Heute in den Feuilletons

Tanzböden des Irrsinns

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
25.04.2009. Im Tagesspiegel erklärt Jonathan Franzen, warum er glaubt, das Günter Grass' Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel" ungerecht behandelt wurde. In der NZZ schreibt der in der Türkei wegen Blasphemie angeklagte Autor Nedim Gürsel einen offenen Brief an seine Regierung. Die FAZ hätte das Internet aus Sorge um die Urheber vielleicht doch lieber weg. Die taz wandert durch die weibliche Literaturlandschaf, die Welt durch das Internet der Jugend. Das Blog Medienlese verabschiedet sich.

Tagesspiegel, 25.04.2009

Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen erklärt im Interview, was ihn an der deutschen Sprache anzieht und welche Autoren auf seinem Nachttisch liegen. Sehr gut gefallen hat ihm Günter Grass' Autobiografie "Beim Häuten der Zwiebel", das seiner Ansicht nach "hierzulande sehr ungerecht behandelt wurde". Gerade das Grass die Dinge vernebelt, findet er "liebenswert, ehrlich und tapfer. Wir halten eine solche Unklarheit nur nicht aus. Ich habe in der 'Unruhezone' den umgekehrten Weg eingeschlagen und versucht, jede Tatsache festzunageln. Aber so funktioniert Erinnerung nicht. Mir gefiel die ambivalente Atmosphäre: Ist das geträumt, oder ist es erinnert?"

NZZ, 25.04.2009

Der wegen "Blasphemie" von einem türkischen Gericht angeklagte, in Paris lebende Schriftsteller Nedim Gürsel schreibt in einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten Erdogan, den die NZZ abdruckt: "Was mich ... am meisten schockiert hat, ist der Bericht des Amtes für Religiöse Angelegenheiten (Diyanet), in dem ich der Blasphemie angeklagt werde; denn diese Behörde ist Ihnen unterstellt und verfügt über keinerlei Kompetenz, sich zu einem literarischen Werk zu äußern. Ich bitte Sie, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ich einen Roman geschrieben habe und kein theologisches Lehrbuch."

Weiterer Artikel: Andrea Eschbach berichtet vom 48. Mailänder Möbelsalon, bei dem von einer Krise kaum etwas zu bemerken ist.

Für Literatur und Kunst hat Martin Zingg den Schriftsteller Jacques Chessex in Lausanne getroffen und mit ihm über seinen neuen Roman "Un Juif pour l'exemple" gesprochen, in dem er vom Mord an einem Juden im jahr 1942 erzählt. Vorgestellt werde auch zwei im letzten Jahr erschienene Bücher von Chessex. Lilian Pfaff widmet sich dem Werk des in Europa wenig bekannten Architekten John Lautner, dem in Glasgow gerade eine große Retrospektive gewidmet ist. Außerdem gewährt Lilian Pfaff "Einblicke in das Oeuvre des kalifornischen Architekten John Lautner".

Besprochen werden zwei bisher nicht ins Deutsche übersetzte Gedichtbände von Philippe Jaccottet und seine "Notizen aus der Tiefe" sowie Robert Castels Studie über Jugendrevolten in den Banlieues "Negative Diskriminierung" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

FR, 25.04.2009

Judith von Sternburg kehrt beeindruckt von der Baseler Van-Gogh-Ausstellung zurück, die die Landschaftsbilder des Malers in chronologischer Folge zeigt: "Wie in einem Lehrbuch also kann der Besucher van Goghs Sprung miterleben vom Maler, der im Kabinett (Niederländisch, spätes 19. Jahrhundert) sein Dasein fristen würde, zum Ereignis von Weltrang. Die Basler Ausstellung versucht nicht, diesen Sprung zu erklären. Vor aller Augen zeigt sich nur, dass er in Paris stattgefunden haben muss. Dann muss er bis zum Lebensende des Künstlers angehalten haben."

Weitere Artikel: Peter Schirmbeck erzählt aus der Beziehungsgeschichte von Rüsselsheim und Opel. Harry Nutt hat die Außenamts-Kultur-Konferenz mit dem nach Autosalon klingenden Titel "Menschen bewegen" besucht. Von den Frankfurter Journalistentagen, die diesmal Zeitungs-Krisengespräche waren, berichtet Ninette Krüger. Marcia Pally erklärt in ihrer US-Kolumne diesmal, warum sie aus amerikanischer Perspektive "Pro Reli" ist. In einem Times Mager schreibt Arno Widmann weder über seine Mutter: "Sie spricht auch wieder. Das hört sich so an: 'Ich war.' Dann hört sie auf. "

Besprochen werden Simon Solbergs "Grimm-Code"-Theater am Schauspiel Frankfurt und Rüdiger Hentzschels Inszenierung von Terry Johnsons Freud-Stück "Hysteria" in Frankfurt.

TAZ, 25.04.2009

In der Kultur lobt Christoph Schröder die junge Autorin Nora Bossong ("Webers Protokoll"): "In ein Raster fügt sich Nora Bossong bislang nicht ein. Fest steht, dass sie mit 27 Jahren eine erwachsene Autorin ist. Zwischen Pop und Provokation sollte für eine solche immer Platz sein in der weiblichen deutschen Literaturlandschaft." (So wie für Uwe Tellkamp stets ein Platz sein sollte in der männlichen Literaturlandschaft?)

Weitere Artikel: Waltraud Schwab und Paul Wrusch interviewen den Österreicher Michael Zeltner, der mit Lampen Graffiti in die Luft schreibt. Andreas Bull, Gschäftsführer der taz, erklärt, warum die taz die sonntaz gegründet hat, in die auch der bisherige Samstagskulturteil der taz eingewandert ist.

Besprochen werden ein Konzert der stets noch aktiven Band Sonic Youth in München und viele Bücher, darunter eine Studie über christlichen Fundamentalismus (siehe unsere Bücherschau ab 14 Uhr).

Auf der Meinungsseite schreibt Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung über die Durban-Nachfolgekonferenz in Genf: "Nach allem, was auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Genf geschehen ist, war es auch im Nachhinein gesehen richtig, dass Deutschland an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen hat."

Welt, 25.04.2009

Im Magazin beschreibt Holger Kreitling anschaulich, warum Facebook, Twitter etc. so beliebt bei Jugendlichen sind: Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sie sich wieder von den Erwachsenen abgrenzen können. "Die Gesellschaft gefällt sich darin, auf Computer und Internet mit all den durchaus geschmacklosen Erscheinungen einzuschlagen. Bäh. Pfui. Unsinn. Blogs sind Tanzböden des Irrsinns. Es geht bei den Kulturkritikern, die von Verrohung und Sinnverlust sprechen, nicht nur um das Streben nach dem Wahren, Schönen, Guten. Neben Überforderung ist auch eine reale Verlustangst mit im Spiel. Die 40- bis 50-Jährigen hatten gelernt, sich zu emanzipieren und den Computer als Arbeitswerkzeug zu akzeptieren; sie setzten sich damit hübsch von den 68ern ab. Und jetzt werden sie in gewisser Weise auf 'ihrem' Gebiet überholt, jetzt schon, 20 Jahre zu früh."

Am Sonntag wird in Berlin darüber abgestimmt, ob Religion und Ethik an öffentlichen Schulen gleichgestellt werden, Schüler also Religion statt Ethik wählen können. Die Volksabstimmung wurde durch die "Pro Reli"-Initiative ausgelöst, die etwa 300.000 Unterschriften für die Zulassung des Volksentscheids gesammelt hat. Das "linke Establishment" ist erschrocken, konstatiert im Feuilleton Matthias Heine kühl, der die Linke längst nicht so neutral findet, wie sie zu sein behauptet. Auf dem Plakat der Linkspartei "steht: 'Religion ist freiwillig - und das soll auch so bleiben!' Da denken die Pro-Reli-Befürworter: 'Bitte sehr, aber das muss dann auch für Eure Religion gelten!' Denn im Ethik-Unterricht wird, so erfahren sie es in der Schulpraxis, die Religion des linken Atheismus gelehrt. Die angebliche weltanschauliche 'Neutralität' des Faches können sich seine Befürworter eben nur auf der Basis eines Rationalismus vorstellen, der alle Religionen gleich absurd findet."

Weitere Artikel: Uta Baier schreibt über den Magdeburger Dom, dessen Grundstein vor 800 Jahren gelegt wurde. In der Leitglosse trauert Manuel Brug um die Decca, die als selbständiges Label verschwinden wird. Der Schauspieler Daniel Craig erklärt im Interview: "Ich bin mir nicht sicher, dass ich eine Drag Queen spielen könnte. Es gibt bestimmte Dinge, die ich nicht tun kann und tun möchte." Der Künstler und Theatermann Achim Freyer bringt Richard Wagners "Ring" nach Los Angeles, berichtet Nina Wachenfeld. Hanns-Georg Rodek schreibt zum Tod des Regisseurs Ken Annakin. Der Ufa-Geschäftsführer Thomas Peter Friedl erklärt im Interview die Vorzüge eines Abkommens der Ufa mit dem Hollywoodstudio Universal: Universal wird künftig Filme der Ufa vertreiben.

Besprochen werden eine Ausstellung über die amerikanische Militärhilfe für die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg, "Zusammenarbeit für den Sieg", im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst und die CD "Marianne Hoppe spricht".

In der Literarischen Welt beschreibt Peter von Matt die nicht immer spannungsarme Beziehung zwischen Deutschen und Schweizern: "Nachbarschaft ist nie einfach, vor allem, wenn der Größenunterschied so eklatant ist, fast 1:9." Besprochen werden unter anderem Ralf Rothmanns neuer Roman "Feuer brennt nicht" und Jens Johlers "Kritik der mörderischen Vernunft".

Berliner Zeitung, 25.04.2009

Nikolaus Bernau schreibt im Magazin einen längeren Essay über die Idee, die Keimzelle Berlins in der Nähe des Alexanderplatzes wieder kenntlich zu machen oder gar eine "Altstadt" zu rekonstruieren: "Wer das Stadtzentrum wieder gewinnen will, darf die DDR-Planung nicht ignorieren und sollte doch auch an deren reale Vorgeschichte erinnern. Schon aus stadtökonomischen und sozialen Gründen sollte Berlin nicht noch einmal den Fehler machen, wie am Potsdamer Platz, an der Friedrichstraße oder am Dom-Aquaree einige Großinvestoren bauen zu lassen, die einheitlich planen und im Zweifelsfall ihre kommerziellen Interessen gegen die der Stadt durchsetzen."

FAZ, 25.04.2009

Die FAZ erhöht den Druck, um ihre Ansichten zum Urheberrecht durchzusetzen. Zwei Artikel greifen heute noch einmal den "Heidelberger Appell" gegen das Google Book Settlement und Open Access auf.

Für Sandra Kegel auf Seite 1 spricht nach zwanzigjährigem Experiment alles gegen das Internet: "1989 hatte Tim Berners-Lee das World Wide Web erfunden, um Forschern den Datenaustausch zu erleichtern. Nur zwanzig Jahre später hat die hehre Absicht in den Abgrund eines zügellosen Raubbaus an den kreativen Leistungen geführt: copy and paste heißt eben nicht copy and pay. Die Enteignungsmaschinerie Internet verdrängt CDs, Filme und Bücher, und, schwerwiegender noch: das Urheberrecht wird ausgehöhlt." (Wir plädieren auch gegen die gedruckte Bibel, die zu Reformation, Gegenreformation und weiterem Ärger führte!)

Im Feuilletonaufmacher mit der Überschrift "Unsere Kultur ist in Gefahr" legt der Erfinder des "Heidelberger Appells", Roland Reuß, noch einmal seine Argumente gegen Google und Open Access dar (mehr hier) - beide für ihn gleichermaßen Boten aus dem Reich des Bösen, denn beide unterminierten Artikel 5 des Grundgesetzes: "Es sind die Erfahrungen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 mit ihrer Entkoppelung der Wissenschaft von autonomer Forschung, die diesen Passagen des Grundgesetzes ihre historische Tiefendimension verleihen."

Weitere Artikel: Dieter Bartetzko schreibt über die Neuordnung der Antikensammlung im Frankfurter Liebighaus. Gina Thomas ist über die Londoner Buchmesse flaniert. Andreas Rossmann verfolgte ein Essener Symposion über die Zukunft von Enzyklopädien (mehr hier). Besprochen wird eine Aufführung von Bernd Alois Zimmermanns "Requiem für einen jungen Dichter" in Berlin.

Auf der Schallplatten-und-Phono-Seite geht's um die neue CD von Bob Dylan, um CDs mit Motetten von Guillaume Dufay. Und Gerhard R. Koch freut sich übe die Auslobung eines neuen Kompositionspreises durch die Erste Bank in Wien.

Auf der Medienseite wird gemeldet, dass die Zeitungsverleger aus NRW von der Politik einen Bestandsschutz wünschen, weil sie wichtig für die Demokratie seien, außerdem hätten sie gern ein "Leistungsschutzrecht für Presseverlage, um ihre Online-Inhalte vor der Auswertung durch andere zu schützen".

In Bilder und Zeiten sorgt sich Swantje Karich um Galerien in Zeiten der Krise. Der Kunsthistoriker Christoph Luitpold Frommel schreibt über die Genese der berühmten Christusstatue Michelangelos. Und Stefanie Mühl unterhält sich mit dem Roboter-Forscher Christopher Parlitz vom Fraunhofer-Institut in Stuttgart.

In der Frankfurter Anthologie denkt Ruth Klüger über ein Gedicht von Durs Grünbein nach - "Die Wachtel:

Ach Großmutter, so nah am Wasser gebaut -
Beim Abschied riß sie mich jedesmal an sich
Mit der plötzlichen Kraft der Ertrinkenden,
In ihrer Blumenschürze eine so kleine Person (...)"

Aus den Blogs, 25.04.2009

In Netzwertig kritisiert Marcel Weiss die internetfeindliche Mentalität in Deutschland. "Deutschland fehlt der öffentliche Diskurs, die angemessene Gesetzgebung und eine entsprechende Mentalität, um mit den Veränderungen durch das Internet zurechtzukommen. Ergebnis: Ein Umgang mit dem Internet von Seiten der Regierung und der Wirtschaft, der uns mittel- bis langfristig auf globaler Ebene in ein Entwicklungsland verändern wird."

Krise, auch im Internet. Ein Blog verabschiedet sich: "Dieses Posting in eigener Sache ist leider eines mit schlechten Nachrichten: Wir von Blogwerk haben beschlossen, medienlese.com am 30. April einzustellen. Das tut weh, aber die wirtschaftliche Entwicklung lässt uns kaum eine andere Wahl."
Stichwörter: Internet, Entwicklungsländer

Zeit, 25.04.2009

Jetzt steht er online. Jürgen Neffes sehr schöner Zeit-Artikel über die Zukunft des Buchs, der zugleich einen Kontrapunkt setzt zum sauren Kulturkonservatismus in vielen Medien: "Mag das Buch aus Sicht der Vergangenheit seine Seele verlieren - mit Blick nach vorn ist sie dabei, sich aus ihrem Körper zu befreien. Als Fluchthelfer stehen ausgerechnet jene bereit, die für ihren Namen auf dem vorderen Umschlag eines Druckwerks mitunter alles geben: Den Autoren als Urhebern (und ihren Partnern, den Lesern) eröffnet die Ära des entleibten Buches ungekannte Dimensionen - falls sie tun, was Kulturschaffende immer getan haben, wenn sich ihnen neue Techniken und Entfaltungschancen bieten. Aus ihrer 'Feder' wird das Buch der Zukunft kommen, das über die Zukunft des Buches entscheidet."

SZ, 25.04.2009

Stephan Speicher erklärt, durchaus mit dem Willen zur Komplizierung, warum er in der Berliner Volksabstimmung wie die meisten Feuilletonisten der führenden Zeitungen "Pro Reli" ist: "Religionsunterricht in allen großen Konfessionen akzeptiert den Pluralismus, er stützt die Individualitäten; in diesem Akt der Anerkennung setzt er auf deren erwidernde Loyalität. Unterschiedenes ist gut. Demgegenüber sieht der Ethikunterricht aus wie das Blättern im Herbarium. Erst austrocknen, dann abheften." Resigniert fügt er hinzu: "Darauf wird's dann wohl hinauslaufen. Eine Mehrheit der Befragten mag für 'Pro Reli' stimmen. Das Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten aber wird sie wohl verfehlen."

Weitere Artikel: Über polnischen Streit um die Einschätzung des Solidarnosc-Erbes informiert informiert Thomas Urban. Till Briegleb klagt, dass das Hamburger Gängeviertel bei der Sanierung ruiniert wird. Egbert Tholl berichtet vom Münchner Theaterfestival "Radikal jung". Vasco Boenisch sieht, nicht nur durch die Finanzkrise, den Theaterbetrieb des Ruhrgebiets in Gefahr. In ihren Nachrichten aus Moskau meldet Sonja Zekri unter anderem, dass das historische Zentrum der Hauptstadt durch Abriss und Neubau verschwindet. Johan Schloemann findet, dass das zum hundertsten Geburtstag umgestaltete Frankfurter Liebieghaus nun endgültig "einer der schönsten Museumsorte Deutschlands" ist.

Besprochen werden ein Konzert, bei dem Christian Thielemann Bruckners "Dritte" dirigierte, Stefan Rottkamps Inszenierung von/und Kathrin Rögglas Natascha-Kampusch-Stück "Die Beteiligten", die Henry-Cow-Werkschau auf 15 CDs und einer DVD zum vierzigsten Geburtstag der Band und neue Bücher, darunter Ralf Rothmanns Roman "Feuer brennt nicht" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Im Aufmacher der SZ am Wochenende erinnert sich Oliver Storz an seinen Geburtstag im Jahr 1945, an dem Hitler sich erschoss, und meint rückblickend, dass nur eines seine Generation der heute Achtzigjährigen auszeichnet: "Wir sind nicht exemplarisch, nie gewesen, es sei denn im Hinblick auf ein zivilisatorisch ziemlich bescheidenes Minimum: Wir waren die Ersten, die nichts mehr geglaubt haben, weder Erlösungs- noch Untergangsproklamationen." Und zum bevorstehenden Achtzigsten gratuliert Karl-Otto Saur dem Schriftsteller und Filmemacher Storz denn auch.

Außerdem: Auf der Historienseite geht es um das Ende des Starfighters vor zwanzig Jahren.Auf der Literaturseite wird ein Auszug aus Amara Lakhous' Roman "Krach der Kulturen um einen Fahrstuhl an der Piazza Vittorio" vorabgedruckt. Gabriela Herpell unterhält sich mit dem Hypnotiseur Burkhard Peter übers "Vergessen" und auch über etwas seltsamere Dinge: "Bei ihr ist die Ja-Hand hochgegangen."