
30.09.2019 Bewegt liest die SZ Friederike Manners autobiografischen Roman "Die dunklen Jahre" über eine Autorin, die an Heuchelei und Gemeinheit im Nachkriegsösterreich zerbricht. Die taz lotet mit Catherine Lacey die Untiefen des heutigen Liebesmarkts aus. Der Dlf stellt Margaret Atwoods Pageturner "Die Zeuginnen" selbstbewusst neben Orwell und Huxley ins Regal. SZ und DlfKultur erkunden mit Julia Ebner rechtsradikale und islamistische "Radikalisierungsmaschinen".

28.09.2019 Die FAZ lernt von Karl Heinz Bohrer, wie man mit Dolchen spricht. Die NZZ taucht mit Samuel Selvon in die "Hellere Sonne" Trinidads und zieht mit dem norwegischen Dichter Henrik Wergeland in ein "Wildes Paradies". Die SZ liegt Stephen King zu Füßen.

27.09.2019 Die FR liest in Synke Köhlers Debütroman wie sich eine kleine Gruppe von "Entmieteten" gegen die Gentrifizierung zur Wehr setzt. Die SZ ergründet mit Marcus Twellmann das Phänomen der "Dorfgeschichten". Außerdem entdeckt sie ein Kunstwerk in Anouck Boisroberts und Louis Rigauds Pop-up-Kinderbuch. Die FAZ taucht ein in die Kunst der Zauberei in Volker Hubers und Christian Theiß' Sammlung von Zauberbüchern. Die NZZ lässt sich von dem Philosophen Volker Gerhardt erklären, was den Menschen ausmacht.

26.09.2019 Die SZ erhält von Zeev Sternhell eine Einführung in die faschistische Ideologie. Die NZZ sucht mit Hans Blumenberg nach der "Nackten Wahrheit". Die FAZ reist mit dem slowenischen Dichter Ales Steger nach Kochi, Solowiki, Schanghai und Bautzen und unternimmt mit Helene Cixous eine dreijährige Odyssee zum Tod. Der Dlf besucht mit Alfred Kerr das "Yankee Land".

25.09.2019 Die FAZ lauscht dem vielstimmigen Gesang des Löwenchors in György Dragomans Novellen. Außerdem freut sie sich über eine Neuausgabe mit allen 476 Folgen von George Herrimans "Krazy Kat". Die NZZ lässt sich von Robertson Davies' Roman "Der Fünfte im Spiel" zu pietistischer Selbsterforschung anregen. Die SZ amüsiert sich prächtig mit Christopher Isherwoods Roman "Die Welt am Abend" von 1954. Dlf-Kultur sucht mit Filip Springer das untergegangene Bergbaustädtchen Kupferberg.

24.09.2019 Der Dlf lernt von Margit Reiters "Die Ehemaligen", wie die FPÖ zum Sammelbecken von Altnazis und NS-Funktionären wurde. Mit Gilles Kepels "Chaos" rekapituliert er mehr als vierzig Jahre im Nahost-Geschichte. Die SZ lernt vom Foundational Economy Collektive, wie eine moralische Fundamentalökonomie aussehen könnte. Die FAZ beobachtet mit Andrea Röpke und Andreas Speit rechte Ökos. Sehr empfehlen kann sie zudem Antje Vollmers und Hans-Eckardt Wenzels Biografie des DDR-Filmemachers Konrad Wolf.

23.09.2019 Die FR lerntvon Darren McGarvey, was schief läuft in der Sozialpolitik: Die Armen und Abgehängten dürfen die Probleme haben, aber nie die Lösung. Die SZ sieht mit Heike Buchter in den USA ein neues Ölzeitalter aufziehen. Die FAZ bespricht Kinderbücher, darunter Elizabeth Acevedos ungestüme Geschichte "Poet X" und die Jubiläumsausgabe von Michel Endes "Unendlicher Geschichte". Der Dlf kämpft mit Chen Jianghongs "Sohn des Himmels" gegen den Jade-Kaiser.

21.09.2019 Die FAZ entdeckt norwegische Literatur vom Allerfeinsten: Vor allem Tarjei Vesaas' Klassiker "Das Eis-Schloss" über das Verschwinden eines Mädchens hat es ihr angetan. Der Dlf-Kultur liest derweil William Melvin Kelleys Klassiker "Ein anderer Takt" über den Rassismus in den Südstaaten. Die taz empfiehlt Margaret Atwoods "Die Zeuginnen". Die SZ lernt die heilige Kraft des Sports kennen in Thomas Pletzingers Nowitzky-Porträt. Und die Literarische Welt reist mit Bruno Preisendörfer durch den Barock und lernt: Leibniz war der Urvater des Computers.

20.09.2019 Die NZZ kniet nieder vor der sprachlichen Brillanz in Sandra Newsmans Dystopie "Ice Cream Star" und empfiehlt die zweisprachige Lektüre. Die FAZ ist ganz berauscht, wenn sie in Sigmund Freuds Briefen an Martha Bernays von dessen Kokain-Experimenten liest. Die SZ findet das Leben selbst in Judith Kuckarts Roman "Kein Sturm, nur Wetter". Und Dlf-Kultur lässt sich am heutigen Tag des Klimastreiks von Jonathan Safran Foer doch noch für Klimaschutz begeistern.

19.09.2019 Die FAZ lauscht dem melancholischen Gesang der italienischen Lyrikerin Donata Berra. Die Zeit bewundert, wie Anthony McCarten am Beispiel der früheren Kardinäle Ratzinger und Bergoglio das Drama des modernen Katholizismus aufzeigt. Fasziniert folgt die SZ dem Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und dem jüdischen Historiker Joseph Wulf. Und Dlf-Kultur staunt, wie aktuell Sherko Fatah vom Terrorismus der Siebziger erzählt.

18.09.2019 Die FAZ findet in Edward Snowdens Autobiografie einen spannenden Daten-Krimi und mit Vivian Gornicks "Ich und meine Mutter" einen Klassiker des Feminismus. Die NZZ erhält in Albertine Sarrazins letztem Roman bestürzende Einblicke in "katholischen Kokolores". Die SZ wird umgehauen von Reinhard Kleists Comic über den schwarzen, schwulen Boxer Emile Griffith. Und der Dlf führt mit Erik Fosnes Hansen ein "Hummerleben" im Norwegen der Achtziger.

17.09.2019 Als hätten sie es geahnt, besprechen die Feuilletons heute die letzten Romane der Shortlist für den Buchpreis: Die SZ feiert Jackie Thomaes Roman "Brüder", der von zwei schwarzen Halbbrüdern in Berlin und Leipzig erzählt. Die FAZ preist Tonio Schachingers Roman "Nicht wie ihr" an, der den Eskapaden eines Profifußballers durch Wien folgt. Die NZZ lobt R.O. Kwons zartes Debüt "Die Brandstifter". Und der Dlf bewundert Edward Snowdens Mut und freut sich über die Wiederentdeckung von Romain Garys Roman "Die Jagd nach dem Blau".

16.09.2019 Die taz liest Comics über die Ikonen der modernen Architektur. Die FAZ lässt sich von Lucas Vogelsang und Joachim Krol Wendegeschichten erzählen. Von Heinz Strunk würde sie gern wissen, worüber sie eigentlich mit ihm lacht. Der Dlf erlebt noch noch einmal die heitere Sinnlichkeit des Sommers mit Peter Kurzecks Frankreichbuch "Der vorige Sommer und der Sommer davor". Die SZ erinnert sich mit Georges Bensoussan die Geschichte der Juden in der arabischen Welt.

14.09.2019 Die FAZ liest bei Ottmar Ette nach, wie Alexander von Humboldt den Eurozentrismus überwand und auch sonst sind die Rezensionen heute sehr kosmopolitisch: Die taz reist mit Valeria Luiselli den Flüchtlingen aus Mittelamerika entgegen. Stark findet sie auch, wie Geovani Martins vom Leben in den Favelas von Rio de Janeiro erzählt. Die Welt stürzt sich mit Nhung Dams Debütroman "Tasend Väter" in ein Meer aus Strudeln, Wellen und Untiefen. Und der Dlf folgt Tommy Wieringa in die abgehängte Provinz der Niederlande.

13.09.2019 Die FAZ empfiehlt drei neue Bücher zu Clara Schumann. Die SZ ist hin und weg von Alexander von Humboldts lebendiger Beschreibung exotischer Tiere. Außerdem bespricht sie einige Jugendbücher. Der Dlf schöpft aus Sandra Newmans dystopischem Roman "Ice Cream Star" Hoffnung für die Zukunft Amerikas.

12.09.2019 Die Kritiker rümpfen ein wenig die Nase über das mediale Getöse um Margaret Atwoods neuen Roman "Die Zeuginnen", auch wenn sie selbst Teil davon sind. Dennoch hat sich die Zeit bestens unterhalten, während FAZ und Dlf Kultur vor allem beeindruckt sind von der Verarbeitung realer Ereignisse. Die NZZ lernt aus einem Buch des Immunologen Daniel M. Davis Neues über die Erfolge von Therapien mit körpereigener Abwehr. Die taz versinkt in "Dort dort", Tommy Oranges erbarmungslosen Roman über die Native Americans heute. Der Dlf empfiehlt Alain Mabanckous "Petit Piment" in den Kongo der Siebziger.

11.09.2019 Die FAZ verliebt sich in Carmen Buttjers liebenswürdigen 11-jährigen Romanhelden Levi. Die FR verteidigt Karen Köhlers feministischen Roman "Miroloi" gegen seine männlichen Kritiker. Die NZZ erkundet in Slobodan Snajders Generationenroman "Die Reparatur der Welt" mit einer handvoll Donauschwaben, was ein Menschenleben ausmacht. Die taz lernt aus Michael Martens' Biografie Ivo Andrics die vielen Talente des bosnischen Literaturnobelpreisträgers kennen.

10.09.2019 Die SZ verfolgt gebannt, wie Ernst-Wilhelm Händler in seinem ambitionierten Roman aus der Hochfinanz das Geld sprechen lässt. Gut gefällt ihr auch Michael Jeismanns Weltgeschichte interkultureller Paarbeziehungen. Die NZZ preist Tommy Oranges wütend-klarsichtigen Roman "Dort, dort" über das Leben indianischer Amerikaner in Oakland. Die FR lässt sich von Luz erzählen, wer Charlie war und wer es heute ist. Und die FAZ lässt sich Sibylle Lewitscharoffs neuen Roman "Von oben" als geistigen Gurkensalat schmecken.

09.09.2019 Elegant, klug komponiert und von existenziellem Ernst findet die taz den Roman "Lügenleben" des israelisch-arabischen Autor Sayed Kashua. FR, SZ und DlfKultur freuen sich über die Fortsetzung von Terézia Moras ironisch-schnippischer Darius-Kopp-Saga "Auf dem Seil". Die SZ wünscht sich auch ein Musical zu Bodo Hechelhammers Biografie des gewissenlosen Doppel- und Dreifachspions Heinz Felfe. Der Dlf liest Briefe von Bettine von Arnim.

07.09.2019 Sibylle Lewitscharoff, Nora Bossong, Terezia Mora: Den deutschen Literatinnen geht es gut. Und vor allem: Sie schreiben gute Bücher. Besonders entzückt sind die Kritiker von dlf Kultur und der NZZ von den Lewitscharoffs Deambulationen eines Gespenstes, das in "Von oben" letzte Fragen stellt und auch noch zu boshaften Beobachtungen neigt. Der Deutschlandfunk empfiehlt Richard Wrights Roman "Sohn dieses Landes".

06.09.2019 Die FR empfiehlt zwei Bücher zur lange verdrängten Geschichte der Vertreibung der Juden aus der arabischen Welt: George Benssoussans "Die Juden der arabischen Welt" und Nathan Weinstocks "Der zerrissene Faden". Die FR durchliebt und -leidet das letzte Kriegsjahr mit Norbert Scheuers Helden, einem Bienenzüchter, Frauenheld und Judenretter in der Eifel. Der Dlf liest in einem Band des mexikanischen Autors Juan Pablo Villabos von den Träumen junger Flüchtlinge aus Lateinamerika, die in amerikanischen Gefängnissen landeten.

05.09.2019 Die SZ begleitet János Térey gern bei seinen "Budapester Überschreitungen": Eiskalt, genau und unversöhnlich seien diese Geschichten aus der Großstadt. Für die Zeit ist es noch komplizierter: Auf sieben Zeitebenen folgt sie Nora Bossong in die "Schutzzone", aber es lohnt sich, denn der Roman ist hochaktuell. Dlf Kultur empfiehlt Petina Gappahs Roman "Aus der Dunkelheit strahlendes Licht" als vielstimmiges Selbstgespräch Afrikas.

04.09.2019 Viele Kinderbücher heute: Die FR lernt, wie schön ist es, anders zu sein, zum Beispiel mit der langhalsigen Giraffe Roberta und der kurzhalsigen Schildkröte Henry. Dlf Kultur flieht mit dem jungen Hope von Somalia nach Kanada. Die NZZ vertieft sich in naturwissenschaftliche Jugendbücher. Außerdem: Der Dlf vertieft sich in Odysseas Elytis' Essays zur Kultur und Lyrik und feiert mit Alexander Häusssers Roman "Noch alle Zeit" einen kostbaren Findling.

03.09.2019 Als Einführung in das ausnüchternde Denken liest die SZ Armin Nassehis Theorie der digitalen Gesellschaft. Der Dlf stößt mit Helmut Zander zum autoritären Astralleib der Anthoposophie vor. Der DlfKultur erinnert sich mit Miron Białoszewski an die Zerstörung Warschaus. Die FAZ verfällt dem philosophsichen Sog von Jérôme Ferraris Roman "Nach seinem Bilde". Die NZZ stolpert mit Richard Swartz durchs magische Prag der siebziger Jahre.

02.09.2019 Spritzig, witzig und tragisch zugleich findet der DlfKultur Alain Mabanckous Kongo-Roman "Petit Piment". Vergnügt folgt die SZ auch dem kindlichen Erzähler in Carmen Buttjers Roman "Levi" durchs prekäre Berlin. Die FR mag die leise Zärtlichkeit, mit der Joachim Scherf seinen Roman "Wir waren eine gute Erfindung" erzählt. Und die FAZ ist verliebt: In Tawni O'Dells Polizeichefin Dove Carnahan, die den Rednecks von Buchanan ein paar Umgangsformen beizubringen versucht.