
29.02.2020 Die FR beobachtet staunend, wie Nava Ebrahimi in ihrem Roman "Das Paradies meines Nachbarn" den Golfkrieg mit einem Münchner Designstudio kollidieren lässt. Weltliteratur, ruft sie! Die SZ taucht mit Lutz Seilers "Stern 111" weg in die alternative Szene Ostberlins zur Zeit der Wende. Die taz amüsiert sich mit Paula Irmschlers Coming-of-Age-Roman "Superbusen" in Chemnitz. Die Welt informiert sich mit Frank Dikötter über die Machtstrategien von Diktatoren.

28.02.2020 Die NZZ empfiehlt Zora Neale Hustens Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven als einzigartiges Zeitzeugnis. Die FAZ denkt mit Judith N. Shklar über Kritik an Hannah Arendt nach. Die SZ erklärt James Baldwins Roman "Giovannis Zimmer" zum modernen Klassiker mit Mehrwert. Außerdem bespricht sie Kinder- und Jugendbücher und empfiehlt besonders Erin Jade Langes Roman über Cybermobbing. Un der Dlf streift mit Thomas Jonigks Leidenden durch das Westberlin der Achtziger.

27.02.2020 Die FR liest gebannt Verena Güntners düster-schillernden Roman über die Hundwerdung einer Dorfgemeinschaft. Die Zeit lernt bei Delphine Horvilleur die erschreckenden Parallelen zwischen Juden- und Frauenhass kennen. Von Lutz Seiler lässt sie sich den Wende-Stoff noch einmal ganz neu erzählen. Die taz staunt über das "Auge für Ungleichheit" in den Fotografien von Peter Dammann. Und der DLF nähert sich mit Ingrid von Kruse ganz zaghaft Charles Aznavour, Ariane Mnouchkine oder Herta Müller.

26.02.2020 Die FAZ träumt mit Kate Devlins Buch über Sexrobotik von einem Bett aus Brüsten und Penissen. Mit Yuval Noah Harari taucht sie ein in die Welt der Geheimoperationen im Mittelalter. Die SZ erkundet mit Gedichtbänden von Keith Waldrop in freien Rhythmen die Welt. Einen "epochemachenden" lyrischen Spaziergang unternimmt auch der DLF mit Szilard Borbely. Die NZZ lernt mit Dirk Westerkamp die Kunst der Kontemplation. Und die FR reist mit Katja Riemann vom Senegal bis Libanon.

25.02.2020 Die FAZ erlebt hautnah die Spannungen im Belfast der Siebziger mit Anna Burns' "Milchmann". Außerdem empfiehlt sie neben Josef Haslingers "Der Fall" auch dessen literarisches Bilderbuch über Drill und Missbrauch im Kloster. Die SZ blickt dank T.C. Boyle vergnügt in eine finstere Zukunft. Die taz verliert hingegen den Glauben an die Zukunft mit dem von Ingolf Blühdorn herausgegebenen Band über Nachhaltigkeit. Und Dlf-Kultur lernt in einer Graphic Novel die Dada-Künstlerin Emily Ball-Hennings kennen.

24.02.2020 Die SZ verliebt sich mit Nele Pollatschek in Oxbridge und lernt mit Thekla Chabbi die politische Sprache Chinas. Die FAZ empfiehlt Kinder- und Jugendbücher: Am besten gefällt ihr der Witz, mit dem Simon van der Geest in „Das Abrakadabra der Fische“ Familienkonflikte löst. Der Dlf lernt Einsamkeit und Liebschaften von Paul Celan in dessen Briefen aus den Jahren 1934 bis 1970 kennen. Und Dlf-Kultur lässt sich von Martha Nussbaum angeregt Lektionen in „Kosmopolitismus“ erteilen.

22.02.2020 Die FAZ verliebt sich in die sympathischen Abweichler von Susanne Neuffer. Die SZ entsagt mit Verena Güntner der Zivilisation. Die Welt lässt sich von Nicole Flattery an gesetzlose Orte führen und lernt, wie man Spaß hat. Katja Lewinas Manifest über die weibliche Lust erklärt sie zur Pflichtlektüre. Die NZZ preist Valerie Fritschs Generationenroman als große Geschichte über das Elementare. Und der Dlf lässt sich mit Valentina Brüning „Kakao und Fischbrötchen“ schmecken.

21.02.2020 Die FAZ verfällt mit Karl Schlögel dem "Duft der Imperien" und dem Geruch der Lebensgeschichten von Coco Chanel und Polina Shemtschushina. Die SZ arbeitet mit Maria Stefanopoulou und Athos, dem Förster deutsch-griechische Geschichte auf. Die FR amüsiert sich mit Peter Handkes Rachefantasien. Der Dlf verdankt dekoder wertvolle und unabhängige Einblicke in den russischen Alltag. Und Dlf-Kultur meditiert mit Marion Poschmann über die Farben der Natur.

20.02.2020 Die SZ mischt sich mit Cihan Acar unter die Deutschtürken, Migranten und Rechten in Hawaii. Die Zeit lässt sich von Antonio Scuratis Dokumentarroman "M. Der Sohn des Jahrhunderts" die Geschichte vom Aufstieg Mussolinis erzählen. Die FAZ wird mit Eduardo Albinati faszinierte Zeugin eines Ehebruchs. Der Dlf gerät mit Valerie Fritschs Roman "Herzklappen von Johnson & Johnson" an die Grenzen der Sprache und taucht mit Saskia Vogels "Permission" in die BDSM-Szene ein.

19.02.2020 Die FAZ taucht mit Svetlana Lavochkinas Roman "Puschkins Erben" ein in das raue, sozialistische Leben von Juden, Russen, Ukrainern, Kosaken und "Zigeunern" in Saporoschje am Dnepr. Die FR erkundet mit Hanns Zischlers Debütroman "Der zerrissene Brief" Sprachgesten des 19. Jahrhunderts. Die NZZ lernt aus Michael Donkors Roman "Halt" einiges über Friktionen innerhalb der afrikanischen Community Londons. Die SZ begleitet Jens Wonneberger auf der "Mission Pflaumenbaum" zu einem Wutbürger in den Osten. Dlf Kultur geht mit John Lewis-Stempel in den Wald.

18.02.2020 Die taz taucht mit Hinrich von Haarens Berlinroman "Blaues Reich" noch einmal in das New-Wave-Schöneberg der achtziger Jahre. Die FR versinkt mit Katya Apekinas Debütroman in tiefen Wassern. Die SZ lernt von Robert Kirkman, dass man auch disruptiv erzählen kann. Als fachkundig und vielschichtig lobt der Dlf Henning Melbers Analyse "Deutschland und Afrika". Und die FAZ bewundert, mit welcher Nonchalance Michael Caine vom Älterwerden erzählt.

17.02.2020 Die SZ bewundert, wie wenig archaisch in Colm Toibins Orestie-Version "Haus der Namen" Gattenmord und Rachedurst erscheinen. Gespannt liest sie auch Adam Higginbothams Report über den sowjetischen Super-Gau "Mitternacht in Tschernobyl". Der DlfKultur verfolgt vergnügt und verblüfft, wie T.C. Boyle mit Italo Calvino und Lord Byron den Menschen in der Natur erkundet. Und die FAZ lobt Genauigkeit und Prägnanz in der Hörspielfassung von Robert Seethalers Roman "Ein ganzes Leben".

15.02.2020 Mit Dank folgt die Welt dem Autor Torsten Körner in die "Männerrepublik", in der sich Politikerinnen von Ursula Männle bis Petra Kelly einen Weg freikämpften. Kein Weg führt auch heute an Bov Bjergs "Serpentinen" vorbei - eindeutig der Roman der Saison. Besprochen werden auch Aris Fioretos' und Peter Handkes neue Bücher.

14.02.2020 Die FAZ verliert dank des Biologen Matthias Glaubrecht die Angst vor dem "Ende der Evolution". Die SZ fühlt sich bestens unterhalten von Erich Kubys Roman über Rosemarie Nitribitt, auch wegen des begleitenden Essays von Jürgen Kaube. Die FR taucht mit Jan Costin Wagner gebannt in ganz andere Abgründe ab. Die taz empfiehlt Oliver Marcharts Texte zu Politik und Kunst. Und der Dlf träumt vom französischen Kino mit Yannick Haenels Roman "Halt deine Krone fest".

13.02.2020 Die FAZ lässt sich von Markus Orths zu einem "Picknick im Dunkeln" einladen, mit Stan Laurel und Thomas von Aquin. Die NZZ überlegt mit dem Primatenforscher Richard Wrangham, ob wirklich Gewalt die Menschen zivilisiert hat. Die SZ freut sich mit Vittorio Magnago Lampugnani über "Bedeutsame Belanglosigkeiten" in unserem Stadtraum wie die Berliner Schweinebäuche oder die Pariser Metroeingänge. Die Zeit stürzt sich mit Peter Handke in "Das zweite Schwert".

12.02.2020 Die FAZ verliebt sich mit Joachim Sartorius in die Rätselhaftigkeit der Eidechse. Dlf Kultur amüsiert sich mit Lars Gustafsson über die Rätselhaftigkeit der Zeit. Die NZZ macht mit Monika Helfers "Die Bagage" in Familie 1914. Die FR wird mit Elisabeth Klars "Himmelwärts" zum Fuchs.

11.02.2020 Die FAZ verfolgt mit Jonathan Coe vom seligen Shropshire aus den Verfall der britischen Gesellschaft. Bewundernswert präzise findet sie Julia Cimafiejevas belarussische Gedichte "Zirkus". Die SZ freut sich, dass Didier Eribons Phänomenologie der schwulen Existenz endlich auch auf Deutsch erhältlich ist. Der Dlf entwirrt mit Jan Schlürmanns "1920" den deutsch-dänischen Knoten. Und der DlfKultur lernt mit Myriam Ouyessas' Kinderbuch "Der Wolf kommt nicht", ihren Erwartungen zu misstrauen.

10.02.2020 Fasziniert liest der Dlf Anna Maria Orteses Erzählungen "Neapel liegt nicht am Meer", die den Alltag in der süditalienischen Stadt weder moralisch noch touristisch erschließen, sondern kunstvoll. Die SZ verfolgt berührt Monika Helfers Geschichte ihrer Vorarlberger Großeltern in "Die Bagage". Humor und Melancholie findet der DlfKultur in David Nicholls' Roman "Sweet Sorrow". Die FAZ lässt sich von Wolfram Weimer gern an Philipp Reis erinnern, den vergessenen Erfinder des Telefons.

08.02.2020 FAZ und FR erleben J.M. Coetzee in Höchstform im letzten Band seiner Jesus-Trilogie. SZ und Literarische Welt streiten über Marion Messinas "Fehlstart": Einen "kleinen, feinen" Generationenroman liest die SZ, einen Houellebecq sucht die Welt darin vergebens. Die taz freut sich über aggressiv-zynische Lyrik von Max Czollek und bitterböse Kurzgeschichten von Jörn Birkholz. Die NZZ staunt, mit wieviel Witz Regina Porter die bitteren Wahrheiten der amerikanischen Sechziger verpackt. Und Dlf-Kultur begibt sich mit Michael Roes auf eine melancholische Reise von Afghanistan bis Israel.

07.02.2020 Dlf-Kultur blickt mit James Lovelock in eine Zukunft ohne Menschen, dafür mit hyperintelligenten Cyborgs. Bei David Albahari erlebt er Tragik und Groteske einer Familie in der Belgrader Vorstadt. Die FR dankt Josef Haslinger für seine offenen Worte zum sexuellen Missbrauch im Stift Zwettl. Die FAZ begibt sich mit Donald Richie auf Japan-Reise und erntet Lesefrüchte. Dank Sebastian Raedler verfällt sie dem Schachfieber.

06.02.2020 Die SZ taucht mit Boris Roman Gibhardts "Vorgriffe auf das schöne Leben" ein in die Weimarer Klassik und die Welt der Pariser Moden. Die Zeit trauert mit Sigrid Nunez und einer 80 Kilo schweren Dogge um einen Freund. Dlf Kultur stellt zwei Bücher afroamerikanischer Autorinnen vor: Regina Porters "Die Reisenden" und Ann Petrys 1946 im Original erschienener Roman "Die Straße". FR und FAZ haben völlig unterschiedliche Ansichten zu Thomas Brussigs Roman "Die Verwandelten".

05.02.2020 Die FAZ reist mit Edward Wilson-Lee und Shakespeare durch Swasiland und lernt und viel über die Macht der Literatur. Die SZ erliegt den Geisterwesen von Manga-Pionier Shigeru Mizuki und schwelgt mit Nicola Pugliese im Freejazz von Neapel. Die taz setzt mit Aris Fioretos und Pilotin Nelly B. zum literarischen Höhenflug an. Und Dlf-Kultur spürt den Verlust von Peter Lindbergh in dem prächtigen Bildband "Untold Stories".

04.02.2020 Die FAZ feiert Angel Igovs Roman "Die Sanftmütigen", der einen Provinzdichter zum Ankläger der bulgarischen Volksgerichte macht. Die SZ lernt von Till van Rahden, dass Demokratie auf Kultur, Respekt und Gemeinwohl gründet, nicht auf Effizienz. Jonathan Franzens Essay zum Klimawandel verteidigt sie als eine Ethik des Trotzdem. Die FR erkundet mit Joachim Kalkas Essay "Staub" das leben in pulverisierter Form. Und schließlich haut Bov Bergs auch die NZZ um, und zwar mit einer "hammerschlagartigen Kraft des Authentischen".

03.02.2020 SZ und NZZ bewundern J.M. Coetzee neuen Roman "Der Tod Jesu" als literarisches Rätsel, auch wenn es sich ihnen nicht offenbart. Die FAZ feiert Liz Moores fantastischen Roman "Long Bright River", der sie in die düsteren Straßen Philadelphias führt. Der DlfKultur vergnügt sich mit Harry Graf Kessler in den Salons von Bismarck und Sarah Bernhardt. Und der Dlf preist den lyrischen Dialog zwischen Ost und Wet.

01.02.2020 Die Welt wünscht sich nach Lektüre des Essaybandes "Der ewige Faschismus" Umberto Eco zurück. Die taz freut sich, dass Jonathan Franzen angesichts der drohenden Klimakatastrophe für Optimismus plädiert. Die FR taucht in Regina Porters Familienepos "Die Reisenden" ein. Die FAZ liest erschüttert Matthias Katschs Geschichte vom "befreienden Kampf der Opfer sexueller Gewalt in der Kirche". Dlf Kultur, SZ und FAZ folgen Bov Bjerg auf den "Serpentinen" einer von hasserfülltem Provinzialismus, Alkoholismus und Depression geprägten schwäbischen Kindheit.