Magazinrundschau

Die Magazinrundschau

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
22.07.2002. Der Economist untersucht den Crash der Telekom und bespricht zum Trost Bücher über SexOutlook India stellt ein Buch vor über die gentleman-poets in Bengalen. L'Express porträtiert den Verlag Flammarion. Die NYT Book Review hat einen sensationellen trostlosen jungen Autor entdeckt. L'Espresso sucht den G-Punkt. Die LRB ruft das Ende des Jihad aus. In Profil wehrt sich die Winifred-Wagner-Biografien Brigitte Hamann gegen Vorwürfe aus der wagnerlichen Familie.

Economist (UK), 20.07.2002

Ein Schuldenberg von einer Billion Dollar! Der Titel untersucht den "crash" der Telekommunikations-Giganten, die vielleicht größte Blase der Weltwirtschaftsgeschichte. Ein Special hakt nach: "Was ist schief gelaufen, was ist zu tun?" Und deckt auf, wie WorldCom seine Netuser-Daten frisierte. Ein Business-Artikel erklärt Ron Sommer zum Opfer wahltaktischer Überlegungen und bezweifelt, dass es der Telekom ohne ihn besser gehen wird.

Was wird aus Ground Zero? fragt der Economist. Kürzlich legten 40 Millionen neugierige User den Internetbetrieb des gesamten amerikanischen Nordostens lahm, als die Lower Manhattan Development Corporation (LMDC) auf ihrer Homepage sechs (nicht mal sehr aufregende) Vorschläge zur Bebauung unterbreitete. "The funkiest of the designs, known rather unfunkily as concept number three or Memorial Triangle, boasts an 85-storey tower that, with a broadcasting spire on top, could exceed the height of the former 110-storey twin towers. Most, however, are more modest than that, proposing between four and six smaller towers. The most popular of these in an early newspaper poll, concept number six or Memorial Promenade, features a grass park that would lead all the way down to the waterfront. "

Eine klug kombinierte Buchvorstellung findet sich unter "Books and Arts". Besprochen werden Catherine Millets erotische Erinnerungen ("theatrical, but in the event limited to being a brilliant flourish"), Howard Jacobsons neuer Roman "Who's Sorry Now?" ("able to milk the pain and humour of human sexual relations") und ein Buch von Olivia Judson, das sich als "Definitive Guide to the Evolutionary Biology of Sex" ausgibt und eine gewisse Dr. Tatiana in ihrer Sprechstunde Fragen sexuell gehemmter Mistkäfer beantworten lässt, "die ihr Sperma attraktiver machen wollen", oder einen Elefanten berät, "who is diagnosed as possessing SINBAD (Single Income, No Babe, Absolutely Desperate)". Hübscher Versuch. Am Ende aber, meint der Rezensent, ist's doch bloß das alte Rein-raus, "a long way from the richness and absurdity of human desire".

Außerdem widmet sich ein Dossier (hier der einleitende Artikel) dem Wandel in der "defence industry" nach 09/11, ein Wissenschaftsbeitrag präsentiert eine genetische Kuriosität aus der Welt südafrikanischer Honigbienen, und ein Nachruf verabschiedet den kanadischen Starfotografen Yousuf Karsh, der mit einem Churchill-Porträt (ohne Zigarre) berühmt wurde.
Archiv: Economist

Outlook India (Indien), 29.07.2002

Im Outlook-Interview spricht die exilierte pakistanische Ex-Premierministerin Benazir Bhutto (homepage) über eine mögliche Vorbildfunktion Pakistans in der islamischen Welt, ihre Chancen auf eine Wiederwahl und Musharrafs Vorkehrungen dagegen: "The regime knows that a fair election will return me to power ... Musharraf is reneging on his pledge to hold fair elections. Pakistan's future well-being depends on a democratic order. Dictatorship leads to domestic instability as well as threatens peace in the region ? We can ill-afford a fourth war that could turn nuclear and annihilate large portions of the South Asian population. I believe the order banning a person from becoming prime minister for the third time, and many other similar orders of the military regime, are Benazir-specific. It is illegal and unconstitutional."

Alok Rai stellt ein Buch vor, das sich den "gentlemen-poets", jungen bürgerlichen Dichtern im kolonialistischen Bengalen widmet. Ein kaum beachtetes Forschungsfeld literarischer Aktivität, wie Rai erläutert, und eines faszinierenden Interaktionsprozesses zwischen der britischen Kultur und der sich ausbildenden kulturellen Identität der bengalischen Bourgeoisie. Die Studie zeige deren Protagonisten als aktive Mitschöpfer und Rezipienten des orientalistischen Mythos von der "goldenen Hindu-Vergangenheit", einem konstitutiven Element der ethnischen Spaltung Indiens.

Der Titel befasst sich mit dem indischen Nationalsport und prüft das Team und die Chancen für den Cricket-Weltcup 2003 in Südafrika, ein anderer Beitrag warnt vor Liebeskummer durch Chatroom-Romanzen, und Vinod Mehta bespricht die leicht wehleidigen Memoiren des politischen Cartoonisten O.V. Vijayan (mehr hier) - "essential reading for journalists and fellow travellers".
Archiv: Outlook India

Spiegel (Deutschland), 22.07.2002

Titelthema ist der Kanzler-Solipsismus. Erforscht werden Schröders starkes Ego, seine Chancen auf Wiederwahl (im Interview mit dem Kanzler) sowie Rudolf Scharpings Abgang.

Johannes Salztwedel stellt einen in Britannien erschienenen Sammelband vor, in dem Historiker zeigen, dass Weltgeschichte oft nur knapp so und nicht anders verlaufen ist. Mit einem eines natürlichen Todes gestorbenen Jesus etwa, so eines der Gedankenspiele, wäre dessen Reformjudentum womöglich zur Staatsreligion avanciert, und "statt Christentum, Judentum und Islam gäbe es dann heute noch weltweit einen Einheitsglauben an den Gott Jahwe, der Sabbat wäre heilig, und Konfessionsreibereien existierten nicht". Oder Napoleon III.: Ohne sein Blasenleiden, zitiert Saltzwedel aus dem Buch, hätte er die Provokationen Bismarcks vielleicht souverän ignoriert, der Krieg von 1870/71 samt Gründung des Deutschen Kaiserreichs hätte nie stattgefunden, Erster und Zweiter Weltkrieg wären ausgefallen... Und Hitler wäre ein großer Künstler geworden.

Außerdem: In einem ziemlich fantastisch anmutendem Beitrag dokumentiert Ansbert Kneip den Sündenfall im Paradies des 2000-Seelen-Eilands Norfolk im Pazifik. Nachfahren der Meuterer von der "Bounty" lebten hier quasi jenseits von Gut und Böse - bis ein Mord an einer Gastarbeiterin geschah... Wolfgang Bayer und Roland Nelles lösen das Rätsel um einen Spender, der der Berliner SPD aus Liebe zu Willy Brandt 2,5 Mio Euro vermachte und dafür ein Grab neben seinem Idol bekam. Und nur im Print erläutert Martin Kusej seine "Don Giovanni"-Interpretation zur Eröffnung der Salzburger Festspiele.
Archiv: Spiegel

Express (Frankreich), 18.07.2002

Gilles Medioni porträtiert den 27-jährigen Schauspieler Jamel Debbouze, der in Frankreich als junger Wilder, als 'beurgois rebelle' bekannt ist (hier ein paar Fotos). "Würde mich Jacques Chirac eines Tages nach einer Lösung für die sozialen Probleme in den Banlieus fragen", sagt er im Gespräch mit dem Express, "dann würde ich ihm antworten, dass sich die Leute, die dort leben, normal verhalten würden, würde man sie nur normal behandeln. Die Professoren, die Polizisten, die Ärzte müssen nur an uns glauben. Wir tragen kein kriminelles Gen in uns." Azouz Begag, Soziologe und Autor des Buches "Les Derouilleurs", lobt Jamels Beitrag zu einem kollektiven Gedächtnis und zur Integration der Beurs in die französische Gesellschaft.

Wieder keine bemerkenswerten Skandale auf dem französischen Buchmarkt: Olivier Le Naire langweilt der Roman "Hell" von Lolita Pille, obwohl oder gerade weil Frederic Begbeder das Werk der jungen Autorin in seiner Literatursendung feierte und es sogleich an den Verlag "Grasset" vermittelte. Nicht einmal ein Skandalroman, schreibt Le Naire entrüstet, und dann auch noch vorgelegt von einer Autorin mit einem solchen Vornamen. Francois Busnel empfiehlt die Lektüre des Bandes "Conversations avec mon clone sur la passion amoureuse" von Pascal Nouvel. Dass der Gesprächspartner im Buch ausgerechnet ein Klon ist, muss wohl daran liegen, dass Nouvel nicht nur Philosoph, sondern auch Biologe ist. Die ersten Seiten lesen Sie hier. Jacques Duquesne empfiehlt eine Biografie von Eric Roussel, die sich dem politischen Leben Charles de Gaulles mit reichhaltigem Archivmaterial und unveröffentlichten Texten nähert.

Außerdem: Junun, eine Inszenierung des Regisseurs Fadel Jaibi aus Tunesien, hat Marion Vignal auf dem Theaterfestival in Avignon gesehen. 30 000 Tunesier haben die Inszenierung bereits in Jaibis Heimatland gefeiert. Frank Erikson ist im Großen und Ganzen enttäuscht von den Inszenierungen in Aix-en-Provence. Einzig Irina Brook mache mit "Eugen Onegin" dem berühmten Namen ihres Vaters alle Ehre.

Und: Der Express setzt die Reihe über französische Verlagshäuser fort: Olivier Le Naire irrt diesmal in den labyrinthischen Räumlichkeiten von Flammarion umher, dort wo Monsieur Henri und Monsieur Charles regieren. Man verständigt sich per E-Mail, ansonsten würde man sich anscheinend ständig verlaufen. Eine Fortsetzung der kulturhistorische Reihe über die Liebe bringt der Express auch in dieser Woche: Dominique Simonnet unterhält sich mit Jacques Sole über das Liebesleben während des Ancien Regime. Don Juan, Casanova und Romeo und Julia spielen darin die Hauptrollen.
Archiv: Express

New Yorker (USA), 22.07.2002

Sind Sie häufiger müde, fühlen Sie sich energielos und haben nicht mehr so viel Lust auf Sex wie noch mit 18? Dann sind Sie ein Mann im mittleren Alter und leiden unter der Andropause. Kein Grund zur Beunruhigung. Laut Jerome Groopman liegen Sie damit voll im Trend und mit einer Testosteron-Therapie kann Ihnen geholfen werden. In seinem Artikel, der einen an Männern und Ärzten verzweifeln lassen kann, beschreibt Groopmann, wie der amerikanische Pharmakonzern Unimed mit landesweiten Werbekampagnen und gesponsorten Kliniken Männer bei ihrer Eitelkeit packt und ganz normale Alterungsfolgen zu einem medizinischen Problem hochstilisiert, für das es keine wissenschaftliche Begründung gibt. "Given the popular desire to reverse human aging with a simple nostrum and the growing intimacy between commercial and clinical concerns, the trend may prove to be irresistible. The pharmaceutical industry is, of course, in the business of inventing treatments. Some people wonder whether it may help invent diseases, too."

Weiteres: Bruce McCall geht Gerüchten über die Offensive "Neue Wirtschaftsethik" von George W. Bush und Dick Cheney nach ("Dont spend a dime of taxpayers money!"). Von Jeffrey Eugenides ist die Erzählung "The Obscure Object" zu lesen. Besprechungen widmen sich einer Gauguin-Ausstellung in New York, Robert A. Dahls Untersuchung "How Democratic Is the American Constitution", Kathryn Bigelows Film "K-19" und Gary Winicks langem Kurzfilm "Tadpole" (beide hier).

Nur im Print ist Philip Gourevitchs mit Mr. Brown gereist, dem Godfather of Soul, beobachtet Molly O?Neal eine neue Wikinger-Invasion und stehen Gedichte von Billy Collins und Dana Goodyear.

Archiv: New Yorker

Espresso (Italien), 25.07.2002

Die Cover Story des Magazins zeigt mal wieder die Präferenzen der Italiener. Der G-Punkt: Wo liegt er? Wie funktioniert er? Oder ist er gar bloß ein "Ufo" der Medizingeschichte? Ebendies nämlich, schreibt Elisa Manacorda, behauptete noch im vergangenen Jahr der amerikanische Wissenschaftler Terrence M. Hines im "American Journal of Obstetrics and Gynecology". Dem stehen die auffallenden Gemeinsamkeiten des bereits im klassischen Hellas auftauchenden "Saspandana", oder "Punktes der Seligkeit", mit dem von dem deutschen Gynäkologen Ernst Graefenberg beschriebenen Spaßbereich gegenüber sowie die Ergebnisse einer italienischen Studie, die besagten Punkt nicht nur als tatsächlich existent ausweist, sondern seine Bedeutung für die sexuelle Befriedigung der Frau noch über diejenige der Klitoris erhebt. Na bitte. Oder doch fast. Denn, so räumen die italienischen Forscher ein, es gibt durchaus Frauen, denen der Punkt fehlt, im physiologischen Sinn. Und andere gibt's, die halten diese Sicht der Dinge für eine typisch männliche und reaktionäre: Der (italienische) Mann solle sich weniger um irgendwelche Punkte kümmern als um gescheiten Sex.
Archiv: Espresso

New York Times (USA), 21.07.2002

"These are short stories that T. S. Eliot or Samuel Beckett might have come up with if they'd written conventional fiction about middle-class people", schreibt Craig Seligman in seiner Besprechung von Adam Hasletts Debüt-Erzählband "You Are Not a Stranger Here". Kaufen sollten wir das Buch, es lesen und schätzen, genau wie er. "There's not a clinker in the group, and this consistency, along with the maturity and the austerity and the exceptional tact of the writing, gives every indication that unless something goes radically haywire, 'You Are Not a Stranger Here' is the herald of a phenomenal career." Damit wir Leser nicht allzu neidisch werden aber, fügt Seligman hinzu: "Haslett may have talent to burn and the grades to get him into Yale (wo er im zweiten Jahr Jura studiert), but his prose exudes a desolation so choking that it can come only from somewhere deep inside."

Mit Arthur Phillips "Prague" (hier Auszug und Audiolesung) und John Beckmans "The Winter Zoo" stellt Adam Goodheart zwei Romane vor, in denen junge "Westerners", Amerikaner, um genau zu sein, sich aufmachen, den wilden, postkommunistischen Osten Europas, Polen und Ungarn nämlich, zu erkunden. Schade nur, meint Goodheart, dass die "expatriates" mit all ihren Ambitionen auf der Suche nach dem ultimativen Anderen auch nichts weiter sind als schnöde Touristen. Was die weitere Verortung betrifft, so erklärt Goddheart, "both Phillips and Beckman have swallowed chunks of Kundera whole - each book has its scenes of torrid sex in artists' studios, and so on - but neither novel is really very European. These two young Americans actually have more in common with that true patron saint of expat writers, Henry James."

Besprochen werden auch eine Mussolini-Biografie eines australischen Historikers ("a fresh, intelligent and judicious re-examination of Mussolini and the Fascist period") sowie eine "swinging history of America's most famous bohemian neighborhood" - die Greenwich Village People, verfasst vom Langzeit-Herausgeber der "Village Voice", Ross Wetzsteon. Hier die Leseprobe. Der "Boox"-Comic schließlich präsentiert ein neues Produkt, das dem Kultursnob erlaubt, über einen Roman zu reden, ohne ihn gelesen zu haben.
Archiv: New York Times

London Review of Books (UK), 25.07.2002

Dies ist wahrlich ein Buch, das internationale Karriere macht. Jeremy Harding bespricht bespricht das Buch "Jihad", in dem der französische Forscher Gilles Kepel mit vielen Details die These aufstellt, dass sich die islamistischen Ideologien im Niedergang befindet. "Überzeugend"und von "unfehlbarer Logik" ist dieses Buch für Harding, der am Ende seines sehr ausführlichen Artikels eine Frage an den Westen stellt: "Kepel ist vorsichtig genug, nicht zu behaupten, dass der islamistische Terror einfach so verschwinden wird. In der Zwischenzeit stellt sich die Frage, ob Krieg gegen Komplizenregimes wie die Taliban oder Diktaturen wie den Irak den übriggeblibenen Islamismus aufhalten kann, oder ob es für die nicht-islamische Welt- angesichts der von Kepel ausführlich dargestellten Wechselbeziehung von moralischem und materiellem Elend und dem Wunsch nach einem Gottesstaat - nicht phantasievollere Wege gibt, um dieses Elend zu bekämpfen - denn nur wenige 'heilige Krieger' der letzten dreißig Jahre waren so reich wie Osama bin Laden.". Mehr zu Kepels Buch finden Sie hier und hier. Und hier ein englischsprachiger Auszug.

Weiteres: Die Schriftstellerin Jenny Diski bespricht ein weiteres Buch, das internationale Karriere gemacht hat - Catherine Millets "Das sexuelle Leben der Catherine M." (mehr hier).

Profil (Österreich), 22.07.2002

Auf dem Hügel in Bayreuth beginnt mit der Premiere des "Tannhäuser" am Donnerstag Deutschlands größtes klassisches Musikspektakel: die Richard Wagner Festspiele. Rechtzeitig zu diesem Termin werden nun Vorwürfe gegen die Winifred-Wagner-Biografin Brigitte Hamann (mehr hier) laut. Im neuen profil-Heft verteidigt sie sich gegen "unsinnige Vorwürfe" des Enkels Gottfried Wagner. Sie habe keineswegs den Umgang mit dem Nationalsozialismus verharmlost. Gottfried Wagner könne das nur sagen, "wenn er das Buch nicht richtig gelesen hat.. Er verurteilt die Leute, die er hasst: seine Großmutter und seinen Vater Wolfgang. Jeder, der die beiden nicht genauso hasst wie er, ist für ihn ein Nazi." Ihr Buch zerstöre aber einen der großen Mythen der Familie Wagner, "dass Winifred die einzige Nazi und Antisemitin gewesen, der Rest der Familie aber unschuldig sei". Von Wieland Wagners Tochter Nike sei Brigitte Hamman noch keine offizielle Stellungnahme bekannt. Die zwölf Enkel Wagners, wollten auch alles etwas anderes. Nachlässe würden "eisern unter Verschluss" gehalten. So sei Wolfgang Wagner schon lange nicht mehr allein derjenige, der die Geschichtsschreibung blockiere.

Keine Salzburger Festspiele ohne (kleinen) Skandal: Elfriede Jelineks in Mühlheim preisgekröntes Stück "Macht nichts" wurde "unsanft aus dem Programm gekippt", heißt es im profil-Heft. Neben dem klassischen Repertoire hatte Festspiel-Schaupsieldirektor Jürgen Flimm die Reihe "The winner is ?" geplant, bei der die jeweilige Siegerproduktion der "Mühlheimer Theatertage" in Salzburg zu sehen sein sollte. Nun ist diese Reihe für dieses Jahr ersatzlos gestrichen worden. Jelineks Stücks soll aber 2003 in Salzburg zu sehen sein. Die Absage wird mit "physikalischen Abmessungsproblemen des Bühnenbildes" begründet. Dazu äußert sich die Autorin auf eine profil-Anfrage: "Sie glauben doch selbst nicht, dass das Stück nächstes Jahr kommt, oder? ... Nächstes Jahr wird es dann ja einen neuen Preisträger geben, der aufgeführt werden will." Nächstes Jahr habe man alles "besser im Griff" meint dagegen Flimm: Seine Operation "Macht nichts" ist gescheitert - Macht nichts?
Archiv: Profil