
30.06.2016 Die Zeit wirft einen tiefen Blick in ein paar schön bewimperte Schweinsäuglein. Die SZ verfolgt mit Julian Maclaren-Ross die Kapriolen eines britischen Schwerenöters in der Vorkriegszeit. Die FR ackert sich durch eine 700 Seiten lange Tito-Biografie. Die FAZ zieht mit Joseph O'Neills Fremdenlegionär des Kapitals nach Dubai.

29.06.2016 Die SZ lobt Oliver Nachtweys Bestandsaufnahme der modernen "Abstiegsgesellschaft": Linke Kritik am Neoliberalismus, die endlich mal nicht mit den Argumenten von vorgestern kommt. Die NZZ wird klüger bei der Lektüre von Peter Eichs Biografie Gregors des Großen. Die FR liest beklommen Wytske Versteegs Roman "Boy" über die misslungene Adoption eines afrikanischen Kindes. Die FAZ reist mit Jens Mühling durch die Ukraine und liest mit Interesse Rolf Aurichs Biografie des Magiers, Filmproduzenten und Nazi-Karrieristen Kalanag alias Helmut Schreiber.

28.06.2016 Leuchtend wie ein Gemälde von William Turner findet die NZZ Bachtyar Alis kurdischen Roman "Der letzte Granatapfel". Von Flucht und Neuanfang liest die FR in Senthuran Varatharajahs Roman "Vor der Zunahme der Zeichen". Sehr feinsinnig findet die SZ, wie Albena Dimitrova in "Wiedersehen in Paris" von den letzten Tagen des bulgarischen Sozialismus erzählt. Die FAZ taucht mit Mark-Stefan Tietze in die Welt des Veganismus.

27.06.2016 Wunderbar überdreht findet die FR Michelle Steinbecks Roman "Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch", in dem alles magisch und relativ ist. Die SZ reist noch einmal mit Norman Lewis ins Neapel von 1944. Außerdem liest sie mit großem Enthusiasmus politische Jugendbücher, darunter Mehrnousch Zaeri-Esfahanis Erinnerungen "33 Bogen und ein Teehaus" gefallen haben.
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25.06.2016

25.06.2016 Die FAZ wandelt verzaubert mit Hans von Trotha durch die Gärten der Romantik und lässt sich von Urs Mannhart noch einmal zum "Bergsteigen im Flachland" ermuntern. Die NZZ liest japanische Klassiker. Die taz freut sich über die kokette Leichtigkeit, mit der Jean Echenoz von den Marotten Admiral Nelsons und die Schwächen Herodots erzählt. Außerdem begibt sie sich mit Ana Lilia Pérez auf das gefährliche Terrain der Kokain-Verbindung Mexiko-Hamburg.

24.06.2016 Die FAZ liest bei Anne-Marie Slaughter, was noch alles für die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern zu tun ist. Bei Igor J. Polianski erfährt sie alles über Medizin in der Sowjetunion. Die FR amüsiert sich bestens mit Comics von Blutch und Charles Berberian - und lernt ganz nebenbei noch einiges über Perlen des Trashfilms. Die Welt folgt gebannt Güner Yasemin Balcis Mädchen, das von einem Gotteskrieger verführt wird. Und die SZ empfiehlt Kinder- und Jugendbücher.

23.06.2016 Die FAZ liest vergnügt zwei Romane über den Angestellten - bei Peter Stamm verschwindet er und hinterlässt selbst in seiner Ehe kaum eine Lücke. Bei Jonas Karlsson driftet er von der Überangepasstheit langsam in den Wahn. Aber auch das Leben als Hausmann in Minden ist kein Zuckerschlecken, lernt die SZ von Andreas Mand, den sie die Stimme seiner Zeit nennt. Die NZZ liest bei Ottmar Ette wie der renommierte Romanist Hans Robert Jauss seinen Werdegang literarisierte, bis seine SS-Vergangenheit völlig verschwunden war.

22.06.2016 Die SZ begibt sich mit Robert McFarlane begeistert auf alte, seit der Antike benutzte Wege. Die FR liest zwei neue Kissinger-Biografien. Die NZZ wünscht sich das Tagebuch des Pazifisten Romain Rolland als Pflichtlektüre in die Schulen. Die SZ empfiehlt allen Schülern, die sich im Lateinunterricht mit Caesar abplagen, einen Blick in Markus Schauers Geschichte des Gallischen Kriegs: Da versteht man plötzlich was.

21.06.2016 Sehr kunstvoll findet die FR, wie Hildegard Baumgart mit "Bettine und Achim von Arnim" die Geschichte einer ungewöhnlichen Ehe erzählt. In höchsten Tönen lobt die FAZ Efrat Gal-Eds Biografie des jiddischen Dichters Itzik Manger. Die NZZ lässt sich verzaubern von den schwermütigen Riesen in Judith Hermanns Erzählungen "Lettipark". Die SZ bewundert die hyperrealistischen Amerika-Inszenierungen des Fotografen Matt Henry.

20.06.2016 Mit großer Begeisterung hört die FAZ Montaignes Essays, denen Bodo Primus noch einmal besondere Solidität und Autorität verleiht. Auch wie sich Bastian Ronge für Adam Smith ins Zeug legt, gefällt ihr gut. Castro und Tito bleiben weiterhin die beliebtesten Diktatoren des 20. Jahrhunderts, stellt die SZ fest, da kann Erdogan noch lange nicht mithalten.

18.06.2016 Als literarische Sensation begrüßt die FAZ die Entdeckung von Mordechai Striglers Bericht aus den Konzentrationslagern - "Majdanek" widerlege überdies den Mythos vom Schweigen der Überlebenden. Dir FR begibt sich Joseph McVeigh in "Ingeborg Bachmanns Wien". Die SZ liest David Garnetts Klassiker "Dame zu Fuchs" vor dem Hintergrund der Brexit-Debatte nochmal ganz neu. Und auch die Literarische Welt befasst sich mit Britannien.

17.06.2016 Die FAZ liest begeistert Dieter Manns autobiografische Gespräche zum 75. Die FR reist mit der frühen Hilary Mantel in die Enge der Siebziger und gruselt sich vor Gespenstern. Wenn die Zukunft so poetisch ist wie in Boualem Sansals "2084", gibt es nichts zu befürchten, glaubt die NZZ. Die SZ lauscht in Anthony Marras "Letztem Lied einer vergangenen Welt" Flüsterwitzen. Und die Welt liest erstmals die Originalfassung von Hans Falladas "Kleiner Mann - was nun?".

16.06.2016 Die FAZ saust mit Szczepan Twardochs Roman "Drach" vor und zurück durch die Geschichte Schlesiens. Die NZZ wirft mit Joanna Bators Roman "Dunkel, fast Nacht" einen Blick ins Kaczynski-Polen. Die Zeit liest Gedichte von Ann Cotten. Die FR blickt mit viel Sympathie auf Denise Minas schlagfertige Polizeireporterin Paddy Meehan.

15.06.2016 Jede Menge Tempo und Witz bescheinigt die FAZ Yelena Akhtiorskayas "Der Sommer mit Pasha", ein Roman um einen soziophoben Odessiten in New York. Die taz singt mit Nick Cave den Sick Bag Song. Die Welt beugt sich über die Leiche eines von Dominique Manotti ermordeten Industriellen. Die FR bewundert die kraftvolle Prosa von Stefan Schütz. Die NZZ versinkt in Felix Philipp Ingolds Kulturgeschichte des russischen Duells.

14.06.2016 Die taz lernt von Gabriela Burkhalter, dass auch auf dem Spielplatz die Selbstbestimmung dem Sicherheitsbedürfnis weichen musste. Die FAZ liest Oscar Martinez' hervorragende, aber deprimierende Lateinamerika-Reportagen "Geschichte der Gewalt". Die Welt ahnt mit Michael D'Antonio, dass die "Wahrheit über Donald Trump" erschütternd naheliegend ist. Und die NZZ reist mit Ali Smith durch die Jahrhunderte und kommt dem Unfasslichen des Lebens auf die Spur.

13.06.2016 Kaum erträglich findet die SZ den Einblick, den der Militärfotograf mit Decknamen Caesar in den syrischen Folterstaat gewährt. Von Ulrike Guérot lernt sie von der Republik Europa zu träumen. Die Welt blickt mit Annett Gröschner und Arwed Messmer noch einmal auf die Berliner Mauer. Die FAZ liest Krimis, darunter Gianrico Carofiglios politische Romanintervention "Eine Frage der Würde" und Eric Amblers neuaufgelegten Klassiker "Die Maske des Dimitrios".

11.06.2016 Die FAZ schwelgt im Briefwechsel zwischen Gottfried Benn und Friedrich Wilhelm Oelze und erfährt, dass Letzterer sich hinter seinem Idol nicht verstecken musste. Außerdem stöbert sie mit Christian Rudder in den Daten von Datingportalen und entdeckt mehr als ihr lieb ist. Roman? Metaroman? Egal: Meisterwerk!, jubelt die SZ nach der Lektüre von Tom McCarthys "Satin Island". Die NZZ reist mit Patrick Deville durch Indochina. Und die Welt lernt bei Joze Pirjevec alles über Tito.

10.06.2016 Die FAZ träumt mit Christian Adam vom "Jahre Null" und bringt ein wenig Ordnung in die Nachkriegsliteratur. Die FR liest derweil begeistert die "gottverdammten Träume" von Richard Russo.
Die SZ lauscht gebannt den Anekdoten über musikalische und sexuelle Erweckung von Punk-Gitarristin Viv Albertine. Und in Jessie Hartlands Graphic Novel schmunzelt sie über die Macken von "His Steveness".

09.06.2016 Die FAZ verfällt Joachim Kalkas Essay über Mensch und Mond in der Literatur. Die NZZ wittert das Feuer unter der Kühle der Journalistin Francoise Giroud. Die SZ liest mit Miriam Toews' "Das gläserne Klavier" einen amüsanten Roman über den Tod. Die Zeit blättert angeregt durch die Tagebücher des Hamburger Juristen Ferdinand Beneke im Vormärz.

08.06.2016 Die FAZ reist mit einem spitzbübischen Dennis Gastmann durch unentdeckte Länder. Die NZZ bekommt eine verstörende Lektion über das Gleichgewicht des Hasses in Howard Jacobsons Roman "J". Die SZ lässt sich vom belgischen Comicautor Simon Spruyt ins Fin-de-Siecle-Preußen entführen und erlebt mit Bachtyar Alis Roman "Der letzte Granatapfel" eine albtraumhafte Odyssee durch die jüngere kurdische Geschichte.

07.06.2016 Einfach hingerissen ist die FR von Julia Kissinas Roman "Elephantinas Moskauer Jahre", in dem die junge Heldin ihre Jugend bestens mit Liebe und Lyrik verschwendet. Die NZZ atmet euphorisch die dünne Luft in den reflexiven Höhen von Tom McCarthys Roman "Satin Island". Die SZ rühmt die intensiven Sprachbewegungen in Jon Fosses Gedichten "Diese unerklärliche Stille". Und die FAZ empfiehlt nachdrücklich, Graham Greenes "Dritten Mann" zu lesen.

06.06.2016 Tolle Punchlines und den Rhythmus von South East London entdeckt die begeisterte SZ im Debüt der Rapperin Kate Tempest "Worauf Du dich verlassen kannst". Weltliteratur!, ruft die taz überwältigt von Yvonne Owuors kenianischer Familiensaga "Der Ort an dem die Reise endet". Die FAZ plädiert mit Peter Spahn für mehr Makroökonomie.

04.06.2016 Die NZZ feiert Hector Abads von Peter Kultzen brillant übersetzten Roman "La Oculta" als neues Meisterwerk der kolumbianischen Literatur. Die FR blättert durch zwei Bildbände über die Atelierwohnungen von Beuys und Kiefer. Lob gibts in der NZZ auch für das Karacho von Hazem Ilmis Debütroman über eine islamistische Diktatur im Ägypten des Jahres 2084. Die taz lässt nichts auf Judith Hermanns Erzählungen kommen. Die Welt kniet vor Joseph O'Neills elegantem Roman "Der Hund".

03.06.2016 Die FAZ streift mit Norman Lewis durch Neapel im Jahre 1944. Fasziniert erkundet sie mit "Keplers Dämon" auch das Grenzgebiet zwischen Literatur und Wissenschaft. Die SZ kreist mit Francis Picabias dadaistischen Texten um die Avantgarden. Und die FR gratuliert Monika Maron zum 75. Geburtstag mit einem Loblied auf ihr "Krähengekrächz".

02.06.2016 Die NZZ träumt mit Michelle Steinbecks Debütroman "Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch" vom Meer. Die SZ nimmt mit Lasha Bugadze den Literaturexpress. Die FAZ folgt den Spuren Wilhelm Tells nach Manila. Die FR lässt sich von Bilal Tanweer nach Karatschi entführen. Die Zeit applaudiert Super-Bruno.

01.06.2016 Die FAZ entdeckt in Ernst Jandls Werken Sprachschätze für ein ganzes Lektüreleben. Die FR macht es sich im England der 50er gemütlich mit einem Cozy Krimi von James Runcie. Die NZZ geht mit zwei Kindern auf die Suche nach dem "legendären Getupften Wal". Die SZ versinkt mit John Meade Faulkners "Moonfleet" in einer Gothic Novel um den Schatz des Colonel Schwarzbart.