Heute in den Feuilletons

Fast mitgeheult

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
18.09.2008. In der Zeit kritisiert Gerhart Baum, dass Eichingers RAF-Film nicht zeigt, was mit dem Rechtsstaat geschah. Die Berliner Zeitung notiert die in dem Film ausgespielte Erotik der Gewalt: "Ach, wie sexy blitzen die nackten Schenkel, wenn bewaffnet über den Banktresen gegrätscht wird." Der Tagesspiegel meint: "Baller-Meinhof". Viele respektieren die Sperrfrist aber auch nach ihrem Ablauf.

FR, 18.09.2008

Daniel Kothenschulte vermisst bei allem handwerklichen Geschick im RAF-Film ein wenig intelligente Spekulation: "Nur in der künstlerischen Umformung haben bekannte Fakten überhaupt eine Chance, interessant zu werden. Leider lässt der Film von dieser Freiheit wenig spüren. Das Eichinger-Konzept historischer Filme verlangt in erster Linie nach der Repräsentanz bedeutender Ereignisse, nicht nach ihrer Bewertung, Kommentierung oder Überhöhung... Eichingers Dialogbuch ist so lebendig wie ein aufbereiteter Text eben sein kann. Es ist nicht das Hörbuch zum Aust-Bestseller, es ist das Bilderbuch."

Weitere Artikel: Arno Widmann spricht mit Hanno Loewy, dem Leiter des jüdischen Museums in Hohenems, über Juden, Muslime und die Mehrheitsgesellschaft. Allzu apart findet Ina Hartwig die Shortlist zum Deutschen Buchpreis, attestiert ihr aber "Krawallpotenzial". Stefan Keim legt uns den Dramatiker Dirk Laucke ans Herz, dessen Stück "Wir sind immer oben" im Theater Essen zu sehen ist. Stephan Hilpold reiste nach Wien, um im Akademietheater Karl Schönherrs "Weibsteufel" zu sehen. Joachim Lange goutiert Hans Werner Henzes "Bassariden" in der Staatsoper Hannover. Außerdem lobt Michael Kohler die Komödie "Friedliche Zeiten", und die Synchronisation vermiest Daniel Kothenschule die Feel-Bad-Komödie "Die Kunst des negativen Denkens".

TAZ, 18.09.2008

DJ Fetisch ist aus Berlin weggezogen, und auch sonst geht es dem FAS-Feuilleton nicht gut, konstatiert Tobias Rapp: "Was ist hier los? Der wahrhaft durchgedrehte Text über den neuen RAF-Film vom Ober-Chef Schirrmacher, der 'Und-ich-habe-doch-recht-gehabt,-Artikel von Co-Chef Weidermann über den verkannten deutschen Großschriftsteller Thor Kunkel, und dann ist Berlin auch noch im Eimer? Hat eine Feuilletonredaktion beschlossen, sich vom Gutfindekartell für die Produkte von Freunden und Verwandten in eine Gruppe von Verrückten mit Privatobsessionen zu verwandeln?"

Weiteres: Dirk Knipphals definiert in seinem Kommentar zur Shortlist für den Deutschen Buchpreis selbige als Indiz für die Existenz eines Literaturbetriebs 2.0: "flexibel genug, um alle tradierten Redeweisen, wie über Literatur zu sprechen sei, in sich aufzunehmen". Auf den Tagesthemenseiten gratuliert Rolf Lautenschläger dem Schweizer Architekten Peter Zumthor zur Auszeichnung mit dem Praemium Imperiale 2008, der vom japanischen Kaiserhaus gestiftet wird und als "Nobelpreis der Künste" gilt.

Besprochen werden eine Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus in Köln, die die die nationalsozialistische Germanisierungspolitik in Slowenien dokumentiert, Dirk Lauckes "Wir sind immer oben" am Schauspiel Essen und Filme: der schwule Zombiefilm "Otto; or, Up with Dead People" des kanadischen Filmemachers Bruce LaBruce sowie das Jiu-Jitsu-Drama "Redbelt" vom "Großmeister des Missverständnisdialogs" David Mamet.

Und Tom.

NZZ, 18.09.2008

Werden es die Ressentiments gegen einen Schwarzen gewesen sein, wenn der in Umfragen zurückfallende Barack Obama gegen John McCain verliert? Der in Stanford lehrende Komparatist Hans Ulrich Gumbrecht glaubt dies nicht: "Das wirkliche Problem des Wahlkämpfers Barack Obama ist der eigenartig 'vorideologische' Konservativismus bei großen Teilen der unterprivilegierten Weißen. Vielen Wählern zumal in den Appalachian States gelten die Demokraten prinzipiell als Partei jener elitären Bildungsschichten, bei denen sie Patriotismus und stabile religiös-moralische Werte vermissen. Nicht allein um den Inhalt von Werten geht es ihnen, sondern auch um die - exemplarisch von der Vizepräsidentschaftskandidatin McCains zur Schau gestellte - Bereitschaft, bedingungslos an ihnen festzuhalten."

Weiteres: Martin Meyer warnt angesichts der Bankenkrise vor einer grundsätzlichen "Irritabilität". Joachim Güntner schreibt den Nachruf auf den Verleger Helmut Kindler. Besprochen werden Martin Kusejs Inszenierung von Karl Schönherrs "Weibsteufel" im Akademietheater Wien, Garth Jennings Film "Son of Rambow", Andrew Stantons Film "Wall-E" (eine "herrliche Romantic-Comedy mit kritischen Untertönen", verspricht Marc Bodmer) und Bücher, darunter ein Roman von und eine Biografie über Franziska zu Reventlow (mehr dazu in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Zeit, 18.09.2008

Die Zeit hat den früheren Innenminister Gerhart Baum zur RAF ins Kino geschickt, der dort "keinerlei neue Erkenntnis" über den deutschen Terrorismus gewann. Und noch mehr fehlt ihm: "Es wäre gut gewesen, wenn der Film auch den im Ausnahmezustand der Angst ins Wanken geratenen Rechtsstaat thematisiert hätte. Denn das ist das Thema von heute, das mit der innenpolitischen Aufrüstung in der RAF-Zeit begann: Unsere Grundrechte werden im Kampf gegen den Terror beschädigt - damals wie heute. Wir leben leider nicht in den paradiesischen Umständen eines Rechtsstaats, wie Martina Gedeck, die Darstellerin der Meinhof, es im Spiegel äußerte." (Apropos: Haben Sie auch kürzlich ihre neue, 20 Jahre über Ihren Tod hinaus gültige zentrale Identifikationsnummer zugeschickt bekommen? Mehr hier, hier, hier, und haben Sie schon gehört, was in Norwegen passiert ist?).

Hanno Rauterberg stand staunend bei der Eröffnung von Daria Zhukovas Zentrum für Gegenwartskunst in Moskau herum - ein rauschendes Fest samt Jeff Koons, Larry Gagosian, aus London einflogenem Buffet und Amy Winehouse. Nur Kunst gab's nicht. "Damit treibt Zhukova auf die Spitze, was im Kunstbetrieb ohnenhin üblich ist: Auf den meisten Vernissagen wollen die Gäste reden und Wein trinken, und die Kunst stört dabei nur. Zhukova nimmt auf ihre Art darauf Rücksicht."

Weitere Artikel: In der Leitglosse verteidigt Jens Jessen die Philosophie gegen die Lebensberatung. Neue Ideen für eine saubere Zukunft sah Tobias Timm auf der Architektur-Biennale von Venedig. Micha Brumlik schreibt zum Hundertsten Alexander Mitscherlichs. In der Reihe "Was mache ich hier" findet sich Birgit Schönau im Nitsch-Museum über der Altstadt von Neapel wieder.

Besprochen werden eine Hörbuch mit dem Briefwechsel Gretel Adornos und Walter Benjamins ("So stellt man sich die Zärtlichkeit von Schutzengeln vor", schreibt Wilhelm Trapp), Peter Steins Inszenierung des "Zerbrochenen Krugs" und die Uraufführung von Bert Brechts lange verschollenem Exildrama "Die Judith von Shimoda" (Evelyn Finger hebt die "einsame Grandezza" der Hauptdarstellerin Mavie Hörbiger hervor).

Den Aufmacher im Literaturteil widmet Helmut Böttiger Uwe Tellkamps Roman über die DDR "Der Turm". Nach der Lektüre von "Von der Pflicht zu führen" stellt Thomas Assheuer den Autor Bernhard Bueb in eine Reihe mit "Spezialisten der Vereinfachung" wie "Eva Herman, Peter Hahne und Frank Schirrmacher". Außerdem gibt es eine Beilage zur Eröffnung der Kultursaison.

Im Dossier blickt Reiner Luyken auf den zur Ukraine gehörenden und von Russland beanspruchten Schwarzmeer-Hafen Sewastopol.

Welt, 18.09.2008

Dem RAF-Film wird die Seite 3 gewidmet. Eckhard Fuhr sieht den Film um ein eigentümlich leeres moralisches Zentrum kreisen: "Der Zuschauer kann für die eine oder die andere Seite Partei ergreifen oder Sympathie erfinden. Nachvollziehbare und ehrenwerte Motive findet er beim Staat ebenso wie bei den Terroristen. Gewonnen hat am Ende der Stärkere. Aber den Geschlagenen darf man den Respekt nicht versagen. " Und Hanns-Georg Rodek erklärt das mit der moralischen Leere so: "Im Grunde wohnen zwei Seelen in des 'B-M-K' Brust. Aus der einen spricht die Stimme der Überlegung, dass sich sieben Jahre nach 9/11 jedes Flirten mit Terrorismus verbietet. Aus der anderen spricht der Instinkt des Kinos, das viel mehr attraktive Desperados als überzeugende Vernunftsmenschen hervorgebracht hat."

Uta Baier bespricht eine Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin über den Kunstraub der Nazis als "längst fällige Bestandsaufnahme mit einem hervorragenden Katalog, der den aktuellen Forschungsstand über die Voraussetzungen, Bedingungen und Folgen von Raub und Restitution ausführlich und mit vielen Beispielen beschreibt". Tilman Krause kommentiert die Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Uwe Wittstock schreibt zum Tod des Verlegers Helmut Kindler, der zuerst Bravo und dann Kindlers Literaturlexikon erfand. Elisabeth Wellershaus wirft einen Blick auf ein beginnendes Festival südafrikanischen Theaters in Berlin. Dankwart Guratzsch berichtet von einem Treffen von Bürgerinitiativen, die sich für die Rekonstruktion historischer Bauten einsetzen. Auf der Filmseite geht's unter anderem um die Kriegsfilmparodie "Tropic Thunder". Besprochen wird außerdem eine Ausstellung über deutsche Verfassungen seit dem 19. Jahrhundert im Deutschen Historischen Museum.

Auf der Forumsseite publiziert Dankwart Guratzsch einen Essay über die marode Infrastruktur in deutschen Städten, die im Prinzip einen gewaltigen Investitionsbedarf nach sich ziehen müsste. Und auf der Magazinseite unterhält sich Heike Vowinkel mit dem Verhaltensökonomen Dan Ariely (der eine hübsche Homepage hat) über die dem Menschen nicht auszutreibende Irrationalität.

Berliner Zeitung, 18.09.2008

Harald Jähner hat dank des Geballeres im "Baader-Meinhof-Komplex" endlich verstanden, was mit "bleierner Zeit" gemeint ist: "Ulrike Meinhofs Parole, die politische Macht käme aus den Gewehrläufen, münzt der Film um in die alte Einsicht des Action-Films, aus den Gewehrläufen komme zumindest die ästhetische Macht. Zu den mitreißenden Klängen von The Who (My Generation) wird sich freigeballert, und wo nicht geschossen wird, wird mit der Kamera gezoomt. Die erotische Kombination aus Minirock und Maschinengewehr wird wieder weidlich ausgenutzt nach dem Viva-Maria-Schema von 1968. Ach, wie sexy blitzen die nackten Schenkel, wenn bewaffnet über den Banktresen gegrätscht wird. Wie zart wirkt das Gesicht der Johanna Wokalek als Gudrun Ensslin im schönen Kontrast zu der Lust, mit der sie im palästinensischen Ausbildungslager die knappe Munition verschießt. Aus dieser Erotik der Tat bezog die RAF genau wie Edels Film einen großen Teil der Anziehungskraft."

Tagesspiegel, 18.09.2008

Ein Schlüsselerlebnis in "Nationalkulturangelegenheiten" war der "Baller-Meinhof"-Film für Jan Schulz-Ojala nicht, aller leitmedialen Einpeitschung zum trotz: "Keine Idee, nirgends. Kein ernsthafter Versuch einer Interpretation oder gar Analyse jener Zeit. Stattdessen fahrige Abtastung von Oberflächenreizen, dröhnende und lähmende zweieinhalb Stunden lang: 'Der Baader Meinhof Komplex' ist ein Actionfilm, der von aufgepeitschter Massenszene zu Massenszene, von Anti-Schah-Demo zu Audimax-Vollversammlung, von Banküberfall zu Explosion zu Flugzeugentführung, von Kugelhagel zu Kugelhagel und schließlich von Leiche zu Leiche jagt." Aber die Macher selbst sind ganz hingerissen, weiß Schulz-Ojala zu berichten: "Stefan Aust, sonst eher ein kühler Zeitgenosse, gab der Zeit zu Protokoll, bei der Verhaftungsszene mit der weinenden Ulrike Meinhof hätte er 'fast mitgeheult', und über Uli Edel vermerkt der Spiegel, investigativ ergriffen, zweimal habe den Regisseur während des Drehs die Rührung derart übermannt, dass sein Assistent habe übernehmen müssen."

Perlentaucher, 18.09.2008

Thekla Dannenberg und Thierry Chervel informieren darüber, die Tagesthemen über die georgische Informationspolitik desinformierten: "'Es ist eine Binse, dass im Krieg die Wahrheit zuerst stirbt, doch sie stimmt eben auch dieses Mal leider wieder', sagte Caren Miosga in ihrer Anmoderation. Wahr gemacht wurde sie in diesem Fall von Deutschlands wichtigster Nachrichtensendung."
Stichwörter: Chervel, Thierry

FAZ, 18.09.2008

Arno Lustiger greift in die Debatte um Evelyn Hecht-Galinski und Henryk Broder ein (mehr hier) und kritisiert Alfred Grossers Artikel zur Debatte als ein Beispiel jüdischen Selbsthasses - der aber ganz und gar nichts Neues sei: "Für den getauften Wiener Juden Karl Kraus galt das Judentum als Inbegriff alles Negativen der modernen Zivilisation. In seiner Zeitschrift Die Fackel kam der Antisemit, esoterische Spinner und Rassentheoretiker Jörg Lanz von Liebenfels oft zu Wort, von welchem Hitler seine verqueren rassistisch-nationalistischen Ideen und auch das Hakenkreuz-Symbol geklaut hat. Kein Wunder, dass dem witzlosen Witzbold Kraus nach 1933 zu Herrn Hitler 'nichts einfallen' konnte."

Weitere Artikel: Frank Schirrmacher kommentiert die Geschehnisse am Finanzmarkt: Das Zeitalter des Unglücks breche an, jeder spüre es. Hubert Spiegel glossiert die in vier von sechs Teilen überraschende Auswahl der Buchpreis-Shortlist. Milos Vec berichtet vom Deutschen Rechtshistorikertag in Passau. Der Historiker und Publizist Arno Lustiger reiht, die seit Wochen im FAZ-Feuilleton wogende Kontroverse aufgreifend, Alfred Grosser und Evelyn Hecht-Galinsky in eine bis vor den Nationalsozialismus zurückreichende Galerie jüdischer Antisemiten ein. Desolat, konstatiert betroffen Nils Aschenbeck, ist insgesamt die Lage der noch existierenden Gutshäuser in der Uckermarck. Thomas Medicus schildert, wie er die Umstände des Todes seines Großvaters Wilhelm Crisolli herausfand, der als Generalmajor der Wehrmacht im italienischen Olivacci von Partisanen getötet wurde. Andreas Rossmann porträtiert den Mafiabekämpfer Leoluca Orlando, der den Konrad-Adenauer-Preis erhält. Den Nachruf auf den Verleger Helmut Kindler hat Tobias Rüther verfasst.

Auf der Kinoseite liefert Verena Lueken einen Abschlussbericht vom Filmfestival in Toronto, bei dem ihr insbesondere Caroline Links Film "Im Winter ein Jahr" gut gefallen hat. Rüdiger Suchsland fasst die Neorealismus-Retrospektive des Festivals von Venedig zusammen. Über sich konkretisierende Pläne zum Verkauf der legendären Cahiers du Cinema berichtet Michael Althen. Auf der Medienseite informiert Rüdiger Soldt über eine prominent besetzte Tagung zur Zukunft der Zeitung - bei der es vor allem um die Möglichkeiten zur Rückgewinnung junger Leser ging.

Auf der Forschung-und-Lehre-Seite schreibt Gesine Hindemith über einen promenadologischen Kongress in Frankfurt. Patrick Bahners legt dar, dass der nun tatsächlich zurückgetretene Sprecher der Royal Society Michael Reiss keineswegs gefordert hat, den Kreationismus an britischen Schulen zu lehren - ganz im Gegenteil.

Besprochen werden Schirin Khodadadians deutsche Erstaufführung von Bernard-Marie Koltes' Dostojewski-Adaption "Trunkener Prozess" in Kassel, ein Gastspiel des New York City Ballet, das in Paris Balanchine-Choreografien zur Aufführung brachte, die Pariser Ausstellung "Academia: Qui es-tu", Ben Stillers Actionkomödie "Tropic Thunder" und Bücher, darunter die Erstübersetzung von H.D.s Roman "Madrigal" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

SZ, 18.09.2008

George W. Bush meinte kürzlich, in Georgien gehe es nicht um "Einflusssphären", Franziska Augstein ist da ganz anderer Auffassung: "Die einzige Weltmacht, die ihre 'Einflusssphären' gegenwärtig nicht politisch auszudehnen sucht, ist China." (Die verbliebene Bevölkerung von Darfur dankt für diese Information.)

Außerdem: Gottfried Knapp freut sich über die neue farbige Bespannung der großen Säle in der Alten Pinakothek mit Lyoner Seide. Claudio Abbado spricht im Interview über sein Lucerne Festival Orchestra, Friedrich Gulda, Rudolf Serkin und - Furtwängler: "Für ihn war es nicht so wichtig, wie für Toscanini, dass alles hundertprozentig exakt zusammengeht. Für Furtwängler war zum Beispiel entscheidend, dass die eine Note wichtiger ist als die andere, dass sie anders, individueller klingt als nur ganz genau." Ijoma Mangold kommentiert die Shortlist des Deutschen Buchpreises: "Ausdruck sehr individueller Idiosynkrasien". Holi. macht darauf aufmerksam, dass der Bankrott der Lehman Bank auch "rund 200 nichtkommerzielle Stiftungen und Organisationen" gefährdet, "die die Lehman Brothers Holding Inc. bislang mit Millionenbeträgen unterstützt hat". Stephan Schlak schreibt zum Tod des Sozialphilosophen Günter Rohrmoser. Lothar Müller schreibt zum Tod des Verlegers Helmut Kindler.

Besprochen werden Ben Stillers Film "Tropic Thunder" (daneben gibt es auch ein Interview mit Stiller), eine Retrospektive der Filme von Michael Powell und Emeric Pressburger im Münchner Filmmuseum, Jesse V. Johnsons Film "The 5th Commandment", eine Retrospektive der Filme Garin Nugrohos im Haus der Kunst und im Filmmuseum München, Aufführungen der "Orestie" des Aischylos und von Dirk Lauckes "Wir sind immer oben" im Theater Essen und Bücher, darunter Dietmar Daths Zukunftsroman "Die Abschaffung der Arten" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).