9punkt - Die Debattenrundschau

Diese Zukunft ist Fernsehen

Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
23.07.2015. "Heute würde man mich nicht mehr verteidigen" - so die bittere Konsequenz Salman Ruhdies in einem Interview in L'Express nach der Debatte um Charlie Hebdo. Der iranische Blogger Hossein Derakhshan schildert bei Medium und Zeit online seine Begegnung mit dem Netz nach Jahren der erzwungenen Abstinenz durch einen Gefängnisaufenthalt: Er ist eher entgeistert. Libération fragt nach den Mechanismen islamistischer Radikalisierung.
Efeu - Die Kulturrundschau vom 23.07.2015 finden Sie hier

Ideen

Autoren wie Michael Ondaatje, Peter Carey, Junot Diaz, Michael Cunningham und Teju Cole haben sich im Mai gegen die Ehrung der überlebenden Redakteure von Charlie Hebdo ausgesprochen. Jetzt hat sich Salman Rushdie, der an der Ehrung des Pen-Clubs einen wichtigen Anteil hatte, dazu noch einmal in einem (leider nicht online stehenden) Interview in L"Express geäußert, aus dem Jürg Altwegg in der FAZ zitiert. "Heute", sagt er da mit Blick auf Khomeinis religiöse Morddohung, "würde man mich nicht mehr verteidigen". Und aus der Affäre um die "Satanischen Verse" seien die falschen Schlüsse gezogen worden: "Statt den Angriffen auf die Meinungsfreiheit entgegenzutreten, hielt man es für angebracht, den Zorn durch Kompromisse und Rückzüge zu beschwichtigen. Mein eigenes Schicksal wurde nicht als exemplarisch verstanden, sondern verniedlicht."
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