Efeu - Die Kulturrundschau

Etwas quälend Radikales

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07.10.2022. In den Zeitungen herrscht einhellige Zufriedenheit mit dem Literaturnobelpreis für Annie Ernaux: Ausgezeichnet wird eine feministische Ikone der ersten Stunde, meint die FAZ, der Preis geht dieses Jahr an das "Schäbige, das Eiskalte, das scharf Blutende", freut sich die taz. NZZ und FAZ sind zudem glücklich, dass das Komitee keine politische Entscheidung getroffen hat. Außerdem: Museen werden heute als "Raubritterburgen" betrachtet, in denen Inklusion die Exklusion abgelöst hat, klagt die SZ. Die FAZ erkundet mit Ana Lily Amirpours "Mona Lisa and the Blood Moon" die Wirklichkeit.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 07.10.2022 finden Sie hier

Literatur

Annie Ernaux, 2017. (Bild: 2cordevocali, CC BY-SA 4.0)

Annie Ernaux erhält den Literaturnobelpreis. Geehrt damit wird "eine der bedeutendsten Stimmen der Gegenwartsliteratur" und "eine feministische Ikone der ersten Stunde", freut sich Sandra Kegel in der FAZ. Seit 40 Jahren durchleuchtet die französische Schriftstellerin ihre Biografie als Klassenaufsteigerin und den Sexismus, den sie erleben musste. "Diese Erinnerung in Endlosschleife erhält dabei mitunter etwas quälend Radikales." Denn sie "interessiert der Abgrund 'zwischen der ungeheuren Wirklichkeit eines Geschehens in dem Moment, in dem es geschieht, und der merkwürdigen Unwirklichkeit, die dieses Geschehen Jahre später annimmt'. Um dieses Paradox dreht sich diese Literatur, die von etwas erzählen will, das vergangen ist und zugleich fortwirkt, manchmal ein Leben lang. ... Scham wird für sie zum prägenden Gefühl. Scham für die einfache Herkunft, das Provinzielle, wie sie auch die Literatur ihrer Landsleute Édouard Louis oder Didier Eribon kennzeichnet. Dabei entwirft Ernaux eine Perspektive, die den Blick von Innen und Außen immer aufs Neue amalgamiert."

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"Eine wunderbare Nachricht", findet auch Hanna Engelmeier auf ZeitOnline und wirft einen genaueren Blick auf Ernaux' Schreiben, dessen nur vordergründige Schlichtheit man nicht mit mangelndem Formbewusstsein verwechseln solle: In ihrem autofiktionalen Projekt antworte "Ernaux in gewisser Weise auf Proust, indem sie sein Verfahren invertiert: Nicht der exzeptionelle Charakter ihres Lebens ist für sie von Interesse, sondern ihr Leben als ein Leben, das sich durch die Zwänge sozialer Klasse mit denen anderer verbindet. ... Ernaux gemeindet ihr Publikum nicht gegen seinen Willen in ein 'wir' ein, sie bedrängt es nicht mit einem 'ich', sie lässt ihm Platz im 'man'. Diese Dezenz ist genau jener Freiraum, der es ihr als Autorin auch erlaubt, die schmerzhaftesten Stationen ihres Lebens zu betrachten, ohne dabei jemals die Grenze zum Exhibitionismus zu überschreiten, selbst wenn sie von sich als 'ich' spricht." Und letzten Endes macht Ernaux "sich selbst zur Figur in ihrer Literatur, um nicht das Objekt von anderen zu werden."

Auf ähnliches will Paul Jandl in der NZZ hinaus: "Die Subjektivität der Ich-Sager überlässt sie einer Literatur, die das Leben mit dem Bindemittel der Sentimentalität verkleistert. Bei Ernaux gibt es nur Bruchstücke, und das macht ihr Werk so erstaunlich genau." Die "Ich-Spiegelei", mit der etwa ein Knausgård die letzten Jahre Erfolg hatte und damit auch für manchen Überdruss sorgte, ist Ernaux' Sache nicht, schreibt Dirk Knipphals in der taz: In ihren Büchern "kann man sehen, was zentral und wichtig an diesem Trend ist. Die Themen, über die sie schreibt, wären noch vor wenigen Jahren als 'Gedöns' oder 'Frauenthemen' gelabelt worden, doch Annie Ernaux hat entscheidend dazu beigetragen, sie ins Zentrum der Literatur zu rücken. ... Ausgezeichnet werden hier keine grandiosen historischen Romanpaläste, sondern die Ernsthaftigkeit des Nachspürens von konkretem, individuellem Leben. Verbunden ist das mit einer Auszeichnung einer besonderen literarischen Sprache - Ernaux' Sprache ist unsentimental, sezierend, genau." Ähnlich schreibt Lea Fauth in der taz: "Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr nicht an das Altehrwürdige, Gehobene, Raffinierte. Sondern an das Schäbige, das Eiskalte, das scharf Blutende. Und das ist eine gute Entscheidung."

Entscheidend an Ernaux' Werk ist, "dass ihre autobiografischen Erzählungen mit Kritik zu tun haben, dass sie auf einer klaren analytischen Arbeit beruhen, durch die am Individuellen immer die Merkmale des Gesellschaftlichen erkennbar werden", hält Marie Schmidt in der SZ fest. "Das 'unscharfe Ganze' des Miterlebens in einer Familie, einer sozialen Klasse, einer Kultur, einer Epoche ist der präzise Ort, an dem Annie Ernaux' literarische Kunst spielt."

"Keine politische Entscheidung, aber auch keine rein literarische" sieht Andreas Platthaus von der FAZ vorliegen. Vor allem sieht er darin, angesichts dessen, dass die Akademie in diesem Jahr leicht eine populistische Entscheidung hätte treffen können, ein Zeichen "für die Unbeeinflussbarkeit der Schwedischen Akademie ", die man eben nicht als "Verlautbarungsorgan à la PEN" begreifen dürfe. Roman Bucheli geht in der NZZ erleichtert auf die Knie: "Endlich wieder einmal hat die Schwedische Akademie den Literaturnobelpreis in nachvollziehbarer Weise verliehen. ... Es war, wie schon oft in früheren Jahren, eine politische Entscheidung zu befürchten. Nicht, dass es unangemessen gewesen wäre, einen ukrainischen Schriftsteller wie Serhi Zhadan auszuzeichnen. Aber das Manöver wäre so durchschaubar gewesen unter den jetzigen Voraussetzungen, dass es zum Schaden der Literatur gewesen wäre. Und natürlich hätte man auch Salman Rushdie den Preis gegönnt, zumal jetzt, nachdem er Opfer eines Mordanschlags geworden ist. Doch eine solche Entscheidung hätte den Nobelpreis einmal mehr zur gönnerhaft verteilten Ehre entwertet."



Wie Ernaux selbst diese Auszeichnung wohl empfindet? Das Nobelpreiskomitee musste bei der Verkündung gestern jedenfalls melden, dass die Schriftstellerin telefonisch nicht erreichbar war und von ihrer Auszeichnung wohl aus den Medien erfahren müsse. Martina Meister hat für die Welt jüngere Interviews durchgesehen: "'Welchen Sinn hätte der Nobelpreis für Literatur?', fragte sie. Es sei ein wenig ein Glücksspiel, und die Liste derer, die ihn erhalten haben, sei nicht so beeindruckend, weil die Autoren nicht zwangsläufig ein beeindruckendes Werk hinterlassen hätten. 'Wer ihn erhält, bekommt viel Geld und gleichzeitig eine Art Unantastbarkeit. Beides scheint mir ungesund', sagte Ernaux kürzlich im Gespräch mit der belgischen Tageszeitung Le Soir und ergänzte: 'Ich hoffe, dass der Oktober dieses Jahr ruhig bleibt und all die folgenden Jahre auch.'"

Ob sich die Iranerinnen über diesen Preis freuen werden, ist noch eine andere Frage. In einer Kolumne für Libération hat Ernaux im Jahr 2019 das Kopftuch, auch in seinen dezidierteren Formen, gegen Kritiker der "bescheidenen Mode" und des Burkini verteidigt. Hier liegt sie auf einer Linie mit dem Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon, für den sie bei den Präsidentschaftswahlen eine Wahlempfehlung gab. Ihr Text enthielt allerdings auch ein Eingeständnis: "Auch wenn der Gedanke, mich selbst mit einem Schleier zu bedecken - und noch mehr der Gedanke, dass meine Enkelinnen dies tun könnten - für mich zutiefst unvorstellbar ist, muss ich akzeptieren, dass das Gegenteil - nicht ohne Hidschab ausgehen zu wollen - auf die gleiche absolute, unnachgiebige Weise gelebt werden kann, egal, was es mich kostet, was für mich Freiheit und ein freies Leben als Frau bedeutet. Wer bin ich, dass ich andere Frauen dazu zwingen könnte, sich unverzüglich von der männlichen Dominanz zu befreien?"

Freitag
-Redakteur und Schriftsteller Christian Baron erzählt, wie die in den letzten Jahren zu beobachtende Wiederentdeckung von Annie Ernaux' Büchern auf dem deutschen Markt ihn darin bestärkte, seine eigene Biografie und Klassengeschichte literarisch aufzuarbeiten. Die taz bringt ein im Mai 2022 geführtes Gespräch mit Ernaux. Im Standard rezensiert Barbara Machui Annie Ernaux' demnächst auf Deutsch erscheinenden Roman "Das andere Mädchen".

Weitere Artikel: Die NZZ bringt einen weiteren Teil aus Sergei Gerasimows Kriegstagebuch aus Charkiw. Außerdem dokumentierten wir Marie Luise Knotts Dankesrede zur Auszeichnung mit dem Tractatus-Essay-Preis des Philosophicum Lech.

Besprochen werden unter anderem Eckhart Nickels "Spitzweg" (Freitag), Viriginie Despentes "Cher Connard" (Welt) und Nils Mohls Jugendroman "Henny & Ponger" (Tsp).
Archiv: Literatur

Kunst

Das International Council of Museums (ICOM) hat kürzlich eine Neudefinition des "Museums" vorgelegt - und in der SZ ist Peter Richter not amused. "Zugänglich und inklusiv", Diversität und Nachhaltigkeit fördernd und ethisch kommunizierend - so soll es sein. Das klingt für Richter dann doch sehr "amerikanisch - und so passt er in diese Zeit, in der sich auch im alten Europa eine radikale Bewertungsumkehr artikuliert. Das gilt nicht nur da, wo Inklusivität jetzt einen höheren Wert darstellt als die früher bewunderte Exklusivität einer Sammlung. Auch die Tempeltreppen und -portale, die geböschten oder rustizierten Sockel und all die anderen architektonischen Signale des Herausgehobenen, Geheiligten und besonders Gesicherten sind unter Vorbehalt und Verdacht geraten. Mitunter, die Kämpfe um die neue Museumsdefinition spiegeln das eindrucksvoll, gilt das sogar für die Kerntätigkeiten des Erwerbens, Sammelns und Konservierens, sodass es manchmal den Eindruck machen kann, als würde von Museen heute im Wesentlichen nur noch das Zurückgeben erwartet. Aus den Wallfahrtsstätten der kunstreligiösen Ehrfurcht sind in Teilen der Publizistik tendenziell Raubritterburgen geworden, deren Mauern schon aus Prinzip geschleift gehören."

Bild: "Aristide Maillol, La Nuit, 1909, Paris, Fondation Dina Vierny - musée Maillol, Foto © J.-L. Losi"

Sehr kritisch flaniert Philipp Meier derweil in der NZZ durch die große Aristide-Maillol-Ausstellung im Kunsthaus Zürich, hatte er doch in der Begleitpublikation zuvor einen Essay von Catherine McCormack gelesen, in dem die britische Kunsthistorikerin der "Frauenfeindlichkeit" des französischen Bildhauers auf den Zahn fühlt: "Die Verwandlung von Frauen in Anschauungsobjekte der Kunst hatte Maillol offen gestanden, als er spottete: 'Wenn ich ein Mädchen vorbeigehen sehe, ziehe ich sie mit meinen Augen aus und sehe Marmor unter ihrem Rock.' So sah der männliche Blick damals aus. Wenn wir heute Maillols sinnliche, formvollendete Skulpturen betrachten, tritt auch diese chauvinistische Fratze zutage."

Außerdem: "Rettet die Rieckhallen jetzt!", ruft im Tagesspiegel der der Berliner Anwalt und Kulturförderer Peter Raue: "Berlin lebt von seinen kulturellen Einrichtungen. Hamburger Bahnhof und Rieckhallen sind der einzige und einzigartige Platz in Berlin, in dem Raum ist für Ausstellungen aktueller Kunst (die Nationalgalerie braucht oft jahrelangen Vorlauf, bis dort eine Ausstellung installiert werden kann, andere Räume für zeitgenössische Kunst gibt es nicht)."

Besprochen wird die Ausstellung "Pelze" in der Frankfurter Synnika -  eine Retrospektive des gleichnamigen lesbisch-feministischen Projekts Pelze Multimedia, das von 1981 bis 1996 in einem von Frauen besetzten Haus in der Potsdamer Straße in Berlin Quartier bezog, wie Katharina J. Cichosch in der taz aufklärt.
Archiv: Kunst

Film

Zeigt, wie tief man in Leute gucken kann: "Mona Lisa and the Blood Moon"

Mit "Mona Lisa and the Blood Moon" ist Ana Lily Amirpour irgendwo zwischen Horror und Fantasy "ein mit seltener Konsequenz durchdachter, erz- und urmagischer Film" gelungen, freut sich Dietmar Dath in seiner online nachgereichten FAZ-Kritik. Ein Mädchen bricht aus den Zumutungen psychiatrischer Maßregelung aus "und entdeckt etwas, wovon das Publikum anfangs irrtümlich meint, es sei ihm bereits bekannt: die Wirklichkeit." Bei einem Autorenfilmer alten Schlags wäre diese Reise wohl "schnell anstrengend geworden; sofern es aber etwas wie einen weiblichen, besser vielleicht: emanzipierten (nämlich: in erotischen Fragen an Dominanz und Widerstand weniger als an gleichberechtigtem Spiel interessierten) Blick gibt, zeigt die Regisseurin Ana Lily Amirpour hier wohl, wie unerwartet tief der in die Leute gucken kann: schwindlig, süß, schön."

Zeigt, wie tief man in Leute schneiden kann: "The Woman King"

Mit dem Amazonen-Historien-Epos "The Woman King" ist wiederum Gina Prince-Bythewood "der schönste Gewalt- und Gemetzelfilm der laufenden Kinosaison" gelungen, freut sich Jens Balzer in seiner online nachgereichten Zeit-Kritik. "Es werden Hunderte von Kehlen durchschnitten und Brustbeine zermalmt; es bohren sich Fingernägel in die Gegner, als sei ihr Fleisch lediglich aus Margarine; es werden Augäpfel durchstoßen, dass es eine wahre Freude beim Anschauen ist. Das Tollste ist aber, dass man das alles ohne Reue genießen darf: Tapfere schwarze Frauen kämpfen hier gegen weiße Männer und Sklavenhalter und ihre schwarzen Kollaborateure. In vorbildlicher Weise wird so der Spaß an zwischenmenschlicher Brutalität mit politischer Korrektheit verbunden."

Weitere Artikel: In der NZZ wirft Jürg Zbinden einen Blick auf die Unterschiede zwischen Marie Kreutzers Sisi-Film "Corsage" (unsere Kritik) und der Netflix-Serie über die österreichische Kaiserin. Die SZ spricht mit dem Regisseur Ruben Östlund. Im Standard empfiehlt Dominik Kamalzadeh die Achternbusch-Retro im Filmarchiv Austria. Nachrufe auf Wolfgang Kohlhaase schreiben der Filmregisseur Andreas Kleinert (Welt), Claus Löser (ZeitOnline) und Bert Rebhandl (FAZ) - weitere Nachrufe hier. Und eine schöne Nachricht bei Variety: John Waters dreht nach 20 Jahren endlich wieder einen Film.

Besprochen werden Ulrich Seidls "Rimini" (Zeit, unsere Kritik), Aelrun Goettes autobiografische Komödie "In einem Land, das es nicht mehr gibt" (Tsp), Cem Kayas Dokumentarfilm "Liebe, D-Mark und Tod" (Standard, unsere Kritik), Emilie Carpentiers Banlieue-Film "Horizont" (Tsp) und die Arte-Doku "Der letzte Flug" (FAZ).
Archiv: Film

Bühne

Szene aus "Macbeth". Foto: Lalo Jodlbauer

Mit "Macbeth" bringt Karin Henkel nach ihrem Erfolgsstück "Richard the Kid & the King" erneut einen Shakespeare auf die Bühne des Hamburger Schauspielhauses - und Nachtkritiker Falk Schreiber ist angetan: "Auf grausame Weise humorvoll" erscheint ihm die Inszenierung, die zwar ganz schön viel weglässt, aber mit Splatter und grandiosen Schauspielleistungen aufwartet: "Jan-Peter Kampwirth, der die Nicht-Rolle des betrunkenen Pförtners zu einem mehrminütigen Solo macht, zu einer echten, vielschichtigen Figur, die gar nicht merkt, wie sich der Tod hinter ihrem Rausch versteckt. Oder an Strong, die mit mittelenglischer Prollhaftigkeit durch die Handlung holzt." FAZ-Kritiker Simon Strauss erliegt vor allem dem hinreißenden Kristof Van Boven als Macbeth: "So wie Kristof Van Boven ihn spielt, wie er ihn erscheinen lässt, muss man sagen, wie er ihn hinsetzt auf diese düstere, haltlose Schräge, hat er keinen Funken Testosteron im Leib. (...) Nervös, verloren, ausgesetzt. Ein Aussätziger mit Blut an den Händen, noch bevor er zum Messer greift. Verletzt von seinen eigenen Phantasien."

Als "Gegenwartskommentar" ist dieser Macbeth nicht angelegt, stöhnt Till Briegleb indes in der SZ. Mit Blick auf Putin, Xi Jinping oder Ebrahim Raisi scheint ihm diese "Komödienversion vom Mad Dictator inhaltlich doch arg dürftig": "Die Diagnose einer Gesellschaft, die sich vollkommen überfordert nur noch mit der Selbstinszenierung beschäftigt, ist aber nicht halb so interessant, wie es ein ernsthafter Versuch gewesen wäre, den Weg vom Vasall zum Verbrecher zu erklären. Shakespeare konnte das. Aber wenn man ihn nur noch als Stichwortgeber benutzt, wie es so viele unter dem Label 'nach Shakespeare' heute tun, wirkt auch die Unterhaltung so welk wie das Laub, das im Schlussbild Macbeths Ende verkünden soll."

Außerdem: In der SZ sträubt sich Nele Pollatschek mit Händen und Füßen dagegen, Lin-Manuel Mirandas nun auch in Hamburg aufgeführtes Broadway-Musical "Hamilton" gut zu finden, um sich schließlich einzugestehen: Alles ziemlich "perfekt".

Besprochen werden Katie Mitchells Inszenierung von Shakespeares "Der Sturm" an der Kölner Oper (FR) und Armin Petras' Inszenierung von Wassili Grossmans Roman "Leben und Schicksal" am Theater Bremen (taz).
Archiv: Bühne

Musik

Jakob Biazza berichtet in der SZ von seiner Begegnung mit dem Produzenten Daniel Lanois. Besprochen werden eine Aufführung von Franz Schmidts Oratorium durch die Wiener Symphoniker unter Ingo Metzmacher (Standard) sowie neue Alben von Kraftklub (taz), Franz Fuexe (Standard) und Jens Friebe (Freitag).

Archiv: Musik
Stichwörter: Lanois, Daniel