
30.09.2014 Die SZ lässt sich von NoViolet Bulawayo zu den Kinderstraßengangs in Simbabwe locken. Die FR lässt sich von Robert Seethalers Roman "Ein ganzes Leben" eine unaufgeregte Demutslektion erteilen. Die NZZ findet keine Lücken in Markus Orths Evolutionsfantasie "Alpha und Omega". "Wie ich mal mit Schatzi nach Kalifornien auswanderte" - Katja Kesslers Erinnerung an ihr Jahr in Silicon Valley mit Bild-Chef und Ehemann Kai Diekmann macht die FAZ glatt zur Chefsache.

29.09.2014 Nur zwei Buchbesprechungen heute: Ein "Glücksgefühl im Bauch" hat die SZ beim Lesen von Wolfgang Herrndorfs nachgelassenem, unvollendeten Roman "Bilder deiner großen Liebe". Die FR blättert wehmütig durch einen Band zum Film noir.

27.09.2014 Ergriffen ist die SZ von Botho Strauß' in "Herkunft" skizzierten Kindheitserinnerungen. Die NZZ hält ein Plädoyer für den mazedonischen Autor Vlada Urosevic und seinen Roman "Meine Cousine Emilia". Die taz ist recht beeindruckt von Karine Tuils Roman "Die Gierigen", der nebenbei die Beziehungen zwischen Juden und Arabern in Frankreich thematisiert. In der Welt mokiert sich Michael Rutschky mild über Ulrich Raulffs "Wiedersehen mit den Siebzigern".

26.09.2014 Die FR ist begeistert von Thomas Melles Roman "3000 Euro" und verteidigt ihn vehement gegen den Vorwurf der Klischeehaftigkeit. Fasziniert lässt sich die FAZ von Christoph Schulte den kabbalistischen Begriff des "Zimzum" auseinandersetzen. SZ und Welt stimmen in die Hymne auf Wolfgang Herrndorfs "Bilder deiner großen Liebe" ein. Und die taz ist beeindruckt, wie schonungslos Oliver Polak in "Der jüdische Patient" seine Depression beschreibt.

25.09.2014 Mit dem dritten Band "Die frühen Jahre" schließt Reiner Stach seine bahnbrechende Kafka-Biografie ab, freut sich die FAZ. Der taz wächst die Protagonistin aus Wolfgang Herrndorfs Romanfragment "Bilder deiner großen Liebe" sehr ans Herz. Im Band "Siegfried Unseld: Sein Leben in Bildern und Texten" liest die NZZ Lebensgeschichte als Verlagsgeschichte als Debattengeschichte als Geschichte der Bundesrepublik. Und die Zeit appelliert an die Buchhändler, ihre Auslagen doch einmal mit Michael Kleebergs Roman "Vaterjahre" zu füllen.

24.09.2014 Was Arthur Conan Doyle mit Spiritismus am Hut hatte und wie diese Neigung in seine Texte einfloss, lernt die NZZ aus Bernd Stieglers Studie über "Conan Doyle und die Fotografie". Geradezu mythische Qualitäten attestiert die FAZ Sherko Fatahs Roman "Der letzte Ort" über die Entführung von zwei Deutschen im Irak. Und die Welt freut sich, dass die Krimis des schottischen Autors William McIlvanney neu aufgelegt werden.

23.09.2014 Die SZ taucht mit Ulrich Raulff in die glanzvolle Intellektuellenszene der Siebziger ein. Die FR erkundet mit Per Petterson Versionen des Scheiterns. Die NZZ nimmt mit fünf Oldies die "Ausfahrt Nizza". Die FAZ liest über Goethe in Gotha.

22.09.2014 Die SZ lässt sich von Michael Köhlmeier erzählen, wie Winston Churchill und Charlie Chaplin gegen Hitler kämpfen. Die FAZ entdeckt mit Nic Pizzolattos Roman "Galveston" New Orleans als Schauplatz des Noir. Die FR bereist mit Charlotte Wiedemann Mali auf der Suche nach einem dritten Weg. Die NZZ amüsiert sich mit Heinrich Steinfests "Allesforscher".

20.09.2014 Als brillant beobachtet und im besten Sinne unpolitisch preist die FAZ "Drüben und drüben", Jochen Schmidts und David Wagners Parallelporträt ihrer Kindheiten dies- und jenseits der Mauer. Im Kinderbuch "Der Schwan mit der Trompete" findet die Welt die Neigung E.B. Whites für versehrte Figuren und Inklusionsgeschichten aufs Schönste realisiert. Und die taz lässt sich von Sven Beckert in "King Cotton" die Geschichte des Kapitalismus am Beispiel der Baumwolle auseinandersetzen.

19.09.2014 Wie wenig abgehoben die gehobene Küche sein muss, erfährt die FAZ erfreut aus Michael Pollans "Kochen". Die SZ lernt im "Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944" die Deutschen aus der Perspektive der verfeindeten Briten und in Martin Deggelmanns "Joe und die Carbon Connection" das Universum aus der Perspektive eines Kohlenstoffatoms kennen. Von Martin Seel lässt sie sich außerdem mit Vergnügen in "Aktive Passivität" einführen.

18.09.2014 Die Zeit reiht Wolfgang Herrndorfs nächste Woche erscheinendes Romanfragment "Bilder deiner großen Liebe" in die Liga der großen Außenseiterromane ein. Nur Lob hat sie auch für den neuen Band von Heinrich August Winklers "Geschichte des Westens" übrig. Als Pflichtlektüre für alle, die den Anschluss nicht verpassen wollen, bezeichnet die FAZ Christoph Keeses Bericht aus dem Silicon Valley. Und die FR empfiehlt südafrikanische Krimis von Deon Meyer und Mike Nicol.

17.09.2014 Als brillanten Erzähler und nietzscheanischen Übermenschen lernt die FAZ Reinhold Messner in seiner Autobiografie "Über Leben" kennen. Die NZZ ist schwer beeindruckt von Jennifer Clements Roman "Gebete für die Vermissten" über das Schicksal junger Frauen in der Narco-Kultur von Mexiko-Stadt. Und die SZ lernt die Eigenarten der Sprache und Figuren von Nadine Kegeles Romandebüt "Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zu Hause" mit etwas Geduld sehr zu schätzen.

16.09.2014 Die SZ freut sich über einen neuen britischen Geschichtskracher: Brendan Simms' "Kampf um Vorherrschaft", eine Geschichte Europas von 1453 bis heute. Datensammlerin Yvonne Hofstetter, die derzeit auf allen Zeitungskanälen funkt, warnt nun auch in ihrem Buch "Sie wissen alles" vor Big Data. Die NZZ empfiehlt Elisa Klaphecks Buch über die philosophischen Essayistin Margarete Susman. Und die taz feiert wie alle anderen auch Lutz Seilers Roman "Kruso" und Eduardo Halfons "Der polnische Boxer".

15.09.2014 Literaturmäßig ein exzellenter Wochenstart, nur die Portion ist mit zwei Buchbesprechungen etwas mager! Nino Haratischwili erschafft in ihrem Roman "Das achte Leben" Figuren, als wär sie der liebe Gott, bewundert die FR. Und die SZ lässt sich mit Vergnügen von den Geschichtenerzählern, Musikmachern und Liebeskünstlern in Eduardo Halfons Roman "Der polnische Boxer" einfangen.

13.09.2014 Keine Sorgen um die junge weibliche deutsche Gegenwartsliteratur macht sich die FR angesichts der furiosen neuen Romane von Olga Grjasnowa, Anita Augustin und Karen Köhler. Die taz findet die wahre Geschichte, die Chloé Cruchaudet in ihrer Graphic Novel "Das falsche Geschlecht" erzählt, beinahe zu verrückt um sie zu glauben. Und die Welt fühlt sich von Robert Provines neuropsychologischer Darstellung menschlicher Verhaltensweisen so blendend unterhalten wie auf einer guten Party.

12.09.2014 Lutz Seilers Roman "Kruso" verlangt der FAZ einiges an Geduld ab, ehe er seine hypnotische Wirkung entfaltet. Die SZ attestiert Meg Wolitzer für den Roman "Die Interessanten" Klugheit und einen eigenen Stil. Und die FR ist beeindruckt von Michael Köhlmeiers Roman "Zwei Herren am Strand" über die Freundschaft zwischen Winston Churchill und Charlie Chaplin und ihren Kampf gegen die Depression.

11.09.2014 Als einen der unbedingt lesenswerten Romane dieses Herbstes preist die FAZ Thomas Melles Buchpreisanwärter "3000 Euro". Empfehlen kann sie auch Volker Reinhardts Biografie "De Sade oder Die Vermessung des Bösen". In ihrer Prägnanz einzigartig findet die Zeit Hans Mommsens Studie über "Das NS-Regime und die Auslöschung des Judentums in Europa". Und die NZZ taucht mit Angelika Overaths Roman "Sie dreht sich um" in Meisterwerke der Malerei ein.

10.09.2014 Begeistert lauscht die SZ den von Tilmann Lehnert aufgeschnappten und von Johannes Grützke illustrierten "Fabelhaften Gesprächen". Die NZZ liest bei Catherine Merridale die tausendjährige Geschichte des Kremls als Gothic Novel. Oliver Rohe bringt ihr außerdem Michail Kalaschnikow und seine größte Erfindung nahe. Und Anatol Dutta beantwortet der FAZ die Frage "Warum Erbrecht?".

09.09.2014 Als Wunder von einem Roman bejubelt die SZ Franz Friedrichs "Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr". Die NZZ liest bedrückt Scholastique Mukasongas Roman "Die heilige Jungfrau vom Nil". Die FAZ vergnügt sich mit Olga Grjasnowas buntem Beziehungskisten-Roman "Die juristische Unschärfe einer Ehe". Und nach der "Geschichte eines Flachmanns" gönnt die FR Wolfgang Kubin einen kräftigen Schluck Kaoling-Likör.

08.09.2014 So aktuell und dringlich lässt sich die SZ gern das Schreibheft gefallen, mit Gedichten von Serhij Zhadan und Esther Kinskys "Aufzeichnungen von der kalten Krim". Elegant und bildstark findet die FAZ das Kinderbuch "Schwein sein" von Christian Duda und Julia Friese. Außerdem empfiehlt sie einen neuen Jugendroman von Joyce Carol Oates.

06.09.2014 Die FAZ erlebt Marcel Reich-Ranicki in seiner zweiten "Geschichte der deutschen Literatur" als leidenschaftlich Liebenden. Die FR entdeckt mit Lutz Seilers "Kruso" ein seltenes Stück Literatur. Die NZZ lässt sich von Michael Köhlmeier zu einem Strandspaziergang mit Winston Churchill und Charlie Chaplin mitnehmen. Außerdem bewundert sie das Gefährlich e an John Burnside. Die taz vergnügt sich mit dem "Besten Roman des Jahres". Und die Welt flieht mit Franz Friedrich auf paradiesische Inseln und stellt fest: "Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr".

05.09.2014 Im Tagebuchband der Jahre 1979-1981 findet die FR fast den ganzen Martin Walser - und Gedichte obendrein. Gern gelesen hat sie auch Adrian McKintys dunklen Nordirland-Krimi "Die Sirenen von Belfast". Die FAZ liest sich freudig und beeindruckt durch Nino Haratischwilis 1300-seitiges Georgienepos "Das achte Leben". Die SZ verfolgt mit Begeisterung, wie akribisch und obsessiv Jonathan Lethem sich dem heiligen Unernst der Talking Heads widmet.

04.09.2014 Die SZ bewundert die lässige Könnerschaft in Jan Wagners Gedichtband "Regentonnenvariationen". Die Zeit folgt Esther Kinsky freudig in die Randgebiete der Großstädte und des Bewusstsein. Die FAZ reist durch die versunkenen Landschaften Frankens und die NZZ begibt sich mit Rolf Niederhauser auf eine odyssee nach Mexiko.

03.09.2014 Die FR beißt sich fest an den den Bildern, die sich Gisèle Freund von Frida Kahlo, Diego Rivera und der präkolumbianischen Kunst machte. Die SZ lernt von Achim Landwehrs "Geburt der Gegenwart", wie sich das 17. jahrhundert von der Vergangenheit befreite. Die NZZ verfolgt gespannt, wie sich Nikolai Wehr mit "Protest der Professoren" daran macht, die Anti-Achtundsechziger zu rehabilitieren.

02.09.2014 Die SZ liest beglückt Tanguy Viels amerikanischen Roman "Das Verschwinden des Jim Sullivan". Die NZZ freut sich über Roland Butis Roman "Das Flirren am Horizont". Einfach hingerissen ist Silke Scheuermann in der FAZ von Jean-Philippe Toussaints Roman "Nackt" über die Mode und die Liebe. Eine bittere Lektion über die Folgen von Realpolitik entnimmt die FAZ Antony Beevors "Der Zweite Weltkrieg". Peter Hammerschmidt verfolgt sie die Nachkriegskarriere des Klaus Barbie.

01.09.2014 Sichere Indizien für große Kunst entdeckt SZ in Seth' Geschichte des Comics "Vom Glanz der alten Tage". Sehr zeitgemäß findet die FAZ die Hörspielfassung von Robert Musils "Verwirrungen des Zögling Törless". Lob geht auch an die Hörbuch-Versionen von Hans Falladas "Alpdruck" und Robert Seethalers "Ein ganzes Leben".