
29.06.2019 Die FAZ reist mit Emilia Smechowski durch das gespaltene Polen. Die FR reflektiert mit Eric Hobsbawm noch einmal das "Kurze 20. Jahrhundert". Die SZ begibt sich mit europäischen Lyrikern auf "Grand Tour". Der Dlf Kultur amüsiert sich mit Dag Solstads Roman "T. Singer" über einen Mann, der alles versucht, um möglichst unauffällig zu sein.

28.06.2019 Die SZ lernt von Heinrich Detering, wie man rechtes Gerede mit literaturwissenschaftlichen Mitteln aufspießt. Ein wenig Distanz zum Staat ist heilsam, erfährt die NZZ bei James C. Scott und geht bei Rot über die Straße. Die FAZ plant mit Bernard E. Harcourt lieber nicht die "Gegenrevolution". Die FR begibt sich mit Erika Mann auf Agentenjagd nach Mr. X. Und Dlf-Kultur blickt mit Marc Augé nicht gerade rosigen Zeiten entgegen.

27.06.2019 Die FAZ folgt Maria Duenas gebannt durch das Little Spain der dreißiger Jahre in "Eine eigene Zukunft". Die SZ erkundet mit Benjamin Balint die verworrenen Wege des Kafka-Nachlasses. Die NZZ amüsiert sich prächtig mit Billy Wilder und Cameron Crowe. Die Zeit reist mit Patrick Deville durch ein Frankreich zwischen Kolonialgeschichte und Gelbwesten. Und Dlf-Kultur legt sich mit Maylis de Kerangal und einer ganzen "Welt in den Händen" an den Strand.

26.06.2019 Die SZ staunt, wie farbenfroh und frisch Mich Vraa von der Kolonialzeit der Dänen erzählt. Die taz schaut mit Marlene Streeruwitz in Stockholmer Abgründe. Der Dlf liest Shen Fus "Aufzeichnungen aus einem flüchtigen Leben" in der Qing-Dynastie. FAZ und FR testen die Grenzen ihres Wissens mit den Kognitionswissenschaftlern Steven Sloman und Philip Fernbach. Und Dlf-Kultur erliegt der "magischen Schönheit" von Subjekt, Prädikat und Objekt in Helene Bukowskis Roman "Milchzähne".

25.06.2019 Die FAZ begibt sich in Jean Gionos knackig-frischem Roman "Ein Mensch allein" von 1947 auf eine mysteriöse Bergtour. Die SZ taucht mit Isaac B. Singer ab in die Warschauer Unterwelt des Jahres 1911. Zum Glück nimmt sie noch einen prächtigen Band mit Karten und Zeichnungen aus den letzten 1500 Jahren mit. Der Dlf möchte dank Wolfgang Meyer-Hentrich lieber keine Kreuzfahrten mehr unternehmen. Verstört blickt er mit Jorge Zepeda Pettersons "Milena" auch in das Netzwerk des weltweiten Frauenhandels. Und Dlf-Kultur rettet Wimperntierchen und Wurzelfüßer mit Florian Schwinn.

24.06.2019 Die NZZ lernt bei Friederike Hausmann die menschlichen Seiten der vermeintlichen Giftmörderin und femme fatale Lucrezia Borgia kennen. Die SZ lässt sich von Moritz Baßler und Heinz Drügh für die ästhetische Würde von Konsum begeistern und von Hazel Rosenstrauch den missachteten Mann der Dorothea Schlegel vorstellen. Die FAZ fürchtet sich mit Martina Wildner vor sprechender Kresse und freut sich diebisch, wenn Hank Green die Welt der Youtuber entzaubert. Und Dlf-Kultur setzt mit Bernard E. Harcourt zur Gegenrevolution an.

22.06.2019 SZ und Welt stolzieren mit Simon Strauß durch Rom: Die Welt ächzt unter dem Bildungsballast, die SZ fragt: Will da jemand der nächste Friedrich Schlegel werden? Lieber noch zieht die SZ mit Willy Vlautin und einem feinen Typen durch die amerikanische Provinz. Die taz erkennt die Aktualität von Vivian Gornicks Emanzipations-Klassiker "Meine Mutter und ich" und spürt mit Cornelia Koppetsch dem Rechtspopulismus im globalen Zeitalter nach. Die FR lacht herzhaft über Jörg-Uwe Albigs Neue Rechte auf Burg "Zornfried". Und der Dlf preist die Leichtigkeit und den Furor in Anthony Burgess' erstem Roman "Jetzt ein Tiger".

21.06.2019 Die FAZ testet mit Michel Carrouges' Duchamp-Monografie eine "Junggesellenmaschine". Die SZ erfährt von Johann König wie man trotz Blindheit zum Star-Galeristen wird. Die FR lauscht in Wulf Kirstens "Erdanziehung" dem Wachsen des Grases. Der Dlf setzt indes mit dem Astrophysiker Ben Moore zum Mondflug an. Die taz staunt, wie nüchtern Violaine Huisman die manische Depression ihrer Mutter beschreibt. Und Dlf-Kultur lernt bei Luiz Ruffato das Elend brasilianischer Provinzen kennen.

20.06.2019 Die NZZ erklimmt mit Gerhard Falkner den Höhepunkt seines Schaffens und bewundert die Schönheit von Nachtigall und Kormoran. Angetan lauscht sie auch Fritz Pleitgen und Michail Schischkin, wenn sie in "Frieden oder Krieg" über Russland diskutieren. Dlf-Kultur streift mit Pierre Lemaitre durch das Paris der Zwanziger und mit Antonio Ortuno durch ein von Drogen, Korruption und Gewalt geprägtes Mexiko.

19.06.2019 Wehmütig blickt die Zeit mit Jutta Person auf die Korallen und mit dem Ethnologen Hans-Jürgen Heinrichs auf die verlorene Leichtigkeit der Sprache zurück. Die Nostalgie des "leidensstolz" durch Rom pilgernden Simon Strauss ist ihr dann aber doch zu dick. Die NZZ verdankt Rachel Kushner ein "Manifest der Menschlichkeit" von Dostojewski'scher Wucht. Die FAZ kürt ein neues Standardwerk für die mittelalterliche Literatur Europas. Und Dlf-Kultur flaniert mit David Hockney beschwingt durch die Kunstgeschichte.

18.06.2019 Die FR liest bewegt, wie Davide Enia die Helfer und Retter von Lampedusa zu Wort kommen lässt. Die FAZ freut sich über die Wiederentdeckung von André de Richauds Roman "Der Schmerz", der von einer Jugend unter Besatzung erszählt. Fesseln lässt sie sich auch von Minna Rytisalos Weltkriegsroman "Lempi, das heißt Liebe". Der DlfKultur begibt sich mit Elisabeth Plessen zur postaristokratischen Familienaufstellung. Und die taz erinnert sich mit Beat Steffan an das Schaffen des Wiener Universalkünstlers Emil Pirchan.

17.06.2019 Die SZ zieht sich mit Lawrence Osborne für den Sommer auf die Insel Hydra zurück und erkennt, "Welch schöne Tiere wir sind". Außerdem ackert sie sich durch ein ganzen Stapel Bücher zu deutschen Krisen und empfiehlt besonders David Goeßmanns radikalen Blick auf die "bedrohte Republik". Die FAZ lauscht auf einem neuen Hörbuch den verschiedenen Stimmen der Annie Ernaux. Der Dlf begegnet mit Kamel Daoud einem "Oskar Matzerath der algerischen Wüste" und lernt von Ludwig Fischer zeitgenössisches Nature Writing. Und Dlf-Kultur reist mit Erika Fatland einmal rund um Russland.

15.06.2019 Ehrfürchtig liest die SZ Michel Foucaults asketisch gelehrsamen Text "Die Geständnisse des Fleisches", der postum als vierter Band von "Sexualität und Wahrheit" herausgekommen ist. Dlf und DlfKultur feiern die traumhafte Leichtigkeit, mit der Jose Eduardo Agualusa von der "Gesellschaft der unfreiwilligen Träumer" erzählt. Die NZZ feiert Ursula LeGuins brillanten "Erdsee"-Zyklus, auch wenn er der Sci-Fi-Autorin selbst später nicht feministisch genug war. Die Welt liest staunend die Autobiografie des blinden Galeristen Johann König. Die taz lässt sich vom Astrobiologen Lewis Dartnell erklären, "wie die Erde uns erschaffen hat". Und die FAZ verschlingt Pferdebücher.

14.06.2019 Die FAZ reist mit Hsin-Mei Chuangs und Matthias Messmers Bildband zu den Grenzen Chinas und lernt ein Land hinter dem gängigen Narrativ kennen. Mit Roman Yos taucht sie ein in die Gedankenwelt des jungen Habermas. Die NZZ sucht mit Johann Jakob Scheuchzer nach Riesen in den Alpen. Berührt liest der Dlf Sorj Chalandons Roman über das Grubenunglück in Liévin. Und Dlf-Kultur lernt "Digitale Ethik" mit Sarah Spiekermann.

13.06.2019 Die taz liest mit "Hingabe" einen Text von Patti Smith über die Leidenschaft für die Literatur und das Eistanzen. Die FAZ interessiert sich mehr für Kathrin Passigs Abrechnungen mit Bots, Netzliteratur und Twitter-Lyrik. Die SZ sonnt sich mit Vicente Valero bei einer Beerdigung auf Ibiza. Die NZZ blickt mit Ronald D. Gerste in die Geschichte der Krankheiten. Und Dlf-Kultur entdeckt mit Fernanda Melchor während der mexikanischen "Saison der Wirbelstürme" eine Hexe im Schilf.

12.06.2019 Dlf Kultur ist hin und weg von einem Kinderbuch, das der Kreativität des Malers Alexej von Jawlensky nachspürt. Die FAZ taucht mit Tracy Barone in das "Wilde Leben der Cheri Matzner". Die FR lernt mit Peter Godfrey-Smith den Kraken lieben. Die NZZ verneigt sich vor dem Witz und der feministischen Vitalität von Marlene Streeruwitz und ihrem Roman "Flammenwand".

11.06.2019 NZZ und SZ lernen von dem britischen Historiker Keith Lowe, wie der Zweite Weltkrieg die Menschheit bis heute beeinflusst. Die FAZ liest derweil bei Andreas Petersen nach, wie Stalins Terror die spätere Führungsriege der DDR prägte. Die taz erliegt dem göttlich schimmernden Lächeln über Alina Bronskys "Der Zopf meiner Großmutter". Die Welt erklimmt mit Stan Lee einen bonbonbunten Mount Rushmore. Und Dlf-Kultur erfährt von Deborah Levy, was das Leben als Frau im 21. Jahrhundert kostet.

08.06.2019 Die FAZ erinnert sich dank Jan Novaks und Jaromir Svejdiks Graphic Novel "Tschechienkrieg" an Vergessenes aus der Widerstandsgeschichte gegen die kommunistische Diktatur in der Tschechoslowakei. Der Dlf blättert lieber in den Tagebüchern von Pavel Kohout, der intim und humorvoll an den Prager Frühling erinnert. Die SZ reist mit Geovani Martins durch brasilianische Favelas und findet Leseglück. Die taz begleitet mit Jana Simon sieben Menschen "Unter Druck". Und Dlf-Kultur entdeckt mit Richard Wrights "Sohn dieses Landes" den ganz großen US-Roman.

07.06.2019 Wie ein "kleines Wunder" erscheinen der SZ Helene Cixous' ebenso schonungslose wie zarte Erinnerungen an den Tod ihrer Mutter. Außerdem liest die SZ Kinderbücher: So schöne Wasserbilder wie in Heinz Janischs "Die zweite Arche" hat man selten gesehen, meint sie. Die NZZ lernt Glück mit Marc Augé und Michel Serres. Dlf-Kultur empfiehlt Lucia Berlins Erinnerungen an die Fünfziger und verdankt Friederike Otto das "beste" Buch zum Klimawandel.

06.06.2019 Die FAZ amüsiert sich mit Lyrik zu den "32 Schimmelarten des Joseph Brodsky". Die FR begeistert sich für Karl Bellenbergs fantastisch ergiebigen Band über die Vertonungen von Gedichten Else Lasker-Schülers. Die SZ liest Geschichten über Selbstbestimmung, Konsens und Gewalt im Zeitalter von #metoo. "Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt"? grübelt Jan Brandt und der Zeit schwirrt der Kopf, ob der inneren und äußeren Obdachlosigkeit der Generation Golf.

05.06.2019 Die SZ schwelgt in der Naturlyrik Gerhard Falkners. Die FAZ wird wütend, wenn sie in Nathaniel Richs "Losing Earth" liest, wie lange Industrie und Politik die Gefahr des hohen CO2-Ausstoßes schon kannten. Die FR erkennt mit Marc Augé das Glück. Die NZZ liest zwei Sach-Kinderbücher über Geschichte.

04.06.2019 Die FAZ betrachtet fasziniert die konstruktivistischen Bühnenbilder des georgischen Avantgardisten Petre Otskheli. Auch Rene Stauffers Biografie des Tennis-Schlachtross Roger Federer liest sie mit großer Freude. Die NZZ bewundert Thomas Stangls schillernde "Geschichte des Körpers". Der DlfKultur lässt sich von Santo Piazzese Sizielien erklären und reist mit Erika und Klaus Mann an die Riviera. Nur die SZ ärgert sich: Über Michael Wolffs neuen Trump-Report "Unter Beschuss", der zu großen Teilen auf den Ferndiagnosen von Steve Bannon beruht.

03.06.2019 Gegen die Schräglagen in akademischen LGBTQ-Debatten empfiehlt die taz Vojin Sasa Vukadinovics Band "Freiheit ist keine Metapher". Der DlfKultur erinnert mit Liao Yiwu an das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Frieden vor dreißig Jahren und lauscht Colson Whiteheads dunklem Blues "Die Nickel Boys" mit angehaltenem Atem. Die SZ freut sich zum dreihundertsten Geburstag von Daniel Defoes Klassiker über die Wiederbegegnung mit "Robinson Crusoe". Und die FAZ vergnügt sich mit Joseph Incardonas düsterem Krimi um einen serienmordenden Autobahnraststättenkoch.

01.06.2019 Ganz ohne Fantastik, nüchtern und nah an den drastischen Fakten erzählt Colson Whitehead in den "Nickel Boys" eine Episode aus den rassistischen amerikanischen Südstaaten der Sechziger. FAZ und Welt sind beeindruckt. Die SZ begibt sich mit eine Prachtausgabe in eine Auswahl der Schriften Alexander von Humbodlts. Der Dlf hat mit Franzobels "Rechtswalzer" einen Krimi gelesen, der perfekt zu den aktuellen Ereignissen in Österreich passt.