9punkt - Die Debattenrundschau

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

September 2020

Nur zwei Möglichkeiten

30.09.2020. Schauer der Entgeisterung löst die TV-Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden in der amerikanischen Presse aus. Der Moderator wurde des schreienden Trump nicht Herr. Der gab Weisungen an eine rechtsextreme Truppe, notiert Margaret Sullivan in der Washington Post. New-York-Times-Kolumnist Thomas L. Friedman sieht die amerikanische Demokratie in akuter Gefahr. In Hamburg zeigt eine Ausstellung den Horror kolonialistischer Ausbeutung hinter den prächtigen Fassaden der Stadt, berichtet die Welt. In der taz findet Charlotte Wiedemann Rassismus bei Primo Levi, Albert Camus und Hannah Arendt. Und bei Dlf Kultur fürchtet Ingo Schulze: Die Wiedervereinigung ist ein Flop.

In geradezu komischem Exzess

29.09.2020. In der taz bespricht der  Althistoriker Roland Steinacher  die große Germanen-Ausstellung in Berlin und kritisiert, dass sie überhaupt am Begriff der "Germanen" festhält. In der NZZ erklärt der Historiker Andreas Rödder, was ein liberaler Konservatismus sein soll. In der Welt setzt die Philosophin Olivia Mitscherlich-Schönherr auf Bürgerräte. Julia Reda macht in zwei Artikeln auf wichtige Urheberrechtsentscheidungen aufmerksam. Und in der FAZ erklärt Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher  der Grünen, den Hohenzollern, warum sie leider unter die "Unwürdigkeitsklausel" fallen.

Wogegen keine Gesichtsmaske hilft

28.09.2020. Die amerikanischen Wahlen beschäftigen die Medien immer mehr. Die New York Times hat Zugriff auf Donald Trumps Steuererklärungen bekommen: Er hat in den letzten zwanzig Jahren so gut wie keine bezahlt. Unterdessen nominierte er eine fundamentalistische Christin für den Supreme Court. Timothy Garton Ash gratuliert den Deutschen zu dreißig Jahren Wiedervereinigung - aber Vorsicht: die nächsten dreißig werden härter. Der ehemalige Europaparlamentarier Elmar Brok erinnert in der Welt daran, dass der Einigungsvertrag im Europäischen Parlament mit einer größeren Mehrheit angenommen wurde als im Deutschen Bundestag.

Grenzen der Meinungsfreiheit neu gezogen

26.09.2020. In Paris herrscht nach dem neuen Anschlag Entsetzen, Libération berichtet, wie die Meldungen in den Prozess gegen die Charlie-Attentäter platzte. Die FAZ erinnert daran, wie schon nach dem Attentat auf das Münchner Oktoberfest Polizei und Politik den rechtsextremen Terror herunterspielten. Fahrlässig findet die taz, wie Netflix die Ermordung von Treuhand-Chef Detlev Rohwedder ins Reich der Legenden trägt. Die SZ liest in einem Brief vom März 1933, wie Kronprinz Wilhelm dazu aufruft, jedem in die Fresse zu hauen, der die Eintracht der Nazis stört.

Von Unbenannten, Umbenannten und Unbemannten

25.09.2020. Die Kunstzeitschrift Texte zur Kunst hat ein Themenheft mit dem Titel "Anti-Antisemitismus" gemacht. Und jetzt zerstreitet sie sich über ihren Anti-Antisemitismus. Oder auch nicht - denn selbst die Macher des Heftes wollen jetzt nicht mehr behaupten, dass BDS antisemitisch sei. Es ist kein Wunder, dass die Polizei Rechtsextremisten anzieht, schreibt Thomas Schmid in der Welt, verwunderlich ist eher, wie wenig sie dagegen tut. In der SZ erklärt die Publizistin Canan Topcu, warum sie keine Person of Color ist. Und die New York Times fragt: Wie konnte aus der Suchmaschine Google eine Maschine werden, die das ganze Netz verschlingt?

Die sogenannte Realität

24.09.2020. In Belarus protestieren die Frauen mit Mut und Würde. Aber wo bleibt der solidarische Aufschrei der westlichen Feministinnen, fragt Elke Schmitter in Spiegel online. Atlantic wirft einen düsteren Blick auf "die Wahl, die Amerika zerreißen könnte". In Zeiten, da sich Journalismus immer schwieriger refinanzieren kann, ist es Zeit ihn neu zu denken, meint der Medienprofessor Leonard Novy im Tagesspiegel. In Zeit online analysiert Claus Leggewie Donald Trumps Kulturkämpfe.

Was heute Werte genannt wird

23.09.2020. Der Ideenhistoriker Michael Rothberg vergleicht in geschichtedergegenwart.ch die Mbembe-Debatte mit dem Historikerstreit: Habermas' Fehler seinerzeit, so Rothberg, war das vorbehaltlose Bekenntnis zum "Westen". Im Interview mit dem New Statesman möchte Judith Butler den neuen Feminismus eigentlich überhaupt nicht mehr als Frauenbewegung verstanden wissen. Französische Medien veröffentlichen aus Anlass des Charlie-Prozesses einen Aufruf für Meinungsfreiheit. Charlie Hebdo berichtet vom 15. Prozesstag, an dem es um die Morde im jüdischen Supermarkt ging.

Unglaubliche 50 Billionen Dollar

22.09.2020. Angriffslustig bleibt die Historikerin Eva Schlotheuber im Gespräch mit dem Spiegel und attackiert die Hohenzollern, dass sie mit juristischen Drohungen ihr Geschichtsbild betonieren wollen. In der SZ kritisiert Michael Sandel die "meritokratische Überheblichkeit" der Besserverdienenden. Das Time Magazine beleuchtet den immer krasseren Gegensatz von Reich und Arm in den USA. Politics.co.uk wirft einen Blick zurück auf das Scheitern Jeremy Corbyns. In der taz untersucht Samuel Salzborn die "Kommunikativen Umwege", die Antisemitismus heute nimmt. taz und SZ würdigen Rossana Rossanda, die im Alter von 96 Jahren gestorben ist.

Zusammenbruch der Gegenmächte

21.09.2020. "Es ist keine einfache Aufgabe, einen verrückten Diktator zu vertreiben, der Atombomben und Nowitschok hat", sagt Leonid Wolkow, Stabschef von Alexei Nawalny, in der FAS: Die Hauptwaffe der Opposition sei die Geduld. Der Tod von Ruth Bader Ginsburg dominiert die Debatten nach wie vor: Er offenbart die Krise der Institutionen in den USA, so die taz. Aber die Demokraten sollten sich jetzt nicht auf die Richterfrage fokussieren, rät Anne Applebaum in Altantic. Bärbel Bohley hat den Satz "Wir haben Gerechtigkeit erwartet und den Rechtsstaat bekommen" nie gesagt, stellt Ilko-Sascha Kowalczuk in der FAZ richtig. Im Observer staunt Catherine Bennett über die Frauenfeindlichkeit, die J.K. Rowling entgegenschlägt.

Ein ganz klarer Rechte-und-Pflichten-Katalog

19.09.2020. Die legendäre amerikanische Bundesrichterin Ruth Bader Ginsburg ist gestorben, wir verlinken auf erste Reaktionen. Die Buchhandelskette Thalia stellt Buchregale für chinesische Propaganda zur Verfügung, berichten RND und Spiegel online. In Ghana werden ältere Frauen oft als Hexen verfolgt -  hpd.de fragt, wie die ghanaische Politik mit den "Hexencamps" umgeht. In der taz schlägt Lech Walesa vor, die EU neu zu gründen und die Mitgliedschaft dann strengeren Kriterien zu unterwerfen. Die SZ erinnert an das Oktoberfest-Attentat vor vierzig Jahren.

Von tausend Spiegeln umgeben

18.09.2020. Schon wieder sind rechtsextreme Gruppen in der Polizei dingfest gemacht worden, diesmal in NRW: taz und SZ fordern externe Untersuchungen.  Zum jüdischen Neujahrsfest veröffentlicht David Grossman in der FAZ einen Appell gegen Benjamin Netanjahu. In Marokko löst der Mord an einem kleinen Jungen Empörung aus - aber das eigentliche Problem, sexuelle Gewalt in der Familie, wird nicht thematisiert, schreibt der Autor Abdellah Taïa in Libération.  Und wie verfassungskonform ist das geplante Gesetz gegen Hasskriminalität, fragt sich laut SZ der Bundespräsident.

Die Kontaktschuld lässt grüßen

17.09.2020. Nein, Geschlecht ist keine Konstruktion: "Ich war Frau, bevor ich überhaupt denken konnte. Ich durfte es nur nicht sein", schreibt Georgina Kellermann, die mal Georg war, in der Zeit. Die FAZ setzt ihren Hohenzollern-Streit fort. Schon in den Achtzigern warnten Maren Kroymann und Lieselotte Steinbrügge vor David Hamilton, aber damals hat niemand auf Feministinnen gehört, schreiben sie in der SZ. Und noch ein Grenzübertritt von Satire erschüttert die Republik.

Wiederbelebung der Glaubensgemeinschaft

16.09.2020. In der FAZ wird der Historikerstreit um die Hohenzollern fortgesetzt: Den Hohenzollern-Kritikern im Feuilleton antwortet nun eine Gruppe von Historikern im politischen Teil. In der Welt erklärt Mathias Döpfner, warum das Staatsgeld für die Zeitungen bitte anders etikettiert  werden soll. Die taz meldet, dass die Süddeutsche Zeitung bis zu fünfzig Redakteursstellen streichen will. Der in London lebende Literaturwissenschaftler Rüdiger Görner erklärt in der FR, warum er so schwer enttäuscht ist von seiner Wahlheimat. Ralf Bönt begründet in Telepolis, warum er den "Aufruf gegen Konformismus" unterzeichnet hat.

Wir sind doch immer noch eure Brüder und Schwestern

15.09.2020. Emma.de veröffentlicht einen kleinen Appell Swetlana Alexijewitschs an die russische Intelligenzija. Ljudmila Ulitzkaja antwortet: "Uns ist klar, dass in eurem Land ein Ereignis stattgefunden hat, das morgen auch in Russland stattfinden kann." Vierzig Jahre nach ihrer Gründung bleibt Solidarnosc ein Vorbild, auch für Belarus, schreibt Heinrich August Winkler in der SZ. Auf die Frage, ob es heute eine größere Sensibilität beim Thema Antiziganismus gebe, antwortet der Sinto Erich Schneeberger in der taz: "Nein, die gibt es nicht." Charlie Hebdo setzt die Berichterstattung über den Charlie-Prozess fort.

Die Oliven machen wieder Jagd

14.09.2020. Die Hinrichtung des Ringers Navid Afkari löst weltweit Empörung aus. Ein Besuch des iranischen Außenministers in Deutschland ist abgesagt worden. Die FAZ beleuchtet die blamable Duldsamkeit der internationalen Sportverbände gegenüber dem Iran. Viel milder als politischen Protest bestraft der Iran Ehrenmorde, konstatiert der Guardian. Tayyip Erdogan inszeniert sich unterdessen laut SZ als künftiger Befreier der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem. Die belarussischen Proteste gegen unverdrossen weiter - trotz der immer größeren Brutalität der Repression, berichtet die taz.

Die Zeit des heiteren Verzichts

12.09.2020. Ein Gesundheitssystem ist keine bürokratische Fessel, sondern Grundbedingung der Freiheit, ruft Timothy Snyder in der taz. In der Welt fragt Szczepan Twardoch, was nach der illiberalen Demokratie kommt. In der FAZ gibt Massimo Cacciari Europa immer noch eine Chance. Die SZ rät zu Nietzsche und Foucault, um eigene Wahrheiten zu hinterfragen. Und im Guardian sieht Jonathan Freedland zumindest in Britannien das Gesetz des Dschungels aufziehen. ZeitOnline huldigt dem Aufklärer Anton Wilhelm Amo.

Lebend oder in Teilen

11.09.2020. Boris Johnson will den Brexit-Vertrag brechen - und dieser Bruch bedeutet auch, dass er seine eigenen Wähler belogen hat, notiert Fintan O'Toole im Guardian. Bei allem guten Willen - der Denkmalstreit ist "geschichtsvergessen bis zum Gehtnichtmehr", meint Hans Christoph Buch in der NZZ. Bei hpd.de erklären einige säkular gesinnte Autorinnen muslimischer Herkunft, warum sie mit dem Begriff "antimuslimischer Rassismus" nichts anfangen können. Henryk Broder staunt in der Welt über die grandiosen Budgets der Parteistiftungen: Hunderte Millionen Euro, natürlich auch für die AfD.

Sie fressen die Treppe mit ihren gierigen Schatten

10.09.2020. Die Zeit hat neue Details zum Giftanschlag auf Alexei Nawalny und weiß, warum die deutsche Regierung überzeugt ist, dass es die russische Regierung war. "Die Kapazität ist da", nehmt sie auf, ruft der Tagesspiegel mit Blick auf die Flüchtlinge von Moria. Charlie Hebdo berichtet über den Prozess zu den Attentaten von Januar 2015 und die Traumatisierung der Überlebenden.  In der Welt fragt Zafer Senocak, warum die Türkei den Weg der Moderne verlassen hat.

Passportisierung

09.09.2020. Die FAZ berichtet "vom - das ist mit Blick auf die Brutalität des Regimes nicht übertrieben - Heldentum der Maria Kolesnikowa".  Im Guardian beschreibt Marina Hyde die jüngste Volte Boris Johnsons im Brexit-Spektakel so: "Lügen, Leugnen, dann Lügen über die Lügen." Die NZZ macht sich Sorgen über die russische Verfassungsreform, die es Putin erlaubt, Bürger ehemals sowjetischer Staaten mit russischen Pässen auszustatten. In der FAZ protestieren die  HistorikerInnen Eva Schlotheuber und Eckart Conze gegen den Strategie der Hohenzollern, ihr idyllisches Selbstbild und die daraus folgenden finanziellen Forderungen mit juristischen Mitteln durchzusetzen.

Systematische Verwirrung der Hirne

08.09.2020. Die weißrussischen  Proteste werden auch nach der Verschleppung der Oppositionellen Maria Kolesnikowa nicht abebben, ist sich FAZ-Korrespondent Friedrich Schmidt sicher. In der NZZ berichtet der Historiker Sergei Medwedew über eine beängstigende Normalisierung des politischen Terrors in Russland. Unterdessen warten Verschwörungstheoretiker von Gysi bis Kubicki mit immer neuen Versionen auf, um Putin reinzuwaschen, notiert Richard Herzinger. Timothy Snyder warnt in der Washington Post vor der Wahltaktik Trumps, die sich in zwei Wörtern zusammenfassen lässt: "Je schlimmer, desto besser." In der New York Times  diagnostiziert Ivan Krastev mit Blick auf Corona: Gerade die bösesten Buben haben die weichsten Knie.

Sicherheitsbedürfnisse sind strukturell unstillbar

07.09.2020. Politico.eu berichtet über die Karriere eines Begriffs aus dem Arsenal des neuen Rechtsextremismus: "Ensauvagement" - Verwilderung. Wir werden demnächst gezwungen, für einen neuen Personalausweis Fingerabdrücke abzugeben,  werden also behandelt wie Verbrecher, kritisiert Heribert Prantl in der SZ. Der Lyriker und Publizist Max Czollek bleibt bei seinen Thesen: Integration ist abzulehnen, sagt er in der FAS. In der FAZ kritisieren die Professoren Florian Grotz und Friedrich Pukelsheim den völlig unzureichenden Vorschlag der Parteien zur Verkleinerung des Bundestags.

Ein Problem mit der Realität

05.09.2020. "QAnon" sei mehr als eine Verschwörungstheorie, erklärt BuzzFeed. Es sei ein kollektiver Wahn, und zwar ein äußerst gefährlicher. Richard Herzinger erklärt in seinem Blog, warum man misstrauisch werden sollte, wenn Deutsche von ihrer "besonderen Verantwortung" für Israel sprechen. Die taz begibt sich auf die Spur von "NSU 2.0". Charlie Hebdo attackiert die New York Times, die die Neupublikation der Mohammed-Karikaturen nur mit spitzen Fingern anfässt - schließĺich hatte sich die Times nach der Charlie-Debatte entschlossen, gleich gar keine Karikaturen mehr zu veröffentlichen. "Wir haben es noch nicht geschafft", ruft Ahmad Mansour in der Welt.

Man könnte die Pipeline zu Ende bauen

04.09.2020. Die taz erzählt, wie die Aktivisten in Nowosibirk auf die Vergiftung Alexej Nawalnys reagieren - dort drehte er seinen jüngsten Film über Korruption und wollte den Stadtrat erobern. Der Berliner Justizsenator will das Kopftuch jetzt auch in die Berliner Justiz einziehen lassen. Der Tagesspiegel ist dankbar und begeistert. Ebenfalls im Tagesspiegel attackiert Omid Nouripour die Bundesregierung für ihr Schweigen im Fall Nasrin Sotoudeh. Der Guardian denkt über die Corona-Protestierer nach. Spiegel online bringt einen Nachruf auf David Graeber, der im Alter von nur 59 Jahren gestorben ist.

Negative Selbstherrlichkeit

03.09.2020. Europa muss "sehr schnell akzeptieren, dass es eine geopolitische Macht ist", meint Geert Mak in Zeit online. Das Verbot von Tiktok ist eine Zäsur, findet Marcel Weiß in seinem Neunetz: Indien und Trump haben den Chinesen die globalen Limits der Expansion aufgezeigt. Belarus ist ein höchst modernes Land mit höchst altmodischem Regime, schreibt Stephan Wackwitz in der Zeit.  Die taz verteidigt Lehrerinnen mit Kopftuch, die Welt nicht. Und Nasrin Sotoudeh, die wegen ihres Kampfs gegen den Kopftuchzwang im Gefängnis ist, schwebt laut Tagesspiegel in Lebensgefahr.

Bestrebungen nach friedlicher Koexistenz

02.09.2020. Heute beginnt der Prozess um die Pariser Attentate von Januar 2015. Charlie hebdo publiziert die dänischen und die eigenen Karikaturen aus diesem Anlass neu. Im Editorial der Sonderausgabe geißelt Gérard Biard den "neuen Antisemitismus". Pakistan hat bereits protestiert. Die FAZ berichtet aus dem Libanon: "Die Wut wich der Erschöpfung" - und nun wollen alle weg. Die taz singt ein Loblied auf die mutigen Frauen von Belarus. Und in der Berliner Zeitung warnt die Soziologin Michaela Pfadenhauer vor einem allzu naiven Glauben an die Wissenschaft.

Wann wird es hier wie in Chabarowsk?

01.09.2020. Die Unzufriedenheit in Russland ist groß, und Alexei Nawalny war tatsächlich ein überaus lästiger Störfaktor für Putin konstatiert die FAZ. In diesen Tagen beginnt der Prozess gegen die Charlie-hebdo-Attentäter. France Inter porträtiert einige der Protagonisten und noch einmal die Opfer, etwa Mustapha Ourrad, den Korrekturleser der Zeitung. In der NZZ ist ist Daniele Muscionico überhaupt nicht wohl bei der Vorstellung, dass die Bildagentur Magnum ihr Archiv nach heutigen Vorstellungen von Korrektheit bereinigt. Und im Tagesspiegel wundert sich Christian Schröder nicht über die Späthippies bei den Anti-Corona-Demos: Deren Ideologie wurzelt im 19. Jahrhundert.