Magazinrundschau
Der Roboter war gut in Form
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
27.10.2009. Mit Karadzic steht auch die Pest Ungarns vor Gericht, meint Magyar Narancs. Der New Yorker erklärt, warum Roboter besser sind als Ehemänner. Im New Republic fragt sich Enrique Krauze, warum Gabriel Garcia Marquez die Diktatoren so bewundert. Europa ist in der Türkei längst angekommen, erklärt Orhan Pamuk im Nouvel Obs. In der Geschichte finden wir keine Rezepte für die Zukunft, versichert der Historiker Karol Modzelewski in Tygodnik Powszechny. n+1 beobachtet den Aufstieg des Neuroromans. Das TLS liest neue Trotzki-Biografien.
Magyar Narancs (Ungarn), 22.10.2009

New Republic (USA), 04.11.2009

Nouvel Observateur (Frankreich), 22.10.2009

Zu lesen ist außerdem ein Gespräch mit Volker Schlöndorff, dessen Erinnerungen jetzt in Frankreich erscheinen.
New Yorker (USA), 02.11.2009

Weiteres: Elizabeth Kolbert bespricht eine Studie von Cass R. Sunstein über Gerüchte "On Rumors: How Falsehoods Spread, Why We Believe Them, What Can Be Done" (Farrar, Straus & Giroux). David Denby sah im Kino Mira Nairs Filmbiografie "Amelia" über die amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart, Allan Millers Dokumentation "You Cannot Start Without Me – Valery Gergiev, Maestro" über den künstlerischen Leiter des Mariinsky Theaters und Frederick Wisemans Porträt des Pariser Opernballetts "La Danse". Außerdem zu lesen ist die Erzählung "While The Women Are Sleeping" von Javier Marias und Lyrik von Nina Zivancevic und Spencer Reece.
Tygodnik Powszechny (Polen), 25.10.2009

Außerdem: Der Historiker Bartlomiej Noszczak erinnert daran, dass der Vatikan unter Pius XII. nicht nur zum Holocaust geschwiegen hat, sondern auch zu den Besatzungsverbrechen im Polen in Zweiten Weltkrieg, die zum großen Teil Katholiken betrafen. Und Michal Olszewski erklärt, warum sich die polnische Regierung mit dem geplanten Klimafond der EU so schwer tut - nach einigen Berechnungen würde der polnische Beitrag fast fünf Prozent der jährlichen Staatsausgaben betragen: "So gesehen würde auf der Landkarte eine zusätzliche, riesige Wojewodschaft erscheinen, bevölkert durch die Armen aus Afrika, Asien und Südamerika, ohne Zugang zu Wasser, Ackerland und Grundnahrungsmitteln."
Newsweek (USA), 02.11.2009

Express (Frankreich), 23.10.2009

n+1 (USA), 26.10.2009

Polityka (Polen), 23.10.2009

Times Literary Supplement (UK), 21.10.2009
Die Gefahr für Trotzki-Biografen liegt immer darin, bei all dem Charisma und Genie Trotzkis dessen Indifferenz gegenüber dem Leid anderer zu übersehen, erläutert Donald Rayfield, selbst Professor für Russisch und Georgisch in London. Mit Robert Services "Trotsky" hat er jetzt die erste Trotzki-Biografie eines Nicht-Trotzkisten gelesen, die denn auch Trotzkis rücksichtslose Seite nie vergessen lässt: "Es gibt keinen Grund zu glauben, dass Trotzki weniger Bauern oder Mitglieder der Bourgeoisie ermordet hätte, wenn er Stalin hätte überlisten und an seiner Statt die Macht an sich reißen können. Angesichts seiner Überzeugung, die Revolution nach außen zu tragen, hätte Trotzki Osteuropa und China womöglich sogar ein Jahrzehnt vor Hitler in den Krieg gestürzt. Service lässt seinen Leser niemals die Gefühlskälte Trotzkis vergessen, und das zurecht: während der wenigen Aktionen, für die Trotzki mit Stalin zusammengearbeitet hat - bei der Unterdrückung der Orthodoxen Kirche, bei der Deportation von dissidenten Intellektuellen - tat er es dem Georgier in Sachen Rücksichtslosigkeit zumindest gleich, wenn er ihn nicht gar übertraf." Sehr empfehlen kann Rayfield auch Bertrand Patenaudes "Stalin's Nemesis", das die letzten Jahre Trotzkis und dessen Ermordung nacherzählt und auch die "öbszön-primitiven" Liebesbriefe würdigt, die der alternde Trotzki noch vom Krankenbett aus schreiben konnte.
Weiteres: Elizabeth Lowry arbeitet sich mit Laura Cummings "A Face To The World" durch etliche Künstlerselbstporträts von Van Eyck, Dürer, Rembrandt und Courbet bis zu Rothko.
Weiteres: Elizabeth Lowry arbeitet sich mit Laura Cummings "A Face To The World" durch etliche Künstlerselbstporträts von Van Eyck, Dürer, Rembrandt und Courbet bis zu Rothko.
Elet es Irodalom (Ungarn), 16.10.2009

New York Times (USA), 25.10.2009
Jonathan Lethem legt mit "Chronic City" (Auszug) einen neuen Roman vor, der am unwahrscheinlichsten denkbaren Ort für einen Autor aus Brooklyn spielt, meint Gregory Cowles in der Sunday Book Review, nämlich auf der Upper East Side von Manhattan. Er handelt von einem ehemaligen Kinderstar, der von den Zinsen seiner einstigen Tantiemen lebt, und einem obskuren Kolumnisten des Rolling Stone und scheint realistische mit fantastischen Motiven zu vermengen. Für Cowles ist er sogar noch besser als die unvergessene "Festung der Einsamkeit": "Die 'Festung der Einsamkeit' war ein großartiger Roman, aber auch ein chaotischer Strudel - er handelte von der Gentrification, von Rassenbeziehungen, Comics, Disco, dem Gefängnissystem und so weiter ad infinitum. 'Chronic City' ist beherrschter, weniger gierig in seinem Zugriff. Der Roman beschränkt sich auf ein einziges großes Thema - aber das ist dann das größte von allen: die Suche nach Wahrheit."
Weitere Artikel: David Hajdu ist erstaunt über Robert Crumbs "Book of Genesis" als Comic: "Diese Buch ist, glaube ich, das erste jemals von Crumb veröffentlichte Ding, in dem kein Sperma spritzt und kein scharfer Gegenstand an ein männliches Glied gelegt wird." Und Liesl Schillinger empfiehlt eine Pioniertat, die Übersetzung der fantastischen Erzählungen des auch in Deutschland fast unbekannten russischen Autors Sigismund Krzyzanowski, der seine Werke unter Stalin nie veröffentlichte.
Für das New York Times Magazine schreibt Lynn Hirschberg ein lesenswertes Porträt des Regisseurs und Produzenten Lee Daniels, der in Cannes mit "Precious" (Trailer) - einer politisch nicht korrekten Geschichte über ein fettleibiges schwarzes Teenagermädchen, das von seinem Vater missbraucht wird - einen großen Erfolg feierte. Der Film startet jetzt in den USA.
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