Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
14.03.2002. Pierre Nora behauptet in der Zeit, "Alles!" über den Algerienkrieg zu wissen. Imre Kertesz erklärt in der FAZ, warum er sein Judentum als Aufgabe begreift. Die FR macht sich Gedanken über Begegnungen der Macht mit dem Geist. Und die taz widmet sich dem asiatischen Kino.

Zeit, 14.03.2002

In der Zeit verabschiedet eine eindrucksvolle Schar von Intellektuellen und Politikern Marion Gräfin Döhnhoff. Die Nachrufe - u.a. von Ralf Dahrendorf, Michael Gorbatschow, Henry Kissinger, Fritz Stern - finden Sie hier.

Im Feuilleton vergleicht der französische Historiker Pierre Nora im Interview die Nachwirkungen des Algerienkrieges, der vor 40 Jahren mit den Evian-Verträgen beendet wurde, mit denen der Vichy-Zeit. Auf die Frage, ob er eine juristische Aufarbeitung für sinnvoll hält, meint Nora: "Haben Prozesse wie der Papon-Prozess eine pädagogische Wirkung? Ja und nein. Für die, die keine Bücher lesen: ja. Im Übrigen hat der Prozess auch regressiv gewirkt. Die Zeugen haben laut und häufig exzessiv weniger vorgetragen als das, was man vorher schon wusste. Das eine sind Erinnerungen an Erlebtes, das andere ist Geschichte. Wir leben in einer Zeit der Verrechtlichung des Umgangs mit der Vergangenheit. Was könnten wir in einem Prozess über Algerien erfahren, das wir noch nicht wissen? Einzelheiten. Wir wissen doch alles! Alles!"

Jörg Lau schreibt über die Ausstellung "Mirroring Evil: Nazi Imagery/Recent Art", die am 17. März im New Yorker Jewish Museum eröffnet werden soll. Sie hat schon vor Eröffnung große Empörung ausgelöst, weil sie - so das Konzept - den Blick von den Opfern der NS-Verbrechen auf die Täter und ihre Symbole richten will. Unter den Exponaten sollen ein Lego-KZ sein und ein "Giftgas-Set" (Zyklon-B-Dosen mit Markenlogos von Chanel und Hermes). Lau sieht dem Unternehmen "eine verklemmte, hoch sublimierte Aggression der zweiten und dritten Generation nach dem Holocaust - der Töchter und Söhne von Holocaust-Überlebenden gegen ebenjene Überlebenden - auf die Stirn geschrieben. Viele der Beteiligten ... entstammen Familien, die ihre Angehörigen in den Vernichtungslagern verloren haben". Die Künstler gehören eher auf die Couch als ins Museum, meint Lau.

Weitere Artikel: Burkhard Müller-Ullrich gibt uns einen Einblick in die Kölner Seele, indem er den Unterschied zwischen Klüngel und Korruption erklärt: "Allein - der Mafia-Vergleich ist Kappes (kölsch für Kohl, im übertragenen Sinn: Quatsch). Denn bei der Mafia gilt als oberstes Gebot etwas, das der Kölner gar nicht kennt: Schweigen." Und Volker Hagedorn stellt das neue Berliner Festival MaerzMusik vor.

Besprochen werden die Whitney-Biennale in New York, Giorgio Battistellis neue Oper "Auf den Marmorklippen", Wes Andersons Film "Die Royal Tenenbaums", Botho Strauß' Stück "Unerwartete Rückkehr" und Tsai Ming-liangs Film "Der Fluss".

Im Aufmacher des Literaturteils bespricht Wolfgang Uchatius ein Buch des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz: "Die Schatten der Globalisierung" (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr). Hinzuweisen ist außerdem auf die Reisebeilage, in der u.a. Monika Maron, Ingo Schulze und Sibylle Berg schreiben.

SZ, 14.03.2002

Timothy Garton Ash stellt einerseits fest, dass der Milosevic-Prozess in Den Haag eine Notwendigkeit ist - wenngleich er die Einrichtung eines UN-Gerichtshofes für unabdingbar hält -, meint aber andererseits, dass er fürs serbische Selbstverständnis wenig bringt. Bei einer Meinungsumfrage erklärten zwei Drittel der Befragten, "das Tribunal sei gegen Serbien voreingenommen, und über die Hälfte konnten - oder wollten - keinen einzigen Ort nennen, wo Serben Kriegsverbrechen begangen hatten." Was es daher eigentlich bräuchte, so Ashs Forderung, wäre eine echte Wahrheitskommission nach südafrikanischem Vorbild. Bisher gibt es nämlich nur "eine etwas sonderbare Wahrheitskommission, da sie hauptsächlich aus Historikern besteht, die die Aufgabe haben, das ganze komplexe Auseinanderbrechen des ehemaligen Jugoslawiens zu untersuchen." Viel wirkungsvoller wäre "das emotionale öffentliche Theater", ja sogar die "Seifenoper"".

Weitere Artikel: Martin Bauer macht sich Gedanken zum Auftritt des amerikanischen Philosophen Michael Walzer in Deutschland. Navid Kermani erzählt weiter von seiner Reise durch den Nahen Osten, Siggi Weidemann berichtet aus Amsterdam von neuen Enthüllungen darüber, dass Otto Frank, der Vater von Anne Frank, erpresst wurde. Wolfgang Schreiber befürchtet, anlässlich der Klon-Abstimmung im Bundestag vor allem, die "Inthronisation der maschinellen Vernunft" in der Politik. Norbert H. Ott hat in Erfurt die "größte erhaltene Gelehrtenbibliothek des Mittelalters" besucht. Rainer Stephan berichtet von reichlich später Vergangenheitsbewältigung im Münchner Max-Gymnasium, Hans Maier gratuliert dem Amerikanisten Friedrich Friedmann zum 90. Geburtstag, und Lothar Müller informiert über eine west-östliche Begegnung zwischen dem syrischen Lyriker Adonis und dem deutschen Literaturwissenschaftler Peter Wapnewski im Berliner Wissenschaftskolleg. Und nach soviel Hochkultur doch noch for something completely different: zum Start der Microsoft X-Box gibt's ein Gespräch mit dem Computerspiele-Designer Lorne Lanning.

Viel Film: Fritz Göttler bespricht Tony Scotts "Spy Game" (dazu gibt's Brad Pitt im Star-Porträt) - und kommentiert kurz die Verschiebung des Deutschlandstarts von Ridley Scotts Somalia-Militär-Drama "Black Hawk Down". Rainer Gansera findet einen Film über Ernst Ludwig Kirchner "uninspiriert", Hans Schifferle lobt dagegen "24/7" von Eckart Schmidt als "mutig" und "schön". Einen kurzen Kommentar gibt's zum Internet-Einsatz des Regisseurs Hans Weingartner und unter vermischten Film-Neuigkeiten wird auch der Titel des neuen Bond gemeldet: "Die Another Day".

Und schließlich noch eine Meldung von der Medienseite: Das FAZ-Feuilleton zieht nach Berlin um!

NZZ, 14.03.2002

Ist die Theaterkrise durch Tariffreiheit zu lösen, fragt sich Joachim Güntner. Denn genau dies versucht der Generalintendant des Nationaltheaters in Weimar, Stephan Märki, und löst damit Begeisterung nicht nur in Weimar, sondern auch in Politik und Feuilleton aus. Güntner ist skeptisch: "Dass die Jubler in berechtigtem Entzücken schwelgen, darf man getrost bezweifeln. Zum einen ist die Flucht aus bestehenden Tarifverträgen gar nicht so einfach." Die Theater-Gmbh müsste nämlich erst mal aus dem Arbeitgeberverband austreten und die Angestellten aus der Gewerkschaft. "Doch ob Märki seine Angestellten dazu bewegen kann, die Gewerkschaft zu verlassen, bleibt abzuwarten..... Interessanter freilich als die Frage, ob die Flucht aus dem Tarifsystem klappen kann, ist, ob ein solcher Austritt überhaupt sinnvoll wäre. Anfälliger für spontane Streiks wäre ein tariffreies Haus allemal", bemerkt Güntner.

"Rosary" und "Scum", zwei Stücke des Scapino Ballet Rotterdam hat Christina Thurner bei ihrem Gastspiel in Basel besucht und findet, dass von den Männern in der Gruppe eine "diabolische Kraft" ausgeht. Nanine Linning "deutet in ihrer Choreographie Kampfsport- und Wildwest-Rituale nur an und mischt sie mit formalem Tanz, der schubartig aus den Tänzern heraus- und plötzlich wieder abbricht. Was dadurch lange etwas zäh wirkt, entfesselt sich gegen Schluss zu einem höllischen Reigen, der viril kraftvoll und dennoch nicht klischiert maskulin erscheint", hat Thurner beobachtet.

Weitere Artikel: Knut Henkel porträtiert den nigerianischen Musiker Femi Kuti, einen Erneuerer des Afrobeats. Alfred Schlienger berichtet, dass der bisherige leitende Dramaturg und stellvertretende Schauspieldirektor Lars-Ole Walburg neuer Direktor am Theater Basel wird.

Besprochen werden ein Konzert von Frans Brüggen und dem Tonhalle-Orchester Zürich, die neue CD "Fayka" des libanesischen Musikers Mahmoud Turkmani und Bücher, darunter eine Untersuchung der Walser-Rede und ihrer Folgen von Dieter Borchmeyer und Heinz Schlaffers vielbeachtete "Kurze Geschichte der deutschen Literatur" (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).

TAZ, 14.03.2002

Der große Aufmacher gilt - wie schon bei The Isle vor ein paar Wochen - einem asiatischen Film, Autor ist wieder Andreas Busche. "Der Fluss" des taiwanesischen Regisseurs Tsai Ming- Liang gewann vor sage und schreibe fünf Jahren den Silbernen Bären, kommt aber erst jetzt in die deutschen Kinos. Busche analysiert und interpretiert den Film, um ihn dann in die ganze Reihe ähnlich düster und destruktiv gestimmter neuerer asiatischer Meisterwerke einzuordnen: "So hinterlässt Ming-Liang mit 'Der Fluss' den bisher fulminantesten Eindruck von Vergeblichkeit im asiatischen Kino." Und Vergnügen ist sichtlich nicht das Wort, das die Wirkung des Films am besten beschreibt: "Auch wenn Gewalt physisch kaum vorkommt, ist sie doch strukturell in den Bildern angelegt. Sie hat sich - das ist die wohl größte ästhetische Herausforderung des Films - in den mitunter quälend langen Einblicken längst gegen Zuschauer gewandt, ohne dass eine Möglichkeit zur Flucht besteht."

Übers Gegenprogramm der Spaßgesellschaft, nämlich Microsofts X-Box (ab heute auch in Deutschland im Handel, in diesem Fall hinkt man nur ein paar Monate hinter Asien her), macht sich Dirk Knipphals Gedanken.

Ansonsten nur Filmbesprechungen: Detlef Kuhlbrodt findet Nabil Ayouchs "Ali Zaoua" große Klasse, Barbara Schweizerhof hatte ihren Spaß mit Wes Andersons Insider-Jokes in "The Royal Tenenbaums" und Regisseur Tony Scott hat es Robert Redford zu verdanken, findet jedenfalls Thomas Herget, dass sein "Spy Game" halbwegs ordentlich über die Runden kommt.

FR, 14.03.2002

Natan Sznaider deutet das Nahost-Problem als Krise der Legitimation. Jede Lösung scheitert daran, dass es keine Basis der Anerkennung des anderen zwischen Palästina und Israel gibt. Sznaiders Vorschlag: vermittelnder Eingriff der Europäer in Theorie und Praxis der Legitimation. "Gerade hier können die Europäer eine alt-neue Rolle spielen: neue Formen kosmopolitischer Legitimation formulieren und sich dabei auf ihre neue Rolle als Schutzmächte in einem Raum besinnen, in dem das Selbstbestimmungsrecht der Völker als einziges gültiges Prinzip gilt. Mit anderen Worten, es geht um verantwortungsvolles Eingreifen, um globale Verantwortung, um neue Legitimationsansprüche."

Der Schriftsteller Jochen Schimmang macht sich etwas verspätete Gedanken zur Begegnung der Macht (i.e.: Gerhard Schröder) mit dem Geist (in Gestalt von Peter Schneider und Hans Christoph Buch). Süffisant stellt er fest, dass nicht Schröder dabei der Blamierte war: "Denn das ist es offensichtlich, was deutsche Geistesmenschen bei der Begegnung mit der Macht sich am meisten wünschen: einen Vater zu finden." Den Kanzler treiben da ganz andere Problem um, dilettantische Aussteller von Spendenquittungen etwa. Aber vielleicht sollte er Trost in der Literatur suchen: "Zur Besänftigung sollte sich der Kanzler vielleicht Hans Christoph Buch zur Privatlesung ins Haus laden. Nach spätestens einer halben Stunde weiß er: auf Haiti ist alles noch viel schlimmer."

Eva Schweitzer meint, dass der Lichtdom zum Gedenken an den 11. September die Amerikaner eher an Batman als an Albert Speer erinnern dürfte. Die Kolumne Times Mager handelt von der Beiläufigkeit des Einkaufens. Zum 50. Geburtstag des Komponisten Wolfgang Rihm gibt es Konzerte in Karlsruhe und eine Würdigung durch Hans-Klaus Jungheinrich, der die Statur Rihms in diese (unfreiwillig?) gereimten Worte fasst: "Groß und breit steht Rihm als Persönlichkeit in der Zeit." Gemeldet wird, dass der Streit um die Bundeskulturstiftung Leben in die Bude gebracht hat - jedenfalls nach Ansicht ihres soeben gekürten Verwaltungschefs Alexander Farenholtz. Ulf Erdmann Ziegler bespricht die sieben Bände, die den Abschluss von August Sanders fotografischem Jahrhundertwerk bedeuten.

An gerade anlaufenden Filmen werden besprochen: Tony Scotts "Spy Game" und das "meisterhafte Jugenddrama Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca".

FAZ, 14.03.2002

Religion sei "Gift im Blut", Nobelpreisträger Naipaul ein "Mitstreiter des Faschismus". Und wenn Indien mal wieder "verrückt-religiösen Dampf" abgelasse, interessiere das mittlerweile kaum mehr jemanden. Wenn Salman Rushdie wütet, wird's schnell undifferenziert. Rushdies unlängst erhobene Vorwürfe gegen seinen Kollegen V.S. Naipaul, der den Nobelpreis entwürdige und gemeinsame Sache mit den fanatisierten Hindus in Indien mache, nimmt Martin Kämpchen zum Anlass, einen differenzierten Blick auf die Ursachen der Massengewalt in Gujarat zu werfen und widmet sich im Folgenden der Frage, warum die moderate Mehrheit der Hindus den Fanatikern nicht in den Arm falle - unter anderem sei die gebildete Mittelschicht zu sehr mit dem eigenen Wohlstand beschäftigt. Andererseits gäre besonders dort der Fundamentalismus.

Auf einer ganzen Seite spricht sich Imre Kertesz dafür aus, dass jüdische Schriftsteller ihr Judentum als Aufgabe begreifen: "Dass ich Schriftsteller bin, ist das Ergebnis meiner freien Selbstbestimmung, als Jude hingegen bin ich geboren. Um aber mein Schriftstellerdasein und mein Judentum in mir zu einer einzigen Qualität zu verschmelzen, musste ich mein Judentum genauso betrachten, wie ich die möglichst makellose Ausführung eines Kunstwerks betrachtete: als Aufgabe. Als Entscheidung für ein erfülltes Dasein oder die Selbstverleugnung. Wähle ich das erfüllte Dasein, wird mir auf einmal alles zum Vorteil." Demgegenüber sei die Frage nach der Sprache, in der das eigene Werk entsteht, sekundär.

Und die Moral von der Gen-Geschicht'? Mark Siemons hat eine vom Forschungsministerium veranstaltete Tagung besucht, bei der die beiden typischen Gruppierungen der "Gen-Gang" aufeinander trafen: die "Praktiker des medizinisch-industriellen Komplexes" und die Ethiker. Doch zu Siemons Überraschung haben die Letztgenannten nicht skeptisch nach dem Sinn des Gen-Ganzen gefragt, sondern problematische Fragen lieber abgewälzt: "So lässt sich die zeitgemäße Funktion der Ethik präzise benennen. Sie soll die Unsicherheiten, die in der Gesellschaft aufkommen, einem bürokratischen Prozess zuführen, an dessen Ende ihre Beseitigung steht."

Weiter gibt es ein Interview mit dem Genom-Forscher Craig Venter, der gestern den "Paul-Ehrlich-Preis" überreicht bekam. Venter rückt neben ein paar Phrasen ("Nun, ich bin nicht Einstein.") auch mit einigen Neuigkeiten raus: Derzeit arbeite er intensiv mit dem US-Kongress zusammen, um das Gesetz gegen die genetische Diskriminierung voranzubringen. Und auf die Frage, wann jeder einzelne sein persönliches Erbgut entziffern könne, antwortet Venter seinen Gen-Freunden: "Technologisch wird es in zehn Jahren möglich sein, sein Erbgut auf eine DVD zu pressen."

Weitere Artikel: Christa Lichtenstern gratuliert dem Künstler Jürgen Brodwolf zum Siebzigsten. "ack" berichtet Neues aus der Totenstadt: Denn die jetzt in München vorgestellte Publikation "Die Terrakottaarmee des Ersten Chinesischen Kaisers Qin Shihuang" zieht eine Bilanz der Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten nahe der chinesischen Stadt Lintong, an der deutsche Wissenschaftler wesentlich beteiligt sind: Die Archäologen könnten, so "ack" über die Bedeutung der Totenstadt noch keine gesicherten Aussagen machen. Der FAZ-Venedig-Korrespondent Dirk Schümer erläutert, warum linke Politiker in Italien baden gehen. Matthias Grünzig überbringt die frohe Botschaft, dass für das marode Schloss Osterstein in Zwickau die Rettung naht, Jürg Altwegg hingegen die Hiobsbotschaft, dass die Angriffe gegen Juden in Frankreich nach Angaben des "Weißbuch des Antisemitismus" eine beängstigende Renaissance erfahren.

Auf der Kino-Seite schildert Peter Körte am Beispiel des Regisseurs Romuald Karmakar den seltsamen Alltag der deutschen Filmförderung. Caroline Neubauer erzählt, wie bei einer Mannheimer Tagung Regisseure auf die Couch gelegt wurden: Psychoanalyse und Film war das Thema. Kerstin Holm beschreibt, wie Russlands Kino einen Film über den "dummen Iwan" feiert.

Besprochen werden heute folgende Bücher: zwei Publikationen der Fondation Bodmer, Jürgen Jacobs' "Aporien der Aufklärung", Manfred Gebhardts "Die Nackte unterm Ladentisch" (eine Erinnerung an das DDR-"Magazin") und der "dtv-Atlas Englische Sprache" (siehe auch unsere Bücherschau ab 14 Uhr). An Ausstellungen hat die FAZ Erwin Wurms Einzelschau in der Grazer Neuen Galerie gesehen sowie die Heinz-Rühmann-Archivausstellung "Ein guter Freund" im Filmmuseum Berlin besucht. Außerdem hat sich Andreas Platthaus in Minden auf preußische Spurensuche begeben: Nordrhein-Westfalen hat ein zweigeteiltes Preußen-Museum eingerichtet, und die Dependance in Minden stellt nun ihre komplette Dauerausstellung vor. Als Theater-Besprechung bringt die FAZ einen Artikel über die "Scum"-Choreografie der holländischen Tanzhoffnung Nanine Linning für die Rotterdamer Scapino-Ballettkompanien.