
31.05.2014 Als kristallines Meisterwerk preist die SZ Marie Ndiayes neuen Roman "Ladivine", und auch die FAZ bewundert seine Feinsinnigkeit und atmosphärischen Nuancen. Außerdem lernt sie mit Dirk Knipphals' Buch "Die Kunst der Bruchlandung" Gelassenheit gegenüber Lebenskrisen. Die taz jubelt noch einmal kräftig über Chimamanda Ngozi Adichies Großroman "Americanah" und empiehlt dringend den Sammelband zum "Euromaidan". Die NZZ vergnügt sich mit Charles Lambs Essays "Eine Abhandlung über Schweinebraten".

30.05.2014 Die FAZ bewundert den Mut indischer Frauen, die sich gegen Gewalt, Korruption und Willkür in der indischen Gesellschaft wehren und deren Geschichte Amana Fontanella-Khan in ihrem Buch "Pink Sari Revolution" erzählt. Die FR duckt sich im "Drohnenland" Tom Hillenbrands. Und die SZ vertieft sich mit dem Briefwechsel von Elisabeth Freiling mit Charlotte von Kirschbaum in die inneren Konflikte der "Bekennenden Kirche" im Nationalsozialismus.

28.05.2014 Das Brasilientagebuch "Atlantische Fahrt" offenbart der Zeit die Verschränkung von Schönheit, Gewalt und Dekadenz im Denken Ernst Jüngers. Äußerst angeregt lesen FR und NZZ die Studie "Lust und Freiheit", in der Faramerz Dabhoiwala die sexuelle Revolution als Teil der Aufklärung ausweist. Die NZZ durchlebt in Eshkol Nevos Roman "Neuland" ein Wechselbad zwischen großer Literatur und Konfektion. Und die FAZ begegnet in den gesammelten Gedichten Ulla Hahns Kunst in Reinform.

27.05.2014 Gut recherchiert und überzeugend findet die SZ Marc Engelhardts Buch "Heiliger Krieg, heiliger Profit", das die Organisierte Kriminalität afrikanischer Terrortruppen wie Boko Haram ergründet. Klar und anregend findet die FAZ Ulrich Herberts
"Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert", wenn auch etwas zu nationalstaatlich gedacht. Die FR preist Mawils DDR-Comic "Kinderland", und die NZZ rühlt Eleonore Freys kleinen Roman "Unterwegs nach Ochotsk" als wahres Juwel.

26.05.2014 Begeistert liest die SZ Corinna Billes Roman "Theoda", der betörend schön und mit ungeheurer Wucht vom Wallis erzähle. Wohliges Gruseln überkommt sie bei Yali Sobols Dystopie "Die Hände des Pianisten". Sehr vergnüglich findet die FAZ Anke Kuhls "Höchste Zeit, Herold!".

24.05.2014 Die
FAZ empfiehlt
Javier Cercas' Roman über die verlorene
postfranquistische Generation "Outlaws" (Leseprobe bei
Vorgeblättert). Viel Lob spendet sie
Armin Eichs Geschichte der "Römischen Kaiserzeit".
George Taboris Memoiren "Autodafé und Exodus" rufen bei der
NZZ liebevolle Erinenrungen an den
charmantesten Provokateur des Theaters wach. "Titanisch" findet die
SZ Bernhard Fischers Biografie des Verlegers
Johann Friedrich Cotta. Und die
taz legt vor der Wahl noch einmal allen
Hauke Brunkhorsts "Das doppelte Gesicht Europas" ans Herz.

23.05.2014 Fast schon Wochenende! Die FAZ stellt den polnischen Thomas Pynchon vor: Andrzej Bart, der in seiner Novelle "Der Knochenpalast" eine Lektorin mit dem Giftschrank einer Apothertochter agieren lässt. Die SZ ackert sich freudig durch Volker Brauns Arbeitsbücher "Werktage".

22.05.2014 Die Zeit gerät über dem Comic "Der Baum ist köstlich, Graf Zeppelin" in einen kleinen Katzundgoldtrausch. "Mit seinem Buch "Religion ohne Gott" lässt Ronald Dworkin sie die "sinnhafte Einheit des Kosmos" erkennen. Die SZ wandelt noch einmal mit Hennig Ritter durch Kunstkammern. Die FAZ liest Catherine Merridales "Der Kreml" als die Geschichte der russischen Macht.

21.05.2014 Beklommen liest die FAZ Yali Sobols düstere Vision "Die Hände des Pianisten" von Tel Aviv als realer und moralischer Trümmerstadt . Etwas überambitioniert, aber durchaus empfehlenswert findet die NZZ Patrick Flaneys südafrikanischen Roman "Absolution". In Ha Jins Essayband "Der ausgewanderte Autor" lernt die SZ viel über Herkunft und Ankunft. Wunderbar findet sie außerdem Mawils Comic über das Ende der DDR "Kinderland".

20.05.2014 Klassische Nationalgeschichte, empirisch geerdet, bietet Ulrich Herbert der beeindruckten FAZ in seiner "Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert". Die FR liest gebannt die von Horst Lauinger herausgegebene Anthologie "Über den Feldern" mit Erzählungen über den Ersten Weltkrieg. Die NZZ ist begeistert von der vibrierenden Intensität von Marie N'Diayes Roman "Ladivine". Und die SZ informiert sich besorgt bei Dimitris Psarras über "Neofaschisten in Griechenland".

19.05.2014 Mit der von Jürgen von der Lippe gelesenen Bergsteigersatire "Die Besteigung des Rum Doodle" von William E. Bowman hat sich die FAZ prächtig amüsiert. Ebenso gelungen, wenn auch weniger vergnüglich, findet sie die zehn CDs umfassende Hörbuchversion von Ernst Jüngers "In Stahlgewittern". Die SZ liest mit Gewinn Nicholas Shakespeares biografischen Roman "Priscilla" und Christian Kollers mit neuestem Forschungsinstrumentarium erstellte Geschichte der Fremdenlegion.

17.05.2014 FAZ, NZZ und SZ stimmen ein Ständchen zu Hermann Kinders morgigem Siebzigsten und eine Hymne auf seine Erzählung "Der Weg allen Fleisches" an. Bewegt begleitet die TAZ Göran Rosenberg bei der Rekonstruktion des Wegs seines Vaters durch das NS-Vernichtungssystem. Und die FAZ verfolgt in den "Kranichsteiner Vorlesungen" Theodor Adornos Entwicklung vom philosophierenden Komponisten zum komponierenden Philosophen.

16.05.2014 In Karl Bruckmaiers "Story of Pop" lernt die NZZ Pop als Grenzen sprengende, dyamische, aufsässige Kraft kennen. Die FR entdeckt mit Hermann Sinsheimers Autobiografie "Gelebt im Paradies" einen bedeutenden Intellektuellen der Weimarer Republik. Die FAZ begibt sich mit Thomas Medicus auf Spurensuche in Gunzenhausen. Und die SZ wittert Mogelei: weder war Arthur Schnitzlers Novelle "Später Ruhm" verschollen, noch ist sie ein Meisterwerk.

15.05.2014 Als Archetyp des netzsozialisierten Freiheitskämpfers präsentiert Glenn Greenwald Edward Snowden in seinem Enthüllungsbuch "Die globale Überwachung", das die SZ gleichermaßen fesselt und fassungslos macht. Trotz seiner komplexen Konstruktion liest sich Colum McCanns Roman "Transatlantik" wie aus einem Guss, staunt die FAZ. Die Zeit empfiehlt die Klassiker von Nathaniel Hawthorne. Und die FR schwelgt mit Daniel Woodrells Roman "In Almas Augen" im Southern Noir.
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14.05.2014 Mit Kritiken zu Antonio Tabucchi: "Für Isabel" in der NZZ, Wilhelm Schmid: "Gelassenheit" in der FAZ, Joel Harrington: "Die Ehre des Scharfrichters" in der NZZ, Dieter Hildebrandt: "Letzte Zugabe" in der SZ und Owen Matthews: "Winterkinder" in der SZ.

14.05.2014 Autobiografische Reportage, bewegender Liebesroman und Geschichtsbuch in einem ist Owen Matthews' "Winterkinder", stellt die SZ überwältigt fest. Die NZZ liest "Die Ehre des Scharfrichters", Joel Harringtons packende Biografie des Nürnberger Henkers Frantz Schmidt. Anne-Marie Bonnet schildert der FR, wie Albrecht Dürer den Akt erfand. Und Wilhelm Schmid lehrt die FAZ, wie sich an der Schwelle zum Alter Gelassenheit erlangen lässt.

13.05.2014 Ob unsere Gesellschaft noch zu retten ist, entscheidet sich mit dem Schicksal von Edward Snowden, glaubt die FAZ nach der Lektüre von Glenn Greenwalds Enthüllungsbuch "Die globale Überwachung". NZZ und FAZ gratulieren Adolf Muschg zum Achtzigsten und seinem neuen Essayband "Im Erlebensfall". Die taz setzt sich mit Silke Kettelhakes biografischer Erzählung "Sonja 'negativ - dekadent'", die FR mit Ines Geipels Porträt der "Generation Mauer" kritisch mit der DDR auseinander.

12.05.2014 Wie dreist und kaltschnäuzig im deutschen Kunsthandel mit jüdischen Sammlern umgegangen wurde, belegen Melissa Müller und Monika Tatzkow in ihrer Studie "Verlorene Bilder, verlorene Leben", die jetzt in einer erweiterten Neuauflage erschienenen ist und die taz ebenso bedrückt wie beeindruckt. Die SZ reist derweil mit Stephan Wackwitz durch "Die vergessene Mitte der Welt" nach Tiflis, Baku und Eriwan, wo die Moderne noch den Reiz des Neuen versprüht.

10.05.2014 Die FAZ preist Chimamanda Ngozi Adichies neuen Roman "Americanah" als eindringliche Schilderung von Rassismus und Exil. Die NZZ rät zur Wiederentdeckung von Max Brod und feiert Marko Martin. Die SZ begibt sich mit Jacques Decour ins Magdeburg der späten Weimarer Republik. Die taz empfiehlt Petra Ramsauers Buch über die Muslimbrüder.

09.05.2014 Unaufgeregt, fundiert und erfreulich optimistisch schreibt der EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht in "Finger weg von unseren Daten!" über die Relevanz des Datenschutzes, findet die FAZ. Die SZ liest mit Gewinn Gunnar Cynybulks Familienroman "Das halbe Haus" über die Malaisen im real existierenden Sozialismus. Und die FR ist tief bewegt von Marcel Cohens Erinnerungsbuch "Der Raum der Erinnerung" über seine im Holocaust getötete Familie.

08.05.2014 Mary Gaitskill hat schon über beschädigte Innenleben geschrieben, als das noch nicht in Mode war, weiß die Zeit und freut sich, dass sie mit "Der verschwundene Kater" jetzt auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich ist. Die SZ ergötzt sich an der reichen literarischen Welt von Anna Katharina Fröhlichs Roman "Der schöne Gast". Und die NZZ ist begeistert von Gabriele Kögls Coming-of-Age-Roman "Auf Fett Sieben".

07.05.2014 FAZ und FR feiern den 75. Geburtstag von Volker Braun, vor allem aber das Erscheinen des zweiten Teils seines großen Arbeitsbuches "Werktage". Die FAZ ist außerdem hingerissen von Holger Teschkes Essay über "Heringe". Als herausfordernde, aber lohnende Lektüre empfiehlt die SZ Najem Walis Kriegsroman "Bagdad Marlboro". Und fragt sich nach dem Lesen des Briefwechsels 1889/1990: war Friedrich Engels ein verkappter Sozialdemokrat?

06.05.2014 In höchsten Tönen preist Hans-Ulrich Wehler in der FAZ Jörn Leonards Geschichte des Ersten Weltkriegs "Die Büchse der Pandora". Anspruchsvoll, aber faszinierend findet die FAZ zudem Klaus Mainzers Überblick über mathematische Konzepte von Euklid bis Big Data "Die Berechnung der Welt". Und die NZZ jubelt über die tollkühne Fabulierkunst, die Georgi Gospodinov in der "Physik der Schwermut" an den Tag legt.

05.05.2014 Als ungeheuer menschlich preist die
SZ Javier Cercas' Roman "Outlaw", der von der spanischen
Transición in Form einer
Gangstersaga erzählt (hier unser
Vorgeblättert). Meisterlich findet die
FAZ Daniel Woodrells historischen Noir-Roman "In Almas Augen". Als etwas nostalgisch, aber durchaus charmant empfiehlt sie die "Blacksad"-Serie des Comic-Duos
Juan Diaz Canales und
Juanjo Guarnido.

03.05.2014 Die FAZ folgt Nathaniel und Sophia Hawthorne in die Einsamkeit nach Concord. In den Bildern des schwedischen Fotografen Anders Petersen erkennt sie einen konfrontativen Humanismus. Die FR verschlingt Oliver Bottinis Krimi "Ein paar Tage Licht" über deutsche Waffenhändler in Algerien. Die NZZ verfällt Julien Gracqs "Versucher". Überfällig findet die SZ Sven Reichardts Studie zu alternativen Milieus der Siebziger "Authentiztät und Gemeinschaft". Und die taz liest Comic übers Mobbing.

02.05.2014 Ludwig Winders Roman "Der Thronfolger" aus dem Jahr 1937 ist der ideale belletristische Begleiter zu Christopher Clarks Geschichtsbuch "Die Schlafwandler", meint die FAZ. Die FR begibt sich mit Jean-Michel Guenassias Roman "Eine Liebe in Prag" auf einen Husarenritt durchs 20. Jahrhundert. Die SZ ist tief beeindruckt von David Abulafias Studie über "Das Mittelmeer". Eher ungern begleitet sie hingegen Helmut Krausser auf seinen "Deutschlandreisen".