
31.01.2018 Die Welt staunt über "Hitlers amerikanisches Vorbild", die rassistischen Einwanderungsgesetze der USA. Die SZ wird ganz melancholisch mit Wioletta Gregs Roman "Unreife Früchte" aus dem katholisch-sozialistischen ländlichen Polen. Die NZZ staunt über den Erstlingsroman von Anja Kampmann und taucht mit Petre M. Andreevskis "Quecke" ins Mazedonien des Ersten Weltkriegs. Die FAZ amüsiert sich mit Derridas Schriften zu den Künsten des Sichtbaren.

30.01.2018 Die FAZ ist ganz verzaubert von David G. Haskells Naturbuch "Der Gesang der Bäume", das bei aller Sinnlichkeit nie den Boden der Empirie verlasse. Garth Greenwells Roman "Was zu dir gehört" erkundet sie mit Edouard Louis im Hinterkopf. Authentischer geht's nicht, meint die Welt über den Roman "Kaltes Land", in dem der Bielefelder Kriminalkommissar Norbert Horst von Schleppern und Dealern in Flüchtlingsunterkünften erzählt. Und die SZ bescheinigt Howard Jacobsons Trump-Satire "Pussy" den hilflosen Hochmut eines ermatteten Liberalismus.

29.01.2018 Die FR schwört Stein und Bein, dass Angelika Klüssendorf zart und diskret bleibt, wenn sie in "Jahre später" von der Ehe mit einem manischem Hochstapler erzählt. Große Intensität bescheinigt die SZ Anja Kampmanns Roman "Wie hoch die Wasser steigen", der einem Bohrarbeiter auf die Ölplattformen der Hochsee folgt. Hinreißend und angemessen findet die FAZ die entspannte Beiläufigkeit, mit der die Labor Ateliergemeinschaft in "Ich so du so" etwas Buntheit ins Normalsein bringt.

27.01.2018 Finstere Einblicke in bösartige Seelen gewinnt die taz mit Edward St. Aubyns Upperclass-Roman "Dunbar und seine Töchter". Beklommen lauscht sie auch der Hörbuchversion von Hillary Jordans Mississippi-Roman "Mudbound". Die FR verfolgt berührt, wie Hans Joachim Schädlich von den letzten Tagen des Malerpaares Felix Nussbaum und Felka Platek erzählt. Jubilierend beendet die Welt mit dem vierten Band Elena Ferrantes Neapel-Saga.

26.01.2018 Die NZZ erklimmt mit Stefan Bollmann den Monte Verità und entdeckt die Parallelen zur 68er Bewegung. Von Michael Longleys Gedichtband "Gefrorener Regen" wird sie direkt ins Herz getroffen. Die SZ lernt Karl May dank Rudi Schweikert als Meister der Aneignung kennen. Die FR schließt sich den Hymnen zu Fernando Aramburus Roman über den Bürgerkrieg im Baskenland an. Die FAZ lässt sich von dem Historiker David Motadel die Islampolitik im Dritten Reich erklären.

25.01.2018 Ein Mädchen verschwindet und ist auch nach 13 Jahren noch verschwunden. Jon McGregor beschreibt in seinem Roman "Speicher 13", was in einem Dorf nach einem solchen Ereignis geschieht - viel mehr als ein Krimi, findet die FR. Die FAZ feiert Szczepan Twardochs Roman "Der Boxer" über das Warschau der Vorkriegszeit. Die NZZ geht mit Henrik Müller ins "Nationaltheater". Die SZ liest ein "Buch der Deutschlandreisen".

24.01.2018 Aufgrund technischer Probleme heute mit ein wenig Verspätung - wir bitten um Entschuldigung! Die FAZ liest heute Bücher zur Revolution von 1918. Dank Ricarda Huch bekommt sie Lust auf die Romantik. Die SZ liest gebannt Fernando Aramburus Roman "Patria" über den ETA-Terror in einem baskischen Dorf. Die NZZ liest Haruki Murakamis neuen Roman mit gemischten Gefühlen.

23.01.2018 Heute werden Gedichte besprochen: Die NZZ lauscht den betörenden Klängen der beiden Schweizer Sprachmagier Pierre Chappuis und Ugo Petrini und lernt so die Welt kennen. Die SZ bewundert Transzendenz und Sinnlichkeit in Pia Tafdrups Band "Tarkowskis Pferde". Und die FAZ entdeckt bisher unbekannte Gedichte von Pablo Neruda.

22.01.2018 Die SZ lässt sich von Sebastian Guhr anarchisch-fantastischem Roman "Die Verbesserung unserer Träume" mitreißen, bis ins 28. Jahrhundert und auf den Planeten Rheit. Empfehlen kann sie auch die Irvin Yaloms Memoiren "Wie man wird, was man ist" und Eliot Weinbergers schillernde Essays "Vogelgeister". Die FR bejubelt Haruki Murakamis neuen Roman "Die Ermordung des Commendatore". Und von "Westphal liest Goethe" hat die FAZ auch nach einer 64-stündigen Höredition noch nicht genug.

20.01.2018 Die SZ lässt sich von John Darnielles unheimlicher Erzählung "Rekorder" mitreißen. Die NZZ liest mit Gewinn Mark Twains Reportagen auf dem Wiener Parlament. Die taz fragt mit Julia Encke: Wer ist Michel Houellebecq? Die FR ist gebannt von Michael Roes' historischem Roman "Zeithain" über Leutnant Hans Hermann von Katte, Freund des späteren Friedrich des Großen.

19.01.2018 Die FAZ liest neue Übersetzungen alter Griechen, darunter die deutsche Gesamtausgabe von Herodots Historien. Von Michael Blume erfährt sie, weshalb sich der "Islam in der Krise" befindet. Die SZ taucht in einem neuen Prachtband in die Unterwasserwelt von Ernst Haeckels Quallen und lauscht mit Michael Wildenhain dem kunstvoll zerfurchten "Singen der Sirenen". Die NZZ liest Hannah Arendts neu entdeckten Essay "Von der Freiheit, frei zu sein" und lernt von Charles Taylor alles über die Grundzüge des menschlichen Sprachverhaltens.

18.01.2018 Die taz lernt in einem Sammelband die "Denk-Mechanik" Susan Sontags verstehen. Die FAZ lässt sich von Fernando Aramburus Roman "Patria" in explosive baskische Familienstreitigkeiten verwickeln und weint dann mit Markus Köhle in ihr Bier. Die NZZ sieht mit Terry Eagleton die blinden Flecken des kulturellen Diskurses. Die SZ schlürft mit Gottfried Benn einen Absinth.

17.01.2018 In der NZZ feiert Karl Markus Gauß Madeleine Thiens große Familiensaga "Sag nicht, wir hätten gar nichts" über die chinesische Revolution und das Exil. Die FAZ vermisst Kracauersche Beobachtungen in Alexander Kluys George-Grosz-Biografie. Die SZ empfiehlt einen Band über gebaute Gesellschaftsutopien im Europa der 60er und 70er Jahre.

16.01.2018 Nach Rebecca Solnits feministischen Essays empfiehlt die NZZ, unbedingt auch noch Virginia Woolf zu lesen. Die SZ folgt der schottischen Dichterin Nan Shepherd auf die Cairngorm Mountains. Die Welt erkennt mit Hugo Fischer in Lenin den eiskalten Machtpolitiker. Und die FAZ lässt sich freudig von Armand Marie Leroi erzählen, wie Aristoteles einst am Strand von Lesbos Tintenfische sezierte und Seeigel klassifizierte.

15.01.2018 Die FR liest François Julliens Essay "Es gibt keine kulturelle Identität" und lernt, dass Universalität ständig ihren eigenen Horizont erweitern muss. Die FAZ begreift mit Rainer Zitelmann die hemdsärmelige Psychologie der Superreichen. Die SZ geht mit John Steinbeck vor Kaliforniens Küste auf Sardinenfang. Die Welt kommt ins Schwitzen mit Tito Topins ultrahocherhitztem Noir "Casablanca im Fieber".

13.01.2018 Die Literarische Welt liest fasziniert Auszüge aus Erich Auerbachs Weltgeschichte der Literatur. Die taz liest bei Christian Booß nach, wie tief etliche DDR-Juristen ins System verstrickt waren. So absurd wie die Realität kann Howard Jacobsen bissige Trump-Satire "Pussy" gar nicht sein, meint die FR und greift lieber zu schönen Neuausgabe von Robert Fludds fünfbändiger Enzyklopädie "Utriusque Cosmi historia". SZ und FR lesen Bernhard Schlinks neuen Roman "Olga" mit gemischten Gefühlen. Die FAZ liest erschüttert Yan Liankes Roman "Die vier Bücher" über Maos Gigantomanie.

12.01.2018 Die FAZ fürchtet sich vor der Zukunft: Mit dem National Intelligence Council schaut sie besorgt ins Jahr 2035 und von Max Tegmark lernt sie, welche Gefahren das "Leben 3.0" bereit hält. Die FR liest Hannah Arendts erstmals veröffentlichten Essay "Die Freiheit, frei zu sein". Die SZ streift mit Julia Encke durch Leben und Werk von Michel Houellebecq und liest bewegt Sandra Hoffmanns Memoir über ihre Großmutter. Die NZZ folgt in Eka Kurniawans Roman "Schönheit ist eine Wunde" der Geschichte Indonesiens.

11.01.2018 Die FR folgt mit Shirley Hazzards "Transit der Venus" den Liebesbeziehungen dreier höchst unterschiedlicher Schwestern. Die FAZ lässt sich mit Vergnügen von zeitgenössischen Autoren die Romantiker erklären. Die Welt wacht mit "Oskar" in einem Sarg auf. Die Zeit lernt mit Robert Prosser etwas über die Liebe in Zeiten des Krieges.

10.01.2018 Die NZZ bewundert die intensiven Stories über Liebe und Erotik von April Ayers Lawson. Die SZ liest mit Arno Geigers Roman "Unter der Drachenwand" eine gültige Meditation über die Absurdität des Krieges. Die FAZ nähert sich August Wilhelm Schlegel mit Roger Paulins Biografie über die Romantik. Die FR sucht Halt in Zygmunt Baumans düsterer Gegenwartsdiagnose "Retrotopia".

09.01.2018 Als Meisterwerk feiert die FAZ Arno Geigers Kriegsroman "Unter der Drachenwand" und stellt ihn neben Arno Schmidt ins Regal. Sehr lesenswert findet sie auch Omid Nouripours Nahost-Analyse "Was tun gegen Dschihadisten?" Die FR empfiehlt Elnathan Johns erschütternden Nigeira-Roman "An einem Dienstag geboren". Und die NZZ lasst sich gern die Proletarier-Romantik gefallen, wenn Robert Pfaller in "Erwachsenensprache" gegen die um sich greifenden Infantilisierung zu Felde zieht.

08.01.2018 Meisterlich, aber auch unheimlich findet die FR, wie Arno Geiger in seinem Roman "Unter der Drachenwand" vom Krieg erzählt. Die taz lernt von Stephan Ozsváth, wie Viktor Orbán den "Puszta-Populismus" in Ungarn einführte und das Land zum Einflussagenten Moskaus in der EU machte. Die SZ streift mit Jean-Christophe Bailly durch Frankreich. Und die FAZ jubelt über Oliver Bottinis Krimi "Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens", der vom großen Landraub in Mecklenburg und Rumänien erzählt.

06.01.2018 Luis Bunuel ist wieder auferstanden und trifft sich mit Jean-Claude Carrière zum Plaudern - die Welt war Zaungast. Die FAZ reist in Jon Kalmann Stefanssons Roman "Etwas von der Größe des Universums" ins Island der Siebziger und Achtziger und ruft: "Weltliteratur!"Die taz erkundet die weltweiten "Queer Wars". Und NZZ und Welt besprechen Neuerscheinungen zu Ingeborg Bachmann.

05.01.2018 Die NZZ liest feministische Graphic Novels: Am besten gefällt ihr der ätzende Sarkasmus, mit dem Liv Strömquist ihre Kulturgeschichte der Vulva würzt. Die FAZ lobt die Fairness, mit der der Althistoriker Wolfgang Schuller den Fall Hans Robert Jauß rekonstruiert. Mit Martin Warnkes Texten zu Vasari, Warburg oder Wölfflin denkt sie ironisch und bescheiden über Kunst und Gesellschaft nach. Die FR liest Briefe von Reiner Kunze an Brigitte Reimann. Und die SZ bespricht Kinderbücher und den siebten Band von J.J. Voskuils Saga "Das Büro".

04.01.2018 Die FAZ schätzt James Gordon Farrells Kolonialgeschichte "Singapur im Würgegriff" für ihre Buddbrooks-Momente und ihren Witz. Die FR durchlebt mit Anna Galkinas autobiografischem Roman "Das neue Leben" den deutschen Bürokratiealptraum von Flüchtlingen. Die NZZ lässt sich von Doina Rustis Roman "Das Phantom in der Mühle" ins Rumänien der Achtziger führen. Die Welt feiert mit "Manette Salomon" die Pariser Boheme des 19. Jahrhunderts.

03.01.2018 Die NZZ amüsiert sich köstlich mit Italo Calvinos Kapitalismuskritik für Fünfjährige in "Das schwarze Schaf". Die SZ informiert sich mit dem Band "Stalin hat uns das Herz gebrochen" über den Antisemitismus in der Sowjetunion und im Ostblock. Die FR taucht ab ins Universum des Comiczeichners Jamie Hewlett. Die FAZ empfiehlt Karl Friedrich Borées Roman "Frühling 45".

02.01.2018 Ilja Sdanewitsch katapultiert die FR mit seinem antirevolutionären Roman "Philosophia" nach Konstantinopel, wo russischer Offiziere eine Verschwörung um die Hagia Sophia anzetteln. Mit Mark Douglas-Homes "Sea Detective" verbringt sie gemütliche Stunden an der schottischen Küste. Die Welt spaziert wehmütig mit Thomas Sparr durch den "Grunewald im Orient". Die SZ liest politische Jugendbücher über alte und neue Nazis, Fake News und Fun Facts.