Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
27.05.2006. Die Verleihung des Heine-Preises an Peter Handke kommt nicht gut an. Die SZ will Heine in Schutz nehmen, die FR versteht die Solidaritätsbekundungen für Handke nicht und die FAZ findet das alles unerhört. Mit dem Filmfestival von Cannes ist auch niemand so recht zufrieden. Die taz fürchtet gar, Cannes könnte zu einer zweiten Berlinale werden. Andrzej Stasiuk erklärt den mit dem Polnischen ringenden Papst in der FAZ zum ersten deutschen Sympathieträger des Landes. In der NZZ verraten Schriftsteller ihre Erweckungserlebnisse mit Robert Walser. Und die Welt widerspricht dem Bild vom schwulenfeindlichen Wilhelminismus.

FAZ, 27.05.2006

"Erstens ist er der Erbe von Johannes Paul, zweitens ist er das Oberhaupt aller Katholiken, und drittens kann er noch nicht gut Polnisch." Mit seiner Menschlichkeit wird Benedikt XVI. von den Polen warm empfangen, schreibt Andrzej Stasiuk. "Benedikt XVI. ist seit undenklichen Zeiten wieder einmal ein 'guter Deutscher' im polnischen Massenbewusstsein. Vielleicht sogar der erste überhaupt. Ich weiß nicht, ob der Heilige Geist in nationalen, historischen und politischen Kategorien denkt. Vermutlich denkt er doch universal und hat bei Gelegenheit beschlossen, sich dieses merkwürdigen Knäuels von Hass, Angst, Schmerz und Ignoranz anzunehmen, in das zwei große europäische Völker verstrickt sind. Ich finde, das war ein exzellenter Zug des Heiligen Geistes."

Dass Peter Handke den Heine-Preis der Stadt Düsseldorf bekommt, findet Hubert Spiegel unerhört und eine Verhöhnung Heines. Der Heine-Preis sei schließlich kein rein literarischer Preis, er wird, "wie es in den Bestimmungen heißt, durch den Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf aufgrund der Entscheidung des Preisgerichtes 'Persönlichkeiten verliehen, die durch ihr geistiges Schaffen im Sinne der Grundrechte des Menschen, für die sich Heinrich Heine eingesetzt hat, den sozialen und politischen Fortschritt fördern, der Völkerverständigung dienen oder die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen verbreiten'. Will die Jury also allen Ernstes behaupten, Handkes Auftritt am Grab des Massenmörders Milosevic habe der Völkerverständigung gedient? Verbreitet die Schamlosigkeit, mit der Handke die serbischen Verbrechen beschönigt und die ethnischen Säuberungen geleugnet hat, die Erkenntnis von der Zusammengehörigkeit aller Menschen?"

Weitere Artikel: In Cannes wartet Verena Lueken immer noch auf einen eindeutigen Siegerfilm und sucht derweil nach Trends: Sex und Fremde in der Fremde. Robert Gernhardt kommt über sieben Notizzetteln des Kollegen Peter Rühmkorf zum Sinnieren über das lyrische Geschäft. Jürgen Kaube verbindet fremdenfeindliche Vatertagsübergriffe und das Gesetz der Serie. Nachdem im italienischen Fußballskandal Tausende von abgehörten Handygesprächen in die Öffentlichkeit gelangt sind, telefonieren die Wirtschaftsgrößen von Mailand nun mit Schweizer Mobiltelefonen, berichtet Dirk Schümer. G.R.K. schreibt zum Tod des Wiener Komponisten Otto M. Zykan, Uwe Walter gratuliert dem Althistoriker Klaus Bringmann zum Siebzigsten. Paul Ingendaay fällt an der Liste der besten amerikanischen Romane der vergangenen 25 Jahre das hohe Durchschnittsalter der Romanciers auf.

Auf den Seiten der früheren Tiefdruckbeilage wird Martin Mosebachs Laudatio auf Durs Grünbein zur Verleihung des Berliner Literaturpreises abgedruckt. Peter Kropmanns untersucht die wirtschaftliche Seite von Henri Matisses Schaffen.

Im Medienteil stellt Julia Bähr den Sender Düzgün TV vor, mit dem der Dönerfabrikant Hidir Düzgün seit März aus Lünen die in Deutschland lebende Türken erreichen will.

Besprochen werden Konzerte mit Claudio Abbado und Pierre Boulez in Berlin, eine Ausstellung über "Lockenpracht und Herrschermacht" im Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig, ein Abschiedskonzert Miriam Makebas auf dem Africa Festival in Würzburg, Paul Simons neues Album "Surprise", eine Aufnahme der "Zauberflöte" von Daniele Abbados junger Orchestertruppe aus Reggio Emilia, und Bücher, darunter Klaus Böldls Erzählung "Drei Flüsse", Felisbertos Hernandez' gesammelte Geschichten "Die Frau, die mir gleicht" und Fußballbücher für die Jugend (mehr in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

In der Frankfurter Anthologie stellt Sebastian Kleinschmidt "fragwürdige rückkehr" von Wolfgang Hilbig vor:

"als wär seither noch keine Zeit vergangen
faulen im salpeterweiß die selben wände..."

Tagesspiegel, 27.05.2006

Die Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle haben ihren Klang nicht verloren, meint Christiane Tewinkel in ihrem Beitrag zur Debatte (hier Manuel Brugs Anklage in der Welt). Sie fürchtet vielmehr ums exklusive Image des Orchesters. "Jemand, der wie Sir Simon Rattle sagt, wenn er an eines glaube, dann daran, dass 'diese Musik für alle ist', hat einerseits Recht. Andererseits verkennt er, wie sehr die klassische Musik nach wie vor von der Distinktion lebt und ein Orchester wie die Philharmoniker vom Konzept des Elitären. Die Education-Projekte und Rattles volksnahes Auftreten haben zwar Impulse gesetzt, die landesweit ausstrahlen. Für das Umdenken der Musikerzieher, die Kehrtwende von der rezeptions- zurück zur produktionsästhetischen Bildung war das essenziell. Dennoch gefährdet all dies zugleich den Markenkern: Passen denn die Attribute etwa der Jugendarbeit zum gewünschten Image? Sind die Philharmoniker wirklich ein Orchester für alle?"

Welt, 27.05.2006

In der Literarischen Welt revidiert Tilman Krause ein wenig das Bild vom repressiven Wilhelminismus. Bei aller Ächtung und strafrechtlichen Verfolgung von Homosexuellen herrschte in den Großstädten und vor allen anderen in Berlin ein relativ schwulenfreundliches Klima: "Es gab eine Sichtbarkeit von Homosexuellen, eine mediale und lebenswirkliche Präsenz, die durchaus mit der heutigen zu vergleichen ist. Wiederum vor allem in der Reichshauptstadt, die seit den Zeiten Friedrichs des Großen ein Eldorado der gleichgeschlechtlichen Liebe war (die erste Schrift über die dortige 'Szene' erschien 1782) prägten tatsächlich Schwule - und zwar von der Arbeiterschaft bis hinauf in die Hofkreise - das Bild der Stadt mit. Wenn, wie es zur selben Zeit Oscar Wilde vor Gericht formulierte, die gleichgeschlechtliche Liebe diejenige war, die ihren Namen nicht zu nennen wagte, dann galt dies vielleicht für England. Für Deutschland galt es nicht. In der ausgehängten Badeordnung des ersten 'Berliner Lichtluftbads' hieß es beispielsweise respektvoll: 'Homosexuelle Herren werden gebeten, sich ihre Anlage nicht anmerken zu lassen.' Im Allgemeinen taten sie dies nämlich."

Weiteres: Hannes Stein besucht das Autorinnengespann P.J. Tracy in Minnesota. Christina Weiss gratuliert Lidia Jorge zum ersten "Albatros"-Preis der Grass-Stiftung. In seiner Klartext-Kolumne gibt Tilman Krause zu Protokoll, dass ihn das Ende des Berliner Bahnhof Zoos weit weniger schmerzt als die Auflösung der einstigen Boheme des Westens.

Und die Kultur: Das Festival von Cannes nähert sich seinem Abschluss, Hanns-Georg Rodek hat bei einigen Filmen den Grundton des Unbehagen ausgemacht: "Seinen Ausdruck findet er am klarsten in einer gesellschaftlichen Entwicklung, die mit Riesenschritten voranschreitet und doch kaum zur Kenntnis genommen wird: dem Aufbau des Überwachungsstaates." Michael Pilz hat staunend die Eröffnung des brasilianischen WM-Kulturprogramms durch den Sänger und Kulturminister Gilberto Gil erlebt: "Im Haus der Kulturen der Welt eröffnet Gil die 'Copa da Cultura', ein WM-Kulturprogramm, mit dem er Andre Heller überläuft wie Ronaldinho wohl demnächst Jens Nowotny." Indien total hat Lothar Schmidt-Mühlisch beim Theaterfestival Bonner Biennale genossen. Manuel Brug stöhnt über deutsche Musicalkunst. Bernd Fesel erklärt, wie sich auf dem Kunstmarkt internationaler Boom und nationale Krisen unter einen Hut bringen lassen..

Besprochen werden eine Monet-Ausstellung in der Stuttgarter Staatsgalerie und Peter Sellars Inszenierung von Mozarts "Zaide" in Wien.

FR, 27.05.2006

Ina Hartwig hat wenig Verständnis für die Künstlerinnen und Künstler, die sich jetzt mit Peter Handke solidarisieren. "Diese Selbstbeweihräucherung Handkes müsste doch auch eine Jelinek, einen Modiano und einen Winkler befremden, um nur diese drei zu nennen. Doch wird im Gegenteil der Künstler von den Künstlern blind in Schutz genommen, nur weil ein selbstgefälliger Pariser Intendant sich unmöglich gemacht hat. Im Kern geht es den Unterzeichnern offenbar um die schöne, ergreifende Phantasie, die Kunst sei in Gefahr und müsse heroisch verteidigt werden."

Weiteres: Wenig begeistert resümiert Daniel Kothenschulte das sich zu Ende neigende Filmfestival von Cannes. Immerhin war Sofia Coppolas umstrittene "Marie Antoinette" ein Lichtblick für ihn. Eine Frankfurter Diskussion über die Berechtigung literarischer Zeitschriften fasst Christoph Schröder zusammen. Harry Nutt war im brandenburgischen Rheinsberg unterwegs, das einiges gegen seinen Ruf als Hochburg der Neonazis unternimmt. Karin Ceballos Betancur klagt in ihrer Bonanza-Kolumne über den Niedergang der Briefmarke.

Besprochen werden - groß - die Performance "The World in Pictures" von Forced Entertainment in Berlin, eine dem Architekten und Konstrukteur Jean Prouve gewidmete Ausstellung in Frankfurt am Main, Hiner Saleems Film "Kilometre zero", Kunst von Annegret Soltau in Darmstadt und die Inszenierung von Gian Carlo Menottis Oper "Der Konsul" im Stadttheater Gießen.

NZZ, 27.05.2006

Robert Walsers fünfzigster Todestag ist eigentlich erst im Dezember. Die Beilage Literatur und Kunst greift vor und lässt Schriftsteller ihr Walser-Erlebnis schildern. Peter Bichsel (mehr) wird der Rummel zuviel. "Ich habe eine viel zu kleine Wohnung für allergrößte Dichter, und wenn ich Goethe lesen will - ich lese seine Prosa leidenschaftlich gern -, dann muss ich ihn erst einmal klein kriegen, er muss in meiner Stube Platz haben. Ich habe dort keinen Platz für einen Walser-Altar. Also von vorn beginnen: Ihn ganz still und nur für mich allein lesen, und viel kichern dabei, und mich diebisch freuen, wenn ihm etwas daneben gerät - wenn er wirklich nicht gut ist, wenn ihm wirklich gar nichts einfällt - wenn es ihn anscheißt. Nur eben, schon bald schleicht sich wieder die Begeisterung ein."

Wilhelm Genazino hat in Robert Walser einen angenehmen Solitär gefunden, mit dem er sich nicht vergleichen muss wie mit allen anderen. "Ein Misanthrop wie Wolfgang Koeppen solltest du in deinen reifen Jahren nicht sein. Ein so verquerer Hüttenbewohner wie Arno Schmidt sollte aus dir nicht werden müssen. Ein so fataler Selbstüberschätzer wie Helmut Heißenbüttel ebenfalls nicht. Und so eine eitle Null wie (ich nenne den Namen lieber nicht) schon gar nicht. Meine innere Distanzierungsmaschine lief auf Hochtouren. Bis ich, einige Jahre später, wieder zu Robert Walser zurückkehrte. Und endlich und erstaunt (und fassungslos befreit) bemerkte, dass sich Robert Walser nicht verglich."

Außerdem gibt es Bekenntnisse von Jagoda Marinic, von Lukas Bärfuss, von Matthias Zschokke, von Michael Lentz, von Paul Nizon, von Katharina Hacker und anderen. Hier die Übersicht.

Im Feuilleton erkennt der Philosophieprofessor Hermann Lübbe eine gute Religion vor allem an ihrer Friedfertigkeit gegenüber anderen Religionen. Angela Schader porträtiert den palästinensischen Lyriker Murid al-Barghuti. Gemeldet wird, dass der aus Jamaica stammende Pop- und Reggae-Musiker Desmond Dekker gestorben ist und dass der seit Monaten vermisste Cartoonist Walter Strebel alias Rapallo im Kanton Solothurn tot aufgefunden wurde.

TAZ, 27.05.2006

Wird Cannes jetzt Berlin? Zum Abschluss der Filmfestspiele kann man sich da, wie Cristina Nord berichtet, schon Sorgen machen: "Ausgerechnet Cannes, das A-Festival, das sich entschieden und bisweilen arrogant als Schutzraum der Filmkunst in Szene setzt, gewährt dem Themenfilm eine Plattform. Dabei gilt auch in diesen Tagen an der Croisette die alte Einsicht, dass nur der, der einem politischen Sujet mit einer eigenständigen künstlerischen Position begegnet, zu überzeugen vermag."

Weitere Artikel: Susanne Messmer informiert in einer "Post aus Peking" über die Schwierigkeiten des Chinesisch-Lernens, die vor allem mit den Schriftzeichen zu tun haben. Besprochen wird der Film "X-Men 3: Der letzte Widerstand".

Im taz mag-Dossier fragt Leila Dshamila: "Wie lebt es sich in Syriens arabischem Sozialismus?" So zum Beispiel: "Neben raubkopierten aktuellen US-Filmen und CDs kann man allerlei Befremdliches auf den Souks, den alten Märkten, erwerben: lebende Schlangen, Schafs- und Kalbshirne und -hoden im Stück, essbare Frösche, Hühner und Singvögel... Manchmal können sich die Markenpiraten nicht entscheiden, welches Label sie denn nun imitieren wollen, und so gibt es für ein paar Euro Jeans, Schuhe und Tennissocken minderer Qualität, auf die 'Puma Armani Reebok' gleichzeitig gedruckt ist."

Weitere Artikel: Andrea Roedig hält ein Plädoyer für den katholischen Spleen. Aus La Paz berichtet Gitti Müller über die Koka-Herstellung.

Rezensiert werden Matthias Matusseks Patriotismus-Aufruf "Wir Deutschen", Nicholas Stranges Anti-Schirrmacher-Schrift "Keine Angst vor Methusalem!" und ein Band über die "Gestürmte Festung Europa". In der Literatur-Abteilung geht es um Ruth Klügers Studie "Gelesene Wirklichkeit", Martin Kuglers "wunderlich mitreißenden" Roman "Die Gehilfin", sowie Sam Bournes Reißer "Die Gerechten" ("erstklassiger Schund") - mehr zu alledem in der Bücherschau des Tages.

Und Tom.

SZ, 27.05.2006

Johannes Willms kommentiert die nächste Runde im Streit um Peter Handke - also die Verleihung des Heinrich-Heine-Preises an den Milosevic-freundlichen Dichter: "Sich in demonstrativer Weise zu Milosevic zu bekennen, ist eine symbolische Geste, die Handkes Engagement für die Serben desavouiert. Das ist nicht 'eigensinnig wie Heinrich Heine', sondern es ist schlimmer als ein Fehler, eine Dummheit, gegen die man den Namenspatron des Preises, den man ihm verleihen will, in Schutz nehmen muss... Merkwürdig nur, dass der Suhrkamp Verlag erst im vergangenen Jahr hatte verlauten lassen, der Autor werde in Zukunft keine Preise mehr akzeptieren."

Weitere Artikel: Aus Cannes berichtet Susan Vahabzadeh, dass Richard Linklater mit seiner großartigen, aber in einer Nebenreihe gezeigten Philip-K-Dick-Verfilmung "A Scanner Darkly" (Website) in den Wettbewerb gehört hätte, nicht mit seinem Pamphlet "Fast Food Nation". Nach der jüngsten Kritik an Sir Simon Rattle schlägt sich Jörg Königsdorf entschieden auf die Seite des Dirigenten. Etwas tut sich auf Ground Zero, informiert uns Andrian Kreye: Der erste Wolkenkratzer wurde wiedereröffnet. Anlässlich einer großen Gottfried-Helnwein-Ausstellung in Linz hat Oliver Fuchs den Künstler in seiner nebligen irischen Wahlheimat besucht. In der Serie über das Deutschland der Nachkriegsjahre spricht Richard von Weizsäcker auch über die Gegenwart der Parteipolitik.

Besprochen werden Peter Sellars Inszenierung von Mozarts unvollendeter Oper "Zaide" bei den Wiener Festwochen, der Film "X-Men 3: The Last Stand", die Performance "The World in Pictures" von Forced Entertainment in der Berliner Volksbühne und eine Ausstellung mit Werken des sogenannten "Furienmeisters" des 17. Jahrhunderts im Frankfurter Liebighaus.

Auf der Literaturseite berichtet Laura Weissmüller über den Afrika-Abend beim 72. Internationalen PEN-Kongress. Der Literaturwissenschaftler Martin Vialon stellt einen Dankesbrief Thomas Manns an Erich Auerbach für dessen "Mimesis"-Buch vor. Besprochen wird die Hörbuch-Version von Raoul Schrotts "Gilgamesh"-Übertragung (dazu mehr in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Im Aufmacher der SZ am Wochenende porträtiert Holger Liebs den Künstler und Björk-Gatten Matthew Barney, dessen neuester Film "Drawing Restraint 9" demnächst bei uns in den Kinos zu sehen ist: "Mühelos überspringt Barney Gattungsgrenzen und Genre-Festlegungen - er schwebt eben weit über den Dingen -, und im neuesten Werk betritt er schon wieder Neuland. Zum ersten Mal verlässt er die westlich geprägte Bilderwelt der Wolkenkratzer, Salzseen, des Rodeos und der Fußballstadien und überhaupt des Sports, um tief in die japanische Walfangkultur einzutauchen."

Weitere Artikel: Die Autorin Marica Bodrozic befasst sich in ihrer Erzählung "Das blaugesichtige Gebiet" mit Fragen der "Lichtbürgerschaft". Dirk Peitz hat den Musiker Paul Weller besucht. Gabriela Herpell berichtet über den Fantasy-Autor Jonathan Stroud, der seine "Bartimäus"-Trilogie mit dem im Juni auf Deutsch erscheinenden dritten Band unwiderruflich beendet. Marcus Jauer erinnert an eine Mode-Revolution der Pioniere, die sich vor zwanzig Jahren in der DDR zutrug. Im Interview spricht die Schauspielerin Katharina Schüttler übers "Kindsein", mit dem man es auf der Bühne leichter hat: "Auf kindliche Art durchs Theater zu hüpfen, verschafft einen unglaublichen Bonus und damit einen Freiraum."