9punkt - Die Debattenrundschau

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Mai 2022

In Russlands virtueller Welt

31.05.2022. Die Städte des Donbass werden durch das unaufhörliche Bombardement der russischen Armee förmlich pulverisiert, berichtet der BBC-Korrespondent Quentin Sommerville. "Die Ukraine hat keine andere Wahl als zu siegen, wenn sie überleben will", schreibt Richard Herzinger in seinem Blog. Wer glaubt, dass Putin einen "gesichtswahrenden" Ausweg braucht, um den Krieg zu beenden, irrt sich in der Realität, meint Timothy Snyder. Was sagt die Missbrauchsaffäre um Walter Homolka über das Judentum in Deutschland und deutsche Politik, fragt die Welt.

In der Sprache von Robespierre und Lenin

30.05.2022. Im Observer fürchtet Peter Pomerantsev, dass sich die Öffentlichkeit an den Krieg gewöhnt. In der Berliner Zeitung wird über Mitschuld des Westens gestritten. In der NZZ beschreibt Pascal Bruckner französische Mentalität: "Man bekämpft hier jede noch so kleine Veränderung - und setzt dabei auf revolutionäre Gesten." In Kanada droht laut Journal de Montréal eine Verfassungskrise wegen eines laizistischen Gesetzes in Québec. In der Moscow Times sieht Kirill Serebrennikov russische Kultur immer im Gegensatz zum Staat. FAZ und SZ kritisieren Michelle Bachelets Besuch in China.

In einem Meer aus Tragödien

28.05.2022. In der FAS beleuchtet der Schriftsteller Boris Schumatsky die Muster russischer Schuldabwehr. In der taz weist der Umweltschützer Wladimir Sliwjak darauf hin, dass Moskau Europa nicht nur mit seinen fossilen Brennstoffen in der Hand hat, sondern auch mit nuklearen. Ebenfalls in der taz beschreibt Marcia Pally, wie sich Abtreibungsgegner und Waffenliebhaber in den USA aus dem Erbe von Puritanern und Kolonisten speisen. Die bosnische Schriftstellerin Lana Bastašic beobachtet in der NZZ die Rückkehr der Hexenjagd auf dem Balkan.

So viel Desinteresse

27.05.2022. Putin ist nicht verrückt, meint Karl Schlögel in Zeit online, er hat es geschafft, sowohl linke als auch rechte Ideologien gegen die Globalisierung zu seinem Vorteil zu bündeln. In der SZ warnt Alexander Rhotert, ehemals Kabinettschef im Stab des Hohen Repräsentanten in Sarajewo, dass ein zweiter Krieg in Bosnien-Herzegowina ausbrechen könnte. Wandel durch Handel ist längst passiert, meint Sascha Lobo in Spiegel online: Die Autokratien haben den Westen gewandelt. Auch nach dem 27. Schulattentat in diesem Jahr wird Amerika seine Waffengesetze nicht ändern, ist der New Yorker überzeugt.

Wem wie viel Respekt gebührte

25.05.2022. In der Zeit versucht der Helmut-Schmidt-Biograf Thomas Karlauf eine Ehrenrettung des ehemaligen Kanzlers und Zeit-Herausgebers, der für die Ukraine wenig übrig hatte. Was tun, "wenn Putin öffentlich die 'endgültige Lösung' der ukrainischen Frage in den Raum stellt", fragen Übersetzerinnen in der FAZ, die das komplexe Verhältnis der ostslawischen Sprachen durchleuchten. In Amerika richten Gunmen täglich Massaker an, und die Amerikaner kaufen  immer noch mehr Waffen, konstatiert verzweifelt David Frum im Atlantic nach den neuesten Morden in Texas. Und der Welt graut vor einem  Berlin-Bullerbü voller Begegnungszonen.

Ohne rot zu werden

24.05.2022. Leider ist kein gesichtswahrender Ausweg für Putin in Sicht, schreibt Anne Applebaum in Atlantic, sondern er muss den Krieg verlieren. Die taz fragt, ob sich die Nato von der Türkei und Kroatien erpressen lässt. In der FAZ warnt der ehemalige Thatcher-Berater Ferdinand Mount, dass Boris Johnson gerade die britische Demokratie schleift. In der SZ erklärt Bernd Scherer vom Haus der Kulturen der Welt, wie wir mit der Aufklärung ins "Anthropozän" geschlittert sind und mit dem Fahrrad wieder rauskommen. Ein Internationaler Medienverbund veröffentlicht die "Xinjiang Police Files", die das Ausmaß der Repression in Xinjiang dokumentieren.

Zweitliebste Kandidaten

23.05.2022. Der russische Krieg hat sich verheddert, ebenso wie die Propaganda des Putin-Regimes, konstatiert die taz. Die Behandlung der Gefangenen von Mariupol zeigt, was geschieht, wenn die Ukrainer keine schweren Waffen haben, meint die FAZ. Die Bürger sollen künftig, eine Erst-, Zweit- und Drittstimme bekommen, um den Bundestag zu wählen - die FAS protestiert. In der SZ fordert Christoph Schwennicke von der Verwertungsgesellschaft Corint Media Geld von Google. Im Guardian erzählt die Schrifstellerin Bisi Adjapon, was die mögliche Abschaffung des Rechts auf Abtreibung in den USA für Ghana bedeutet.

Eine langjährige Tendenz

21.05.2022. Die SPD steht vor der Geschichte nicht so honorig da, wie man lange Zeit dachte: Die FAZ durchleuchtet die Russland-Liebe Sigmar Gabriels. Der Spiegel blickt auf die aktuelle SPD in Niedersachsen. Und Jan-Werner Müller wirft in der London Review of Books einen Blick zurück in die einstige Ostpolitik der SPD. Angela Merkels Beitrag verdient aber ebenfalls eine Würdigung, findet der Tagesspiegel. Der britische Autor Paul Mason staunt in der taz: "Einige Stimmen aus der deutschen Linken haben der Ukraine die Kapitulation nahegelegt. Das habe ich nirgends sonst gehört." Die FR bringt Masons Antwort auf Habermas

Von diesen besetzten Gebieten aus

20.05.2022. Herfried Münkler weiß es schon: "Die Ukraine wird unter die Räder kommen, wie auch immer die Sache ausgeht", annonciert er in der NZZ - und hat auf Twitter bereits heftige Gegenreaktionen ausgelöst. Putin ist ein Faschist, schreibt Timothy Snyder in der New York Times, wir verstehen's nur nicht, weil wir Stalin nicht verstehen. In der FAZ antwortet Anatoliy Yermolenko scharf auf Habermas' Rhetorik des Dilemmas. Der Tagesspiegel liest Viktor Orbans Antrittsrede - er malt - wie der Attentäter von Buffalo, über den Paul Mason in der FR schreibt  - den "großen Austausch" an die Wand. In Quillette liest Sol Stern Jeffrey Herfs neues Buch über Nahost im Nachkrieg.

Sehr viele sensible Informationen

19.05.2022. Die Russen brauchten fast drei Monate für die Eroberung Mariupols. Für Putin ist die Übernahme einer komplett zerstörten Stadt eine moralische Niederlage, schreibt Jen Kirby bei vox.com. Wie rechts ist das Asow-Regiment, fragt die taz. Der größte blinde Fleck der Vergangenheitsbewältigung in Deutschland heißt Ukraine, erklärt Timothy Snyder in der Zeit. Zeit online erklärt, warum der russische Cyberkrieg nicht stattfindet.

Nicht registrierte Geisterwaffen

18.05.2022. Der Verlust von Mariupol ist eine Niederlage für die Ukraine, aber ist er ein Sieg für Putin? Die Medien fragen, was mit den Soldaten aus dem Asow-Stahlwerk geschieht. Die größte Gefahr, dass sich der Ukraine-Krieg internationalisiert und das die Nato hineingezogen wird, besteht auf dem Meer, schreibt der Oxforder Militärhistoriker Lawrence Freedman in seinem Blog. In Afghanistan werden wieder Frauen ermordet, schreibt eine anonyme afghanische Autorin in Zeit online. In Frankreich setzen sich Feministinnen laut Charlie Hebdo für den Burkini ein.

Die äußersten Ränder der Sprache

17.05.2022. Das Asow-Stahlwerk in Mariupol scheint nach neuesten Meldungen geräumt zu werden - damit ist die zerstörte Stadt vorerst russisch besetzt, berichtet unter anderem der Guardian. BBC begleitet Ermittlungen in Butscha: Mindestens 650 Menschen wurden ermordet. Im Standard geißelt Maria Aljochina von Pussy Riot, die aus Russland geflohen ist, westliche Mitverantwortung. Golem warnt vor dem chinesischen Projekt der "Digitalen Seidenstraße". Der Kulturwissenschaftler Andreas Bernard fragt in der SZ, was Wokeismus von heute mit K-Gruppen von einst verbindet.

In einem Depot in Helsinki

16.05.2022. Wer redet in Europa noch über Nawalny? Kein Mensch mehr. Nawalny im Lager ist normal geworden, "alles, was weniger als ein Atomkrieg ist, ist bereits die Norm", schreibt der russische Journalist Mikhail Zygar bei Spiegel online. Finnland kappt seine Verbindung zu Russland - der Zugverkehr wird eingestellt, berichtet politico.eu. Es gibt keine Partei in Deutschland, die nicht Mitschuld trägt an der deutschen Energieabhängigkeit von Russland, konstatiert die FAZ. In Buffalo hat ein Rechtsextremist zehn Menschen umgebracht. Der New Yorker versucht, die Theorie des "Großen Austauschs" zu erklären.

Demokratie macht mich nicht schön

14.05.2022. In der Schlacht um Charkiw kann die Ukraine Analysten zufolge den Sieg für sich verbuchen. In der taz fragt Herfried Münkler, welche Kriegsziele die Ukraine und der Westen verfolgen. In der NZZ wirft Ulrike Ackermann den Linken vor, immer noch nicht den Stalinismus aufgearbeitet zu haben. In der SZ opponiert Roberto Saviano gegen Italiens Neidkultur. In der FAZ erkennt DHM-Direktor Raphael Gross, wie mörderisch  ideologische Geschichtsbilder sein können. In Atlantic fragt Margaret Atwood, ob der Supreme Court demnächst auch das Frauenwahlrecht abschaffen wird.

Undenkbar noch vor Monaten

13.05.2022. Alissa Ganijewa schildert in der FAZ die Mentalität der Machtfixierung in Russland: Putin ist nicht der Herrscher Russlands, weil er so beliebt ist, sondern er ist so beliebt, weil er der Herrscher ist. Entweder "Nie wieder Krieg" oder "Nie wieder Auschwitz", meint Thierry Chervel im Perlentaucher - beides zusammen geht nicht. Die Welt erzählt die Geschichte der rührenden Männerfreundschaft zwischen Gerhard Schröder, dem Unternehmer Bernd Freier und dem Historiker Gregor Schöllgen. Zornig antwortet Karl-Markus Gauß im Standard auf Emma-Brief-Initiator Peter Weibel.

Die Nacht mit allen ihren Gespenstern

12.05.2022. Das Leben kehrt zurück nach Butscha, berichtet die SZ - auch die Aufarbeitung der Schrecken geht weiter. CNN rekonstruiert aus Material von Überwachungskameras ein Kriegsverbrechen. Belarus ist nicht Täter, sondern "Opfer und Geisel" in diesem Krieg, sagt der belarussische Autor Artur Klinau im NZZ-Gespräch. Die Zeit bereitet kritisch die Russland-Berichterstattung der Leitmedien seit 2014 auf: Besonders die größten Zampanos im eigenen Hause schneiden da nicht so gut ab.  Der FAZ fehlen in der Berliner Moses-Mendelssohn-Ausstellung die Ideen.

Die Zone der Ratlosigkeit

11.05.2022. Die antisemitischen Äußerungen Sergej Lawrows kommen nicht von ungefähr, sie legen des Kern des putinistischen Verschwörungswahns offen, schreibt Richard Herzinger in seinem Blog. Verschiedene Berichte prüfen laut Welt und hpd.de Extremismus und Verschwörungsdenken in Deutschland. Bei Zeit online versucht sich Meron Mendel einen Reim aus den Äußerungen Harald Welzers zu deutscher Geschichte zu machen. Nach den nordirischen Wahlen fragt Fintan O'Toole im Guardian, wie es um die irische Vereinigung steht. Elon Musk will Donald Trump wieder auf Twitter zulassen, aber es ist fraglich ob der überhaupt will, berichtet die New York Times.

Die Erben des Tyrannen

10.05.2022. Putins Rede zum "Tag des Siegs" offenbart seine Ratlosigkeit, kommentieren taz und FAZ. In der taz beschreibt der Aktivist Alexey Sakhnin Putins Krieg als Flucht nach vorn eines intern maroden Regimes. Putin hat schon verloren und wird den Krieg nicht überleben, annonciert Boris Groys in der FR. Wer oder was kommt nach Putin, fragen auch andere Medien. Am Beispiel der Stadt Luzk in der Westukraine beschreibt Juri Konkewitsch in der taz, wie ein Gedenken ein anderes begraben kann. hpd.de und Zeit online schildern den Rollback in Afghanistan.

Unter dem Jubel des Westens

09.05.2022. Heute ist ein Gedenktag, an den man sich lange erinnern wird. Von einem als Sieg getünchten Einhalten bis zur Generalmobilmachung ist alles denkbar, schreibt taz-Korrespondentin Inna Hartwich. Viele beschäftigen sich mit Putins Geschichtsklitterungen. In der FAZ spricht Claus Leggewie aber auch Tabuzonen im deutschen Blick auf die Geschichte an. Im Standard bleibt Franzobel bei seiner pazifistischen Position. Im Tagesspiegel fragt Antje Rávik Strubel, was die Aufforderung, mit Putin Frieden zu machen, eigentlich bedeuten soll: "Dass Putin die Ukraine dem Erdboden gleichmachen darf, weil er eine Atommacht ist?" Im Observer fordert Nick Cohen Sanktionen gegen Rupert Murdoch. Aktualisierung von 9.30: Putins Rede blieb vage, Link zu Live-Berichten.

Immer groteskere Formen

07.05.2022. Am Montag ist "Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus". Putin will ihn auch in Mariupol begehen, berichtet die taz. taz und Guardian erzählen, wie Putin diesen Tag immer mehr zu einer Propagandashow für seine eigene Geschichtsversion umbaute. Der russische Begriff dafür ist: Pobedobesie, "Siegeswahn". Der Musiker Wolfgang Müller, Autor einer wichtigen Replik auf den Emma-Brief, wendet sich in der NZZ gegen eine Rhetorik der Angst. In der FAZ fragt Hubertus Knabe, wie es eigentlich um das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst steht. HPD.de erinnert an die Beschneidungsdebatte vor zehn Jahren.

Das Freizeitverhalten der Gesundheitsämter

06.05.2022. Ein Team von Reuters-Journalisten ist nach Butscha zurückgekehrt und macht einige der Täter namhaft. Oxana Matiychuk in der SZ und Herfried Münkler in der NZZ fragen, wie die Brutalität der russischen Soldaten zu erklären ist. Die Moscow Times erklärt, wie die Moskauer Eliten ihr schmutziges Geld in Zeiten der Sanktionen waschen. Laut New York Times ist die Übersterblichkeit durch Corona dreimal so hoch wie bisher bekannt: 15 Millionen Tote.

Hauptsache, die eigene Weste bleibt sauber

05.05.2022. AP recherchiert zur russischen Bombardierung des Theaters von Mariupol im März und schätzt die  Zahl der Toten auf 600, weit mehr als bisher angenommen. Herta Müller, Karl Schlögel, Ralf Fücks und viele andere setzen dem Emma-Brief einen Aufruf zur Solidarität entgegen.  Der Tagesspiegel gräbt ein Helmut-Schmidt-Interview von 2014 aus: Wieder einmal stellt sich heraus, dass die Ukraine gar nicht existiert. Da hat Schmidt Verständnis für Putin. Für die Zeit reist Navid Kermani in die Ukraine. In der SZ schreibt Dan Diner über die komplexen russisch-ukrainisch-jüdischen Verhältnisse.

Gegebenenfalls verbrecherisch

04.05.2022. Es sei allgemein bekannt, dass Juden mit Nazis kollaborierten, erklärt das russische Außenministerium in einer Antwort auf eine israelische Protestnote zu Sergej Lawrows Geschichtsklitterungen. Deutschland muss unterdessen die Verheerungen des Emma-Briefs verkraften: Die Unterzeichner Juli Zeh und Harald Welzer suchen in Interviews den "Kompromiss" mit Putin. Aber wie sieht ein Kompromiss aus, wenn dein Gegenüber dich vernichten will, fragt Henryk Broder in der Welt. In der FAZ erzählt Experte Martin Hellwig, wie Gerhard Schröder als Kanzler den Tisch für Gazprom deckte. Die taz erklärt, warum die Entscheidung des Supreme Court zu Abtreibung eine Katastrophe ist.

Feindbilder, in Stein gemeißelt

03.05.2022. Im Tagesspiegel antworten ukrainische Organisationen auf den Aufruf von Alice Schwarzer und Co. und machen sie darauf aufmerksam, dass die Zivilisten in Butscha "nicht gekämpft haben - und trotzdem von russischen Soldaten massakriert wurden".  "Es hilft nichts: Das Biest muss besiegt werden", sagt auch Greg Yudin in Zeit online. Empörung in den USA: Ein geleaktes Papier zeigt, dass der Supreme Court die bisherigen Abtreibungsregeln des Landes wohl kippen wird. Die FR übernimmt Karl Schlögels Vortrag bei den Römerberggesprächen. Im Perlentaucher macht Jochen Hörisch der katholischen Kirche einen Reformvorschlag.

Die Bourgeois der Satire

02.05.2022. Der Aufruf Alice Schwarzers und ihrer Weggenossen gegen Waffenlieferungen an die Ukraine hat eine Menge zorniger Reaktionen ausgelöst: "Was mit der Ukraine passiert, ist das staatliche Äquivalent zu einer Vergewaltigung durch den Ex-Mann, mit angedrohter Vernichtung bei Gegenwehr", schreibt der Musiker Wolfgang Müller in seinem Blog. Armin Nassehi nimmt auf Twitter Schwarzers Idee von einem "Kompromiss", den die Ukraine schließen solle, auseinander.  In der NZZ fragt sich Reinhard Mohr, wie lange das Selbstbild der SPD noch von der Verklärung der Ostpolitik getrübt sein wird. Und ist außer Putin auch Sergej Lawrow verrückt?