
31.03.2023 Die FAZ staunt, wie unterhaltsam ihr Siddhartha Mukherjee die Geschichte der Zellularpathologie erzählt. So provokant wie plausibel findet sie Howard D. Frenchs Globalgeschichte "Afrika und die Entstehung der modernen Welt". Die FR geht mit Susanne Klingenstein auf Entdeckungsreise zu den Wurzeln des Jiddischen im 9. Jahrhundert. Der Dlf schaut sich mit Franzobel in "Einsteins Hirn" um. Als Solitär in der deutschen Nachkriegsliteratur empfiehlt er außerdem Gabriele Tergits Roman "Der erste Zug nach Berlin".

30.03.2023 Die FAZ verneigt sich vor dem Lyrikgenie Yang Lian, warnt Leserinnen jedoch vor etwas viel Männlichkeit. Die FR empfiehlt die irische Lyrikerin Doireann Ni Ghriofa, deren autobiografisches Buch "Ein Geist in der Kehle" einer radikalen Dichterschwester aus dem 18. Jahrhundert huldigt. Die SZ geht mit einem "Gentleman über Bord". Die Zeit ist beeindruckt von Helga Schuberts autobiografischer Erzählung über das Sterben ihres Mannes.

29.03.2023 FAZ und FR erliegen Georg Kleins neuem Roman "Im Bienenlicht". Ein fantastisches Geschenk zum Siebzigsten, meint die FR, den Vergleich mit Thomas Mann scheut die FAZ nicht. Die NZZ amüsiert sich prächtig mit einer politisch nicht korrekten Bernadine Evaristo. Außerdem empfiehlt sie Axel Honneths Theorie der Arbeit in der Demokratie. Die SZ lässt sich von Alexander Braun die Geschichte der Katzenjammer Kids erzählen. Verblüfft hört der Dlf Kultur von Camilla Townsend eine ganz neue Geschichte der Azteken.

28.03.2023 Als finsteren Endzeit-Heimatroman empfiehlt die NZZ A.L. Kennedys Abrechnung mit der britischen Politik "Als lebten wir in einem barmherzigen Land". Der DlfKultur erinnert sich mit Björn Kuhligks Langgedicht "An einem Morgen im März" an die triste Stimmung des Lockdowns. Die SZ liest bei Jan Philipp Reemstma nach, wie Wieland Feinheit und Gelenkigkeit in die deutsche Sprache brachte. Die FAZ entschwebt mit Barrie Koskys Erinnerungen "Vorhang auf, und hallo!" in den Opernhimmel.

27.03.2023 Die Höhen der Literatur erklimmt die FR mit Andrej Blatniks Roman "Platz der Befreiung" über die 89er in Ljubljana. Der DlfKultur wirft mit Thilo Krause einen genauen poetischen Blick auf die Neunziger, die Jugend und Gewalt freisetzen. Die FAZ empfiehlt Kinderbücher, darunter Jana Bauers Bilderbuch über Otto Hasenfuß, den "Monsterschreck". Der Dlf lässt sich von Martina Walther bezaubern und nimmt aus "Albertas Wunschladen" Freunde und Pfeffer mit, aber auch einen Hut, der guttut.

25.03.2023 Die FAZ ist tief beeindruckt von den Geschichten der "mutigen Frauen Irans", die gegen ihre Unterdrückung kämpfen. FAS und SZ empfehlen nachdrücklich Toni Morrisons Erzählung "Rezitativ", bei der man im Unklaren bleibt, welche der beiden Protagonistinnen schwarz und welche weiß ist. Die FR vertieft sich in "Die Moskau-Connection", die Gerhard Schröder knüpfte. Die taz macht sich schlau mit einem Band, der verschiedene Standpunkte zum "Canceln" sammelt. Großes Lob spendet sie auch Ilona Haberkamps Biografie der Jazzpianistin Jutta Hipp.

24.03.2023 Die FAZ empfiehlt zwei Bücher zum Hitlerputsch 1923. Die SZ bewundert, wie Jan Philipp Reemtsma Christoph Martin Wieland ganz ohne Anbiederung in die Mitte der deutschen Literatur zurückholt. Außerdem liest sie Kinderbücher über Finanzen und Ponys mit Menschenwunsch. Dlf Kultur taucht ein in die bunte Fabelwelt von Sheila Heti. Und der Dlf überdenkt mit Björn Bickers schillernden Kurzgeschichten das Verhältnis von Sprache und Sein.

23.03.2023 Die NZZ zieht mit Uwe Neumahr ins "Schloss der Schriftsteller" und beobachtet durch die Augen von Erich Kästner, Martha Gellhorn, Golo Mann, Wolfgang Hildesheimer, Elsa Triolet, Willy Brandt und Gregor von Rezzori die Nürnberger Prozesse. Die Zeit feiert die lyrische Kraft und Beherztheit von Ulrike Draesners großartigem Frauenroman "Die Verwandelten". Die FAZ lernt mit Cvetka Lipus' neuem Gedichtband "Weggehen für Anfänger". SZ und Dlf amüsieren sich mit Martin Suters "Melody".

22.03.2023 Dževad Karahasan ist einfach ein Meister der Erinnerung, konstatiert die FR nach dessen Roman „Einübung ins Schweben“. Ganze 175 Jahre hat die NZZ auf ein fulminantes Buch wie Jörg Bongs „Flamme der Freiheit“ über die deutsche Revolution 1848/1849 gewartet. Die SZ staunt, wie Caroline Fetscher Albert Schweitzer entzaubert. Die taz scheut nach der Lektüre des Romans „Die Geschwister“ den Vergleich zwischen Brigitte Reimann und Ingeborg Bachmann nicht mehr. Und für den Dlf Kultur hat Howard W. Frenchs Buch über Afrika und die Entstehung der modernen Welt das Potenzial, unseren Blick auf die Weltgeschichte grundsätzlich zu verändern.

21.03.2023 Viele Leser wünscht die FAZ Pierric Baillys wunderlich-schönem Buch „Jims Roman“. Herrlich unkonstruktiv findet die SZ Verena Keßlers Roman "Eva" über den Sinn des Kinderkriegens. In höchsten Tönen lobt die NZZ Aram Mattiolis Geschichte des indigenen Widerstands "Zeiten der Auflehnung". Als Etüde über die Kunst der Täuschung kann sie auch Martin Suters "Melody" empfehlen. FAZ und Dlf lesen mit Erschütterung Franziska Grillmeiers Report aus den Flüchtlingslagern von Lesbos.

20.03.2023 Vielleicht etwas einseitig, aber ausgesprochen erhellend findet die SZ Reinhard Bingeners und Markus Wehners Buch "Die Moskau-Connection" über Gerhard Schröder und sein unseliges Netzwerk. Die FAZ stößt mit Matthew Bell in die Zukunft des Metaversums vor. Außerdem bespricht sie neue Hörbücher, darunter zwei Produktionen zu Joseph Conrads "Lord Jim". Der Dlf empfiehlt Kinderbücher, zum Beispiel Frauke Angels Geschichte vom "Mädchen mit den vier Namen", das auch vier Mütter hat.

18.03.2023 Sehr berührt ist der Dlf von der sensiblen Poesie, mit der Djaimilia Pereira de Almeida über den portugiesischen Kolonialismus nachdenkt. Die taz begleitet den französischen Comic-Autor Etienne Davodeau auf seinen Wanderungen nach Pech Merle. Mit Christine Drews lernt sie die dörfliche "Großraumdisco" zu schätzen. Die SZ bewundert, wie viel Glück Helga Schubert dem Leben mit einem Demenzkranken abtrotzt. Die FAZ feiert noch einmal die Grandeur von Randall Kenans Achtzigerjahre-Roman "Der Einfall der Geister". Die NZZ liest mit Enttäuschung Blake Baileys Philip-Roth-Biografie.

17.03.2023 Die FAZ lässt sich mitreißen vom aufklärerischen "Furor", mit dem Gerd Koenen das System Putins auseinandernimmt. Die SZ empfiehlt, sich Zugang zu Mircea Cartarescus Welt mit dem Erzählband "Melancolia" zu verschaffen. Die taz bewundert amerikanisches Büro-Design der letzten sechzig Jahre. Der Dlf liest gebannt, wie Thomas Stangl einem Fisch im Museum überleben lässt. Als intensive Lektüre mit sinnlichem Sound preist Dlf Kultur Brigitte Reimanns Roman "Die Geschwister".

16.03.2023 Den über
siebentausend Menschen, die seit 1913
Lynchmorden in den USA zum Opfer gefallen sind, hat
Percival Everett mit seinem Roman "Die Bäume" ein Denkmal gesetzt, meint der
Dlf bewegt. Die
FAZ sehnt sich mit humorvoll-melancholischen Gedichten von
Gert Heidenreich an die Atlantikküste. Der Küsten-Idylle, die
Michael Stavaric besingt, droht zwar die
Apokalypse, aber die
FR enteckt auch Momente der Hoffnung. Und die
NZZ fordert mit
Martha Nussbaum Gerechtigkeit für Tiere. Die
Zeit erscheint heute mit einer Literaturbeilage, erste Notizen zu den Kritiken finden Sie
hier.

15.03.2023 FAZ und SZ sind glücklich, dem besonderen Judith-Hermann-Sound nun mit deren in Buchform erschienenen Poetikvorlesungen auf den Grund gehen zu können. Die FAZ erforscht mit Anne Serre außerdem 33 Lebensentwürfe zwischen Martinique und Bonn. Die Dlf liest Gilda Sahebis Porträts protestierender Iranerinnen als Hommage an die Freiheit. Von Julia Ebner lässt er sich das Phänomen der Massenradikalisierung erklären.

14.03.2023 Die NZZ lässt sich von Michael Thumanns Putins (selbst-)zerstörerisches Lebenswerk erklären. Verstört liest sie auch Douglas Stuarts Roman über ein schwules Coming-Out unter gewalttätigen Teenagern in Glasgow. Gespannt liest die FR Andrea Maria Schenkels Krimi um einen historisch verbürgten Viehhändler und Serienmörder. Die FAZ lernt den dauerbeschäftigten Lebensverwalter von Goethe kennen: dessen Sohn August. Außerdem bespricht sie Bücher über die Kanzlerschaft von Sebastian Kurz.

13.03.2023 Die FR lässt sich von der archaischen Wucht in Karina Sainz Borgos Venezuela-Roman "Das dritte Land" mitreißen. Mathijs Deens "Taucher" folgt sie auch ohne nautische Kenntnisse an den Meeresboden. Die NZZ ist mit dem Humor in Joshua Cohens Roman "Die Netanjahus" einverstanden, aber nicht mit der politischer Deutung. Die SZ empfiehlt Rolf Nikels Überlegungen zum verkorksten deutsch-polnischen Verhältnis.

11.03.2023 Dlf und Dlf Kultur bewundern die Lässigkeit, mit der Bernadine Evaristo in ihrem Roman "Mr. Loverman" von Beziehungen, Schwarzsein und allen Kämpfen, die damit zusammenhängen, erzählt. Die taz denkt mit Arnd Pollmann über Menschenrechte und Menschenwürde nach. Die FR zerlegt mit Michael Behrendt amüsiert Popsongs der letzten sechzig Jahre. Der Dlf sinniert mit zwei Büchern über Langeweile und Bequemlichkeit. Und Dlf Kultur verbeugt sich mit Eva Viežnaviec vor den belarussischen Frauen.

10.03.2023 Die FAZ bringt mit Jeffrey Jerome Cohens "Ökologie des Nichthumanen" Steine mit magischen Kräften ans Licht. Außerdem bewundert sie, wie überzeugend und mutig sich Meron Mendel zum Thema Israel positioniert. Die FR lässt sich von Lena Andersson das 20. Jahrhundert in Schweden in analytischem Ton erzählen. Die SZ lernt bei Davide Morosinotto die Pflanzen und Tiere des Holozäns kennen. Und der Dlf gerät in Megan Abbotts Ballettschule aus der Balance.

09.03.2023 Die Zeit freut sich über die erste deutsche Übersetzung von Alphonse Daudets realistischer Satire "Jack" aus dem Jahr 1875. Die SZ ist sicher: Meron Mendels Essay zur deutschen Debatte über Israel dürfte anecken. Der Dlf amüsiert sich derweil mit Joshua Cohens brillanter Geschichte der Familie Netanjahu. Von Eric Vuillard lässt er sich vietnamesische Kolonialgeschichte erzählen. Die FAZ empfiehlt Nicoletta Vernas Roman "Der Wert der Gefühle" als reich orchestriertes Debüt über Zwangshandlungen.

08.03.2023 Die FAZ reist mit Juan Gomez Barcena durch die mexikanische Geschichte von der Kolonisierung bis hin zu Trumps Grenzzäunen. Als "reinen Schatz" preist die FR die von Leonhard Burckhardt und Michael Speidel herausgegebene Militärgeschichte der griechisch-römischen Antike. Außerdem staunt sie, wie Milena Michiko Flašar es schafft, Wärme in eine eisige Gesellschaft zu hauchen. Der Dlf erlebt die dichtende Kurtisane Margherita Costas als Gesamtkunstwerk. Und Dlf Kultur amüsiert sich prächtig mit den Boshaftigkeiten der Gebrüder Goncourt.

07.03.2023 Die FAZ lernt die Weltoffenheit taiwanesischer Literaturen kennen mit einer von Thilo Diefenbach herausgegebenen Anthologie. Die FR bekommt dank P. Craig Russells rhythmischem Wagner-Comic Lust, den Ring des Nibelungen wieder zu hören. Die SZ lässt sich von Uwe Neumahr an den Ort führen, an dem "Weltliteratur auf Weltgeschichte" traf. Dlf Kultur vermisst mit Vincenzo Latronicos Hipstern indes ein "Berliner Stillleben".

06.03.2023 Der Dlf bewundert dichterische Brillanz und philosophische Tiefe in Michael Lentz' neuem Gedichtband "Chora". Der DlfKultur lässt sich von Uwe Neumahr erzählen, wie Erika und Golo Mann, Markus Wolf, Willy Brandt, Wolfgang Hildesheimer, Robert Jungk und Erich Kästner einst im Nürnberger "Schloss der Schriftsteller" kampierten. Die FAZ liest berührt Ewald Fries Familiengeschichte "Ein Hof und elf Geschwister". Die FR erkundet mit Markus Rieger-Ladich das "Privileg".

04.03.2023 Viel anregender Stoff heute. Glaubt man Matthias Glaubrecht, dann ist "Die Rache des Pangolin" verdient - und die FAZ gibt seinem Rückblick auf Corona und Warnung vor weiteren Pandemien recht. Die FR feiert Claus Schreiners dreibändige Musikgeschichte "Schöner fremder Klang" , die erzählt, wie das "Exotische" unsere Musik bereicherte. Die taz widmet sich zwei Schalamow-Neuerscheinungen und der so prächtig böse schillernden Virginie Despentes. Die SZ lernt mit Giuliano da Empolis "Magier im Kreml" mehr über Putin als in jeder Talkshow.

03.03.2023 Der Dlf Kultur begegnet dem Dichter Michael Lentz auf der Höhe seines Könnens. Die FAZ entdeckt die Quintessenz eines Lebenswerk im nun als "Volksausgabe" erscheinenden Annie-Leibovitz-Bildband. Die SZ macht Bekanntschaft mit zahlreichen vergessenen Autorinnen und Autoren in der hundertsten Ausgabe des Schreibhefts. Die FR ermittelt mit Megan Abbott im Ballettmilieu. NoViolet Bulawayos Tierfabel über Simbabwe ist für den Dlf feinste Realsatire.

02.03.2023 Die FAZ amüsiert sich mit den spitzen Bemerkungen und klugen Betrachtungen Jules Renards. Die FR singt eine letzte Hymne auf F.C. Delius, dessen Freundlichkeit und "Leichtigkeit" ihr aus den "Aufzeichnungen mit großem A" entgegenwehen. Die taz empfiehlt Sebastian Lörschers "Schatten der Gesellschaft", eine gezeichnete Reportage über Obdachlose in Berlin. Die Zeit unternimmt mit Zoran Drvenkars "Kai" einen rasanten Trip in Opas Vergangenheit. Dlf bewundert Sabrina Janeschs Roman "Sibir", die Geschichte einer Aussiedlerfamilie, für seine historische Tiefe.

01.03.2023 Die FAZ vefällt einer karibischen Lorelei. Die SZ liest hingerissen von Glanz und Qual Thomas Manns. Dlf Kultur folgt atemlos den Spuren der kommunistischen Spionin Ursula Kuczynski alias Ruth Werner.