Efeu - Die Kulturrundschau

Was Männer fürchten

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23.10.2021. Großes Entsetzen über den Unfall bei den Dreharbeiten zu "Rust", bei denen ein Schuss von Alec Baldwin zum Tod einer Kamerafrau führte: Die L.A. Times berichtet von den erdrückenden Arbeitsbedingungen am Set. Cancel Culture ist eine "Form von Bürgerkrieg", sagt Kirill Serebrennikow, der sich in der SZ an die Stalin-Zeit erinnert fühlt. Cross-Gender-Ikone Marlene Dietrich hätte über die Mätzchen von heute nur müde gelächelt, glaubt ebenfalls die SZ. Und alle trauern um den Dirigenten Bernard Haitink, der noch bei heftigsten Mahler-Passagen die Ruhe bewahrte.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 23.10.2021 finden Sie hier

Film

Der Schock sitzt tief über den Unfall am Set des Low-Budget-Films "Rust", bei dem eine offenbar mit Platzpatronen bestückte Waffe nach einem Schuss von Alec Baldwin zum Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins führte und den Regisseur Joel Souza schwerverletzt ins Krankenhaus brachte. Auf Yahoo.com liefert Ross A. Lincoln Hintergründe, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass echte Waffen am Set benutzt werden (wirkt realistischer), und wieso selbst mit Platzpatronen bestückte Waffen durchaus tödliche Wucht entfalten können. Flottierenden Verschwörungstheorien, dass dem Schauspieler womöglich arglistig eine echte Patrone untergejubelt wurde, erteilt Claudius Seidl in der FAZ eine Absage: "Damit alles realistisch wirkt, mit dem Druck des Schusses und dem Feuer aus der Mündung, muss der Pistolenlauf umgebaut und manipuliert werden. Eine echte Patrone in einer solchen Waffe würde im Lauf explodieren und eher den Schützen als jemand anderen töten. Viel wahrscheinlicher, sagen Leute, die sich damit auskennen, sei es, dass irgendwelche Teile sich gelöst haben und mit der Wucht von Kugeln aus dem Lauf herausgeschossen sind. Dass Alec Baldwin zwei Schüsse abgegeben habe, behauptet niemand, getroffen wurden aber die Kamerafrau und der Regisseur." Weitere Hintergründe liefert Wolfgang Greber in der Presse.

Näher am Geschehen sind Meg James und Amy Kaufman, die für die L.A. Times berichten. Sie zeichnen das Bild einer schwer problembehafteten Produktion - bereits im Vorfeld des tödlichen Unfalls habe es Proteste gegen die im Zuge des niedrigen Budgets erdrückenden Arbeitsbedingungen gegeben. "Den Quellen zufolge wurden in der Industrie gängige Sicherheitsstandards, inklusive der Kontrolle der Waffen, am 'Rust'-Set in Santa Fe nicht durchgängig aufrecht erhalten. Mindestens ein Kameraassistent beklagte sich am letzten Wochenende gegenüber einem Produktionsmanager über mangelnde Waffensicherheit auf dem Set." So "feuerte Baldwins Stuntdouble bereits am Samstag versehentlich zwei Schüsse ab, nachdem ihm gesagt wurde, dass die Waffe 'kalt' sei. ... 'Man hätte untersuchen müssen, was da passiert ist', sagte ein Crewmitglied. 'Es gab keine Meetings zur Sicherheit. Niemand versicherte uns, dass es nicht noch einmal vorkommen würde. Alles, was sie wollten, war Tempo, Tempo, Tempo.'"

Außerdem: Im Standard spricht die Filmemacherin Jessica Beshir über ihren Debütfilm "Faya Dayi" über die Folgen der Droge Kat in Äthiopien.

Besprochen werden Wes Andersons "The French Dispatch" (Standard, Jungle World, mehr dazu bereits hier), Clint Eastwoods "Cry Macho" (Freitag, mehr dazu bereits hier), Dash Shaws und Jane Samborskis auf Mubi gezeigter Animationsfilm "Cryptozoo" (Tagesspiegel), die auf Disney+ gezeigte Serie "Reservation Dogs" (Freitag, mehr dazu bereits hier) und der Superheldenfilm "Venom 2" (Presse).
Archiv: Film

Bühne

Bild: Szene aus "Urteil (revisited)". Foto: Birgit Hupfeld.

Bereits 2014 brachte die Regisseurin Christine Umpfenbach das von ihr und Azar Mortazavi geschriebene Stück "Urteile" über den NSU-Prozess auf die Bühne des Münchner Residenztheaters. Nun, sieben Jahre später zeigt sie dort die überarbeitete Version "Urteile (revisited) - Nach dem Prozess", ergänzt um den Abschluss des Prozesses, die Folgen und Reaktionen der Beteiligten. Nachtkritiker Thomas Rothschild sieht Reenactment, das "unter die Haut geht", räumt aber ein: Das Stück konstituiert "keine neue Sicht auf die Ereignisse. Der Bruder eines Opfers und ein Rechtsanwalt bekunden ihre Enttäuschung über das Urteil. Viel mehr hatten die Autorinnen offenbar dazu nicht zu sagen. Das jedenfalls ist der Eindruck, den die dokumentarische Methode mit ihren freiwilligen Beschränkungen hinterlässt: Der Verzicht auf eine Außensicht, auf Analyse und Kommentar, verharrt auf der Position der Hilf- und Ratlosigkeit der Beteiligten. Ein Rechtsanwalt bringt es auf den Punkt: 'Es gibt eben keine Entwarnung nach NSU, im Gegenteil.'" Für den SZ-Kritiker Egbert Tholl ist die Inszenierung indes eine "sehr viele Aspekte beleuchtende Reportage": "Ein Tableau entsteht, ein Relief, das man glaubt mit Händen greifen zu können."

Am Sonntag eröffnet die Bayerische Staatsoper die erste Spielzeit unter ihrem neuen Intendanten Serge Dorny mit der Premiere von Dmitri Schostakowitschs Oper "Die Nase", per Zoom führte Kirill Serebrennikow Regie, da er nach dem Hausarrest keinen Pass mehr besitzt und Russland noch immer nicht verlassen kann. Im SZ-Gespräch mit Julia Spinola kritisiert unter anderem die Cancel Culture: "Ich komme aus einem Land, in dem 'Cancel Culture' eine große Tradition hat. In den Dreißigerjahren, während der Stalin-Zeit, wurde der Begriff des 'Volksfeinds' geprägt. Wer so bezeichnet wurde, war angezählt und stand zur Exekution frei. Die heutige Form von 'Cancel Culture' hat nicht ganz so ein blutiges Gesicht, aber sie ähnelt dieser Tradition. Sie ist eine Form von Bürgerkrieg. Wenn man erst einmal anfängt, die Meinungs- und Kunstfreiheit zu beschränken, begibt man sich auf ein gefährliches Terrain. Wir alle kennen etwas oder jemanden, den wir am liebsten 'canceln' würden, indem wir ihn mundtot machen, anschwärzen oder umbringen. Aber Demokratie bedeutet, auch mit diesen Menschen und ihren Positionen zu koexistieren, ohne einander an die Gurgel zu gehen."

Besprochen werden ein Abend der Dresden Frankfurt Dance Company mit Choreografien von Jacopo Godani, William Forsythe, Marco Goecke (FR) und der Auftakt des neuntägigen Berliner Monolog-Festivals, das unter dem Motto "Fantastische Zeiten" in die Zukunft blickt (nachtkritik).
Archiv: Bühne

Literatur

Für die FAZ spaziert Colm Tóibín, der gerade einen Roman über Thomas Mann veröffentlicht hat, durch die Mann-Villa in Los Angeles. Das Arbeitszimmer, in dem "Doktor Faustus" entstand, gibt wenig her, doch "das mehr als fünfzig Quadratmeter große Wohnzimmer, mit Fenstern, die vom Boden bis zur Decke reichen, besitzt sehr viel mehr von der typisch kalifornischen Atmosphäre, die das Licht willkommen zu heißen scheint, auch wenn sich an der Front darüber ein freitragender Balkon befindet, der allzu viel direkte Sonneneinstrahlung verhindern soll. Dieser große Raum vermittelt ein Gefühl fließender Leichtigkeit und behaglichen Komforts. Er ist so weit von Lübeck entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann."

Außerdem: Die taz dokumentiert ein Gespräch mit der Schriftstellerin Jasmina Kuhnke, das noch vor deren Absage ihres Auftritts auf der Frankfurter Buchmesse geführt wurde.  Im Tagesspiegel spricht die kanadische Comiczeichnerin Kate Beaton über ihre Arbeit. Im großen Gespräch mit Dlf Kultur spricht Gert Loschütz über seinen Roman "Besichtigung eines Unglücks". Anna-Sophia Lang besucht für die FAZ das "Open Books"-Festival auf der Frankfurter Buchmesse. Die Frankfurter Buchmesse findet zwar statt, aber die Atmosphäre ist deutlich luftiger als in den Jahren vor Corona, merkt Judith von Sternburg in der FR an. Auch David Hugendick fragt sich auf ZeitOnline, wo hier eigentlich das Publikum ist.

Besprochen werden unter anderem Tsitsi Dangarembgas "Überleben" (Intellectures), Julia Francks "Welten auseinander" (taz), Roberto Bolaños "Die Eisbahn" (Welt), Lorenz Jägers Heidegger-Biografie (taz), Dave Eggers' "Every" (Dlf Kultur), neue Bücher über das Ruhrgebiet (Freitag), Louise Browns "Was bleibt, wenn wir sterben" (Freitag), Hillary Clintons und Louise Pennys Thrillers "State of Terror" (FR), Lisa Taddeos "Animal" (SZ) und António Lobo Antunes' "Bis die Steine leichter sind als Wasser" (FAZ).
Archiv: Literatur

Kunst

Szene aus "Parsifal" von Richard Wagner, Staatsoper Berlin 2015. Foto: Ruth Walz

Endlich erfährt eine besondere Form der "Kunstbeobachtung" ihre verdiente Würdigung, schwärmt Andreas Kilb in der FAZ nach dem Besuch der Werkschau, die das Berliner Museum für Fotografie derzeit der Theaterfotografin Ruth Walz widmet. Ein wahres "Schauspiel der Fotokunst" erlebt Kilb hier: "Eine ihrer ikonischen Aufnahmen stammt von 1978. Sie zeigt das Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann zu Botho Strauß' 'Trilogie des Wiedersehens'. Der Schauplatz ist ein Wohnzimmer, das von zwölf Personen in unterschiedlichen Posen bevölkert wird. Um das Geschehen als Ganzes einzufangen, hat sich die Fotografin im oberen Teil des Parketts postiert. Indem sie die Köpfe des Publikums in den Vordergrund rückt, erzeugt sie zugleich perspektivische Distanz und ästhetische Nähe. Das Theater und die, zu denen es spricht, kommen in ein Bild."

Ebenfalls in der FAZ denkt der Wissenschaftstheoretiker Olaf L. Müller über Ingo Nussbaumers an das Goethespektrum angelehnte Lichtinstallation "Lichte Nacht der Iris" im Frankfurter Romantikmuseum nach.
Archiv: Kunst

Design

Dass immer mehr gestandene Mannsbilder - zuletzt etwa Daniel Craig in seinem rosa Auftritt bei der Premiere seines letzten James-Bond-Films - in der Mode gesetzte Geschlechtergrenzen überschreiten ist ja "alles schön und total gut", schreibt Anne Goebel in der SZ. "Aber etwas mehr Mut brauchte es 1933, um als Frau in Hosen durch Paris zu schlendern. Sie wurde dafür fast verhaftet: Marlene Dietrich, immer noch, um es neudeutsch auszudrücken, die schönste Cross-Gender-Kreatur. Die Männermätzchen von heute hätten ihr wahrscheinlich nicht mehr als eine leichte Regung der geschwungenen Brauen entlockt, wenn überhaupt." Und "dass Marlene Dietrich Mode immer benutzt hat, um ihr Bild in der Öffentlichkeit zu perfektionieren, lässt sie heute als eine Art Visionärin des Instagram-Zeitalters erscheinen. Mit dem entscheidenden Unterschied: Als Perfektionistin hätte sie sich keinem noch so guten Bildbearbeitungsprogramm anvertraut und auch nicht dem besten Stylisten. Sie machte alles selber. Wenn schon Kunstgeschöpf, dann nach ihren Regeln."

Die Krawatte ist derweil von den Männern zu den Frauen gewandert, stellt dazu passend Tillmann Prüfer im ZeitMagazin fest: Männer, insbesondere in der Politik, flüchten das zierende Kleidungsstück mittlerweile fast schon, doch "all das, was Männer fürchten, ist für Frauen höchst interessant. So auch die Krawatte. Von den Männern geschmäht, spielt sie jetzt eine herausragende Rolle in der Damenmode. Und zwar nicht als bloßes Zitat der männlichen Krawatte, die ein formelles Outfit zusammenhält, sondern als frei kombinierbarer Halsschmuck."
Archiv: Design

Musik

Große Trauer um den Dirigenten Bernard Haitink. Helmut Mauró verabschiedet sich in der SZ von einem Ruhepol in der oft so aufgeregten, an sich selbst berauschten Klassik. Selbst im Bombast eines Mahlers suchte Haitink "mehr Klangschönheit als expressionistische Zerrissenheit. Kaum ein Dirigent erreichte solch bestechende Klarheit, wie sie Haitink dabei mit der Staatskapelle Dresden gelang. Haitink denkt nicht vom Ergebnis her, sondern lässt den Entwicklungsprozess aufleben, geht erst einmal ganz naiv heran, als gäbe es Grund zur Hoffnung, die eingängigen Streichermelodien und Hörnerklänge führten doch nicht zu solchen Grausamkeiten, wie sie Mahler in seinen Idyllen-Persiflagen immer wieder erzwingt." Hier dirigiert Haitink Mahlers Neunte in einer Aufnahme aus den Achtzigern:



Doch "wurde er aus der Reserve gelockt, dann konnte er explodieren, auch im Konzert", hält Manuel Brug in der Welt fest. Dennoch: "Haitink liebte seinen objektiven Blick auf die Musik, versuchte stets, die Werke in den Mittelpunkt zu stellen und nicht sich selbst als nachschöpfenden Gestalter." Ähnlich klingt es im NZZ-Nachruf von Wolfgang Stähr: "Heilig ist die Kunst! Aber nicht das Metier des Dirigenten - das erschien Haitink, der selber einer der größten des 20. Jahrhunderts war, eher als eine 'komische Geschichte'. ... Noch die besten Orchester können aus Mangel an Methode an der Oberfläche der Musik abprallen. Haitink führte sie zurück in das Innerste der Partituren, in die Logik, die Klanggestalt, die Räume, die Zeitmasse einer Sinfonie, eines Konzerts oder einer Oper." Wolfgang Sandner würdigt Haitink in der FAZ unter anderem als gewitzten Dirigenten, der aus dröhnendem Pathos auch gerne mal die Luft rausließ: "Auf die Frage, was man benötige, um Richard Wagners kraftraubende Bühnenwerke angemessen wiederzugeben, antwortete er mit einem lakonischen Wort der großen Birgit Nilsson: bequeme Schuhe."

Mit "Blue Banisters" veröffentlicht Lana Del Rey bereits das zweite neue Album in diesem Jahr. Ist es jetzt nicht langsam mal gut mit den Del-Rey'schen Manierismen, fragt sich Joachim Hentschel in der SZ. Doch "so sehr einem die Vernunft auch sagt, dass es jetzt doch mal reicht mit dem Schwarz-Weiß-Film-Diva-Haften, dem schwersüßen Gehauche und den bedeutungshubernden Amerika-Analogien - am Ende muss man auch diese Platte wieder empfehlen. ... Einigen Ärger gab es schon vorab um die Passage im Song 'Text Book', in dem sie lapidar den Besuch einer "Black Lives Matter"-Demo beschreibt. So weh es bei derartig brennenden Themen auch tun mag, exakt darum dreht sich so vieles in Lana Del Reys Kunst: um das Leiden an der Bedeutungslosigkeit sozialer Rituale, zu denen am Ende eben auch ein Protestmarsch zählen kann."

Del Rey liefert hier keineswegs nur "more of the same" aus ihrem im Laufe der letzten zehn Jahre verfestigten ästhetischen Kosmos, schreibt Sam Sodomsky auf Pitchfork, sondern sie liefere "wesentliche Updates. Anders als das 'Great Gatsby'-Rollenspiel ihrer früheren Arbeiten, spielt sich hier alles in der Gegenwart ab - das erkennen wir sofort, denn schon die erste Zeile lautet: 'Grenadine, quarantine, I like you a lot/It's LA, 'Hey' on Zoom, Target parking lot.'" Del Rey besingt in dem Stück "Arcadia" ihren Körper als Karte von Los Angeles, hält Christoph Schröder im Tagesspiegel fest, bleibt aber im Großen und Ganzen von dem Album unterwältigt: Viel zu viele Lieder "folgen einer immergleichen Dramaturgie."



Außerdem: Dlf Kultur bringt eine "Lange Nacht" von Barbara Giese über Schostakowitsch. Nachrufe auf den Komponisten Udo Zimmermann schreiben Frederik Hanssen (Tagesspiegel), Reinhard J. Brembeck (SZ) und Michael Ernst (FAZ).

Besprochen werden eine Berliner Ausstellung über Westberliner Frauenbands der Achtziger (Tagesspiegel), Daniil Trifonovs neue Bach-Aufnahme (Welt), ein Konzert der Münchner Philharmoniker unter Kent Nagano (SZ) und Elton Johns "The Lockdown Sessions" (NZZ, Standard).
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Architektur

Der Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle. Foto: Herzog und de Meuron

Für die NZZ ist Sabine von Fischer nach Duisburg gereist, um neben der Sammlung im Museum Küppersmühle vor allem die erstaunliche Diskretion des von Herzog & de Meuron entworfenen Erweiterungsbaus zu bewundern: Das "neu zugefügte Backsteingewebe wirkt subtil. Es nimmt die Sprache des Ortes auf und erfindet sie gleichzeitig erst, lässt sie die alte Schwere abschütteln und verleiht ihr eine neue Würde. Jeder einzelne Ziegel wurde in zwei Hälften gespalten und mit den löchrigen Innenseiten nach außen so vermauert, dass eine hohe Wand mit textiler Wirkung entsteht: Wie ein leichter Vorhang scheinen die porösen Backsteine sich um das Haus zu legen, schleierhaft nicht nur in ihrer Anmutung, sondern auch in ihrem Schwebezustand zwischen Schwere und Leichtigkeit. Wenige hohe Fensterschlitze durchbrechen diesen Schleier und setzen den Rhythmus der Fensterreihen der alten Mühle in vereinzelten Akzenten fort."

Ebenfalls in der NZZ schreibt Sabine von Fischer einen Liebesbrief an den heftig kritisierten Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich (Unsere Resümees): "Du stoischer Block wirst bleiben, schließlich hast du über 200 Millionen Franken gekostet. Deinen steinernen Schleier als 'Monument der Abschottung' zu beschimpften, ist eine stumpfe Blödheit."
Archiv: Architektur