Magazinrundschau

Neue Zeitfenster in Aussicht

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
08.12.2015. Wer braucht noch Journalisten, fragt The Awl. In Rue89 erklärt ein Salafist, wie die "Schule der Republik" ihn radikalisierte. Nepszabadsag plädiert für mehr zeitgenössische Literatur in den Schulen. In Paris kann man keinen Film mehr über die Liebe drehen, bedauert Regisseur Arnaud Desplechin in Hospodarske noviny. Der Guardian gerät in den Schwindel der Faction. Petr Bílek sucht in Literarni noviny nach Mitteleuropa. In der New York Times fürchtet Pankaj Mishra den Tod des Dalai Lama.

Awl (USA), 03.12.2015

Wer braucht noch Journalisten (außer den Lesern)? Donald Trump und Hillary Clinton tragen ihren Wahlkampf über Twitter aus. Spiele-, Sport-, Musik- oder Filmindustrie verzichten immer häufiger darauf, Journalisten vorgezogenen oder exklusiven Zugang zu neuen Produkten zu gewähren. Wer braucht überhaupt Kritiken von unberechenbaren Kritikern, wenn man Öffentlichkeit ganz leicht selbst organisieren kann? John Herrman denkt in einem Essay über die ungemütliche Zukunft des Journalismus nach. Nicht, daß früher alles besser war: "Ein Reporter, der vom Zugang zu einer gefragten Person abhängt, ist per Definition kompromitiert. Auch eine Zeitschrift, die von der Kooperation der Branche abhängt, auf die sie spezialisiert ist, wird vermutlich nie die ganze Wahrheit über sie schreiben können. Fast alle heute existierenden Medien sind um derartige Arrangements herum aufgebaut. Soziale Netzwerke versetzen die Objekte der Berichterstattung - ob sie mächtig oder schwach sind - in die Lage, Medien zu umgehen, mit denen sie früher zusammenarbeiteten. Deshalb geraten so viele Medien heute in Panik. Der Gegenstand ihrer Berichterstattung kann sich selbst behaupten."
Archiv: Awl

Rue89 (Frankreich), 27.11.2015

Die Redaktion habe länger diskutiert, ob sie den Text eines Muslims bringt, der sehr persönlich über seinen Glauben und dessen Fundierungen schreibt; sie fand jedoch, auch diese Sätze sollten Gehör finden. Der Wahhabit Faouz bekennt in seinem Artikel, dass er durch die "Schule der Republik" zum Salafisten geworden sei, und erläutert, warum er die Taten der Attentäter strikt ablehnt. Er schreibt: "Ich bin nicht naiv, die Tatsache, dass ich den takfiristischen Terrorismus unmissverständlich ablehne, macht mich in den Augen meiner Mitbürger leider nicht liebenswerter. In Frankreich liegt das Übel viel tiefer: Man kassiert den Gesichtsschleier wie man die Pfarrer kassiert hat, Gott darf präsent sein, aber nicht zu sehr. Bekehrungseifer nervt, ob er nun von einem Moslem oder von einem Zeugen Jehovas kommt."
Archiv: Rue89

Magyar Narancs (Ungarn), 07.12.2015

Der Medienwissenschaftler Ferenc Hammer spricht im Interview mit Ákos Keller-Alánt über die Polarisierung der Öffentlichkeit in Ungarn und wie die Künste bei diesem Prozess instrumentalisiert werden: "Nehmen wir als Beispiel die Künste, die Kulturpolitik. Es gibt da kein Regieren, sondern es scheint, dass gezielt, um zu ärgern, wichtige Positionen mit Menschen besetzt werden, die mit ihrer Tätigkeit und ihrem Habitus den seriösen gesellschaftlichen Dialog einfach aufheben. Imre Kerényi, György Fekete, die Biennale von Venedig: das ist nicht Kulturpolitik, sonder schaut wie Punk aus. Als würde die Regierung sagen, ihr könnt es euch gar nicht vorstellen, wie wir euch zum Staunen bringen werden. Mit Erfolg, es geht immer noch tiefer. Wie in Russland gibt es auch hier eine Absicht, die normale öffentliche Rede auszulöschen, die Ansichten so weit wie möglich zu polarisieren. Die Folge ist, dass wir über elementare Fakten des Lebens keine verlässlichen Informationen haben. Wie viele Flüchtlinge kamen nach Ungarn? Was bedeutet Flüchtling?"
Archiv: Magyar Narancs
Stichwörter: Polarisierung, Ungarn, Venedig

Guardian (UK), 05.12.2015

Literatur ist gerade dann am aufregendsten, wenn sie die Grenzen zwischen dem Fiktionalen und dem Faktischen verwischt, findet Geoff Dyer, der selbst gern Erfindung und Tatsachen vermischt. Für ihn bezieht sich das Dokumentarische nicht so sehr auf die Faktentreue, als auf einen Stil: "Der Schwindel, den W.G. Sebald hervorruft, gründet darin, dass wir nicht genau wissen, was wir lesen. Um einen Satz aus Clint Eastwoods 'Coogans großer Bluff' zu zitieren: 'Wir hatten keine Ahnung, was gerade passierte - obwohl es uns passierte'. Die Faszination für die Ungewissheit hat sich etwas abgeschwächt, seit Sebalds Software von seinen Gefolgsleuten zum Download freigegeben wurde, doch eine ähnliche kategorische Weigerung prägt Ben Lerners '10.04.', ein Werk, wie sein Erzähler meint, dass 'wie ein Gedicht weder Literatur noch Sachbuch ist, sondern zwischen beiden flimmert'. Dieses Flimmern wahrt im epischen Maße Karl Ove Knausgard sechsbändige 'Mein Kampf'-Serie. Ein Nebeneffekt oder eine Nachwirkung der Knausgard'schen Erschütterung war, dass er uns klarmachte, dass wir eigentlich von Plots gelangweilt waren."

Vergangene Woche bezichtigte die Pornodarstellerin Stoya ihrem Kollegen und Expartner James Deen mit zwei Tweets der Vergewaltigung. Die Affäre wirft auch ein Licht auf die Strukturen und Rahmenbedindungen unter denen die Performer in der Pornoindustrie arbeiten müssen, schreibt Melissa Gira Grant in einer großen Reportage. Dazu gehört: Bloß keinen Ärger machen und als zickig gelten. "Der vertragliche Status der Arbeit und der Druck, sich anzupassen, werden durch die Auflagen, ein positives Bild in der Öffentlichkeit zu geben, noch vergrößert - die Kehrseite des direkten Zugangs zur Öffentlichkeit durch soziale Medien, den Pornodarsteller heutzutage genießen. 'Du kriegst erst dann einen Auftrag', sagt Hill-Meyer, 'wenn Du einen Auftritt in den Sozialen Medien vorweisen kannst, eine persönliche Marke und ein Image darstellst und beides unter beträchtlichem Aufwand pflegst.'"
Archiv: Guardian

Telerama (Frankreich), 06.12.2015

Französische Politiker haben die Tendenz, nach den Anschlägen in Paris jegliche sozialwissenschaftlichen Erklärungsversuche zurückzuweisen, behauptet der Soziologe Bernard Lahire in einem Gespräch. Wissenschaftler, die es versuchen, würden sofort der "Einfühlsamkeit" gegenüber den Gewalttätern verdächtigt. "Indem man die Soziologen, deren Tätigkeit darin besteht zu verstehen, was passiert, wenn es zu Straftaten oder Verbrechen kommt, beschuldigt, diese Verbrechen zu 'entschuldigen', tut man so, als befänden sie sich in einem Gericht und forderten den Freispruch der Täter. Wir arbeiten aber nicht in einem Gericht."
Archiv: Telerama

California Sunday Magazine (USA), 08.12.2015

Eric Ducker porträtiert den 22-jährigen Rapper Vince Staples, dessen Debütalbum gerade Furore gemacht hat, und der im Rap Geld, aber keine Zukunft sieht. Jedenfalls nicht für Schwarze: "Er beschreibt Rap 'als meine beste Option'. Dennoch sieht er ihn als ein weiteres System, das Schwarze gegeneinander ausspielt, eine weitere Kultur der Negativität. Seiner Ansicht nach verweist das auf ein größeres Problem. 'Rap entwickelt sich nicht mit der Zeit' sagt er. 'Ich finde das unglücklich, denn Rap-Kultur ist eine Erweiterung der schwarzen Kultur, egal was die Leute sagen. Das zeigt, dass wir besser werden müssen.'"

Hier eine Kostprobe:


Hospodarske noviny (Tschechien), 04.12.2015

Paris vorher-nachher: Der französische Regisseur Arnaud Desplechin, der in Prag seinen neuen Film "Trois souvenirs de ma jeunesse" vorstellte, berichtete dabei auch von seinem aktuellen Schaffen: "Seit dem Sommer arbeite ich intensiv an einem Drehbuch, aber dann sind die Pariser Attentate passiert, und ich sehe bereits jetzt, dass die Geschehnisse die Gestalt meines Films beeinflussen. Für meine Filme sind die Drehorte immer sehr wichtig. Und es ist jetzt nicht mehr möglich, zu filmen, wie die Helden durch die Pariser Straßen spazieren und dabei über die Liebe reden. Die Straßen haben sich verändert. Nicht vollständig, man merkt es nicht auf den ersten Blick, aber sie sehen anders aus."

La vie des idees (Frankreich), 04.12.2015

Akribisch und empiriegestützt räumt Nonna Mayer mit dem "Mythos von der Entteufelung" des Front National auf: Was immer dessen Vorsitzende auch sage: Der Ansichten ihrer Anhänger und Sympathisanten nach zu urteilen, hat die Partei niemals aufgehört, rassistisch und fremdenfeindlich zu sein, so Mayer. Das zeige die jährliche Befragung für die Commission nationale consultative des droits de l'homme sehr deutlich. "Die Resultate zeigen ein gewisses Missverhältnis zwischen der Sichtweise der Parteivorsitzenden und der ihrer Unterstützer. Die erklärten Sympathisanten ihrer Partei zeichnen sich durch ein Rekordniveau hinsichtlich der Ablehnung von 'anderen' aus, vier von fünf beschreiben sich als 'rassistisch' ... Sie unterscheiden sich von den Anhängern aller anderen Parteien durch ihre außerordentlich erhöhte 'Islamfeindlichkeit' im Sinne der Ablehnung des Islams, seiner Praktiken und seiner Gläubigen .. In dieser Hinsicht ähnelt der 'neue FN' noch sehr dem alten."

New Yorker (USA), 14.12.2015

In der aktuellen Ausgabe des New Yorker untersucht Ginger Thompson die Verbindungen zwischen dem internationalen Drogenhandel und dem globalen Terrorismus und stellt fest, dass die Lage komplex und Schwarzweißmalerei nicht hilfreich ist: "ISIS, momentan die dringlichste Bedrohung, finanziert sich durch Erträge aus dem Ölgeschäft, durch Steuern und Erpressung, nicht durch den Drogenhandel. Auch wenn Al Qaida noch immer als Drogenkartell geführt wird, gibt es keinen Beleg dafür. In entsprechenden Berichten heißt es: 'Bin Ladens Verwicklung ins Drogengeschäft ist nach wie vor nicht bewiesen.' … Im afghanischen Drogengeschäft spielen die Taliban wahrscheinlich nur eine geringe Rolle. Ein UN-Bericht von 2009 hält fest, dass nur 4 Prozent von insgesamt 3,4 Milliarden Dollar Ertrag aus dem Drogenhandel an die Taliban gingen. Das weitaus größere Problem scheinen Amerikas Verbündete zu sein. Barnett R. Rubin, früherer Berater von Richard Holbrooke, erklärt: 'Die Ermächtigung und Bereicherung der im Kampf gegen die Taliban mit den USA verbündeten Warlords und ihre gewachsene Autorität hat dem Handel neue mächtige Beschützer beschert."
Archiv: New Yorker

Nepszabadsag (Ungarn), 05.12.2015

Zeitgenössische Literatur spielt im Schulunterricht in Ungarn keine besondere Rolle. Das verhindert jede fruchtbare Korrespondenz zwischen zeitgenössischer Literatur, Populärkultur und kanonisierten Werken, was gerade letzteren alles Leben raubt, fürchtet Népszabadság: "Will man die Liebe zur Literatur fördern, muss man sich mit zeitgenössischer Literatur ebenso beschäftigen wie mit Populärkultur. Nur so eröffnen sich Wege der Selbst- und Welterkenntnis, nur so können spannende Dialoge mit der klassischen, kanonisierten Literatur entstehen. (…) Weil jedoch die meisten zeitgenössischen Autoren komplizierte Gedankenkonstrukte und eine außerordentlich verfeinerte Sprache verwenden und die Andeutungen und ständige Reflexionen auf eigene und andere Werke eine permanente Anstrengung vom Leser verlangen, ist ihr Unterrichten schwierig. (…) Umgekehrt kann die junge Slampoetry als herausforderndes Beispiel für Zeitgenossenschaft stehen. Sie ist organischer Bestandteil des Lebens und der Kunstauffassung der Schüler. Einen Esterházy verstehen die heutigen (jungen Generationen) weniger als noch vor einem Jahrzehnt, denn die Entfernung zwischen Populärkunst und Hochkultur nimmt rasant zu."

Péter Esterházy nahm das erste Mal nach der Bekanntgabe seiner schweren Krankheit an einer Lesung teil. Der sichtlich mitgenommene Schriftsteller reagierte auf die Zeile bezüglich der Verständlichkeit seiner Texte im Bericht von Károly Kelen in derselben Wochenendausgabe: "Ja, ich verstehe, dass für das Verstehen der in meinen Büchern auftauchenden Verweise eine ältere Bildung nötig ist. Gleichzeitig hat das Verstehen ja Ebenen und es gibt auch immer wieder Geschichten in meinen Schriften, nur erscheinen sie halt anders. Es ist komliziert dies zu greifen, doch es ist tatsächlich möglich, dass ich früher leichter verstanden wurde."
Archiv: Nepszabadsag

The Atlantic (USA), 01.12.2015

Die Frage ist nicht, ob wir vollautomatisierte Autos haben werden, sondern wann - und: welche. Apple, Google und Uber arbeiten derzeit unabhängig voneinander, mit sichtlichem Hochdruck und teils unter enormer Geheimniskrämerei an Technologie und Konzepten, erfahren wir von Adrienne Lafrance: Während Google seine Datensilos in den Dienst einer tatsächlich vollautomatischen Lösung stellen will, arbeiten die Mitbewerber an Zwischenformen, die auf der Grundlage menschlich-individueller Restverantwortung fußen. Sollte sich das Konzept erstmal durchgesetzt haben, könnte das weitreichende Folgen haben, meint Lafrance: "Große Umbrüche in der Transporttechnologie neigen dazu, menschliche Auffassungen von Zeit neu einzurichten. Die Zeitzonen in den USA wurden bekanntlich als Reaktion auf die Eisenbahn eingerichtet, die das Land vernäht hat. 'Welche Veränderungen müssen jetzt eintreten in unsrer Anschauungsweise und in unsern Vorstellungen', schrieb Heinrich Heine 1843. 'Sogar die Elementarbegriffe von Zeit und Raum sind schwankend geworden. Durch die Eisenbahnen wird der Raum getötet, und es bleibt uns nur noch die Zeit übrig.' ... Erweckte die Eisenbahn noch den Eindruck, den Raum zwischen Abfahrts- und Ankunftsort einzudampfen, stellen fahrerlose Autos die Freisetzung neuer Zeitfenster in Aussicht, was jenen Leuten zupass kommt, die ansonsten damit beschäftigt wären, auf den Wagen des Vordermanns zu starren."
Archiv: The Atlantic

Literarni noviny (Tschechien), 03.12.2015

"Es gibt Mitteleuropa, aber wo ist es?", fragt in einem Essay der Literaturwissenschaftler Petr Bílek und verweist damit auf die Tradition von Tschechen, Polen oder Ungarn, sich als Mitteleuropäer zu begreifen und sich damit ganz klar von einem "Osteuropa" abzugrenzen. "Die Ausarbeitung jenes Bedeutungskomplexes namens Mitteleuropa war vor dem Fall des Eisernen Vorhangs das Werk oppositioneller Intellektueller aus den europäischen Ländern des Sowjetblocks. Zu ihnen gehörten etwa Adam Michnik in Polen, György Konrád in Ungarn oder der tschechische Milan Kundera in Paris. Gerade Kunderas Pessimismus, wie er sich besonders in seinem Essay 'Die Tragödie Mitteleuropas' aus dem Jahr 1985 äußerte, versuchte, die europäische, und das meint natürlich die westeuropäische Öffentlichkeit mit aller Dringlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass das Schicksal der unter den imperialistischen russischen Einfluss geratenen Nationalkulturen die Vorlage ihrer eigenen Zukunft sei, sofern es nicht gelänge, das Vordringen Asiens auf dem Kontinent zu stoppen." Nach 1989 schien die Idee eines mitteleuropäischen Gefüges dann zunächst zur positiven Realität geworden zu sein, sie wurde jedoch in den 90er-Jahren durch das Schicksal Exjugoslawiens stark erschüttert. Bei seinem geschichtlichen Überblick konstatiert Bílek, wie die Beschwörung eines 'Mitteleuropa' immer wieder aus einem Gefühl der Bedrohung geboren wurde. Und die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine scheinen die Notion wiederzubeleben. "Es zeigt sich, dass die Wahrnehmung und Verwendung des Begriffs vor allem mit dem Verhältnis der kleineren Staaten in der Nachbarschaft Russlands zu Russland selbst zu tun hat."

New York Times (USA), 06.12.2015

Im aktuellen Magazin der New York Times fürchtet Pankaj Mishra um den Status der Autonomen Gebiete Tibets, sollte der Dalai Lama abdanken: "Der Dalai Lama reist immer noch um die Welt. Seine Accounts bei Twitter, Facebook und Instagram sind Versuche, nicht den Anschluss zu verlieren. Doch Tibets Sache, einst von Politikern und Berühmtheiten auf der ganzen Welt vertreten, ist spätestens nach 9/11 ins Hintertreffen geraten. Die vernetzte neue Welt mit all ihren Kriegen und dem Terror bestärkt Unverständnis und Ängste, nicht Hoffnung. Von seiner Residenz in Dharamsala am Fuß des Himalayas schaut der Dalai Lama zu, wie sein von Maos Kulturrevolution geschundenes Land von Peking in eine ebenso fatale Modernisierung gedrängt wird. Chinas Wirtschaftskraft hat den Dalai Lama zu einer politisch verlässlichen Größe für eine Reihe von Politikern gemacht, die jetzt von ihm abrücken, um es sich nicht mit China zu verscherzen. Sogar der Papst hat schon ein Treffen mit dem Dalai Lama abgesagt. Es ist völlig unklar, was im Falle des Todes des Dalai Lama mit den sechs Millionen Tibetern in China geschieht. Chinas Kommunistische Partei, offziell atheistisch, wird es in diesem Fall übernehmen, nach einer neuen Verkörperung des Dalai Lama zu suchen. Indoktriniert und kontrolliert von der Partei, könnte der nächste Führer der Tibeter Pekings Vorherrschaft über Tibet zu festigen helfen."
Archiv: New York Times