Heute in den Feuilletons

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Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
24.01.2004. In der Welt zieht Tim Parks eine Parallele zwischen Parmalat-Skandal und den Medici. Die taz gratuliert dem Apple zum Zwanzigsten. Die FR befasst sich mit der Ritualdynamik des Kopftuchstreits. Die NZZ erinnert an die "Kleine Eiszeit" und Durs Grünbein in der FAZ ebenfalls. In der SZ vermutet der schwedische Autor Göran Rosenberg, dass palästinensische Selbstmordattentäter neben dem Hass auf Juden auch andere Motive haben könnten.

Welt, 24.01.2004

Der in Italien lebende Romancier Tim Parks (mehr hier) denkt im Essay in der Literarischen Welt über den Parmalat-Skandal nach: "Die Suche nach mehr oder weniger passenden Analogien, die nach dem Zusammenbruch von Calisto Tanzis Imperium einsetzte, war nur ein allzu natürlicher Reflex des Verstandes, mit Hilfe von Mustern Kontrolle über eine Situation zu erlangen: wenn ich eine typische Situation erkenne, dann weiß ich, dass ich mein Geld anderswo anlegen muss. Im Vergleich mit anderen Bankrotten jüngeren Datums in den USA und in Frankreich frappiert doch beim Parmalat-Skandal, wie grobmaschig hier der Betrug angelegt war und wie lange er fortdauern konnte... Statt nach Analogien zu Enron und Ahold zu suchen, mag es doch sinnvoller erscheinen, die Erklärung in einem spezifisch italienischen Verhaltensmuster zu suchen." Womit Parks bei den Medici angelangt wäre.