
31.07.2019 Die FAZ lässt sich von der Dichterin Anne Carson in ein zweieinhalbtausend Jahre zurückreichendes Gespräch übers Erwachsenwerden verwickeln. Am Strand amüsiert sie sich mit Jane Gardams Geschichten um "Bell und Harry". Die SZ empfiehlt die erfrischend unakademischen Kunstessays von John Berger (die FAZ würde die von Martin Warnke gleich daneben legen). Der Dlf hört mit Marilina Giaquinta "Stimmen in der Nacht". Und Dlf Kultur lernt von Lucia Zamolo Fun & Facts rund ums Thema Menstruation.

30.07.2019 Die FAZ lernt von Constantin Schreiber, was muslimische Kinder in Iran, der Türkei, Afghanistan, Saudi-Arabien und Palästina in der Schule lernen. Und sie versenkt sich in Christoph Wagners Kulturgeschichte des Jodelns. Die SZ geht mit Marie Darrieussecq in die Wälder und lernt von Enrico Deaglio, wie rassistisch die Sizilianer in Amerika behandelt wurden. Der Dlf liest Miron Bialoszewskis "Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand".

29.07.2019 Die taz liest drei Comics zur Mondlandung und lernt von Hergé: Neil Armstrong war nicht der erste Mensch auf dem Mond. Die SZ erhält mit den Jugendtagebüchern Clara Schumanns tiefen Einblick in ihr Leben und Arbeiten. Der FR gefällt die Durchschnittlichkeit von Selim Özdogans Privatermittler Nizar Benali. Der Dlf amüsiert sich mit zwei Kinderkrimis aus der "Kannawoniwasein!"-Reihe von Martin Muser. Und Dlf Kultur erlebt mit Joachim Bessing noch einmal die Bonner Republik.

27.07.2019 Die FAZ liest mit Aura Xilonens "Gringo Champ" einen Boxerroman in einer ganz neuen Kunstsprache. Die NZZ lässt sich von dem amerikanischen Historiker Glen W. Bowersock die Entstehung des Islam erläutern. Der SZ imponiert die unsentimentale Behandlung der Loser in Giulia Beckers Roman "Das Leben ist eins der Härtesten". Die Welt lobt Lukas Hartmanns Roman über das Schicksal des deutschen Tenors Joseph Schmidt in der Nazizeit. Dlf Kultur liest zustimmend H. Glenn Pennys tragische Geschichte der deutschen Ethnologie, "Im Schatten Humboldts".

26.07.2019 taz und Dlf lernen Aldous Huxley als globalen Menschen kennen in der neuen Biografie von Uwe Rasch und Gerhard Wagner. Die NZZ bewundert die "starkfarbigen Blüten", die Ocean Vuong in der amerikanischen Ödnis erblühen lässt. Die FR lernt in dem Band "Triggerwarnung" die Fallstricke der Identitätspolitik kennen. Die FAZ tritt mit dem amerikanischen Wissenschaftshistorikers H. Glenn Penny zur Ehrenrettung der deutschen Ethnologie an. Der Dlf reist mit Andreas Maier durch die BRD der Siebziger.
![]()
25.07.2019 Anders als Catherine Nixey in "Heiliger Zorn", findet die SZ einige Unterschiede zwischen den Islamisten von heute und den bilderstürmenden Christen der Antike. Die Zeit ist sich einig mit Adorno, dass der Kapitalismus verantwortlich ist für den Rechtsradikalismus in der Bundesrepublik. Die FAZ lässt sich von Ann Cottens Erzählungband "Lyophilia" die Wirklichkeit zerlegen

25.07.2019 Anders als Catherine Nixey in "Heiliger Zorn", findet die SZ einige Unterschiede zwischen den Islamisten von heute und den bilderstürmenden Christen der Antike. Die Zeit ist sich einig mit Adorno , dass der Kapitalismus verantwortlich ist für den Rechtsradikalismus in der Bundesrepublik. Die FAZ lässt sich von Ann Cottens Erzählungband "Lyophilia" die Wirklichkeit zerlegen.

24.07.2019 Die taz empfiehlt als Therapie von den Wirren dieser Zeit Lyrikbände von Daniela Chana, Gerhard Falkner, Klaus Merz. SZ und Dlf lesen zwei im Moment stark besprochene Romane, Nicolas Mathieus "Wie später ihre Kinder" und Sally Rooneys "Gespräche mit Freunden". Die NZZ empfiehlt Comics über den Krieg.

23.07.2019 Die SZ freut sich über eine kleine Kulturgeschichte der Algen der niederländischen Lyrikerin Miek Zwamborn. Der Dlf vertieft sich in Keith Lowes Weltgeschichte der letzten 80 Jahre entlang exemplarischer Einzelbiografien.
Die FAZ schippert mit Jules Vernes Floß "Jangada" über den Amazonas. Dlf Kultur amüsiert sich mit "Micro Science Fiction" von O. Westin.

22.07.2019 Dlf Kultur empfiehlt Susanne Scharnowskis angenehm unideologische Geschichte des deutschen Heimatbegriffs. Die FR lässt sich von Nicolas Mathieus Roman "Wie später ihre Kinder" in ein lothringisches Kaff entführen, wo sich die Wutbürger schon in den 90ern sammeln. Die SZ lernt von Bernd-Stefan Grewe die wechselvolle Geschichte des Goldes kennen. Die FAZ bespricht Kinder- und Jugendbücher.

20.07.2019 Roman des Tages ist heute eindeutig Sally Rooneys "Gespräche mit Freunden", der von SZ und FAZ als hochvirtuoses Konversationsstück gelobt wird. Dagegen hält die Welt mit Nicolas Mathieus "Wie später ihre Kinder" als einem Anti-Eribon ohne Moral. Aber wie sehr können wir auf die Feuilletons überhaupt noch setzen? Fragt sich die taz mit Kathrin Passig.

19.07.2019 Die FAZ genießt Sonne, Wein und Hochkultur in Italien mit Sigmund Freud und Jörg-Dieter Kogel. Das "Wütende Wetter" bekommt sie dank der Oxford-Physikerin Friederike Otto in den Griff. Die NZZ entdeckt ihre Liebe zur Kunst mit Maylis de Kerangals virtuos subtilem Roman "Eine Welt in den Händen". Der Dlf entdeckt derweil noch nie gezeigte Bilder von Laszlo Moholy-Nagy im von Jeannine Fiedler herausgegebenen "Moholy-Album". Und die SZ bespricht Kinderbücher und empfiehlt besonders Maranke Rincks "Tangramkatze".

18.07.2019 Die FAZ taucht mit Norbert Scheuers "Winterbienen" fasziniert ein in die 1944 spielende Geschichte eines Idealisten, Bienenzüchters und Fluchthelfers aus der Eifel. Die NZZ liest durchaus mit erotischem Interesse die Briefe der Psychoanalytiker Goldy und August Matthey, Fritz Morgenthaler und Paul Parin aus den 30er Jahren. Die Welt herzt Löwenbabys fürs Fotoalbum. Die Zeit erwärmt sich für den Debütroman des jungen queeren vietnamesisch-amerikanischen Autors Ocean Vuong.

17.07.2019 Als verblüffende Vorgeschichte zu "Patria" würdigen FAZ und Dlf-Kultur Fernando Aramburus frühen Roman "Langsame Jahre". Außerdem freut sich die FAZ über den Sprachwitz von Raymond Queneaus "Zazie" in frischer Übersetzung. Die NZZ staunt, wie scharfzüngig und stachelig Radka Denemarkova die sexuelle Gewalt an Frauen in der tschechischen Gegenwart thematisiert. Die taz begibt sich derweil mit Jachym Topol auf einen grotesken Roadtrip durch Tschechien. Die FR wandert mit Cornelius Pollmer, Robert Rauh und Theodor Fontane lieber durch die Mark Brandenburg.

16.07.2019 Die FAZ erinnert sich mit Melanie Fritscher-Fehrs "Demokratie im Ohr" an die Zeiten, als die Öffentlich-Rechtlichen noch an ihren Bildungsauftrag glaubten und einen Schulfunk unterhielten. Die taz liest spanische und französische Comic-Dystopien. Die FR wandert mit Autoren von heute auf den Spuren Fontanes durch die Mark Brandenburg. Die SZ freut sich über zwei Bücher zum segensreichen Wirken des Verlags der Autoren. Dlf Kultur empfiehlt wärmstens die Tagebücher der einstigen französischen Skandalautorin Benoite Groult. Der Dlf liest "Alles außer Haikus" von Hung-min Krämer.

15.07.2019 Der Dlf erlebt mit Jörg Fauser wiederaufgelegtem "Rohstoff"-Roman, wie Avantgarde zum Reißer wird. Die SZ empfiehlt Comics, die vom Krieg erzählen: Jacques Tardi natürlich, aber auch Pascal Rabatés Panorama "Zusammenbruch" und Frank Millers Perser-Epos "Xerxes". Ergriffen liest der DlfKultur Helene Cixous' Trauertagebuch für ihre Mutter "Meine Homére ist tot...". taz und FR informieren sich bei Adorno über "Aspekte des neuen Rechtsradikalismus".

13.07.2019 Bewundernswert zärtlich und großherzig findet die SZ, wie Violaine Huisman über das Leben mit ihrer manisch-depressiven Mutter schreibt. Die Welt lernt mit Catherine Laceys "Girlfriend-Experiment" eine neue Form emotionaler Science Fiction kennen. Mit James C. Scotts "Mühlen der Zivilisation" probt sie den barbarischen Aufstand gegen Staat und Ackerbau. Die FAZ blickt mit Seymour Hersh auf seine großen Coups zurück. Die taz empfiehlt Matthias Waechters Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert.

12.07.2019 Nachdrücklich empfiehlt die SZ Frank Schmolkes Graphic Novel "Nachts im Paradies" über einen Taxifahrer,der in einen Film noir gerät. Dlf Kultur liest Katarzyna Bondas Krimi "Der Rat der Gerechten", der an dunkle Episoden des polnischen Partisanenkriegs erinnert. In der FAZ inspiziert Andreas Reckwitz mit Franz Schultheis das "Unternehmen Bourdieu".

11.07.2019 Die FAZ lobt Lea Singers einfühlsamen Roman über eine Affäre des Pianisten Vladimir Horowitz mit seinem Schüler - nur was daran Wirklichkeit und was Fiktion ist, hätte sie gern gewusst. Die SZ gruselt sich nach Kräften mit Jean-Baptiste Del Amos drastischem Bauernroman "Tierreich". Die Zeit denkt mit Judith Shklar über den Konflikt von Loyalität und Verpflichtung bei Flüchtlingen nach.

10.07.2019 Glänzend gelungen findet die NZZ Sorj Chalandons Roman "Am Tag zuvor", die Rekonstruktion eines schweren Grubenunglücks im Jahr 1974.Die FR liest die kritische Selbstreflexion eines ehemaligen Neonazis und lernt eine Menge über Gemeinsamkeiten zwischen Identitären, NSU und AfD. Die FAZ sucht Gott im Koran, die taz findet ihn im Wedding, wo angeblich auch Licht ist. Dlf Kultur entwickelt zumindest schon mal Wanderlust.

09.07.2019 Die SZ greift dankbar zu Deborah Danowskis und Eduardo Viveiros' Handbuch gegen den Weltuntergang. Der Dlf entdeckt mit David Bollier und Silke Helfrich die Macht der Commons. Gefesselt liest er auch Dan Jones' Geschichte der Templer. Der DlfKultur lässt sich von Corine Pelluchons "Ethik der Wertschätzung" aufrütteln. Und die FR findet mit Johann Tammens Gedichten "Stock und Laterne" die Leichtigkeit des Seins in der Freundschaft.

08.07.2019 Der Dlf lässt sich von J.G. Ballard daran erinnern, dass Dauerfernsehen, Shopping Malls und Konformismus einst die Meisterdisziplinen der Vororte waren. Der DlfKultur wirft mit Catherine Nixey einen Blick auf den "Heiligen Zorn" frühchristlicher Bilderstürmer. Die SZ blickt mit Marianne Bechhaus-Gerst und Joachim Zeller auf Deutschlands koloniale Geschichte zurück. Und die FR denkt mit Mario Vargas Llosa über die großen Liberalen nach.

06.07.2019 Mit Genuss und Wehmut liest die FAZ einige Vorträge aus den letzten Jahren Umberto Ecos, der es noch schaffte, die Aktualität in der Geschichte und Literatur zu spiegeln. Er fehlt! Der Deutschlandfunk feiert China Miévilles fantastischen Roman "Die letzten Tage von Neu-Paris". Die NZZ geht mit John Banville in Dublin spazieren. Die Welt bespricht Bücher über Putins Russland.

05.07.2019 Die FAZ kühlt sich ab mit Matthias Oloews Architekturgeschichte der Schwimmbäder und entdeckt in Matthias Wächters Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert ein neues Standardwerk. Die SZ schwebt mit Gregor Hens aus der DDR nach "Missouri". Außerdem bespricht sie Kinderbücher und empfiehlt besonders Peter Sis' visuelles Meisterwerk "Robinson". Dlf-Kultur erkundet mit Jessica Bruder die Welt der Workcamper und der Dlf glaubt dank William Bains und Dirk Schulze-Makuch an Außerirdische.

04.07.2019 Die Zeit verbringt den Sommer mit den Bukowski-Geschwistern im Freibad. Der Dlf durchlebt mit Fernando Aramburu die Franco-Ära aus der Perspektive eines Kindes im Baskenland. Die FAZ versenkt sich in die Gedichte von Tomasz Rozycki. Dlf Kultur feiert mit Juri Andruchowytsch "Karpatenkarneval".

03.07.2019 Die FAZ erschreckt vor ihren eigenen bösen Gedanken mit Yishai Sarids Roman "Monster". Außerdem empfiehlt sie eine Geschichte der Demokratie des Althistorikers Klaus Bringmann. Die FR liest mit Liza Codys "Ballade einer vergessenen Toten" einen Krimi mit Klasse. Die SZ ist beeindruckt von Cornelia Koppetschs "Die Gesellschaft des Zorns", die nicht mit Kritik am eigenen Milieu spart. Dlf Kultur und NZZ besprechen Kinder- und Jugendbücher.

02.07.2019 Die SZ verfolgt bedrückt, wie sich in Ayesha Attahs wuchtigem Roman "Die Frauen von Salaga" Westafrikaner gegenseitig zu Sklaven machten. Der DlfKultur riskiert einen Blick in das Afrika des Jahres 2060. Kühn und poetisch zugleich findet der Dlf, wie Carys Davies ihren spleenigen Helden durch die Prärie reiten lässt. Die FR lernt von Graham Swift, mit Gelassenheit und Genauigkeit einen Elefanten zu basteln. Und die NZZ pocht mit Michail Ryklin auf die Aufarbeitung der stalinistischen Verbrechen.

01.07.2019 Und was, wenn schon die kalifornischen Glücksritter alle Kosten und Risiken auf den Staat abwälzten? Die SZ liest so konsterniert wie begeistert über Joan Didions Entzauberung ihrer Urahnen. Außerdem stellt sie historische Bücher für Kinder vor. Viel glänzende Leere entdeckt der Dlf in Lawrence Osbornes existenzialistischem Roman "Welch schöne Tiere wir sind". Der DlfKultur empfiehlt ein provokantes Buch des Kulturphilosphen Andrzej Leder über Polens historische Verdrängungsleistung. Die FAZ liest Krimis.