
30.06.2014 In Luke Hardings spannender Geschichte der NSA-Enthüllungen lernt die FR Edward Snowden als konservativen Patrioten mit gehörigem Widerstandspotenzial kennen. Die SZ rühmt Erik Johan Stagnelius als Lyriker von beachtlicher Größe. Und die FAZ verneigt sich vor der Zeichnerin Lisbeth Zwerger, die in mit den "Wunderdingen" die Räume der Literatur weit öffnet.

28.06.2014 Die Welt und die SZ gedenken in Ludwig Winders' 1937 verbotenem Roman "Der Thronfolger" gleichermaßen begeistert Franz Ferdinand. taz und Welt unterhalten sich bestens mit bolivianischen Wrestlerinnen in den lateinamerikanischen Chroniken "Verdammter Süden". Die NZZ verzieht sich mit Erik Lindner beglückt "Nach Acedia", während sich die FAZ am Genius Peter Sloterdijks und seinen "schrecklichen Kindern der Neuzeit" berauscht.

27.06.2014 Nur die SZ war heute "fleißig": Mit Sibyl Gräfin Schönfeldts Roman "Hoffen auf das Bessere" sitzt sie bei Zarah Leander im Speisezimmer und genießt Erdbeertorte. In Philipp Meyers amerikanischer Novelle "Der erste Sohn" lernt sie auf einer texanischen Ranch von den Komantschen und bei Armin Eich, dass das Heer in der "römischen Kaiserzeit" recht eigenmächtig war.

26.06.2014 Die FAZ kann dank Jamie Purviance' "Grillbibel" jetzt sogar Schwertfisch mit Kruste braten. Nervennahrung kann die SZ nach der Lektüre von Guillermos Saccomannos Endzeitgeschichte "Der Angestellte" dringend brauchen. Und die Zeit vergnügt sich derweil mit Sven Reichardt in Wohngemeinschaftsküchen und denkt über "Authentizität und Gemeinschaft" nach.
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25.06.2014 Mit Kritiken zu John Cornwell: "Die Beichte" in der SZ, Ulrich Greiner: "Schamverlust" in der NZZ, Thomas Medicus: "Heimat" in der NZZ, Faramerz Dabhoiwala: "Lust und Freiheit" in der FAZ und Sam Shepard: "Drehtage" in der NZZ.

25.06.2014 Die FAZ erfreut sich bei Faramerz Dabhoiwala an "Lust und Freiheit" und einem ganzen Füllhorn sexueller Anregungen. Begeistert flaniert die NZZ mit Sam Shepards "Drehtagen" nüchterne Highways entlang. Und die SZ liest in John Cornwells Buch "Die Beichte" angewidert und entsetzt, wofür pädokriminelle Priester den Beichtstuhl missbrauchen.

24.06.2014 Die FAZ lässt sich freudig von Corrado Augias in "Italiens Geheimnisse" einführen und ist besonders angetan von den teuflischen Neapolitanern. Beeindruckt liest die NZZ Verena Stefans Roman "Die Befragung der Zeit" über ihren Großvater, der wegen illegaler Abtreibungen ins Irrenhaus verfrachtet wurde. Sie SZ gewinnt Einblick in die Seelenlage der Griechen mit Nikos Dimous Buch "Die Deutschen sind an allem schuld".
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23.06.2014 Mit Kritiken zu Anthony Marra: "Die niedrigen Himmel" in der SZ, Veronique Olmi: "Das Glück, wie es hätte sein können" in der FR, Agatha Christie: "Mord im Orientexpress" in der FAZ, David Almond: "Der Junge, der mit den Piranhas schwamm" in der FAZ und Dylan Thomas: "Unter dem Milchwald - Under Milk Wood" in der FAZ.

23.06.2014 Hingerissen versinkt die FAZ in Dylan Thomas' Traumspiel "Unter dem Milchwald", dem der MDR eine "schrecklich schöne" Produktion gewidmet hat. Sehr gut gefallen hat ihr auch die Hörbuchversion von David Almonds Kinderbuch "Der Junge, der mit den Piranhas schwamm". Nah am Kitsch, aber kunstvoll und lebenssatt findet die FR Veronique Olmis neuen Roman "Das Glück, wie es hätte sein können". Die SZ liest Anthony Marras Tschetschenienroman "Die niedrigen Himmel".

21.06.2014 Die Samstagsbücherschau ab heute auch mit Literarischer Welt! Die FAZ liest mit Vergnügen Richard Evans' Linguistikthriller "Wenn Sprachen sterben". FR und taz ackern sich durch den neuen Sloterdijk - angeregt der eine, wutschnaubend der andere. Die SZ berauscht sich mit Szczepan Twardochs "Morphin" und die Welt feiert die Neuerfindung der Streeruwitz.

20.06.2014 Die FAZ möchte mit John Steiner "Seelische Rückzugsorte verlassen" und danach am liebsten mit Patricia Clough durch ihr "Germany" reisen. Wie Amateur-Gedichte nicht vollkommen misslingen, lernt die SZ bei Kerstin Hensel. Außerdem beruhigt sie Ricarda Huch postum: Eine Schundgeschichte ist ihr "Fall Deruga" heute längst nicht mehr!

19.06.2014 Fronleichnam und alles schläft! Nur die taz unterhält sich bestens mit zwei Gesprächsbänden: In Jörn Jacob Rohwers "Seismografie" lernt sie von Rosamunde Pilcher die Kunst der Konversation und im zweiten Band der "Paris Review Interviews" wird mit Mark Twain gelacht und Raymond Chandler geweint. Und die NZZ freut sich, dass man nun endlich auch Ismail Kadares Roman "Die Pyramide" auf Deutsch erleben kann.

18.06.2014 Mit "Die schrecklichen Kinder der Neuzeit" hat Peter Sloterdijk seiner Bibliografie ein weiteres Hauptwerk zugefügt, meint die Zeit. Sehr aufschlussreich findet sie außerdem Hillary Rodham Clintons Autobiografie "Entscheidungen". Die NZZ lernt Martin Buber im zweiten Band der Werkausgabe als skeptischen Mystiker kennen. Und der FAZ graut im Roman "Zone One" vor Colson Whiteheads Blick aus der apokalyptischen Zukunft auf unsere Gegenwart.

17.06.2014 Die FAZ liest mit Schrecken Stefan Austs und Dirk Laabs Buch "Heimatschutz" über das NSU-Terrortrio und lernt die Parallelgesellschaft der unfähigen Geheimdienste fürchten. In Michail Chodorkowskis Gefängnis-Kolumnen "Meine Mitgefangenen" erfährt sie von Willkür und Korruption in der russischen Justiz. Die SZ begibt sich mit Colum McCann auf eine Atlantik-Überquerung. Bestürzende Erfahrungen des Fremdseins macht die NZZ mit Urs Mannharts Roman "Bergsteigen im Flachland".

16.06.2014 Die Alternative zum Fußballländerspiel heute Abend und das einzige Buch, das heute besprochen wird: Stefan Müller-Doohms knapp 800seitige Habermas-Biografie - auch wenn sich der SZ-Rezensent etwas mehr Salz in dieser Lebensgeschichte gewünscht hätte.

14.06.2014 Mit "Endlich Kokain" hat Joachim Lottmann ein kleines, perfides Meisterwerk vorgelegt, freut sich die taz. Von Sonia Sotomayor lässt sie sich außerdem erzählen, wie sie es aus der Bronx in den Supreme Court geschafft hat. Eine hinreißende Geschichte und 47 isländische Rezepte findet die NZZ in Auður Ava Ólafsdóttirs Roman "Ein Schmetterling im November. Sehr empfehlen kann sie auch die in der Edition Rugerup erschienenen Lyrikbände von Clea Roberts und Arsenij Tarkowskij.

13.06.2014 So lebensprall und bunt wie Lateinamerika selbst findet die FAZ die im Band "Verdammter Süden" von Carmen Pinilla und Frank Wegner zusammengefassten literarischen Reportagen. Die NZZ rast mit Jens Harders Comic "Beta" atemlos durch vier Millionen Jahre Geschichte und freut sich schon auf die für 2020 angekündigte Fortsetzung. Und die FR verfolgt amüsiert "Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte" von Romain Puértolas.

12.06.2014 Mit seinem Buch "Ganz oben Ganz unten" regt Christian Wulff an, über die heikle Rolle der Medien in der Demokratie nachzudenken, findet die Zeit. Der FAZ wäre es hingegen lieber, wenn Wulff auch mal über seine eigenen Fehler nachdächte. Außerdem freut sie sich, dass sich Katherine Dunns Kultroman "Binewskis" wider Erwarten als übersetzbar entpuppt. Und die NZZ würdigt Sebastian Barrys Roman "Ein langer, langer Weg" als einen der originellsten belltristischen Beiträge zum Jubiläumsjahr des Ersten Weltkriegs.

11.06.2014 Was Intellektuelle und Künstler über den Kriegsausbruch und seine Ursachen schrieben, erfährt die FR in dem von Klaus Böhme herausgegebenen Band "Aufrufe und Reden deutscher Professoren im Ersten Weltkrieg". Die SZ liest ergriffen "Pink Sari Revolution", Amana Fontanella-Khans Biografie der indischen Menschenrechtlerin Sampat Pal, und folgt Gertrud Leutenegger in ihrem Roman "Panischer Frühling" bei der Suche nach dem vollkommenen Augenblick.

10.06.2014 Auf ihrer Krimiseite empfiehlt die FAZ Charles Cummings Spionage-Thriller "Die Tunis Affäre" und Anne Goldmanns präzisen Suspense-Roman "Lichtschacht". Die NZZ preist Macedonio Fernandez' verschachtelten Klassiker "Das Museum von Eternas Roman". Die SZ freut sich über die Wiederentdeckung von Carry Brachvogels Münchner Roman "Alltagsmenschen" und stellt sich schon einmal hinter Thomas Piketty und seine Schrift "Das Kapital im 21. Jahrhundert".

07.06.2014 Höchst beeindruckt ist die taz von Marie N'Diayes ziemlich finsterem neuen Roman "Ladivine". Die FAZ verzeiht Ryszard Kapuscinski die Fälschungen in seinen Reportagen. Die SZ lernt im "Buch Witsch" eine Menge über die Nachkriegsliteratur. Die FR weiß "Was mit dem weißen Wilden geschah".

06.06.2014 Dass Anke Fesel und Chris Keller in "Berlin Wonderland" die Berliner Kulturbesetzerszene der Neunzigerjahre ins kollektive Bildgedächtnis zurückrufen, ist für die taz ein Grund zum Feiern. Die FAZ liest angeregt Pedro Ferreiras Studie "Die perfekte Theorie" über die Rezeptionsgeschichte der Relativitätstheorie und Al Gores beunruhigenden Blick in "Die Zukunft". Die FR versucht derweil mit Ronald Dworkin, sich "Religion ohne Gott" vorzustellen.

05.06.2014 Ein echter Wurf zur rechten Zeit ist für die FAZ das Datenschutzplädoyer "Kämpf um deine Daten" von Max Schrems. Die NZZ liest in "The Robotic Touch" über Roboter in der Architektur. Als Prosa von Weltrang preist die taz Najem Walis Roman "Bagdad Marlboro". Die Zeit folgt George Saunders im Storyband "Zehnter Dezember" gebannt an die Ränder des gesellschaftlichen Lebens. Und die SZ amüsiert sich köstlich mit Eckhard Henscheids "Vollidioten".

04.06.2014 Ein Requiem für die Toten des litauischen Schtetls und eine literarische Wiederentdeckung ersten Ranges ist für die FAZ Grigori Kanowitschs erstmals 1979 erschienener Roman "Ewiger Sabbat". In ihrer Studie "Ist die Zeit aus den Fugen?" erläutert Aleida Assmann der NZZ die Kontinentalverschiebung unserer Zeitordnung. Und die SZ verfolgt gebannt, wie Reinhard Kaiser-Mühlecker in "Schwarzer Flieder" das Epos der Familie Goldberger fulminant zu Ende bringt.

03.06.2014 Hymnisch feiert die NZZ Tomas Espedals existenzialistisch-dringlichen Liebesroman "Wider die Natur". Mit großem Interesse nimmt sie auch Pierre Bourdieus Gedanken "Über den Staat" auf. Die SZ liest mit viel Sympathie die Bücher deutschtürkischer AutorInnen zu den Gezipark-Protesten. Auch die Streitschrift "Indiens verdrängte Wahrheit" von Georg Blume und Christoh Hein kann sie sehr empfehlen. Die FAZ liest in Sven Reichardts Studie zu den siebziger Jahren "Authentizität und Gemeinschaft" nach, wie am Ende die Boheme spießig wurde, nicht das Proletariat.

02.06.2014 Die SZ erlebt in Daniel Pennacs Roman "Der Körper meines Lebens", welche Reibung die Zweiheit von Körper und Geist erzeugt. Außerdem sieht sie im Horen-Heft zum "August 1914" ein wahrhaft europäisches Lesebuch. Die taz begibt sich mit Robert Gwisdeks Debüt "Der unsichtbare Apfel" in die Tiefen des Wahns. Und die FR empfiehlt noch einmal Marc Engelhardts Report zum Terrorismus in Afrika "Heiliger Krieg, heiliger Profit".