
30.06.2020 Die FAZ bewundert das therapeutische Gespür, mit dem Lana Lux deutsch-ukrainische Geschichte erzählt und lernt von dem Aktivisten Joshua Wong, die Stimme für Demokratie zu erheben. Die SZ findet die Essenz von Christoph Meckel hinter einer „Tür aus Glas“ und erfährt bei den Zeitreisenden Kathrin Passig und Aleks Scholz, worauf beim Dino-Besuch zu achten ist. Die taz begibt sich mit Wallace Shawn auf eine „sinistre Kopfreise“ und denkt über Klassenschranken nach. Der Dlf lauscht Philippe Jaccottets Orchester „epiphanischer Augenblicke“. Und Dlf Kultur staunt über den Witz, mit dem Petina Gappah vom Leben unter Mugabe erzählt.

29.06.2020 SZ und Dlf empfehlen heute Naturlyrik: Die SZ schaut den luftigen, kleinen Werken von Marion Poschmann nach, der Dlf legt Erinnerungsschichten mit Esther Kinsky frei. Außerdem bespricht die SZ eine ganze Menge Kinder- und Jugendbücher und rät besonders zur Lektüre von Lisbeth Kaisers Maya-Angelou-Porträt. Dlf Kultur bewundert Mut, Witz und Verstand in Fang Fangs Wuhan Diary. Und der Dlf träumt mit Omri Boehm von einer gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Föderation.

27.06.2020 Brillant, aber viel zu kurz findet die FAZ Eric Vuillards Thomas-Münzer-Geschichte "Der Krieg der Armen". Amüsiert verfolgt sie auch, wie Eshkol Nevo mit seinem Roman "Die Wahrheit ist" dem Literaturbetrieb ein Schnippchen schlägt. Die NZZ rühmt die Vitalität dänischer Lyrik. Der DlfKultur empfiehlt Kent Harufs "Kostbare Tage" als tröstliche Lektüre und genießt Nicholas Shakespeares "Boomerang" als philosophischen Thriller.

26.06.2020 Die FAZ lernt viel über "rassische Konzepte im weißen Blues" in Peter Kempers Eric-Clapton-Biografie. Die FR staunt über die poetische Sinnlichkeit in James Noels Roman über das Erdbeben von Haiti. Die SZ erliegt der opulenten Farbenpracht von Anne Enrights "Schauspielerin". Die taz hält sich lieber an die schlichte Modernität von Charlotte Perriand. Dlf Kultur lässt es knallen mit den Erzählungen von Zsofia Ban. Und der Dlf findet mit Karosh Taha die "deutsche Scheherazade".

25.06.2020 Die FAZ tritt mit Christoph Meckel durch eine "Tür aus Glas" und dringt zum Glutkern seines Schaffens vor. Die FR erfährt von Anna Bikont, wie Polen mit der Erinnerung an das Massaker von Jedwabne umgeht. Die taz wird süchtig nach der Wunderdroge von Christoph Höhtker. Die Zeit findet den "Glitch" in Joshua Groß' "Flexen in Miami". Dlf-Kultur ist dank Jane Bennett bereit für ein neues ökologisches Weltbild.

24.06.2020 Die FAZ reist mit Siegfried Unseld zu den Anfängen des Suhrkamp-Verlags zurück. Die SZ hört den Ruf des Philosophen Paul B. Preciado nach einer neuen Gesellschaft und befreit mit Alan Bennett Kafka von Kafka. Die FR feiert mit Kent Harufs sterbendem Helden die letzten "Kostbaren Tage". Die taz amüsiert sich prächtig über den autistischen Ted in Emilie Gleaons schwarzhumoriger Graphic Novel. Und Dlf-Kultur lernt bei Soraya Chemaly die Ungerechtigkeiten kennen, denen Frauen Tag für Tag ausgesetzt sind.

23.06.2020 Die FAZ begibt sich mit Kassia St. Clair auf eine faszinierende Reise in die Welt der Stoffe, verkriecht sich mit Sayaka Murata im „Seidenraupenzimmer“ und folgt gebannt Alain Blottieres Baptiste, der von islamistischen Nomaden entführt wurde. Die SZ liest mit angehaltenem Atem die von Zora Neale Hurston in den Zwanzigern gesammelten Zeugnisse von Nachfahren afrikanischer Sklaven. taz und Dlf-Kultur vergnügen sich mit Iris Hanika in New York auf Beyoncés Partys. Und der Dlf bangt mit Colm Toibins „testosteronreduziertem“ Orest im „Haus der Namen“.

22.06.2020 Die SZ liest bewegt Nuruddin Farahs Roman über eine somalische Familie, die in Oslo ein neues Leben beginnt. Außerdem empfiehlt sie zwei Bücher des Wissenschaftspoeten Jürgen Dahl, der schon früh vor Umweltzerstörung warnte. Die FAZ bespricht Kinderbücher und empfiehlt besonders Artschil Sulakauris Geschichte vom nörgelnden Prinzen. Die NZZ liest bei Khaled Khalifa die Vorgeschichte des syrischen Bürgerkriegs nach. Der Dlf lernt mit Susan Neiman von den Deutschen Vergangenheitsbewältigung. Und Dlf Kultur erfährt von Sharon Moalem, warum Frauen ein besseres Immunsystem haben als Männer.

20.06.2020 Die taz lernt von Matthias Glaubrecht, dass der Verlust der Biodiversität die wahre Krise des 21. Jahrhunderts ist. Bei Adele Brand macht sie einen „Crashkurs in Sachen Fuchskunde“. Die FR liest bei Masha Gessen nach, wie sich das Sprechen über Migration unter Trump verändert hat. Die FAZ erfährt von Susanne Goetze und Annika Joeres, wer den Klimaschutz ausbremst. Die NZZ verliebt sich in Anne Enrights „Schauspielerin“. Und Dlf-Kultur reist mit Adolphe Karrs zärtlichen Briefen um den eigenen Garten.

19.06.2020 Die SZ lauscht in Belinda Cannones leisem Roman dem "Rauschen und Rumoren der Welt" und beschwört mit Soraya Chemaly "Die Kraft weiblicher Wut". Außerdem empfiehlt sie neue Kinderbücher. Die FR fragt sich mit Saskia de Coster lesbischem Paar, was eine "echte Mutter" ausmacht und träumt mit Pavel Feinstein vom Frieden in "Krokodilopolis". Die FAZ versteht dank Matthias Schmidt die Musikgeschichte um 1900 und deren antisemitischen Tendenzen besser. Und Dlf Kultur denkt mit Ivan Krastev über die Folgen der Pandemie nach.

18.06.2020 Die Zeit erinnert sich mit Rebecca Makkais Roman "Die Optimisten" bewegt an die Aids-Epidemie der Achtziger. Die FAZ wird süchtig nach William Trevors Geschichten von Klavierlehrerinnen und Witwen. Die SZ spürt der Interaktion von Bakterium und Umwelt in Ludger Weß' Bakterienatlas nach. Die FR liest Plädoyers für Europa von Rüdiger Görner und Otfried Höffe. Und Dlf-Kultur malt sich mit Thomas Harding den Ökozid im Jahr 2050 aus.

17.06.2020 Die SZ folgt in Lukas Jüligers Comic "Unfollow" hingerissen einem Christus der Öko-Aktivisten in den Wald. Die FAZ taucht mit der Materialistin Jane Bennett ab in eine nicht beherrschbare nichtmenschlichen Welt. Die FR lässt sich von Volker Sielaffs Weltgedicht "Barfuß vor Penelope" in kindliches Staunen versetzen. Dlf empfiehlt Nana Kwame Adjei-Brenyahs "Friday Black" als starkes, verstörendes Debüt. Und Dlf-Kultur öffnet mit John O'Connell David Bowies Bücher-Koffer.

16.06.2020 Die SZ blickt mit Vanessa Springora in die Abgründe des Pariser Literaturbetriebs, der sich um einen bekennenden Pädophilen scharte, und erschauert. Mit Ines Bayards Roman "Scham" schaut der Dlf in die zerrissene Seele einer Frau, die ihre Vergewaltigung aus Karrieregründen verschweigt. Die FAZ begibt sich mit Peter Hesslers "Stimmen vom Nil" auf die Spurensuche einer gescheiterten Revolution. Und die FR lauscht gebannt, wenn Jon Savage von Joy Divisons Aufstieg im niedergehenden Manchester erzählt.

15.06.2020 Die SZ erfährt bei Masha Gessen, wie sich die USA nicht erst unter Trump zum postkommunistischen Mafiastaat wandelten. Hingerissen ist sie von Ziemovit Szczereks aberwitziger Polenreise "Sieben". Der DlfKultur erinnert sich mit Concetto Vecchio an die fremdenfeindliche Ausschaffungsinitiave von 1970, als 300.000 italiener aus der Schweiz ausgewiesen werden sollten. Der Dlf reist mit Thomas Steinfeld durch Italien.Und die FAZ stellt Hörbücher vor.

13.06.2020 Eileen Myles' "Chelsea Girls" erzählt mit einer grandiosen Mischung aus "fein nuancierter Melancholie"
und brutaler Offenheit vom wilden Leben einer bisexuellen Dichterin in
New York, findet der Deutschlandfunk. Die taz ist überrascht von Joseph O'Connells Band über die Lektüren des großen Lesers David Bowie (unter anderem Christa Wolf). Ebenfalls für die taz liest Stephan Wackwitz die mörike-hafte Prosa der Anna-Katharina Hahn. Die FAZ bemüht sich um die "Generation Greta".

12.06.2020 Als ästhetische und anekdotenreiche Wucht preist die FAZ Yossef Rapoports Blick auf islamische Karten. Außerdem lernt sie von dem KI-Experten Thomas Ramge, wie wir dem Alptraum der Überwachung entgehen. Die FR staunt, wie Anna Katharina Hahn Familienleben in Stuttgart und die jüngere Gegenwart in Trumps USA verbindet. Die SZ bekommt dank Jean-Henri Fabre Appetit auf die Larve des Mulmbocks. Die NZZ liest bewegt wie Melitta Breznik sich von ihrer Mutter verabschiedet und Dlf-Kultur bewundert, wie zärtlich Maya Lasker-Wallfisch das Trauma der Mutter aufarbeitet.

11.06.2020 Magere Ausbeute heute, nur zwei Kritiken, dank Fronleichnam. Immerhin: der
Dlf entdeckt ein literarisches Experiment des italienischen
Autorenkollektivs Wu Ming, das in seinem dokumentarischen Roman "Die Armee der Schlafwandler" die
Französische Revolution aus Sicht der kleinen Leute beschreibt. Die
NZZ liest etwas angestrengt, aber mit Gewinn
Delphine Horvilleurs "Überlegungen zur Frage des Antisemitismus". Zum Glück haben wir gestern vier
Zeit-Bücher übersehen, die sich
hinter dem Kulturteil versteckt hatten und die wir heute nachreichen. Es lohnt sich also auch noch einmal ein Blick in die
Bücherschau von gestern.

10.06.2020 Die FAZ folgt Maryse Condé gebannt in den "Zirkel der linken Langweiler" und bewundert Anne Webers raffiniertes Epos der Résistance-Veteranin Annette Beaumanoir. Die FR meditiert mit Philipp Blom über das große Welttheater. Die NZZ taucht mit Alexander Kluge ab in den "Russland-Container" und entdeckt erstaunliche Erfindungen und Lebensgeschichten. Der Dlf erlebt mit Benjamin Myers einen Sommer der Umbrüche auf offener See, Dlf Kultur schwelgt lieber in schottischer Lyrik "unter der dünnen Mondsichel".

09.06.2020 Der DlfKultur ist überwältigt von der Klarheit und Strenge, mit der Susanne Kerckhoff in ihren "Berliner Briefen" von 1948 Rechenschaft einforderte, von sich selbst und ihren Mitbürgern. Der Dlf bewundert die Melancholie und Lakonie, mit der Jhumpa Lahiri von einer Frau in Isolation erzählt. Beim Blättern durch Mario Testinos Band "Ciao" gibt die NZZ den Versuch auf, italienischer zu werden. Und die FAZ gräbt sich mit Peter Laufmann in das Universum unter ihren Füßen.

08.06.2020 Die taz erkundet die Vergänglichkeit von Liebe und Leben mit Gedichtbänden von Marion Poschmann, Kerstin Preiwuß, Alexandru Bulucz und Norbert Hummelt. In einem neuen, frischen Licht sieht die NZZ mit Kate Kirkpatricks Biografie die feministische Ikone Simone de Beauvoir erstrahlen. Die FAZ bewundert mit Laure Adler die Architektin Charlotte Perriand, die nicht nur auf der Chaiselongue den Menschen im Gleichgewicht anstrebte. Die SZ bewältigt eine erste Welle in der Flut von Amerika-Analysen, die mit den Wahlen im Herbst auf den Markt zu schwappen droht

06.06.2020 Die SZ jubelt über Helena Adlers schräges Debüt "Die Infantin trägt den Scheitel links", ein liebevoller Anti-Heimatroman, wie er nur aus Österreich kommen kann. Die taz lernt mit Bernd Cailloux' "Amerikanischen Sohn" das aalglatte New York kennen. Als kalt servierte Rache liest die FR Meena Kandasamys Abrechnung mit dem Ehemann "Schläge". Die Welt folgt Joris-Karl Huysmans beglückt nach "Lourdes". Die FAZ folgt der quecksilbrigen Heldin von Qiu Miaojins "Aufzeichnungen eines Krokodils" durchs queere Taiwan.

05.06.2020 Die FAZ findet sich selbst in David Jaffes Joni-Mitchell-Biografie. Von Gerhard Paul bekommt sie ein neues Standardwerk zur Bildproduktion im NS-Staat. Die SZ surft auf der kalifornischen Welle mit Don Winslows Thriller "Broken". Außerdem empfiehlt sie neue Kinder- und Jugendbücher. Der Dlf begleitet Natascha Gangl zu den Lebensstationen der Schweizer Surrealistin Unica Zürn.

04.06.2020 Die SZ lernt aus einer neuen Biografie Peter Szondis, wie stark in der Germanistik der Nachkriegszeit noch die alten, vom NS geprägten Herren den Ton angaben. Dlf Kultur liest in Nana Kwame Adjei-Brenyahs Erzählband "Friday Black" vom omnipräsenten Rassismus in Amerika. Die FAZ erliegt dem Charme von Anna Kordsaia-Samadaschwilis Schelmenroman "Sinka Mensch". Die NZZ folgt einer selbstständigen Beinprothese durch die Stadt in Hernan Ronsinos Novelle "Cameron".

03.06.2020 Die FR folgt mit Christoph Hein den Denkspuren von Lessings Stieftochter Amalia. Die NZZ liest Fang Fangs Tagebuch aus Wuhan. Dlf Kultur schöpft Hoffnung für die Menschheit mit Guido Tonellis "Genesis" und lernt mit Olaf Hajek die heilende Wirkung von Ingwer und Mariendistel. Die FAZ lobt Robert McCammons "Boy's Life" als Krimi und große Literatur.

02.06.2020 Der DlfKultur bewundert den Mut, mit dem Oliver Bulloughs "Im Land des Geldes" recherchierte, zu Finanzgeschäften russischer Oligarchen, afrikanischer Kleptokraten und britischer Banker. Der Dlf folgt atemlos dem turbulenten Lebensgeschichte der großen frankophonen Schriftstellerin Maryse Condé. Die SZ lauscht noch einmal den Donnerschlägen des Literaturkritikerin Marcel Reich-Ranickis. Und die FR lässt sich von Peter Kamber das Theaterbusiness der Weimarer Republik näherbringen.