
28.02.2019 Die FAZ überlässt sich der verwilderten Poesie von Paulus Böhmer. Die taz lernt in Jörg-Uwe Albigs Roman "Zornfried", wie gefährlich die neuen Rechten dem Journalisten werden können. Die Zeit wartet auf Verbesserungen, bis sie sich Sophie Wennerscheids Träumen vom Roboter-Sex hingibt. Dlf Kultur amüsiert sich mit Amitava Kumars Roman "Am Beispiel des Affen" über das Ungeheure von Immigration. Die SZ liest drei Fontane-Biografien.

27.02.2019 Die FAZ durchlebt mit Tobias Arand die Grausamkeiten des Deutsch-Französischen Krieges. Die FR taucht ein in die bruchstückhaften Erinnerungen Maria Stepanovas. Die NZZ begibt sich mit Barbara Honigmanns Geschichte ihres Vaters Georg Honigmann in die Glamour-Regionen der DDR. Die SZ reist mit Tijan Sila nach Crocutanien, wo das Flippern verboten ist.

26.02.2019 Dlf Kultur bewundert Wut und Belesenheit in Reni Eddo-Lodges Manifest "Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche". Der Dlf schlägt sich mit Ewald Ochel durch deutsche Revolutionen. Die FAZ erkennt in den Storys "Morgen Grauen" des inhaftierten Selahattin Demirtas' das morsche Gefüge des türkischen Staates. Die SZ bewundert Tempo, Witz und Einfallsreichtum in den neuen Romanen von Cesar Aira. Und die taz geht mit Catherine Meurisse aufs Ziegenkäsefest in der Provinz.

25.02.2019 Virtuos, episch, mitreißend und, ja, weitschweifig, findet die FR Michael Roes' Roman "Herida Duro", der überdies noch in Albanien und über ein paar tausend Jahre Abstand spielt. Deutschlandfunk Kultur lotet mit Thomas Biebricher die Krise des Konservatismus aus. Die SZ bespricht politische Bücher, darunter Samuel Schirnbecks "Gefährliche Toleranz", und die FAZ Kinderbücher.

23.02.2019 Beeindruckt, aber auch traurig liest die NZZ den dritten Band von Michael Rutschkys Tagebuchaufzeichnungen: In "Gegen Ende" notiere Rutschky so präzise wie depressiv. Die SZ liest die neuen Erzählungen Feridun Zaimoglu und staunt über die Empathie des Autors mit den Frauen. Die FAZ empfiehlt eine Erzählung des argentinischen Autors Cesar Aira.

22.02.2019 Die FAZ lernt dank Peter Geimer die Fliege kennen und lieben. Die NZZ studiert mit dem Verleger Arnulf Conradi lieber die meditative Kunst der Vogelbeobachtung. Die SZ spricht mit Eleonore Büning angeregt über Beethoven und erfährt von Reni Eddo-Lodge, weshalb sie nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spricht. Dlf vertieft sich in die brillant ins Deutsche übertragenen Briefe von Samuel Beckett. Und Dlf-Kultur lernt mit Siegfried Lichtenstaedter einen scharfsinnigen Propheten des Holocaust kennen.

21.02.2019 Elektrisiert und erschüttert liest die FAZ Ford Madox Fords "allertraurigste Geschichte" aus dem Jahr 1915. Dlf-Kultur greift lieber zu Julian Barnes' "einziger Geschichte" und Michael Pollans erkenntnisreicher Studie über bewusstseinserweiternde Drogen. Die FR findet dank Clemens J. Setz Trost in runden Dingen. Die Zeit begleitet Mela Hartwig durch das Wien der späten Dreißiger. Und die SZ blickt hinter die düstere Maske von Yukio Mishima.

20.02.2019 Die SZ stellt Donatella Di Pietrantonios Mutter-Tochter-Geschichte "Arminuta" in eine Reihe mit Ignazio Silone und Elsa Morante. Die FAZ erkundet Gerald Murnanes "Grenzbezirke". Die FR lauscht den Gesängen von Tanja Maljartschuks "Blauwal der Erinnerung". Die taz ist beeindruckt von einem neuen August-Sander-Fotobuch.

19.02.2019 Die FAZ folgt Roberto Arlt ins Argentinien der zwanziger Jahre und verfällt dem Bann wahnhafter Umstürzler, heiliger Huren und gieriger Goldsucher. Stefan Peters erklärt ihr das Debakel der Bolivarischen Revolution in Venezuela. Die SZ feiert Marente de Moors Roman "Aus dem Licht" über den französischen Erfinder Louis Le Prince. Der Dlf wirft mit Robert Kaltenbrunner einen Blick in die Stadt der Zukunft und erlebt mit Hanya Yanagihara die Kabalen von Ethnologen in Mikronesien.

18.02.2019 Brillant findet die SZ Sebastian Barrys Roman "Tage ohne Ende", der von zwei schwulen Desperados und ihrem Soldatenleben in den Great Plains erzählt. Lobend nimmt sie auch Monika Ritzers Biografie des Individualisten Friedrich Hebbel auf. Die FAZ goutiert Sandra Hüllers Lesung von Mariana Lekys Roman "Die Herrenausstatterin". Und der Dlf fragt, ob sich Kinder wirklich für die gleichen großen Fragen interessieren wie junge Eltern.

16.02.2019 Die FAZ erliegt dem Reiz einer entzauberten Liebe in Julian Barnes' einziger Geschichte. Die NZZ feiert in Barbara Zemans Debütroman "Immerjahn" eine exzentrische Party mit Malewitsch und Bacon und zieht dann mit Joshua Ferris' "Männern, die sich schlecht benehmen" weiter. Die Welt lernt in T. H. Whites Psychodrama, wie der Mensch zum Habicht wird und in Rüdiger Görners berauschter Kokoschka-Biografie, wie man menschlich bleibt. Dlf entdeckt einen Schatz in Giorgi Maisuradzes und Patrick Schollmeyers Band über Georgiens Antike. Und die SZ empfiehlt heute Kinderbücher.

15.02.2019 Die FAZ lernt bei Lindsey Fitzharris den "Horror der frühen Medizin" kennen. Die NZZ kriecht mit Dirk von Lotzow in den Dachsbau und findet Walter Benjamin. Außerdem begleitet sie Philipp Blom zum Totentanz ins barocke Venedig. Dlf lernt Ferdinand Pessoa in dessen Selbstzeugnissen als Philosophen und Esoteriker kennen. Und Dlf-Kultur entdeckt in Günter Kunerts nach 45 Jahren erstmals veröffentlichtem Roman "Die zweite Frau" die authentische DDR.

14.02.2019 FAZ und Zeit warnen davor, Dirk von Lotzow zu unterschätzen: Entwicklungsroman und Topografie der BRD erhalten sie mit dessen Miniaturen "Aus dem Dachsbau". Die FAZ empfiehlt außerdem die von Lawrence Block herausgegebenen Schriftsteller-Fantasien zu großen Gemälden. Unerhört und berückend findet die FR Julian Barnes' neue Liebesgeschichte. Dlf findet in Marie Darrieussecqs Dystopie die Seele der Gegenwart. Und Dlf Kultur sucht mit Christoph Kemp nach verlorenen Arten.

13.02.2019 Die FAZ erfährt bei Daniel Beer, wie sich das Leben und Sterben im sibirischen Exil während der Zarenzeit gestaltete. Die NZZ berauscht sich mit Neil MacGregor und dem "Leben mit den Göttern". Die SZ lernt spielerisch Kommunikation mit Katharina Mevissens Debütroman "Ich kann dich hören". Dlf verdankt der afroamerikanischen Autorin Maya Angelou eines der größten Erinnerungsbücher der Literaturgeschichte und lässt sich von John Updikes Schriften über Kunst verzaubern.

12.02.2019 SZ und FAZ bewundern, wie eindringlich und einfühlsam Barbara Honigmann in "Georg" von ihrem Vater erzählt, einem Kommunisten und Lebemann, Journalisten und dezidiert nichtreligiösen Juden. Die FR liest in Chinelo Okparantas Roman "Unter dem Udala-Bäumen" von einer lesbischen Liebe in Zeiten des Biafrakrieges. Der Dlf stemmt sich mit Volker Angres und Claus Peter Hutter gegen das Insektensterben. Und die NZZ lernt von Clemens Setz, runde Dinge mit mehr Zärtlichkeit zu betrachten.

11.02.2019 Die SZ liest einen Sammelband mit alarmierenden Befunden zum neuen Antisemitismus in Europa und erhält von Thomas de Maiziere Innenansichten aus der Regierungspolitik. Außerdem empfiehlt sie Julia Zejns Graphic Novel über drei Frauenleben in den Jahren 1918, 1968 und 2018. Die NZZ lernt bei Ute Kröger Else Lasker-Schülers kaum beachtete Zürcher Jahre kennen. Dlf bewundert den hohen Ton der Korrespondenz zwischen Hanne Trautwein und Hermann Lenz.

09.02.2019 Eine aktuellere Diagnose über das Trump-Zeitalter als James Baldwins Essay "Nach der Flut das Feuer" von 1969 lässt sich nicht finden, verspricht die FR. Na, da sind immerhin noch die Essays von Martin Amis, könnte die NZZ ergänzen, die außerdem englische Lyrikerinnen empfiehlt. Die SZ sucht mit Clemens Setz den "Trost runder Dinge". Der Dlf liest Romane von Ulrich Woelk und Anselm Oelze.

08.02.2019 Die FAZ erinnert sich mit Gunter Hofmann gern noch einmal an die menschlichen und journalistischen Tugenden von Marion Dönhoff. Die FR liest bei Sven Stillich mit leiser Wehmut nach, was von uns übrig bleibt. Jeffrey Eugenides kann auch Kurzform, lernt die SZ in dessen Erzählband "Das große Experiment". Dlf-Kultur erliegt mit Matthias Nawrats Berlin-Flaneur wider Willen dem Weltschmerz. Und die NZZ bewundert Fotografien von Karl Valentin.

07.02.2019 Die FAZ erliegt Beate Kellners erlesenem "Spiel der Liebe im Minnesang" und amüsiert sich anschließend mit dem "Tagebuch eines Tauentzien-Girls". Die NZZ verliert sich in den nachgelassenen Fragmenten Aglaja Veteranyis. Die SZ liest mit Liviu Rebreanus "Der Wald der Gehenkten" ein expressionistisches Meisterwerk der frühen rumänischen Moderne. Die taz schwelgt schwelgt in den Beziehungsproblemen der Thirtysomethings in Simone Meiers "Kuss". Die Zeit begeistert sich für Timothy C. W. Blannings Biografie Friedrichs des Großen, die auch dessen Homosexualität nicht verschweigt.

06.02.2019 Dlf Kultur lernt mit Susan Woodford "Kunst verstehen". Die FAZ gewinnt mit Jeroen Olyslaegers Roman "Weil der Mensch erbärmlich ist" einen Einblick in die Ambivalenzen der Kollaboration. Die SZ empfiehlt Ulrich Siegs Buch über "Elisabeth Förster-Nietzsche und ihre Welt". Die NZZ liest zwei unbequeme Kinderbücher über Außenseiter. Der Dlf durchlebt mit Philippe Bessons Roman "Hör auf zu lügen" eine schwule erste Liebe in der französischen Provinz.

05.02.2019 Die FR erkennt in Francis Fukuyama den liberalen Hegelianer und lernt von seinem neuen Buch "Identität", was Anerkennung bedeutet: anderen das Recht zuzubilligen, Gesellschaft mitzugestalten. Dlf und Dlf Kultur bleiben auf Distanz. Etwas verrückt, aber vergnüglich findet die taz, wie Anna Giens und Marlene Stark in "M" den Berliner Untergrund erkunden. Die SZ stößt in Matthias Nawrats Berlin-Roman "Der traurige Gast" auf existenzielle Notwendigkeit. Die FAZ reist im "Autobus Ultima Speranza" mit Verena Mermer und einem Trupp rumänischer Tagelöhner nach Cluj-Napoca.

04.02.2019 Die taz jubelt über Kent Harufs Romane, die sie geradezu soghaft ins Herz von Colorado zogen. Die SZ begegnet in Gabriela Adamesteanus meisterhauftem Roman "Der verlorene Morgen"
einer Bukarester Verwandten von Molly Bloom. Die FR folgt Attica Locke mit "Bluebird, Bluebird" in den Osten von Texas. Und die FAZ vergnügt sich mit Tomás Bárbulos Gaunerkomödie "Versammlung der Toten" in Madrid und Marrakesch.

02.02.2019 Die taz betrachtet zwei Comics über die Kultur Japans, von Igort und Nicolas Mahler. Außerdem amüsiert sie sich mit Benjamin Blacks historischem Prag-Krimi "Alchimie einer Mordnacht". Die FAZ empfiehlt den von Andreas Speit
herausgegebenen Sammelband über "Das Netzwerk der Identitären" lesen. Die FR sieht mit T.C. Boyle "Das Licht". Die Welt denkt mit Francis Fukuyama über "Identität" und Leitkultur nach und vertieft sich anschließend dankbar in Flo Haylers Biografie der Ramones.

01.02.2019 Die FAZ lässt sich von Birte Förster anekdotenreich und farbig die Neuerfindung des Kontinents im Jahr 1919 schildern. Die SZ taucht mit Mareike Vennen ab in die Geschichte des Aquariums und wieder auf, um Kinder- und Jugendbücher zu empfehlen: Vor allem Patricia Hruby Powells schillernde Bild-Biografie von Josephine Baker hat ihr gefallen. Dlf-Kultur träumt mit Felwine Sarr von "Afrotopia", sucht mit Hanya Yanagihara Unsterblichkeit und findet ein Monster.