9punkt - Die Debattenrundschau

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

September 2021

Ungewollt wieder ins Zentrum

30.09.2021. Es stimmt gar nicht, dass die JungwählerInnen FDP wählten, denn das gilt nicht für die Jungwählerinnen, konstatiert emma.de. In der Zeit möchte Heinrich-August Winkler lieber keine charismatischen Politiker. Die Berliner versuchen ihr berlinspezifisches Wahldesaster zu verkraften. Die SZ erinnert daran, wie wenig die deutsche Rechtswissenschaft noch Jahrzehnte später mit den Nürnberger Prozessen anzufangen wusste. Russland ist sauer auf die Sperrung von RT-DE-Kanälen in Youtube und droht nun deutschen Medien, berichtet die FAZ. Im Perlentaucher beschreibt Pascal Bruckner die Widersprüche des Postkolonialismus.

Mehr demokratische Kreativität

29.09.2021. In der SZ feiert Bernard-Henri Lévy die Bundestagswahl, in der die Mitte stark und die Ränder schwach sind, als " Sieg einer einst jungen Frau aus der DDR". Hat Baerbock die Wahl versemmelt oder werden ihr nur vergleichsweise geringe Patzer nicht verziehen? taz und Zeit online sind sich nicht einig. In der SZ beschreibt Durs Grünbein Parteien als " organisierte Beharrungskräfte".  Im Observer erzählt Kenan Malik, warum in Post-Brexit-Britannien die Idee der "Anglosphäre" wieder in Mode kommt.

Die Frage, wie schnell man vorwärts kommt

28.09.2021. Der Guardian, Le Monde und Unherd werfen überraschend freundliche Blicke auf Deutschland. Gewonnen hat vor allem das europafreundliche Zentrum, die Ränder sind geschwächt. Migrations- und Identitätsfragen vergifteten den Wahlkampf nicht, und am Ende kam Merkel sogar mit Macron aus. Deutsche Blicke sind eher kritischer: Alice Schwarzer nennt bei emma.de ein weiteres Thema, über das im Wahlkampf geschwiegen wurde: Frauen. Albrecht von Lucke fürchtet in der taz, dass die SPD nicht aus innerer Stärke gewann. Das alles ist aber nichts gegen die Duma, die nach den russischen Wahlen von 450 kleinen Putins bevölkert wird, versichert Viktor Jerofejew in der FAZ.

Auftrag zur Kompromisssuche

27.09.2021. Wahl gelaufen, Ausgang unklar. "Die teils zweitbesten SpitzenkandidatInnen haben die Ergebnisse ihrer Parteien nicht im Alleingang versemmelt", resümiert die taz. Nun stehen gigantische Herausforderungen an, für die aber kein Geld zur Verfügung steht, so die FAZ. Die Grünen scheiterten, weil "Baerbock das Veränderungspathos mit einer Politik der Zumutungsfreiheit kombinierte", vermutet Zeit online. In geschichtedergegenwart.ch liest die Globalhistorikerin Marie Huber den aktuellen Tigray-Konfilkt auch als Folge internationaler Kulturpolitik. Auf Twitter tauscht A. Dirk Moser die Juden gegen die Muslime.

Modell: Massentierhaltung

25.09.2021. Die Zeit erlennt mit Entsetzen die hässlichen Seiten der Zivilgesellschaft. Die SZ schreibt den Hohenzollern mit Stephan Malinowski ins Stammbuch: "Der Kollaborateur ist keine Nebenfigur, sondern die Grundlage der NS-Diktatur." Die FR lernt in Humboldt Forum den kolonialistischen Blick. Die taz berichtet vom Kampf um die Erinnerung in den Straßen Madrids. Und vor den morgigen Wahlen setzt der Guardian auf den europäischen Trend, die NZZ fragt, wie Lagerwahlkampf mit nur einem Lager gehen soll.

So etwas tötet den freien Gedanken

24.09.2021. Die Welt fragt entgeistert, was woke Linke dazu treibt, in eine innerjüdische Debatte einzumarschieren. Deutschland ist eine Säule für die Zivilisation, schmeichelt in der SZ der Politikwissenschaftler Parag Khanna, und fordert ein modernes Einwanderungsprogramm, damit das auch so bleibt. Auch Araber können Demokratie, ihre Führer müssten sie nur wollen, ruft der palästinensische Politikwissenschaftler Khaled Hroub mit Blick auf Tunesien in Qantara. Nicht Bullerbü, Hameau ist das Symbol für grüne Stadtpolitik, seufzt die FAZ.

Freiheit muss man können

23.09.2021. In einem flammenden Plädoyer ruft die Schriftstellerin Katja Lange-Müller in der SZ die Deutschen zur Wahl auf, nur nicht zur Wahl der AfD. Bundespräsident Steinmeiers Rede zur offiziellen Einweihung der außereuropäischen Sammlungen im Humboldt Forum wird in die Geschichtsbücher eingehen, versichert der Tagesspiegel. Auch die SZ lobt Steinmeiers Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus. Die FAZ staunt über die Universität Bonn, die Studenten nur als Affektbündel zu kennen scheint. In der Zeit lobt Navid Kermani den Pragmatismus Angela Merkels, hätte in sechzehn Jahren aber auch gern mal eine Rede gehört, die übers Machbare hinaus blickt.

Viele Kulturen, aber keine Welt

22.09.2021. Das Attentat in Idar-Oberstein beschäftigt heute alle Zeitungen. Und die Kommentatoren sind sich einig: Hier ging die Saat der Querdenker-Bewegung auf. In der Welt fordert Elfriede Jelinek bei der Verteilung des Corona-Impfstoffes mehr Solidarität der reichen Länder mit den ärmeren. Die FAZ vermisst Kontext in den Ausstellungen der außereuropäischen Sammlungen im Humboldt Forum. Warum die NZZ die in der Schweiz lebenden Albaner als "Impfmuffel" bezeichnet, wüsste Ukë Maxharraj ebendort gern. Der Guardian sagt leise zärtlich Servus zu Angela Merkel.

Denken ist ihnen nicht erlaubt!

21.09.2021. Prachtvoll präsentieren sich die außereuropäischen Sammlungen des Humboldt Forums. Doch der Tagesspiegel hätte etwas weniger Glanz und mehr Kolonialismuskritik bevorzugt. In der taz denkt der Sozialphilosoph Arnd Pollmann über ein Familienwahlrecht nach. Die New York Times staunt über das dröhnende Schweigen der EU zum Affront gegen Frankreich. Ehemalige Islamisten sollten genauso bei den Öffentlich-Rechtlichen aufgenommen werden können wie Islamkritiker, meint Hamed Abdel-Samad auf Facebook. Im Interview mit der Welt beschreibt der Philosoph Peter Boghossian das Klima der Angst an seiner amerikanischen Uni.

Schnitzwerk Menschenopferkult, vor 1890, Mitteleuropa

20.09.2021. In der FAZ kritisiert Götz Aly die Angaben der Staatlichen Museen zu Berlin zu ihren Artefakten als inhaltsleer, irreführend oder unwahr. Linker müsst ihr werden, bescheinigt im Standard der Essayist Richard Schuberth Verfechtern der Identitätspolitik ebenso wie klassenbewussten Linken. In der FAS fragt Ronya Othmann die Mitte, ob erst das Haus brennen muss bevor sie sich mit Islamismus und Rechtsextremismus befasst. In Afghanistan gibt es jetzt statt eines Frauen- ein Tugendministerium, meldet der Guardian.

Der destruktive Impuls

18.09.2021. In der SZ pocht Nele Pollatschek darauf, dass innerhalb der jüdischen Gemeinschaft geklärt wird, wer jüdisch ist. Le Monde gibt auch Berlin die Schuld an der brutalen Brüskierung Frankreichs durch die Allianz Aukus: Der deutschen Politik gegenüber China fehle Kohärenz und Rückgrat. Die FAZ berichtet von Facebooks eigenen Studien über psychische Probleme von jungen Instagram-NutzerInnen. taz und FR nehmen die WählerInnen der AfD in den Blick: Fühlen sie sich zurecht um ihre Würde gebracht oder sind sie nur selbstmitleidig?

Von Gate-Keepern herausgehalten

17.09.2021. Aukus, das neue Pazifik-Bündnis zwischen den USA, Australien und UK, das Frankreich einen Auftrag für über 56 Milliarden Euro kostet, ist eine Ohrfeige für Frankreich, aber auch für die EU, konstatieren der Guardian und Politico. China allerdings hat es kaum besser verdient, meint die taz. In der SZ warnt die Autorin Hanna Herbst wahlkampftechnisch vor österreichischen Verhältnissen in Deutschland. Der Kolonialismus war ein Verbrechen, für das sich auch Belgien, Spanien, Portugal, Frankreich und Großbritannien entschuldigen sollten, meint der Politikwissenschafter Erich Vogt in der NZZ. Auf 54books denkt der Literaturwissenschaftler Simon Sahner über Codes und Ausschlussdynamiken im Netz nach.

Talente des Versteckens, Täuschens und Tricksens

16.09.2021. Vor dreißig Jahren brannten die Flüchtlingsheime in Hoyerswerda, erinnert die taz: Seitdem ist in Ostdeutschland Rechtsextremismus normal geworden. Im Guardian sorgt sich Timothy Garton Ash um die Auswirkungen der Wahlen in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien auf die EU. Die SZ fordert eine Entschädigungsverpflichtung Deutschlands für die Opfer des Kolonialismus. Die Afghanen lehnen westliche Werte nicht ab, sie wollen nur nicht dafür getötet werden, schreibt der Rechtswissenschaftler Idris Nassery In der FAZ. Warum weiße Suprematisten die Taliban lieben, erzählt Slavoj Zizek in der NZZ.

Gehörst du zu meinem Stamm oder nicht?

15.09.2021. Gemeinwohl ade! Auch der Westen wird immer tribalistischer, meint Thomas Friedman in der New York Times. In La regle du jeu setzt Bernard-Henri Lévy mit dem ihm eigenen Pathos all seine Hoffnungen für Afghanistan auf die Noblesse, die Schönheit und die Größe Ahmad Massouds. SZ, NZZ, Welt und FAZ zählen all die Themen auf, die im Wahlkampf keine Rolle spielen: Europa, Terrorismus, Abtreibung, Steuerbetrug. Linke echauffieren sich lieber über die Debatte um Max Czollek. SZ und Welt wüssten gern, warum das Verwaltungsgericht Chemnitz den Unterschied zwischen freier Meinungsäußerung und Mordaufruf nicht kennt.

Auf diesem dunklen Spielplatz

14.09.2021. Die USA sind in Afghanistan politisch wie militärisch an zu viel Geld gescheitert, meint der frühere Weltbank-Direktor Mosés Naím auf Slate.fr. Im New Statesman skizziert der Historiker Alexander Clarkson die Schwäche der Außenpolitik Angela Merkels: Sie hat dem Harmoniebedürfnis ihrer Wähler nachgegeben. In der FR fordert Caritas-Präsident Peter Neher mehr Verbote. In der FAZ plädiert Sasha Marianna Salzmann für einen Zusammenschluss marginalisierter Positionen und ja, Großvaterjuden sollen auch dazu gehören. Die SZ beobachtet den russischen Oppositionellen Kirill Gontscharow bei seinem heroischen Wahlkampf in Moskaus Hinterhöfen. Lucien Scherrer besucht für die NZZ in Grenoble den Politologen Klaus Kinzler, der von Studenten als "islamophob" gemobbt wurde.

Herausforderungen der Moderne

13.09.2021. Der Guardian beschreibt die neue Geschlechterapartheid und systematische Unterdrückung von Frauen in Afghanistan. Die wahre Cancel Culture vernichtet die Träume von Millionen Frauen, ruft die marokkanisch-französische Autorin Leïla Slimani in der FAS. Die Islamisten werden immer stärker, weil die islamische Welt die Moderne nicht meistert, meint auf Zeit online der Völkerrechtler Ebrahim Afsah. Die EU wird zunehmend weiß, christlich und ausländerfeindlich, behauptet im Guardian der Germanist Hans Kundnani. Die NZZ staunt über die erfolgreichste Einwanderungsgruppe aller Zeiten. Netzpolitik staunt über die Vielzahl der Überwachungsgesetze, die seit dem 11. September auch in Deutschland durchgewunken wurden.

In diesem Konjunktiv liegen die Engel versteckt

11.09.2021. Die SZ besucht das 9/11 Museum in New York. Klima ist das wichtigste Thema für die jüngeren Politiker in Europa, für Afghanistan interessieren sie sich kaum, lernt Politico. Auch Belarus haben die meisten längst abgeschrieben, fürchtet die taz. Aber das Pflänzchen der Opposition wächst - zumindest in Russland, versichert Nawalnyjs Pressesprecherin Kira Jarmysch in der FAZ. Afghanistan als Grabstätte der Weltmächte zu feiern, hilft keinem Afghanen, meint der Autor Taqi Akhlaqi in der NZZ. Und: Netzpolitik stellt das Projekt Dynamicland vor.

Es bleibt halt auf dem Schreibtisch

10.09.2021. Christine Fischer, Leiterin des "Eclats"-Festivals, spricht im Van Magazin über ihre Versuche, von Angela Merkel oder Heiko Maas Gesten der Solidarität für Maria Kolesnikowa zu erhalten, die in Minsk gerade für elf Jahre ins Gefängnis gesteckt wurde. Aber da passierte "null, gar nichts." Michael Wolffsohn wirft Max Czollek in der NZZ vor, unter falscher Flagge zu segeln.  Die SZ zitiert einen Artikel Jürgen Habermas' zum "Historikerstreit 2.0", den er wohl nicht so schlimm findet. Amerika hat sich bei den Versuchen, im Irak und Afghanistan einen funktionierenden Staat zu installieren, komplett überdehnt, fürchtet Francis Fukuyama in der FAZ.

Das Licht sonniger Spätsommertage

09.09.2021. Viele Artikel zu Nine-Eleven. Susanne Schröter insistiert in der Zeit, dass die Anschläge und vor allem die Attentäter sehr wohl etwas "mit dem Islam zu tun" haben. In der SZ sucht Thomas Steinfeld den "vernünftigen Kern" in Karlheinz Stockhausens Äußerung über die Attentate als Kunstwerk. In der FAZ zeigen Birte Förster und Armin Nassehi mit Kant, warum die Kritik der Impfgegner an Einschränkungen der Freiheit haltlos ist. Und sollte der Guardian Judith Butler zensiert haben?

So was kann man mit Erwachsenen nicht tun

08.09.2021. Heute beginnt in Paris der Prozess zu den Attentaten vom 13. November 2015. Es wird der längste Prozess in der französischen Geschichte, berichten Charlie Hebdo, die taz und die FAZ. Politico.eu hält eine rot-grün-rote Koalition in Deutschland für denkbar, sie werde allerdings zu einer dramatisch verschärften Polarisierung der Gesellschaft führen. In der Welt betont Lothar Machtan, dass er eine strikt objektive Forschung zu den Hohenzollern betreibe. Mit dieser Idee sei er an den Prinz von Preußen herangetreten.

Der große Trenner

07.09.2021. Die taz erinnert an die Blockade Leningrads durch die Deutschen vor achtzig Jahren - und die Blockade des Gedächtnisses, die folgte. Im Philomag sagt Per Leo: "Die identitäre Fixierung auf Hitler und den Holocaust löst längst keine Probleme mehr, im Gegenteil, sie schafft neue." Was treibt Nichtjuden oder "Großvaterjuden" wie Max Czollek immer wieder dazu, sich eine jüdische Identität anzudichten, fragt Jacques Schuster in der Welt. Wie wehrt sich die Justiz gegen rechte Juristen, fragt lto.de mit Joachim Wagner. Die SZ motiviert die impfmüden Bürger: "Die Regierung allein kann es nicht richten. Wir sind die Quote."

Selbst in Zeiten der Demokratie

06.09.2021. Im Baskenland wird ein "Centro Memorial de las Víctimas del Terrorismo" eröffnet, berichtet die FAZ. Es ist das erste seiner Art in Europa, kein europäisches Land hat mehr Terrortote zu beklagen als Spanien. In der Berliner Zeitung fordert die Historikerin Mirjam Brusius neue Teilnehmer für den Historikerstreit 2.0. "Viele rechte Positionen sind doch inzwischen Mainstream", glauben die Sozialpsychologin Pia Lamberty und der Regisseur Christian Schwochow im Gespräch mit der SZ. Die taz füchtet, dass die belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa heute zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Diese Jobs bei Goldman Sachs

04.09.2021. Das texanische Abtreibungsgesetz sorgt weiterhin für Entsetzen. Für Zeit online ist es der Höhepunkt eines immer schärferen Kulturkampfes in Amerika. Viele Frauen werden aufgrund des Gesetzes sterben, fürchtet Rebecca Solnit im Guardian. Das NY Mag berichtet bereits über "Abtreibungsflüchtlinge" in Nachbarstaaten Texas'. "Es gibt nichts Leereres als das Konzept der Arbeiterkultur", sagt der Gesellschaftstheoretiker Walter Benn Michaels in der Welt.  Der russische Autor Valery Schubinsky erinnert in der NZZ an die Belagerung Leningrads durch die Deutschen vor achtzig Jahren.

Beruhigender Vater der Nation

03.09.2021. Monika Grütters zieht in der FAZ eine Bilanz ihres segensreichen Wirkens. Und sie attackiert ihre Untergebenen aus den Kulturinstitutionen und deren "Weltoffen"-Aufruf. SZ und New Statesman beruhigen die deutsche Wählerschaft: Olaf Scholz kann Kanzlerin. Und Xi Jinping kann Mao: An die Stelle von Online-Spielen und effeminierten Männern aus Casting Shows setzt er das neue Schulfach Xi-Jinping-Kunde, berichten verschiedene Medien. Der Economist macht sich Sorgen über die "illiberale Linke".

Oder auch das Pronomen frau

02.09.2021. In Texas tritt heute ein drakonisches Abtreibungsgesetz in Kraft, der Supreme Court wird es nicht stoppen, berichten Guardian und hpd.de. Der Streit um jüdische Identität geht weiter: Mirna Funk wirft Max Czollek in der FAZ vor, über seine Herkunft geflunkert zu haben - nur sein Großvater ist jüdisch. Maxim Biller fragt in der Zeit, was eigentlich das Problem von A. Dirk Moses und anderen "herrenmenschelnden Postkolonialisten" mit dem Holocaust ist. Bei turi2 erklärt die Chefredakteurin der Welt, warum es "kein bisschen Verzicht" ist, wenn eine Zeitung plötzlich um acht Seiten dünner ist.

Das Ende des Zeitalters der Lässigkeit

01.09.2021. In der FAZ antwortet Jochen Buchsteiner auf Navid Kermani: Nein, die Afghanen wollen keine westlichen Werte. Wer stößt in das Vakuum, das die Amerikaner hinterlassen: der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi Arabien?, fragt der Guardian. Chinesischer oder russischer Imperialismus anyone?, fragt Politico. Europa streitet derweil über die Aufnahme von 40.000 bis 50.000 afghanischen Flüchtlingen, berichtet Zeit online. Und: Was Lukaschenko an der belarussischen Grenze zur EU aufführt, ist hybride Kriegsführung, warnt bei Politico die lettische Innenministerin Marija Golubeva.