
30.01.2010 Die
FAZ bewundert Sprachwitz und
Eleganz von
Ulrike Draesners Roman "Vorliebe". Die
NZZ liest mit großem Vergnügen zwei lateinamerikanische Romane:
Cesar Airas Roman "Die Nächte von Flores" über Pizzaboten in Buenos Aires. Und
Joaquim M. Machado de Assis' brasilianisches "Tagebuch des Abschieds". Die
SZ lobt
William R.
Polks "Aufstand" als ein großes Werk über
Fremdherrschaft. Die
taz kann nicht genug bekommen von den Briefen
Martha Gellhorns (
Leseprobe). Lebenssatt und hochgradig
zeitgenössisch findet sie die Erzählungen von
ZZ Packer (
Leseprobe)

29.01.2010 Großes Lob vergibt die SZ an Walter Grasskamps "Gespräche mit Bernd Zimmer", der darin vom Leben und Schaffen in Berlin, unter Wilden und am Rand der Abstraktion erzählt. Als Skeptiker ersten Ranges empfiehlt sie Walter Laqueur und seine Erinnerungen "Mein 20. Jahrhundert". Die NZZ freut sich über Posy Simmonds "süffiges" Comicdrama "Tamara Drewe". Und die FAZ stellt die Anthologie "Mikrofilm 09" vor.

28.01.2010 Schaudern machte die SZ der Comic "Elender Krieg", in dem Jacques Tardi und Jean-Pierre Verney noch einmal die Materialschlachten des Ersten Weltkriegs schlagen. Großen Genuss dagegen bereitete der Zeit Urs Widmers Lesung von Juan Rulfos großem Roman "Pedro Paramo". Sehr lehrreich findet die FAZ Steven Wax' Justizreport "Kafka in Amerika" und lobt Julia Bleskens Debütroman "Ich bin ein Rudel Wölfe" als stimmungsstark.

27.01.2010 Großen Erfolg wünscht die SZ Emmanuelle Paganos Roman "Die Haarschublade", der von einer aus der Bahn geworfenen Frau erzählt. Die NZZ begreift dank Kerstin Ekmans Roman "Hundeherz" die Gedanklichkeit des Geschöpfes. Die taz stemmt sich gegen den Medienhype, erliegt aber trotzdem Helene Hegemanns "Axolotl Roadkill". Die FR findet jede Menge Ganzbesonderheiten in der Anthologie "Ruhrgebiet". Und die FAZ würdigt die nun vollständig vorliegende Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager "Der Ort des Terrors".

26.01.2010 Als Haiku in Prosaform und Klassiker der modernen kanadischen Literatur empfiehlt die NZZ Leonard Cohens wiederaufgelegtes Romandebüt "Das Lieblingsspiel". Auf ein geteiltes Echo stößt Jochen Schimmang bei SZ und NZZ mit seinem Roman "Das Beste, was wir hatten". Als Epitaph nimmt die SZ die Bände "Wilner Getto 1941-1944" des gerade verstorbenen Abraham Sutzkever auf. Und die FAZ sichtet einen ganzen Stapel Neuerscheinungen zu Jane Austen.

25.01.2010 Die SZ ruft mit Antonio Negri "Goodbye Mr. Socialism" und setzt jetzt ihre Hoffnungen auf das kreative Prekariat. In Stephen Carters "Schwarz und weiß" lernt sie die dunkle Seite der Macht kennen. Die FAZ lässt kein gutes Haar an Jeremy Rifkins "Empathischer Zivilisation", kann aber einen Band über "Kontinuitäten und Zäsuren" in der deutschen Justiz loben.

23.01.2010 Die NZZ liest voller Bewunderung die Briefe
Martha Gellhorn, die grausam sein konnte, aber
nie herzlos (hier unser
Vorgeblättert). Die FAZ labt sich an den gut gewürzten Erinnerungen des Sternekochs
Vincent Klink "Sitting Küchenbull". Fasziniert folgt sie auch der Korrespondenz zwischen
Siegfried Unseld und dem egomanischen
Thomas Bernhard. Die taz ist begeistert, mit wieviel
Witz und sprachlicher Eleganz Marx-Schwiegersohn
Paul Lafargue "Die Religion des Kapitals" beschrieb. Der FR ist
Seyran Ates' Streitschrift "Der Islam braucht eine sexuelle Revolution" zu undifferenziert.

22.01.2010 Wunderbare Stunden schwelgerischer Rokoko-Liebe haben der SZ die neu edierten "Sapphischen Lieder" der Anna Louisa Karsch beschert. Bewegt und beeindruckt liest die FAZ die Tagebuchaufzeichnungen des gerade verstorbenen jiddischen Dichters Abraham Sutzkever aus dem Wilnaer Getto. Völlig aus dem Häuschen ist sie über Helene Hegemanns Roman "Axolotl".

21.01.2010 Einfach umgehauen hat Helene Hegemann die Zeit mit ihrem Kugelblitz in Prosaform "Axolotl Roadkill". Joachim Gaucks Erinnerungen "Winter im Sommer - Frühling im Herbst" nimmt sie als Lektion in Freiheitslehre gern an. Beglückt liest die FAZ Christoph Feists grafische und fintenreiche Erzählung von "Orfeus und Eurydike". Auch Radka Denemarkovas Roman "Ein herrlicher Flecken Erde" hat sie sehr beeindruckt. Die SZ preist Ruth Rehmanns Roman "Ferne Schwester". Und die NZZ empfiehlt nachdrücklich ein Werkbuch zu Michails Romms Film "Der gewöhnliche Faschismus".

20.01.2010 Gomringer lesen! Zwei Bände mit
Sonetten sind jetzt erschienen, die die
FAZ empfiehlt. Die
NZZ freut sich über die turbulenten bulgarischen
Screwball-Comedys in
Alek Popovs Erzählband "Für Fortgeschrittene". Die
FR möchte, dass wir
Siegfried Jägendorfs Geschichte über "Das Wunder von Moghilev" (
Leseprobe) auf unsere Leseliste setzen. Die
SZ ist voller Lob für
Joachim Gaucks Erinnerungsband "Winter im Sommer - Frühling im Herbst".

19.01.2010 Die FAZ lässt sich mit Begeisterung von Joachim Sartorius auf die Prinzeninseln ins türkische Marmarameer entführen. Die NZZ liest Alissa Walsers Roman über den Magnetiseur Franz Anton Mesmer "Am Anfang war die Nacht Musik". Kruden Wohlfühl-Biologismus sieht die SZ in Jeremy Rifkins "Empathischer Zivilisation" am Werke.

18.01.2010 Großer Auftritt der Lyrik: Die FAZ freut sich über die lebendige, vielstimmige Szene, die ihr in der Anthologie "Lyrik von Jetzt" entgegentritt. Gutes Schwarzbrot genießt die SZ mit der Sammlung "Der gelbe Akrobat". Sehr aufschlussreich findet die FAZ auch Eva Horns und Lucas Gisis Band über die geschmeidige, aber begrenzte Intelligenz von "Schwärmen". Die SZ vertieft sich in Siegfried Kracauer. Und die taz liest Ror Wolf.

16.01.2010 Die
FAZ lässt sich gern von Ernst Schröder
Anton Tschechows melancholische Novelle "Flattergeist" vorlesen. Die
FR verliert sich im Labyrinth von
Jean-Michel Palmiers Wissen über
Walter Benjamin (
Leseprobe). Die taz sehnt sich nach der Lektüre von
Philip K. Dicks Roman "Unterwegs in einem kleinen Land" zurück in die
fünfziger Jahre.

15.01.2010 Äußerst wirkungsvoll, nämlich pastellfarben, setzen Kerascoet und Fabien Vehlmann in ihrem Comic "Jenseits" das Grauen in Szene - die FR ist hingerissen. Immerhin ein Gespür fürs Schrullige attestiert die SZ Paul Torday in seinem Roman "Charlie Sumemrs". Die FAZ liest Martina Zöllners Roman über den dysfunktionalen Kulturbetrieb "Hundert Frauen".

14.01.2010 Hingerissen preist die FAZ Hedi Kaddours ebenso monumentalen wie komischen Roman "Waltenberg", der Europas Phantome des 20. Jahrhunderts noch einmal aufziehen lässt. Neue Lust auf den Neorealismus machte ihr Daniel Illgers Filmgeschichte "Heim-Suchungen". Sehr empfehlen kann sie auch Horst Bredekamps Essays über Michelangelo. Die FR wünschte, es hätte Nicholas Boyles "Kleine deutsche Literaturgeschichte" schon viel früher gegeben. Die Zeit liest Briefe von Rilke und rühmt die unübertroffene Krimikunst der Barbara Vine.

13.01.2010 Das perfekte Filmbuch hat die SZ entdeckt: Dominik Grafs gesammelte Texte "Schläft ein Lied in allen Dingen". Sehr fasziniert hat sie auch das Benimmbuch für Samurais, Jocho Yamamotos "Hagakure" vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die FAZ liest gleich zwei dicke Romane von Mo Yan. Und die FR empfiehlt Peter Wagners Studie "Moderne als Erfahrung".

12.01.2010 Ganz hingerissen ist die NZZ von der amerkanischen Autorin
ZZ Packer und ihren Südstaaten-Geschichten "Kaffee trinken anderswo (hier unsere
Leseprobe). Die NZZ preist
Leonid Dobycins lange verschmähten Roman "Die Stadt N.". Beglückt liest die SZ noch einmal
Thomas Manns "Betrachtungen eines Unpolitischen". Für reines Ressentiment hält die FAZ
Kurt Kreilers Theorie, dass
Shakespeare nicht der Sohn eines Handschuhmachers, sondern ein
Earl of Oxford gewesen sein soll.

11.01.2010 Ganz leicht verdaulich erscheinen der der FAZ Ian Stewarts "Meilensteine der Mathematik", selbst die Berechnung von Pi. Gefesselt liest sie auch Andre Dubus' Roman "Der Garten der letzten Tage". Die SZ feiert die von Alfred Margul-Sperber zusammengestellte Anthologie deutsch-jüdischer Dichtung aus der Bukowina "Die Buche". Außerdem folgt sie Joe Sacco in einer Comic-Reportage nach Palästina.

09.01.2010 Die
FAZ lacht über die
Findigkeit, mit der
Kristof Magnusson in seinem Roman "Das war ich nicht" (
Leseprobe) das Schicksal eines Börsenspekultanten, eines Bestsellerautors und einer Übersetzerin zu einer
flotten Boulevardkomödie verwebt. Die
SZ erliegt dem größten
Metaphysiker unter den deutschen Krimiautoren,
Friedrich Ani. Die
taz sieht mit großen Augen, wie in dem Comic "Jenseits" niedliche
Mädchen verwesen und Dämonen absondern. Spannung verspricht sie bei der Lektüre von
Stephen Kings "Die Arena".
FAZ und
SZ ziehen den Hut vor
Alissa Walser, die mit ihrem Roman "Am Anfang war die Nacht Musik" noch über die literarische Ambitioniertheit Daniel Kehlmanns hinauszielt.

08.01.2010 Die FAZ erlebt mit Alexander Kluges "Labyrinth der zärtlichen Kraft", wie sich ein Intellektueller in einen Poeten zurückverwandelt. Als Kabinettstücke engagierter Literatur empfiehlt die SZ Marko Martins Erzählungen aus aller Herren Länder "Schlafende Hunde". Außerdem hat sie sich durch die nächsten 4000 Seiten der Marx-Engels-Gesamtausgabe gearbeitet. Die FR liest zumindest eine von zweitausend möglichen Versionen von Nanni Balestrinis "Tristano".

07.01.2010 Furchtlos setzt sich die NZZ der niederschmetternden Tristesse in Alais neuem Tibet-Toman "Ferne Quellen" aus. In Dan Lungus Roman "Die rote Babuschka" begegnet sie dann dem recht grässlichen Exemplar einer rumänischen Mitläuferin. Die FAZ liest fasziniert Assja Djebars Erinnerungen an ihre Jugend "Nirgendwo im Haus meines Vaters". Die SZ liest ein avantgardistisches Manifest des Schweizer rebell.tv: "Die Form der Unruhe". Und die Zeit stellt Thomas Heckens Geschichte des Pop vor.

06.01.2010 Bewegt verfolgt die FR, wie sich Jean Echenoz in "Laufen" an die Fersen von Tschechiens Langstreckenlegende Emil Zatopek heftet. Die FAZ ist hingerissen von Victor Lodatos "Mathilda Savitch". FR und FAZ können Wolfgang Martynkewiczs Buch über den "Salon Deutschland" empfehlen. Die NZZ liest mit Interesse Julius Schoeps' Familiengeschichte "Das Erbe der Mendelssohns".

05.01.2010 Höchst spannend findet die SZ Kurt Kreilers Biografie des Edward de Vere, Earl of Oxford, der angeblich der Autor von Shakespeares Werken war. Als einen der besten deutschsprachigen Nachkriegsromane feiert die NZZ Ulrich Bechers wiederaufgelegte "Murmeljagd". Die taz findet das "Kapital" sogar als Hörbuch große Klasse. Und die FR bewundert Walt Whitmanns Gedichtband "Grasblätter" in Jürgen Brocans Neuübersetzung.

04.01.2010 Ein bizarres Dreieck aus Tanz, Revolution und Todessehnsucht hat die SZ in den Erinnerungen der amerikanischen Autorin Alma Guillermoprieto "Havanna im Spiegel" erlebt. Außerdem lernt sie von Wolfram Weimer, dass Bürgerlichkeit keine Frage der Terrasse, sondern der Haltung ist. Bewegt und begeistert liest die FAZ Claus Stephanis siebenbürgischen Roman "Blumenkind". Die FR bestaunt Eva Menasses Filetierkunst.

02.01.2010 Der Sprache den Sinn und Michael Lentz in der FAZ fast die Sprache verschlägt Carlfriedrich Claus in den "Basalen Sprech-Operationsräumen", die jetzt als Hörbuch vorliegen. Die SZ möchte mit Paul Kirchhof Steuern zahlen und wissen warum. Die taz amüsiert sich mit dem neuen Roman von Helmut Krausser, den sie sich verfilmt vorstellt. Die FR empfiehlt Viola Roggenkamps Roman "Die Frau im Turm".