. Jürgen Schmieder ärgert sich über das Computerspiel "S.T.A.L.K.E.R.", das mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl kokettiert. Philipp Wurm schließlich hat eine Studie der University of Michigan, der Vrijen Universiteit in Amsterdam und der Brigham Young University gewälzt und teilt erschüttert mit: "Jetzt ist es bewiesen: Die Bibel macht aggressiv!"

Besprochen werden: Abdullah Oguz' Ehrenmordfilm "Mutluluk" ("kein dunkles Zeigefingerdrama," schreibt Christine Schlötzer, sondern großes Unterhaltungskino mit Happy End, "auch das ist ungewöhnlich für einen türkischen Film über ein barbarisches Thema"), Disneys neuer Zeichentrickfilm "Triff die Robinsons", Joon-ho Bongs Familien-Horrofilm "The Host" (für Rainer Gansera "gewiss der eigenwilligste und überzeugendste Horrorfilm der letzten Jahre"), ein Konzert des Russischen Nationalorchesters unter Mikhail Pletnev mit Werken von Franz Liszt in der Münchner Philharmonie, die Ausstellung "Imagination becomes Reality" im Karlsruher ZKM (die Adrienne Braun zu ein paar Bemerkungen über die inneren Krisen dieser Einrichtung nutzt), Simon Philipps Inszenierung von Benjamin Brittens Melville-Oper "Billy Budd" in der Hamburger Staatsoper, und Bücher, darunter Markus Orths neuer Erzählband "Fluchtversuche" (mehr ab 14 Uhr in unserer Bücherschau des Tages).