
31.08.2021 Der DlfKultur verfällt mit Eliot Weinberger der poetischen Anziehungskraft der Sterne. FAZ und SZ preisen den Romantiker und schreibenden Arbeiter Wolfgang Hilbig, dessen Werkausausgabe der Fischer Verlag mit einem Essayband abschließt. Sensible Momente entdeckt die FAZ in Tatiana Tibuleacs Roman "Der Sommer, als Mutter grüne Augen hatte". Wie die Suche nach sich selbst in der Sackgasse endet, erlebt die NZZ mit Caleb Azumah Nelsona Roman "Freischwimmen".

30.08.2021 Verstörend findet die FR, dass Jenny Erpenbecks "Kairos" nicht auf der Longlist für den Buchpreis steht: Sie findet den Roman zum Untergang der DDR hart, scharf und groß. Freudig lässt sie sich auch von Martin Hedberg über extreme Wetterlagen belehren. Brillant findet die NZZ auch Sjòns isländische Romantrilogie "CoDex 1962". Der Dlf liest beglückt Gabriele Tergits Berliner Zeitroman "So war's eben" von 1956, der jetzt erstmals aus den Nachlass veröffentlicht wird. Sehr erhellend findet er auch Umberto Ecos Essays über die Macht von Verschörungstheorien.

28.08.2021 Die FAZ taucht mit Silvia Ferrara ein in die Geschichte der Schrift und trocknet mit Natascha Wodin „Nastjas Tränen“. Die FR besucht mit Michael Köhlmeiers Kater Matou Hegel-Seminare. Die SZ tastet sich mit Werner Herzog und dem japanischen Guerillakämpfer Hiroo Onoda durch den Dschungel. Die taz rebelliert mit Angela Lehner in der österreichischen Provinz. Als "Sensation" preist die Welt die Edition des Briefwechsels zwischen Boris Pasternak und Marina Zwetajewa. Und der Dlf lernt bei Jenny Erpenbeck die "existenzielle Verlorenheit" der Generation der Wendejahre kennen.

27.08.2021 Die FAZ hört den Schlachtenlärm der letzten Jahrhunderte mit Margaret MacMillans Universalgeschichte des Krieges. Die SZ flaniert mit Edward Quinns neuaufgelegtem "Riviera Cocktail" noch einmal durch die glamourösen Fünfziger an der Cote d'Azur. Außerdem empfiehlt sie neue Kinderbücher. Der Dlf folgt gebannt den durch die jüngere jüdische Geschichte verletzten Seelen in Lizzie Dorons neuem Roman. Und Dlf Kultur mischt mit Mercerdes Rosendes übergewichtige Ursula aus Urugay die Männerwelt in Montevideo auf und sticht mit Hannes Bahrmann ins argentinische Rattennest.

26.08.2021 Beeindruckt betrachtet die SZ Ann-Christine Woehrls Bildband "Witches in Exil" - die Fotografin porträtiert Frauen, die in Ghana als "Hexen" verfolgt werden. Zeit-Kritikerin Ingeborg Harms reiht sich ein in die Bewunderinnenn Maxim Billers, der mit "Der falsche Gruß" ein brillantes Zeitbild vorlege. Der Deutschlandfunk bewundert, wie Peter Stamm in "Das Archiv der Gefühle" den Lockdown einarbeitet, ohne ihn zu benennen. Die FR empfiehlt Stuart Turtons Schmöker "Der Tod und das dunkle Meer".

25.08.2021 Die FAZ macht mit Colson Whitehead im Harlem der Fünfziger krumme Geschäfte und lauscht angetan Steffen Menschings Prosaminiaturen zur Pandemie und zu Besserwessis. Die NZZ fliegt aus der Kurve, wenn Maxim Biller die Scheinheiligkeit des Berliner Literaturbetriebs aufspießt. Die FR lässt sich von Rüdiger Safranski durch die Galerie der großen Einzelnen und Vereinzeler der Philosophiegeschichte führen. Und der Dlf Kultur erkennt bei Baptiste Bouthier und Heloise Chochois: Ein origineller Comic über 9/11 kann gelingen.

24.08.2021 Der Dlf liest leicht schaudernd Henning Ahrens' Roman "Mitgift" über großmäulige, Frauen verachtende Narzissten. Die NZZ wiegt sich in Peter Stamms Sound der sanften Melancholie. Die SZ möchte doch lieber kein chilenischer Dichter werden, wie sie nach Alejandro Zambras Roman "Fast ein Vater" feststellt. Der DlfKultur lauscht mit Werner Herzog dem Herzschlag des philippinischen Dschungels. Die FAZ erkennt Stefan Austs Talent, zur richtigen Zeit mit den angesagtesten Typen rumzuhängen.

23.08.2021 SZ und DlfKultur schöpfen mit George Packer eine letzte beste Hoffnung für das freie, gerechte und gleiche Amerika. Außerdem emanzipiert sich der DlfKultur mit Wolfgang Streeck von Hyperglobalismus. Die FR empfiehlt, Georg Kleins neuen Roman "Bruder aller Bilder" gleich zweimal zu lesen. Der Dlf tapst mit Michael Köhlmeiers "Matou" auf Samtpfoten durch die Kulturgeschichte. Und die FAZ feiert Jordan Scotts und Sydney Smith' Geschichte "Ich bin wie der Fluss" über einen stotternden Jungen als Wucht von einem Kinderbuch.

21.08.2021 Der Deutschlandfunk entziffert Lutz Seilers "schrift für blinde riesen", Deutschlandfunk Kultur bewundert, wie Birgit Kreipe in "aire" nach Gemälden dichtet. Die FAZ versenkt sich in die Dichtungen der Staufer. Die SZ leidet mit Douglas Stuarts "Sugggie Bain" in schöner Sprache. Und dlf Kultur schnippt die Finger nach Colson Whitehads "Harlem Shuffle".

20.08.2021 FAZ und Dlf Kultur ziehen den Hut vor Horst Bredekamps prächtiger Michelangelo-Monografie. Außerdem lässt sich die FAZ von Herfried Münkler zum Plaudern mit Marx, Wagner und Nietzsche einladen. Die FR bewundert die Beiläufigkeit, mit der Bryan Washington von einer müde gewordenen schwulen Liebe erzählt. Die NZZ taucht mit Philipp Sarasin überwältigt ins Jahr "1977" ein. Die taz folgt mit Fotos von Elisabeth Neudörfl den Spuren der Demonstrationen in Hongkong. Und der Dlf entdeckt eine leidenschaftliche Christa Wolf in drei Bänden mit Reden und Essays.

19.08.2021 FAZ und Zeit empfehlen wärmstens Eva Menasses Roman "Dunkelblum": Vergangenheitsaufarbeitungsthriller und kleinstädtisches Sittenstück in einem. Die NZZ schwelgt in Hans Jürgen Balmes seelenvoller Biografie des Rheins, die FR in 700 Minuten mit Rudi Dutschkes Reden. Die SZ vertieft sich in zwei Bände zu Neuen Materialismen in Soziologie und Literaturtheorie. Die Zeit verbeugt sich vor Horst Bredekamps kolossaler Michelangelo-Biografie.

18.08.2021 FAZ und Dlf Kultur geraten in heftige Turbulenzen mit Herve Le Telliers Roman "Die Anomalie", ein Doppelgänger-Mystery der Extraklasse. Die SZ lässt sich von Blai Bonets "Das Meer" auf einen Zauberberg auf Mallorca versetzen. Die FR erlebt - nicht ganz ohne Hoffnung - mit Yanick Lahens "Sanfte Debakel" auf Haiti. Die taz amüsiert sich mit Yassin Musharbashs Thriller "Russische Botschaften". Und der FAZ wird alles Zahl mit Thomas de Padova.

17.08.2021 Die FAZ zieht mit Susanne Schröter und "Allahs Karawane" durch die Welt des Islams und lässt sich seine Vielfalt jenseits des Fundamentalismus vor Augen führen. Die SZ erkennt in Lutz Seilers Gedichten "schrift für blinde riesen" fast schon eine Benn'sche Kühnheit. Die NZZ liest neue Bücher zu 50 Jahren Frauenstimmrecht in der Schweiz. Der Dlf rekapituliert mit Ursula Weidenfeld die Wendepunkte der "Kanzlerin". Und die taz lauscht erschüttert den "Stimmen der Hoffnung" aus Belarus.

16.08.2021 Die SZ reist mit Achim Engelberg an die Ränder Europas und mit Michael Hansen in die Lvante. Die FAZ kann auch die Hörbuchfassung von Lizzie Dorons "Who the Fuck is Kafka" nur wärmstens empfehlen. Der DlfKultur schluckt schwer an Ariel Magnus' Roman "Das zweite Leben des Adolf Eichmann". Die NZZ begrüßt die neue Edition von Bogdan Wojdowskis Roman "Brot für die Toten". Und der Dlf preist den Erzählungsband der Frankfurter Thomas-Mann-Ausgabe.

14.08.2021 Nur bewundern kann die Welt, wie virtuos Georg Klein in seinem neuem Roman "Bruder aller Bilder" Medien und Metaphysik verbindet. Die FAZ bekommt in Roberto Andos Roman "Ciros Versteck" den eisernen Griff zu spüren, mit dem die Camorra Neapels Quartiere in der Hand hält. Von Vince Beiser erfährt sie, warum uns der Sand ausgeht. Viel Gespür für emotionale Feinheiten entdeckt die taz in Mary Millers Erzählungen "Always Happy Hour". Auf ein geteiltes Echo stößt Yaa Gyasi bei DlfKultur und Welt mit ihrem Roman "Ein erhabenes Königkeich". Der Dlf empfiehlt dringend Cerstin Gammelins Buch über die Ostdeutschen "Die Unterschätzten".

13.08.2021 Die SZ wird nach der Lektüre von Amanda Lelucs "Entstellt" über Märchen, Behinderung und Teilhabe Märchen nie wieder so lesen wie zuvor. Da greift sie lieber zu neuen Kinderbüchern über Feste, Reisen und Eulen. Die FAZ erfährt von Elna Matamoros alles über die Geschichte des Tanzkostüms. Die taz feiert den Exzess mit Oasis-Entdecker Alan McGee. Und Dlf Kultur verbringt mit Adolf Rudnickis Sommerfrischlergemeinschaft den "Sommer 1938" in Polen.

12.08.2021 Die FAZ schlägt sich mit der Illustratorin Kat Menschik "Durch den wilden Kaukasus", genauer gesagt: durch Swanetien. Große Augen bekommt sie bei Katharina Volckmers Roman "Der Termin" über eine deutsche Frau, die sich in einer Londoner Praxis für ihre Geschlechtsumwandlung einen jüdischen Schwanz wünscht. Die NZZ geht vor Oswald Eggers "Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt" auf die Knie. Die Zeit taucht mit Herfried Münkler ins Unterbewusstsein des "Trio infernale" Marx, Wagner und Nietzsche.

11.08.2021 Die NZZ freut sich über den gewitzten Nonsens im ersten Roman des österreichischen Dramatikers Ferdinand Schmalz um einen entschlossenen Selbstmörder. Mutig und sehr erwachsen findet der Dlf Dilek Güngörs Roman über "Vater und ich". Die FR begegnet in Ulrich Woelks Roman "Für ein Leben" einigen höchst lebendigen Figuren im Berlin der späten 80er. Die taz begegnet mit Alain Mikhails Biografie des Sultans Selim einer Alternativgeschichte zum Aufstieg des Westens. Die FAZ empfiehlt angeregt Eckart Kröplins detailreiche Geschichte des Musiktheaters in der DDR.

10.08.2021 Ganz verliebt ist die NZZ in den Helden von Jean-Philippe Toussaints Roman "Die Gefühle": einem wirklich aufregenden Brüsseler Bürokraten. Zumindest allen Geimpften empfiehlt die SZ Michael Lichtwarck-Aschoffs brandaktuellen Roman "Robert Kochs Affe". Die Romantik war keine deutsche Affäre, sondern eine europäische, liest die FAZ bei Rüdiger Görner und Stefan Matuschek. Der Dlf vertieft sich mit James Canton in die achthundertjährige "Biografie einer Eiche". Und der DlfKultur bekommt mit Alfred Galls Biografie wieder Lust, Stanislaw Lem zu lesen.

09.08.2021 Die FR badet in der poetischen Energie, die Martina Hefters Gedichtband "In die Wälder gehen, Holz für ein Bett klauen" entströmt. Mit Jubel quittiert die taz Ferdinand Schmalz' beißend-komischen Debütroman "Mein Lieblingstier heißt Winter". Großes Lob geht auch an Alice Botas Report "Die Frauen von Belarus". Freudig hält die NZZ die Respektlosigkeit von Mark Twains Reisereportagen "Unterwegs mit den Arglosen" aus. Als leidenschaftlichen Lokaljournalismus feiert die SZ Martin Debes' Thüringen-Report "Demokratie unter Schock". Und der DlfKultur lässt sich von Fred Vargas die Fakten zum Klimawandel an den Kopf knallen.

07.08.2021 FAZ und SZ empfehlen wärmstens die Lektüre des Sammelbandes "Stimmen der Hoffnung" aus Belarus: ein Kassiber der Hoffnung und Chronik des Bösen. Die Welt liest mit großen Interesse Fabian Bernhardts Kulturgeschichte der Rache. Dlf Kultur annonciert eine neue Bibliothek der Holocaustliteratur im Wallstein Verlag und den ersten dort erschienenen Roman: Bogdan Wojdowskims "Brot für die Toten" über das Warschauer Ghetto. Die FR bespricht Wolfgang Streecks "Zwischen Globalismus und Demokratie".

06.08.2021 Die FAZ lernt von Markus Kleinert, wie sich Verklärung in Philosophie, Kunst und Religion manifestiert. Außerdem erlebt sie einen "Moment der Selbstentfremdung" mit einem bisher unbekannten Text von Sigmund Freud. Die SZ plaudert angeregt mit Christoph Dallach und Krautrock-Pionieren. Die FR lernt von Naomi Klein, weshalb ärmere Menschen eher unter dem Klimawandel leiden. Dlf Kultur gerät mit Doris Knecht und einer internetaffinen Witwe in die Fänge eines Stalkers.

05.08.2021 Die FAZ begeistert sich für Daniel Birnbaums spannenden Spionageroman "Dr. B.", der Birnbaums Großvater und den Verleger Gottfried Bermann Fischer ins schwedische Exil 1939/40 begleitet. Die SZ blättert hingerissen durch Alexander Brauns Buch über den Comic-Avantgardisten Will Eisner. Die Zeit empfiehlt Per Leos "Tränen ohne Trauer" als unbedingt lesenswerten Beitrag zur Debatte um die deutsche Erinnerungskultur. Dlf lobt die Gesellschaftsanalyse in Joseph de Wecks Biografie des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

04.08.2021 Die FAZ bekommt dank Dominik Graf und Lisa Gotto große Lust, sich osteuropäische Filme aus der Zeit des "Kalten Kriegs" anzuschauen. Die SZ geht mit Lavinia Branistes ruppiger Sonia der verdrängten Ceaușescu-Zeit nach. Die taz lernt dank Antje Maria Warthorst endlich den Zeichner hinter Erich Kästner kennen: Walter Trier. NZZ und Dlf Kultur lesen melancholische Gedichte von Yari Bernasconi und Matthias Göritz. Außerdem lässt sich Dlf Kultur von Naomi Klein kindergerecht erklären, wer schuld am Klimawandel hat.

03.08.2021 Die FAZ taucht ein in eine literarische Collage zur Geschichte von St. Petersburg. Von Markus Materna lernt sie, wie sich die NS-Juristen nach Kriegsende gegenseitig exkulpierten und ohne Hindernisse in der BRD weiter Karriere machten. Die NZZ schwankt zwischen Faszination und Entsetzen bei der Lektüre von David G. Marwells Mengele-Biografie. Die SZ blättert sich tief beeindruckt durch die Fotos, die Gilles Peress 1972 am Bloody Sunday in Derry, während des Massakers der britischen Armee an irischen Zivilisten, aufgenommen hat. Geradezu prophetisch für die Corona-Epidemie findet die taz Ling Mas Zombieroman "New York Ghost".

02.08.2021 Die FAZ staunt, wie Sergej Lebedew in seinem Nervengift-Roman verdrängte russische Geschichte in „schwebende“ Literatur verwandelt. Die SZ empfiehlt zwei neue Bücher über Rechtsextreme in Polizei und Bundeswehr. Die FR lässt sich von Fritz Pleitgen eine unmögliche Geschichte über die Mächtigen erzählen. Die NZZ macht mit Leopold Tyrmands Hochstapler „Filip“ Frankfurt unsicher. Der Dlf liefert mit Ferdinand Schmalz Tiefgekühltes während der Hundstage aus und blickt mit Judith Schmidt auf die Saisonarbeit. Und Dlf Kultur denkt mit Jean-Pierre Wils über Sterbehilfe nach.