Magazinrundschau
Das gaullo-imperiale Denken
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
02.07.2019. Wahlrecht für Frauen gab's in Amerika schon vor tausend Jahren, lernt der New Yorker. Ob tausend oder hundert Jahre, trotz Feminismus hat sich die Lage für Frauen verschlechtert, stellt die London Review fest. La Règle du jeu betrachtet das Desaster westlichen Nicht-Intervenierens in Syrien. Der Guardian gibt uns den Essex-Man. Die NYRB betrachtet die gespaltene Wählerschaft der Demokraten. Cinema Scope porträtiert den Musiker Scott Walker und seine Liebe zu Robert Bresson. Die NYT lässt sich erklären, was das russische Wort bardag bedeutet.
New Yorker (USA), 15.07.2019

Außerdem: Daniel Alarcon untersucht den Selbstmord des früheren peruanischen Präsidenten Alan Garcia. Charles McGrath folgt Rudyard Kipling in die USA. Margaret Talbot porträtiert die Musikerin Mitski. Dan Chiasson liest Gedichte von James Tate. Hua Hsu erzählt, wie aus Postern Kunst wurde. Peter Schjeldahl erzählt, was für ein Schlag der Tod des Graffitikünstlers Michael Stewart durch einen Polizisten für Michel Basquiat war. Und Anthony Lane sah im Kino Danny Boyles Film "Yesterday".
London Review of Books (UK), 04.07.2019

Andrew O'Hagan liefert einige Reminiszenzen an die New Yorker Autorin Lilian Ross, deren Boshaftigkeiten er als ihr ständiger Begleiter offenbar genossen hat: "Ich kenne niemanden, der so viele Menschen hasste wie Lilian Ross. Sie zählte sie gern an ihren Fingern ab, meist nur einen Steinwurf von ihnen entfernt und dabei ihre Stimme zu senken: Sie bog jeden Finger nach hinten, zog eine Grimasse und lieferte zu jedem Name das entscheidende Attibut: Gloria Steinem - falsch. Janet Malcolm - eine Angeberin. Renata Adler - eine Spinnerin. Susan Sontag - ein Niemand. Nora Ephron - eine Lügnerin. Andere Hand: Kenneth Tynan - ein Mistkerl. Truman Capote - eine Klette. George Plimpton - schmierig. Tom Wolfe - untalentiert. Philip Roth - ein Blödmann."
Magyar Narancs (Ungarn), 28.06.2019

Cinema Scope (USA), 30.06.2019

Zum Reinhören:
La regle du jeu (Frankreich), 23.06.2019

New York Review of Books (USA), 18.07.2019

Ansonsten ist die neue NYRB stark der Literatur gewidmet: Rachel Cusk schreibt über Yiyun Li, Deborah Eisenberg über Natalia Ginzburg und Robert Gottlieb (leider nicht online) über Ivo Andric.
En attendant Nadeau (Frankreich), 22.06.2019

Guardian (UK), 27.06.2019

HVG (Ungarn), 26.06.2019

New York Times (USA), 30.06.2019

Außerdem: Susan Dominus erklärt, was es bedeutet, dass Samenspender (und ihre Kinder) heute über DNA-Analyse ausfindig zu machen sind. Und Eli Baden-Lasar, Kind eines Samenspenders, erzählt, was es heißt, 32 Halbgeschwister zu haben und sich auf die Suche nach ihnen zu machen.
Kommentieren